Die Vorstände von drei Großbanken lehnen den Rettungsplan für den Holzmann-Konzern ab, der Insolvenzantrag könnte in den nächsten Tagen folgen. Während die Holzmann-Aktie zweistellig verliert, gibt allein der Großaktionär Deutsche Bank die Hoffnung nicht auf.
Der Frankfurter Baukonzern Holzmann steht am Abgrund, nachdem Dresdner Bank, Commerzbank und HypoVereinsbank Nein zur Sanierung gesagt haben. Der Deutschen Presse-Agentur ist es da sogar schon eine Meldung wert, dass Holzmann "bis Behördenschluss" noch keinen Insolvenzantrag gestellt hat. Der aber könnte in den nächsten Tagen folgen.
Die Deutsche Bank als Hauptaktionär und Hauptgläubiger des angeschlagenen Bauriesen will sich derweil weiter gegen die drohende Pleite stemmen. Die rund 23.000 Beschäftigten des zweitgrößten deutschen Baukonzerns - davon etwa 10.000 in Deutschland - schwanken angesichts dieser widersprüchlichen Informationen zwischen Hoffen und Bangen. Sie befürchten mittlerweile aber das Schlimmste.
Nachdem die Holzmann-Aktie am Mittwoch zum Teil ein Viertel ihres Wertes verloren hatte, erholte sie sich bis zum frühen Abend leicht. Gegen 18 Uhr notierte sie bei 5,60 Euro, ein Minus von 12,5 Prozent gegenüber dem Vortagesschlussstand.
Die drei Großbanken hatten bereits am Dienstagnachmittag entschieden, aus der Rettungsmannschaft für Holzmann auszusteigen. Die bis zuletzt auf dem Tisch liegenden Vorschläge hätten kein "tragfähiges Fortführungskonzept" aufgezeigt, begründete ein Commerzbank-Sprecher die Haltung seines Hauses. Unter diesen Bedingungen könne man die Pläne der Deutschen Bank "leider nicht weiter unterstützen", ergänzte die Dresdner Bank. Neben sachlichen Meinungsverschiedenheiten soll aber auch die Art des Auftretens der Vertreter der Deutschen Bank einen Kompromiss verhindert haben.
Nach der Veröffentlichung dieser Entscheidung schien das Schicksal des Traditionskonzerns endgültig besiegelt. Der bereits zweite Gang zum Amtsgericht - nach einem ersten und dann zurück gezogenen Insolvenzantrag im November 1999 - war nur noch eine Frage von Stunden. Zur Abwehr der drohenden Holzmann-Pleite tauchte plötzlich ein neues Hilfsangebot internationaler Investmenthäuser auf. Sie sollen eine Finanzhilfe in Form eines Forderungsverzichts in Höhe von 100 Millionen Euro angeboten haben, berichtet die dpa unter Berufung auf "Kreise".
Die Offerte basiert auf einer 1998 ausgegebenen Wandelanleihe im Volumen von 250 Millionen Euro. Mit dem Tausch der Wandelschuldverschreibungen in Holzmann-Aktien könnte die katastrophale Eigenkapitalbasis des Bauriesen verbessert werden. Investmentbanker hatten am Dienstag dem Vorstand dieses Angebot im Namen der Inhaber der Wandelschuldverschreibungen gemacht.
Die Deutsche Bank will sich auch nach dem Ausstieg der drei großen Konkurrenten aus der Riege der 17 Gläubigerbanken weiterhin für eine Rettung von Holzmann einsetzen. "Wir arbeiten mit Hochdruck an allen Fronten", sagte ein Sprecher. Der wirtschaftliche Schaden im Falle eines Zusammenbruchs des Baukonzerns sei für alle Beteiligten weitaus größer als eine gemeinsame Sanierungslösung mit dem Ziel Holzmann in geordneten Bahnen zu verkaufen. "Das können wir nicht verantworten".
Die anhaltenden Bemühungen hinter den Kulissen zielen darauf ab, in einem ersten Schritt wieder Eigenkapital für Holzmann zu schaffen. Über eine Kaufoption auf die profitable Holzmann-Tochter HSG sowie einen Forderungsverzicht sollten die Banken zusammen 200 Millionen Euro aufbringen. Dem drohenden Verlust von 237 Millionen Euro für 2001 steht nämlich nur noch ein Eigenkapital von 125 Millionen Euro gegenüber.
In einem zweiten Schritt war vorgesehen, die Altlasten - vor allem verbliebene Immobilien und Projekte mit überzogenen Mietgarantien - in eine eigenständige Gesellschaft zu überführen. Daran sollten sich die Gläubigerbanken beteiligen. Ohne eine solche Altlasten-Regelung gilt Holzmann mit Finanzschulden von 1,6 Milliarden Euro als unverkäuflich - auch für die angeblich vier vorhandenen Interessenten.
spiegel.de
Der Frankfurter Baukonzern Holzmann steht am Abgrund, nachdem Dresdner Bank, Commerzbank und HypoVereinsbank Nein zur Sanierung gesagt haben. Der Deutschen Presse-Agentur ist es da sogar schon eine Meldung wert, dass Holzmann "bis Behördenschluss" noch keinen Insolvenzantrag gestellt hat. Der aber könnte in den nächsten Tagen folgen.
Die Deutsche Bank als Hauptaktionär und Hauptgläubiger des angeschlagenen Bauriesen will sich derweil weiter gegen die drohende Pleite stemmen. Die rund 23.000 Beschäftigten des zweitgrößten deutschen Baukonzerns - davon etwa 10.000 in Deutschland - schwanken angesichts dieser widersprüchlichen Informationen zwischen Hoffen und Bangen. Sie befürchten mittlerweile aber das Schlimmste.
Nachdem die Holzmann-Aktie am Mittwoch zum Teil ein Viertel ihres Wertes verloren hatte, erholte sie sich bis zum frühen Abend leicht. Gegen 18 Uhr notierte sie bei 5,60 Euro, ein Minus von 12,5 Prozent gegenüber dem Vortagesschlussstand.
Die drei Großbanken hatten bereits am Dienstagnachmittag entschieden, aus der Rettungsmannschaft für Holzmann auszusteigen. Die bis zuletzt auf dem Tisch liegenden Vorschläge hätten kein "tragfähiges Fortführungskonzept" aufgezeigt, begründete ein Commerzbank-Sprecher die Haltung seines Hauses. Unter diesen Bedingungen könne man die Pläne der Deutschen Bank "leider nicht weiter unterstützen", ergänzte die Dresdner Bank. Neben sachlichen Meinungsverschiedenheiten soll aber auch die Art des Auftretens der Vertreter der Deutschen Bank einen Kompromiss verhindert haben.
Nach der Veröffentlichung dieser Entscheidung schien das Schicksal des Traditionskonzerns endgültig besiegelt. Der bereits zweite Gang zum Amtsgericht - nach einem ersten und dann zurück gezogenen Insolvenzantrag im November 1999 - war nur noch eine Frage von Stunden. Zur Abwehr der drohenden Holzmann-Pleite tauchte plötzlich ein neues Hilfsangebot internationaler Investmenthäuser auf. Sie sollen eine Finanzhilfe in Form eines Forderungsverzichts in Höhe von 100 Millionen Euro angeboten haben, berichtet die dpa unter Berufung auf "Kreise".
Die Offerte basiert auf einer 1998 ausgegebenen Wandelanleihe im Volumen von 250 Millionen Euro. Mit dem Tausch der Wandelschuldverschreibungen in Holzmann-Aktien könnte die katastrophale Eigenkapitalbasis des Bauriesen verbessert werden. Investmentbanker hatten am Dienstag dem Vorstand dieses Angebot im Namen der Inhaber der Wandelschuldverschreibungen gemacht.
Die Deutsche Bank will sich auch nach dem Ausstieg der drei großen Konkurrenten aus der Riege der 17 Gläubigerbanken weiterhin für eine Rettung von Holzmann einsetzen. "Wir arbeiten mit Hochdruck an allen Fronten", sagte ein Sprecher. Der wirtschaftliche Schaden im Falle eines Zusammenbruchs des Baukonzerns sei für alle Beteiligten weitaus größer als eine gemeinsame Sanierungslösung mit dem Ziel Holzmann in geordneten Bahnen zu verkaufen. "Das können wir nicht verantworten".
Die anhaltenden Bemühungen hinter den Kulissen zielen darauf ab, in einem ersten Schritt wieder Eigenkapital für Holzmann zu schaffen. Über eine Kaufoption auf die profitable Holzmann-Tochter HSG sowie einen Forderungsverzicht sollten die Banken zusammen 200 Millionen Euro aufbringen. Dem drohenden Verlust von 237 Millionen Euro für 2001 steht nämlich nur noch ein Eigenkapital von 125 Millionen Euro gegenüber.
In einem zweiten Schritt war vorgesehen, die Altlasten - vor allem verbliebene Immobilien und Projekte mit überzogenen Mietgarantien - in eine eigenständige Gesellschaft zu überführen. Daran sollten sich die Gläubigerbanken beteiligen. Ohne eine solche Altlasten-Regelung gilt Holzmann mit Finanzschulden von 1,6 Milliarden Euro als unverkäuflich - auch für die angeblich vier vorhandenen Interessenten.
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