Wenn die Kopfbedeckung schwindet, beginnt für viele Männer das Leiden. Mancher würde allerhand dafür geben, wieder einen vollen Schopf zu haben. Aber bislang hat die Medizin wenig zu bieten. Nun hoffen Wissenschaftler das Übel an der Wurzel packen zu können - dank neuer Einsichten in die Details des Haarwachstums.
Der Bewuchs an der Stirn lichtet sich, es entstehen "Geheimratsecken". Die Abnahme der Haarpracht bereitet vielen Männern Kopfzerbrechen.
Der Wunsch nach vollem Haar treibt jedes Jahr Hunderttausende Männer zu teuren Prozeduren, die bestenfalls für ein wenig mehr Bedeckung sorgen. Oft sind sie hinterher enttäuscht, oder schlimmer: Sie fühlen sich entstellt. Bleibt als Gegenmittel also nur die Baseballmütze? Die Pharmazie bietet bisher keine überzeugende Alternative.
Gen-Behandlung
"In den nächsten zehn Jahren wird sich ein völlig neuer Therapieansatz durchsetzen", prophezeit Rodney Sinclair, Dermatologe an der University of Melbourne. Ein Ansatz, der das Übel noch unterhalb der Wurzel packen soll - an den Genen. Auf das Genom zielende Behandlungen würden spezifischer und länger wirken, glaubt Sinclair. Inzwischen verfügen Forscher immerhin über ein erstaunlich präzises Bild der Regelmechanismen, welche die Anlage der Haarfollikel im Embryo und das Wachstum der feinen Hornfäden im Erwachsenenalter steuern. Und die weitere Entschlüsselung der an den Signalketten beteiligten Gene und Proteine schreitet rasch voran.
Mancher Mann entwickelt eine erstaunliche Fertigkeit, kahle Stellen mit Strähnen aus der verbliebenen Mähne zu kaschieren. Doch wenn die Tonsur sich weitet, versagt der Trick.
"Geheimratsecken" und "Tonsur"
Manche Männer müssen schon früh Haare lassen. Bevor sie 30 Jahre alt sind, haben 15 Prozent bereits einen beträchtlichen Teil ihrer Bedeckung eingebüßt. Bis zum 45. Geburtstag hat dieses Schicksal 50 Prozent ereilt. Das Drama nimmt meist den typischen Verlauf: Zunächst lichtet sich der Bewuchs an der Stirn, "Geheimratsecken" bilden sich. Dann erscheint eine kahle Stelle am Hinterkopf. Diese "Tonsur" und die "hohe Stirn" wachsen aufeinander zu und schließlich zusammen. Am Ende zieht sich nur noch ein spärlicher Kranz um den Nacken. Da ist es auch nicht tröstlich, dass ein Mann, selbst wenn er keinen Scheitel mehr ziehen kann, am Körper noch ein dichtes Fell trägt.
Falsche Haare
Durchschnittlich fünf Millionen Haare bedecken die Haut, mit Ausnahme der Handflächen, Fußsohlen und Lippen. Es ist allerdings ein kurzer, heller und feiner Flaum, während die rund 120000 Hornfäden auf dem Kopf länger, dicker und dunkler sind. Wissenschaftler studieren kahl werdende Schädel mittlerweile mit der Akribie von Feldbiologen, die bedrohte Arten zählen. Sie fotografieren einen Quadratzentimeter Kopfhaut mit ungefähr 100 Follikeln darauf, rasieren die Stelle und fertigen zwei Tage später erneut ein Bild an. Im Monatsrhythmus wiederholen sie die Prozedur. Dabei zeigt sich: Kahlheit bedeutet nicht, keine Haare auf dem Kopf zu haben, sondern die falschen - die feinen, kurzen, hellen.
GEO
Der Bewuchs an der Stirn lichtet sich, es entstehen "Geheimratsecken". Die Abnahme der Haarpracht bereitet vielen Männern Kopfzerbrechen.
Der Wunsch nach vollem Haar treibt jedes Jahr Hunderttausende Männer zu teuren Prozeduren, die bestenfalls für ein wenig mehr Bedeckung sorgen. Oft sind sie hinterher enttäuscht, oder schlimmer: Sie fühlen sich entstellt. Bleibt als Gegenmittel also nur die Baseballmütze? Die Pharmazie bietet bisher keine überzeugende Alternative.
Gen-Behandlung
"In den nächsten zehn Jahren wird sich ein völlig neuer Therapieansatz durchsetzen", prophezeit Rodney Sinclair, Dermatologe an der University of Melbourne. Ein Ansatz, der das Übel noch unterhalb der Wurzel packen soll - an den Genen. Auf das Genom zielende Behandlungen würden spezifischer und länger wirken, glaubt Sinclair. Inzwischen verfügen Forscher immerhin über ein erstaunlich präzises Bild der Regelmechanismen, welche die Anlage der Haarfollikel im Embryo und das Wachstum der feinen Hornfäden im Erwachsenenalter steuern. Und die weitere Entschlüsselung der an den Signalketten beteiligten Gene und Proteine schreitet rasch voran.
Mancher Mann entwickelt eine erstaunliche Fertigkeit, kahle Stellen mit Strähnen aus der verbliebenen Mähne zu kaschieren. Doch wenn die Tonsur sich weitet, versagt der Trick.
"Geheimratsecken" und "Tonsur"
Manche Männer müssen schon früh Haare lassen. Bevor sie 30 Jahre alt sind, haben 15 Prozent bereits einen beträchtlichen Teil ihrer Bedeckung eingebüßt. Bis zum 45. Geburtstag hat dieses Schicksal 50 Prozent ereilt. Das Drama nimmt meist den typischen Verlauf: Zunächst lichtet sich der Bewuchs an der Stirn, "Geheimratsecken" bilden sich. Dann erscheint eine kahle Stelle am Hinterkopf. Diese "Tonsur" und die "hohe Stirn" wachsen aufeinander zu und schließlich zusammen. Am Ende zieht sich nur noch ein spärlicher Kranz um den Nacken. Da ist es auch nicht tröstlich, dass ein Mann, selbst wenn er keinen Scheitel mehr ziehen kann, am Körper noch ein dichtes Fell trägt.
Falsche Haare
Durchschnittlich fünf Millionen Haare bedecken die Haut, mit Ausnahme der Handflächen, Fußsohlen und Lippen. Es ist allerdings ein kurzer, heller und feiner Flaum, während die rund 120000 Hornfäden auf dem Kopf länger, dicker und dunkler sind. Wissenschaftler studieren kahl werdende Schädel mittlerweile mit der Akribie von Feldbiologen, die bedrohte Arten zählen. Sie fotografieren einen Quadratzentimeter Kopfhaut mit ungefähr 100 Follikeln darauf, rasieren die Stelle und fertigen zwei Tage später erneut ein Bild an. Im Monatsrhythmus wiederholen sie die Prozedur. Dabei zeigt sich: Kahlheit bedeutet nicht, keine Haare auf dem Kopf zu haben, sondern die falschen - die feinen, kurzen, hellen.
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