Samstag, 25. Mai 2002
Kekse aus Hund
Hundefleisch zur WM
Ein südkoreanischer Ernährungswissenschaftler will die Fußball-WM nutzen, um bei ausländischen Besuchern seines Landes für den Verzehr von Hundefleisch zu werben. Am Samstag präsentierte der als "Dr. Hundefleisch" bekannte Professor Ahn Yong Keun ausländischen Journalisten Gerichte und Produkte, die aus Hunden hergestellt wurden.
Ahn beruft sich auf die traditionelle südkoreanische Küche, in der Hunde seit Jahrhunderten zubereitet und genossen werden. Die Speisen, die er präsentierte, orientierten sich allerdings an modernen westlichen Geschmäckern: Hamburger, Suppen, Kekse, Ketchup und Mayonnaise waren darunter. Auch Gesichtscreme, die sich aus Hundeschmalz herstellen lässt, führte Ahn vor.
Der Ernährungswissenschaftler hat bereits ein Buch und eine Reihe wissenschaftlicher Aufsätze über den Genuss von Hundefleisch geschrieben. "Ich bin stolz auf unsere Esskultur, zu der der Verzehr von Hunden gehört", sagte Ahn. "Der Westen hat kein Recht, uns deswegen zu kritisieren."
Auch in Südkorea ist Ahns Ansicht nicht gänzlich unumstritten. Einige südkoreanische Tierschützer protestierten vor dem Restaurant, in dem Ahn seine Produkte vorführte. "Hundefleisch ist kein traditionelles koreanisches Nahrungsmittel! ", rief einer der Demonstranten.
In Südkorea gibt es etwa 6.000 Restaurants, die auf Hundefleisch spezialisiert sind. Rund drei Millionen der 47 Millionen Einwohner des Landes haben Schätzungen zufolge hin und wieder Hund auf dem Teller. Ein Gesetz über den Verkauf von Hundefleisch gibt es in Südkorea nicht.
Aus Sorge um das Bild des Landes in der Weltöffentlichkeit schlossen die Behörden während der olympischen Sommerspiele 1988 vorübergehend Restaurants in Seoul, die Hundefleisch anboten. Hundefleisch gilt in Südkorea als Delikatesse und Potenzmittel. Die Tiere werden allerdings häufig unter unhygienischen Bedingungen in engen Käfigen aufgezogen. Traditionell wurden sie vor dem Schlachten aufgehängt oder geschlagen, um das Fleisch weicher zu machen; heute sterben sie meist durch Elektroschocks. Nach Schätzungen von Experten werden in Südkorea jährlich drei Millionen Hunde geschlachtet.
Essen ist Geschmacksache - und über Geschmack lässt sich bekanntlich endlos streiten.
bye peet
Kekse aus Hund
Hundefleisch zur WM
Ein südkoreanischer Ernährungswissenschaftler will die Fußball-WM nutzen, um bei ausländischen Besuchern seines Landes für den Verzehr von Hundefleisch zu werben. Am Samstag präsentierte der als "Dr. Hundefleisch" bekannte Professor Ahn Yong Keun ausländischen Journalisten Gerichte und Produkte, die aus Hunden hergestellt wurden.
Ahn beruft sich auf die traditionelle südkoreanische Küche, in der Hunde seit Jahrhunderten zubereitet und genossen werden. Die Speisen, die er präsentierte, orientierten sich allerdings an modernen westlichen Geschmäckern: Hamburger, Suppen, Kekse, Ketchup und Mayonnaise waren darunter. Auch Gesichtscreme, die sich aus Hundeschmalz herstellen lässt, führte Ahn vor.
Der Ernährungswissenschaftler hat bereits ein Buch und eine Reihe wissenschaftlicher Aufsätze über den Genuss von Hundefleisch geschrieben. "Ich bin stolz auf unsere Esskultur, zu der der Verzehr von Hunden gehört", sagte Ahn. "Der Westen hat kein Recht, uns deswegen zu kritisieren."
Auch in Südkorea ist Ahns Ansicht nicht gänzlich unumstritten. Einige südkoreanische Tierschützer protestierten vor dem Restaurant, in dem Ahn seine Produkte vorführte. "Hundefleisch ist kein traditionelles koreanisches Nahrungsmittel! ", rief einer der Demonstranten.
In Südkorea gibt es etwa 6.000 Restaurants, die auf Hundefleisch spezialisiert sind. Rund drei Millionen der 47 Millionen Einwohner des Landes haben Schätzungen zufolge hin und wieder Hund auf dem Teller. Ein Gesetz über den Verkauf von Hundefleisch gibt es in Südkorea nicht.
Aus Sorge um das Bild des Landes in der Weltöffentlichkeit schlossen die Behörden während der olympischen Sommerspiele 1988 vorübergehend Restaurants in Seoul, die Hundefleisch anboten. Hundefleisch gilt in Südkorea als Delikatesse und Potenzmittel. Die Tiere werden allerdings häufig unter unhygienischen Bedingungen in engen Käfigen aufgezogen. Traditionell wurden sie vor dem Schlachten aufgehängt oder geschlagen, um das Fleisch weicher zu machen; heute sterben sie meist durch Elektroschocks. Nach Schätzungen von Experten werden in Südkorea jährlich drei Millionen Hunde geschlachtet.
Essen ist Geschmacksache - und über Geschmack lässt sich bekanntlich endlos streiten.
bye peet