Hört das Klingeln!

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Happy End:

Hört das Klingeln!

 
30.09.02 13:27
Es gibt sie doch, die Anzeichen zum Ein und Ausstieg an der Börse. Aus Angst vor fallenden Aktienkursen kaufen viele Investoren im großen Stil Anleihen. Für Mutige ist dies genau der Zeitpunkt, wieder in Aktien zu investieren, sagt Georg Thilenius.

Dass an der Börse zum Ein- und Ausstieg nicht geklingelt werde, ist eine alte Weisheit, sie stimmt jedoch nicht. Die Auswertung der Daten über Zuflüsse und Abflüsse von Investmentfonds für Aktien und für Anleihen aus den letzten Monaten zeigt, dass eben doch geklingelt wird.

Die Zahlen etwa aus dem Juli unterstreichen, dass Fonds in Panik den Aktienmarkt verlassen haben, um stattdessen die Sicherheit der Anleihen zu suchen. Und genau dies dürfte das Zeichen gewesen sein, dass die Zeit zum Kauf von Anleihen vorbei ist.

Investoren scheinen in Rekordzahl Anleihen zu kaufen. Derartige Extreme in der Stimmung des Marktes werden von Höhepunkten in Käufen oder Verkäufen begleitet. Gleichzeitig markieren diese Tage auch Wendepunkte in der Entwicklung der Märkte. Es ist anzunehmen, dass die große Bewegung aus den Aktien in die Anleihen wieder ein bedeutender Tiefpunkt in den Anleiherenditen und in den Aktienpreisen gewesen ist.

Ende Juli hatten Investoren in den USA mehr als 86 Milliarden Dollar im Bond-Fonds neu angelegt. Über Wochen hinweg hatten sich im Vorfeld noch rund 71 Milliarden aus Aktienfonds abgezogen. Das ist ziemlich genau der selbe Betrag, der in den ersten fünf Monaten des Jahres 2002 in Aktien angelegt worden war.

Und genau hier wird geklingelt. Viele Investoren kaufen Anleihen, weil sie Angst vor den Aktienmärkten haben.

Es ist aber sinnvoll, jetzt, wo die Renditen so niedrig sind, Geld aus dem Anleihemarkt in Sicherheit zu bringen und dafür Aktien zu kaufen. Denn die Preise von Anleihen sinken, wenn die Zinssätze steigen, und die Zinssätze können nicht wesentlich unter das jetzige Niveau fallen.

Sobald sich die Volkswirtschaften in den USA und in anderen Ländern wieder in besserer Form darstellen, werden die Zinsen wahrscheinlich steigen.

Die amerikanische Notenbank hat die kurzfristigen Zinsen letztes Jahr elf mal gesenkt, um die Wirtschaft aus der Rezession zu ziehen. Dieses Jahr sind die Zinsen unverändert geblieben. Die kurzfristigen Zinsen liegen jetzt bei 1,75 Prozent, was immerhin das niedrigste Niveau seit Juli 1961 ist. Der Zinssatz für Kredite an erstklassige Adressen ist 4,75 Prozent, das niedrigste Niveau seit November 1965. Tiefer dürften sie kaum fallen, jedoch kann jederzeit eine Zinssteigerung eintreten.

Wer keinen Mut hat, am Aktienmarkt zu investieren, bevor nicht die vielen Unsicherheiten, die die Märkte belasten, bei Seite geräumt sind, ist auch für eine Übergangszeit in einem Geldmarktfonds nicht schlecht aufgehoben.
Happy End:

Wall Street in schlimmster Verfassung seit 1937

 
30.09.02 13:46
Die Wall Street befindet sich in der schlimmsten Verfassung seit Jahrzehnten. Die Angst vor einem Irak-Krieg geht um, die Ölpreise sind hoch. Zudem bleibt die US-Konjunktur hinter den Erwartungen zurück: Prominente Großkonzerne geben Gewinnwarnungen heraus, Massenentlassungen sind keine Seltenheit. Darüber hinaus erschüttert eine Serie von Buchfälschungs-, Analysten- und anderen amerikanischen Firmenskandalen das Vertrauen der Anleger.

Der Dow-Jones-Index  liegt momentan mit 7.701,45 Punkten fast auf dem niedrigsten Stand seit vier Jahren. Das Börsenbarometer brach am vergangenen Freitag um 295 Punkte oder 3,70 Prozent ein. Der Dow fiel im September um 11,1 Prozent. Das war der stärkste September-Kursverlust seit 1937. Im dritten Quartal hat der Dow 16,7 Prozent an Wert verloren. Das war der schlimmste Dreimonatsabschnitt seit dem Börsenkrach von 1987. Seit Jahresanfang ist der Dow um 23,15 Prozent eingebrochen.

8 BILLIONEN DOLLAR VERLUST

Seit Beginn der dramatischen Wall-Street-Baisse im Frühjahr 2000, dem längsten Einbruch seit den dreißiger Jahren, haben die amerikanischen Aktien einen beispiellosen Gesamtverlust von acht Billionen Dollar verbucht. Seit Jahresbeginn hat der-In Wilshirex-5000 dex, der die Kursentwicklung fast aller US-Aktien repräsentiert, allein 2,8 Billionen Dollar an Wert eingebüßt.

Der NASDAQ-Index  notiert nur noch mit 1.199,16 Punkten gegenüber 5.048,62 Punkten am 10. März 2000. Das entspricht einem Absturz von nicht weniger als 76 Prozent in zweieinhalb Jahren. Der NASDAQ-Index befindet sich etwa auf dem tiefsten Niveau seit sechs Jahren. Die elektronische NASDAQ-Börse, der zweitgrößte Wertpapiermarkt der Welt, ähnelt damit in seiner katastrophalen Kursentwicklung fast dem Neuen Markt  in Deutschland.

Besonders schwer waren die Kurseinbrüche in der Telekom-Branche. Telekomaktien haben seit Beginn dieses Jahres weitere 51,60 Prozent an Wert verloren. Technologiewerte verloren 48,30 Prozent und Industrieaktien 30,71 Prozent.

BESSERUNG NICHT IN SICHT

Eine Besserung ist nicht in Sicht, weil die verzweifelten Anleger in großem Stil aussteigen und auch die Investmentfonds unter Milliardenabzügen ihrer Anteilseigner leiden. Die Unternehmensgewinn-Prognosen werden ständig nach unten reduziert.

Das US-Wirtschaftswachstum dürfte in diesem Jahr etwa 2,5 Prozent erreichen, und die Arbeitslosenquote von derzeit 5,7 Prozent auf 6 Prozent steigen. Die Unternehmen investieren nicht und entlassen weiter Mitarbeiter, um Kosten zu sparen und um ihre Gewinne aufzubessern. Zur Zeit deutet somit kaum etwas auf eine baldige und nachhaltige Besserung der desolaten Wall-Street-Situation hin./br/DP/ar  
mod:

Was lernt uns das?

 
30.09.02 13:49
Anmerkung:
Natürlich "leeert"!
Oder doch "lehrt"? *g*
Happy End:

Eben!

 
30.09.02 13:52
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