Wenn es nach dem Votum des Repräsentantenhauses in Washington geht, dürfen amerikanische Abgeordnete in Zukunft nicht mehr so viel Spendengelder annehmen wie bisher. Der Grund: Sie geraten sonst in Versuchung, mit ihren politischen Entscheidungen die Interessen ihrer Spender zu bedienen. Denselben Schutz vor großzügigen Zuwendungen fordert auch eine Gruppe, die auf der anderen Seite der USA zu Hause ist: Filmstudios in Hollywood. Das heißt, nicht die großen, finanzkräftigen Studios, sondern die kleinen, unabhängigen Produzenten.
Denn auch in der Traumfabrik dreht sich längst nicht alles nur um die Kunst. So beklagen einige Studios, die Vergabe der begehrten Oscar-Auszeichnungen würde zunehmend von dem massiven Werbeaufwand beeinträchtigt, mit denen die großen Studios die 5607 Mitglieder der Academy of Motion Picture Arts and Sciences bezirzen wollen. Dazu gehören neben riesigen Anzeigen in Tageszeitungen oder Fachblättern Telefonanrufe der Academy-Mitglieder, Dinner-Partys oder Gratis-Vorführungen der betreffenden Filme, bei denen die Stars und Sternchen anwesend sind. "Der Zusammenhang zwischen Ausgaben und Nominierungen ist auf jeden Fall deutlich zu spüren", sagte der Werbefachmann eines führenden Studios. "Das ist genauso wie in der Politik."
In diesem Jahr ist es Experten zufolge besonders schlimm. Die Hollywood-Studios befänden sich im größten Werbewahn, den Oscar-Verleihungen je ausgelöst hätten, klagen sie. So sind etwa die Ausgaben für Zeitungsanzeigen im Vergleich zum letzten Jahr um 20 Prozent gestiegen. Alleine für die Nominierungen haben einige Studios Schätzungen zufolge 10 bis 15 Millionen Dollar ausgegeben, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Die Werbung konzentriert sich vor allem auf New York und Los Angelos, weil dort die meisten Academy-Mitglieder wohnen.
Die meisten Nominierungen heimsten am vergangenen Dienstag drei Filme ein, die allesamt von großen Studios produziert worden sind. Der Fantasy-Film "Herr der Ringe" (produziert von der Warner-Tochter New Line) ist für 13 Oscars nominiert, darunter für die begehrte Auszeichnung als bester Film. "A beautiful mind" (Koproduktion von Universal Pictures und Dreamworks Pictures), ein Drama über den schizophrenen Wirtschafts-Nobelpreisträger John Nash, sowie "Moulin Rouge" (20th Century Fox) erhielten jeweils acht Oscar-Nominierungen.
Die Werbekosten übersteigen in einigen Studios oft die Produktionskosten des Films. Doch der Aufwand zahlt sich im Erfolgsfall aus: Ein Oscar für den besten Film beflügelt die Verkaufserlöse an den Kinokassen im Schnitt um etwa 30 Millionen Dollar. Zudem treibt die begehrte Auszeichnung die Video-Vermarktung an und lässt die Preise für die Fernsehrechte sowie die Gagen der Schauspieler nach oben schnellen.
Der Werbeeifer der Studios gerät allerdings regelmäßig mit den Regeln der Academy in Konflikt. So dürfen Produktionsfirmen weder Partys geben, um ihren Film zu bewerben noch die Academy-Mitglieder anrufen. Als Strafe können die Studios den Produzenten Tickets für die Verleihungs-Zeremonie entziehen oder ihre Filme von der Verleihung disqualifizieren - Letzteres ist aber noch nie geschehen. Angesichts dieser Bilanz wirkt eine Werbevorschrift nach dem Vorbild der Parteispenden-Reform wie ein schöner Traum à la Hollywood.
Denn auch in der Traumfabrik dreht sich längst nicht alles nur um die Kunst. So beklagen einige Studios, die Vergabe der begehrten Oscar-Auszeichnungen würde zunehmend von dem massiven Werbeaufwand beeinträchtigt, mit denen die großen Studios die 5607 Mitglieder der Academy of Motion Picture Arts and Sciences bezirzen wollen. Dazu gehören neben riesigen Anzeigen in Tageszeitungen oder Fachblättern Telefonanrufe der Academy-Mitglieder, Dinner-Partys oder Gratis-Vorführungen der betreffenden Filme, bei denen die Stars und Sternchen anwesend sind. "Der Zusammenhang zwischen Ausgaben und Nominierungen ist auf jeden Fall deutlich zu spüren", sagte der Werbefachmann eines führenden Studios. "Das ist genauso wie in der Politik."
In diesem Jahr ist es Experten zufolge besonders schlimm. Die Hollywood-Studios befänden sich im größten Werbewahn, den Oscar-Verleihungen je ausgelöst hätten, klagen sie. So sind etwa die Ausgaben für Zeitungsanzeigen im Vergleich zum letzten Jahr um 20 Prozent gestiegen. Alleine für die Nominierungen haben einige Studios Schätzungen zufolge 10 bis 15 Millionen Dollar ausgegeben, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Die Werbung konzentriert sich vor allem auf New York und Los Angelos, weil dort die meisten Academy-Mitglieder wohnen.
Die meisten Nominierungen heimsten am vergangenen Dienstag drei Filme ein, die allesamt von großen Studios produziert worden sind. Der Fantasy-Film "Herr der Ringe" (produziert von der Warner-Tochter New Line) ist für 13 Oscars nominiert, darunter für die begehrte Auszeichnung als bester Film. "A beautiful mind" (Koproduktion von Universal Pictures und Dreamworks Pictures), ein Drama über den schizophrenen Wirtschafts-Nobelpreisträger John Nash, sowie "Moulin Rouge" (20th Century Fox) erhielten jeweils acht Oscar-Nominierungen.
Die Werbekosten übersteigen in einigen Studios oft die Produktionskosten des Films. Doch der Aufwand zahlt sich im Erfolgsfall aus: Ein Oscar für den besten Film beflügelt die Verkaufserlöse an den Kinokassen im Schnitt um etwa 30 Millionen Dollar. Zudem treibt die begehrte Auszeichnung die Video-Vermarktung an und lässt die Preise für die Fernsehrechte sowie die Gagen der Schauspieler nach oben schnellen.
Der Werbeeifer der Studios gerät allerdings regelmäßig mit den Regeln der Academy in Konflikt. So dürfen Produktionsfirmen weder Partys geben, um ihren Film zu bewerben noch die Academy-Mitglieder anrufen. Als Strafe können die Studios den Produzenten Tickets für die Verleihungs-Zeremonie entziehen oder ihre Filme von der Verleihung disqualifizieren - Letzteres ist aber noch nie geschehen. Angesichts dieser Bilanz wirkt eine Werbevorschrift nach dem Vorbild der Parteispenden-Reform wie ein schöner Traum à la Hollywood.