Montag, 30. Juli 2007
Chef ausgetauschtHypothekenkrise trifft IKB
Die US-Hypothekenkrise hat jetzt auch eine große deutsche Bank getroffen. Die Düsseldorfer IKB nahm wegen Turbulenzen eines von ihr verwalteten US-Fonds die Gewinnprognose für das Gesamtjahr zurück und trennte sich von ihrem Vorstandschef. Die staatliche Förderbank KfW als Hauptaktionär der IKB sagte der Bank finanzielle Hilfe zu. Der Aktienkurs der im Nebenwerteindex MDax gelisteten IKB brach um mehr als 15 Prozent ein.
Die bisherige Ergebnisprognose für das im März endende Geschäftsjahr 2007/2008 werde aus heutiger Sicht "deutlich niedriger ausfallen", teilte IKB in der Nacht zum Montag überraschend mit. Erst vor wenigen Tagen hatte die IKB ihre operative Gewinnprognose von 280 Millionen Euro noch bekräftigt und die Risiken aus dem US-Engagement als gering eingestuft. Zur Höhe der nun erwarteten Belastungen machte das Institut keine Angaben.
Auch zum Ausscheiden des seit 2004 an der Spitze der Bank stehenden Vorstandssprechers Stefan Ortseifen gab es keine Erklärung. Ortseifen, der für Immobilien und Verbriefungen zuständig war, habe die Bank "im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat" verlassen. Zum Vorsitzenden des Vorstandes wurde KfW-Vorstandsmitglied Günther Bräunig ernannt.
Der von der IKB verwaltete Fonds "Rhineland Funding" und das Institut selbst sind in den USA im so genannten Subprime-Markt schwach besicherter Immobilienkredite engagiert. Seit geraumer Zeit häufen sich dort die Kreditausfälle, was bereits einige amerikanische Banken in Schwierigkeiten gebracht hat. Die IKB erklärte, bei ihr habe es Bewertungsabschläge sowie "wenige Kreditausfällen und nur einige Ratingverschlechterungen" gegeben. "Dennoch hat das Engagement der IKB dazu geführt, dass ihre Bonität vor dem letzten Wochenende in Frage gestellt wurde und zu befürchten war, dass sich die Vertrauenskrise weiter verschärfen würde", erklärte die Bank. Das Investmentvolumen von "Rhineland Funding" betrug nach Angaben der IKB zum 31. März 12,7 Mrd. Euro.
Finanzaufsicht sieht keine Verwerfungen des Bankensystems
Die KfW sagte dem Düsseldorfer Institut zu, die Risiken aus dem US-Engagement abzuschirmen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), die die Situation bei der IKB gemeinsam mit der KfW analysiert hatte, erklärte: "Dadurch wird sichergestellt, dass es nicht zu Marktverwerfungen oder negativen Folgen für das Bankensystem kommt."
Nach Ansicht von Ratingagenturen dürften weitere deutsche Banken von der Krise verschont bleiben. "Die meisten deutschen Institute sind gut aufgestellt und können mit einer Krise, die sich nicht dramatisch ausweitet, umgehen", sagte Thomas von Lüpke, Experte bei der Ratingagentur Fitch. Die Agentur Standard & Poor's (S&P) erklärte, sie habe in einer Umfrage zum Subprime-Geschäft bei deutschen Großbanken keinen Grund zur Sorge feststellen können. "Wir sehen keinen signifikanten Einfluss auf die großen deutschen Institute durch die Krise auf dem US-Hypothekenmarkt", sagte S&P-Bankanalyst Stefan Best.
http://www.n-tv.de/832826.html
bye bye peet
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