Hoffnung für den Dax

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Hoffnung für den Dax

 
02.08.03 22:16
Börsenausblick: Investoren lauern auf klares Aufschwungsignal
Von Meike Schreiber, Sebastian Sachs und Nicola Liebert

Nach dem jüngsten hektischen Auf und Ab der Märkte werden die Börsianer auch in der ersten Augustwoche wichtige Konjunktur- und Unternehmensdaten daraufhin abklopfen, ob sie den Aufschwung verheißen oder nicht. Der Dax dürfte sich langsam nach oben arbeiten.


Strategen zufolge dürfte der Dax weiter nach oben kriechen - abgesehen von Ausbrüchen in beide Richtungen je nach Datenlage. "Der Dax scharrt mit den Hufen", sagt Roland Ziegler, Stratege der ING-BHF-Bank. "Wenn die anderen europäischen Indizes das Startsignal geben, dann hat er Aufwärtspotenzial". Sein Kollege Volker Borghoff von HSBC Trinkaus & Burkhardt sagt: "Das Bild ist noch sehr durchwachsen".

Das Gegenteil gilt für die Rentenmärkte: Nach den Kurseinbrüchen in der vergangenen Woche erwarten Experten am Bondmarkt zwar eine Beruhigung. Der Trend steigender Renditen dürfte allerdings vorherrschend bleiben. In der vergangenen Woche haben die Renditen der zehnjährigen Bundesanleihen um 20 Basispunkte zugelegt, die der vergleichbaren US-Papiere sind sogar um 25 Basispunkte nach oben geschossen.


Der amerikanische Konjunkturoptimismus dürfte dem Euro auch in dieser Woche zu schaffen machen, der Wertverfall werde sich indes verlangsamen. Im Wochenvergleich verlor die EU-Gemeinschaftswährung gegenüber dem Dollar knapp 3 US-Cent.



Dax läuft europäischen Leitbörsen davon

Gefüttert von guten US-Konjunkturdaten und dem erneut gestiegenen Ifo-Geschäftsklimaindex in Deutschland waren die Kurse in der vergangenen Woche zeitweise auf den höchsten Stand seit zwölf Monaten geklettert. Nachdem der Dax wochenlang zwischen 3300 und 3400 Punkten gependelt war, durchbrach der deutsche Leitindex die Marke von 3400 Punkten. Im Juli lief der Dax fast allen anderen europäischen Leitbörsen davon. Er schaffte einen Zuwachs von 8,3 Prozent. Der Stoxx 50 legte nur 3,3 Prozent zu.


Am Freitagabend schloss der Dax mit einem Wochenplus von 2,4 Prozent bei 3438,89 Punkten. Der Stoxx 50 legte in der abgelaufenen Woche 1,5 Prozent zu, der Dow Jones verlor dagegen 1,4 Prozent und der Technologie-Index Nasdaq Composite beendete die Woche mit einem Minus von 0,9 Prozent.


In dieser Woche wird sich der Blick der Anleger stärker auf deutsche Unternehmen richten: Über 80 Prozent der wichtigen US-Gesellschaften haben bereits Einblick in ihre Bücher gewährt. Insgesamt sieben Dax-Unternehmen legen in den kommenden Tagen ihre Geschäftszahlen vor.


Dax-Unternehmen ziehen Bilanz

Allein am Mittwoch veröffentlichen Adidas, Bayer und die Commerzbank ihre Zahlen für das erste halbe Jahr, gefolgt von BASF und BMW am Donnerstag. Bei BASF und Bayer werden die Investoren ganz genau hinhören, was die Pharma- und Chemiebranche über die möglichen Auswirkungen der Gesundheitsreform zu sagen haben. Die Zahlen der Commerzbank hingegen werden Aufschluss geben, ob das Institut ähnlich wie die HypoVereinsbank beim Sparen vorankommt.


Nachdem in Deutschland in den vergangenen Wochen nur Stimmungsindikatoren Aufschluss über die Konjunktur gegeben hatten, stehen diese Woche "harte Zahlen" ins Haus. Mit Spannung erwarten die Börsianer daher die Auftragseingänge für die Industrie und Zahlen zur Industrieproduktion für Juni. Im Mai boten beide Konjunkturzahlen noch ein negatives Bild.



Durchatmen an der Wall Street



Jenseits des Atlantiks wird nun erst einmal durchgeatmet: Nachdem die Kurse im Juli den fünften Monat in Folge gestiegen waren, erwartet der Markt einen relativ ereignisarmen August. Die vergangene Woche endete mit einer negativen Note, nachdem aus den nervös erwarteten Arbeitsmarktdaten zwar ein leichter Rückgang der Arbeitslosenquote, zugleich aber auch ein weiterer Verlust von Arbeitsplätzen herauszulesen war.


Die Bilanzsaison ist inzwischen so gut wie zu Ende. Zu den größeren Namen gehören am Montag die MetLife Versicherung und am Dienstag der Netzausrüster Cisco Systems, Finanzdienstleister Prudential Financial und Rasiererhersteller Gillette sowie am Donnerstag Halbleiterhersteller Nvidia.


Chuck Hill, Forschungsdirektor des Informationsdiensts Thomson First Call hat ermittelt, dass die Ergebnisse der Unternehmen im S&P500-Index bislang ungefähr neun Prozent über denen des zweiten Quartals des Vorjahres und etwa sechs Prozent über den durchschnittlichen Analystenprognosen liegen. Doch er warnt zugleich: "Der Markt wird derzeit hauptsächlich durch den Glauben angetrieben, dass sich das Wirtschaftswachstum in der zweiten Jahreshälfte noch auf bis zu vier Prozent steigert und dass dies zu Gewinnwachstumsraten von 20 Prozent im vierten Quartal führen wird". Im vergangenen Quartal wuchs das Bruttoinlandsprodukt um 2,4 Prozent.



Gute Stimmung bei Investmentbankern

Zumindest unter den Investmentbankern herrscht gute Stimmung. Einer Umfrage von Goldman Sachs zufolge macht sich unter ihnen wachsendes Vertrauen breit: So stieg der vierteljährlich erhobene GS CEO Confidence Index deutlich an. Die Befragten sehen die Investitionsbereitschaft der Unternehmen steigen.


Nach der Flut von Konjunkturdaten Ende vergangener Woche kommen in den USA in dieser Woche nur wenige neue Zahlen auf den Tisch. Am Montag wird die Auftragslage im produzierenden Gewerbe veröffentlicht. Marktbeobachter gehen für den Juni von einem kräftigen Anstieg um 1,5 Prozent aus nach nur 0,4 Prozent im Mai. Dienstag stellt das Institute for Supply Management seinen Dienstleistungsindex vor, bei dem ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vormonat erwartet wird. Und schließlich folgen am Donnerstag die vorläufige Berechnung der Produktivität im zweiten Quartal und die Lagerbestände des Großhandels.


Am Bondmarkt erwarten die Strategen nach den Renditeexplosionen der vergangenen Woche eine Beruhigung - wenn auch der Trend steigender Renditen vorherrschend bleiben sollte. Der Wachstumsoptimismus bleibt hier ebenfalls die treibende Kraft. "Das 'Beige Book' - der Konjunkturbericht der Fed - machte vergangene Woche unmissverständlich klar, dass die wirtschaftliche Erholung in weiten Teilen der USA im Juni und Juli eingesetzt hat", sagte Kornelius Purps, Rentenstratege der HypoVereinsbank.



Euro im Sog der Aktien



Am Devisenmarkt geht die Mehrheit der Strategen für diese Woche ebenfalls von einer Beruhigung aus. Für den Euro wird allgemein eine Seitwärtsbewegung mit einer leichten Tendenz nach unten erwartet. "Die Aktienmärkte werden in dieser Woche zur Trendbestimmung sehr wichtig sein", sagte Sabrina Jacobs, Devisenstrategin bei Dresdner Kleinwort Wasserstein. Da die Liquidität in den Sommermonaten ohnehin sehr dünn sei, der Markt zugleich aber stark durch Spekulanten getrieben werde, erwartet die Expertin eine anhaltend hohe Volatilität der Kurse. "Nach unten dürfte die Marke von 1,1080 $ dem Euro eine gute Unterstützung bieten", sagte Jacobs.


Auch die Devisenstrategen der Deutschen Bank schreiben in ihrem Wochenausblick. "Wir erwarten unter Berücksichtigung der Marktpositionierung und der Konsensus-Prognosen für das US-Wachstum keine weiteren kräftigen Kursverluste des Euro".



© 2003 Financial Times Deutschland
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