Liebe Aktienservice-Leserinnen und Leser,
am Mittwoch markierte der US-Standardwerteindex DJIA (Dow Jones
Industrial Average) ein neues 5-Jahrestief. Die Stimmung an der
Wall Street ist mittlerweile so schlecht, dass sich viele Haend-
ler wuenschen, dass der Dow in einem finalen Ausverkauf noch mal
schnell auf 6.000 runterlaufen wuerde - dann haette man wenig-
stens einen Boden.
Extrem belastend wirkt sich in den USA derzeit der irrsinnige Ha-
fenstreik an der Westkueste aus. Die Auseinandersetzung zwischen
Gewerkschaft und Dockbetreibern kostet die US-Wirtschaft etwa 2
MRD USD taeglich - ein Unding in diesen ohnehin bereits sehr
schlechten Wirtschaftszeiten.
Zwar konnte am Dienstag das Eingreifen des US-Praesidenten Bush
eine leichte Marktberuhigung bewirken, am Mittwoch wurde man sich
jedoch der Tatsache gewahr, dass die Normalisierung der Arbeits-
ablaeufe auf den Docks mindestens 2 Monate dauern wird. Derzeit
liegen mehr als 200 riesige Frachtschiffe und etliche mittelgros-
se Frachter vor der Westkueste vor Anker, deren Ladung nicht oder
nur mit erheblicher Verzoegerung geloescht werden kann.
Sie haben Waren an Bord, die vor allem auch vom amerikanischen
Einzelhandel mit Blick auf das naeherrueckende Weihnachtsge-
schaeft dringend benoetigt werden, aber auch japanische Autos,
Ersatzteile etc. koennen nicht angeliefert werden - ein Szenario,
dass die US-Wirtschaft gerade jetzt am wenigsten gebrauchen kann.
Dieser unglaubliche Vorgang bestaetigt, dass die Gewerkschaften
aus wirtschaftlicher Sicht auch in den USA hin und wieder recht
anpassungsbeduerftige Positionen vertreten. Worum dreht sich also
der Streit? Die Gewerkschaften in den USA sperren sich gegen eine
technologische Modernisierung der US-Haefen, da hierdurch Ar-
beitsplatzverlust zu befuerchten ist.
Dieser Beweggrund ist zwar nachvollziehbar, entbehrt aber jegli-
chem Weitblick, denn wenn sich die Welt diese Grundeinstellung zu
eigen gemacht haette, wuerden die meisten von uns jetzt immer
noch unter Tage arbeiten.
In Deutschland ist die Stimmung an der Boerse noch schlechter,
mit Sicht auf 12 Monate hat der DAX akkurat 50% verloren und ist
damit der weltweit am schlechtesten performende Core-Index. Bis-
lang nicht angepackte Strukturreformen und eine wirtschaftsfeind-
liche Politik trugen hierzu bei, vorwiegend ist die erhebliche
Underperformance des DAX jedoch auf die hohe Technologie- und Fi-
nanzgewichtung zurueckzufuehren.
So waren es gerade die Technologie- und Finanzwerte, die in den
letzten Monaten am schelchtesten performten. Dementgegen sind im
DAX keine Konsumgueter- oder Nahrungsmittelhersteller im Format
einer Nestle oder Oelkonzerne enthalten - diese zwei Branchen ue-
berstanden die Krise bislang recht gut.
In Japan ist die Stimmung noch schlechter: der NIKKEI wird Tag
fuer Tag auf ein neues 19-Jahrestief gepruegelt. Die japanischen
Banken haben faule Kredite im Volumen von 8% des japanischen
Bruttoinlandsprodukts. Es muss eine Marktbereinigung her, denn
die mit staatlicher Hilfe aufrecht erhaltenen Ueberkapazitaeten
muessen aus dem Markt - das weiss auch die Boerse.
Demzufolge muesste eine haertere Gangart der Regierung, der viele
Banken und andere notleidende japanische Konzerne zum Opfer fal-
len wuerden, der Boerse langfristig gut tun. Tut es kurzfristig
aber nicht - zumindest ueberwiegt auf kurze Sicht die Angst vor
grossen Pleiten - entsprechend faellt der Nikkei stets tiefer.
Das Kapital an der Boerse hat eben auch in Japan das Herz eines
Hasens, die Beine eines Kaengurus und das Gedaechtnis eines Ele-
fanten - letzteres nur fuer den Fall, dass es irgendwann wieder
nach oben gehen sollte, was irgendwann sicherlich auch geschehen
wird.
Wie stehen jetzt also die Chancen, dass an den Aktienmaerkten
endlich bald der Boden gesehen wird? Nun, Sie stehen aus unserer
Sicht recht gut. Verliert der DAX weiter in dem Tempo der letzten
beiden Wochen, steht er am 17.12.2002 auf Null - ein makaberes
Weihnachtsgeschenk. Derart vehement, zumindest am Punkteverlust
gemessen, kann sich der Abwaertstrend also nicht mehr lange fort-
setzen.
Ferner haben auch die Versicherungen - gemessen an dem, was bis-
her in den Markt gegeben wurde - nicht mehr allzu viel Material,
was sie auf den Markt schmeissen koennen bzw. muessen. Allianz
hat nur noch eine Aktienquote von weniger als 17%. Bedenken Sie,
dass die gegebenen Papiere bei einer zukuenftigen Markt- und Kon-
junkturstabilisierung auch wieder zurueckgekauft werden muessen,
denn die Ueberschussbeteiligungen der letzten Jahrzehnte koennen
mit Renten und Immobilien alleine nicht erwirtschaftet werden.
Wir erwarten also folgendes Szenario: DAX und DOW werden im Laufe
der naechsten beiden Wochen ihren Abwaertstrieb verlangsamen und
eine kleinere technische Aufwaertsbewegung etablieren. Es wird
anschliessend eine volatile Seitwaertsphase einsetzen.
Sobald jedoch das unleidliche Irak-Problem in welcher Form auch
immer geloest sein wird, werden die Maerkte kurzfristig explodie-
ren, der DAX wird schnell 30% und mehr zulegen. Eine Wirtschafts-
rezession ist jetzt schon eingepreist, genauso ein hoeherer Oel-
preis im Zuge einer moeglichen Militaerintervention gegen den
Irak, falls diese weniger glatt als erhofft verlaufen sollte.
Nachdem sich also a. entweder Saddam Hussein der militaerischen
Brachialgewalt der USA bedingungslos beugt, abruestet und den
Waffeninspektoren unbegrenzten Zugang zum Irak verschafft, oder
b. ein Praeventivschlag durchgefuehrt wird, der aehnlich schnell
erfolgreich wie der letzte Golfkrieg ist, besitzen die Maerkte
ungeachtet der schwachen wirtschaftlichen Rahmendaten ein Auf-
waertspotenzial von mindestens 30%.
Anleger muessen sich darueber bewusst sein, dass die heutigen
Kursbewegungen nichts mehr mit fundamentalen Erwaegungen zu tun
haben. Eine VW mit KGV von 5, Dividendenrenditen von einigen DAX-
Werten, die oberhalb der am Kapitalmarkt erzielbaren Renditen
liegen (bspw. 10-jaehrige Anleihe aus dem oeffentlichen Sektor),
eine BMW unter 30 Euro, eine Muenchner Rueck, deren Boersenwert
das operative Geschaeft mehr als unterschlaegt - diese Abwaerts-
uebertreibung ist jedoch gleichzeitig die Chance des alerten, mu-
tigen Investors, der langfristig und vorausschauend agiert.
Lange, sehr lange hat das Aktienservice-Team das Baerenfell an-
gehabt - wir streifen dieses nunmehr ab und raten dazu, mit lang-
fristiger Ausrichtung (5 Jahre plus) selektive Einstiegspositio-
nen bei hochwertigen BlueChips zu den aktuellen Discountkursen
aufzubauen. Wir zaehlen hierzu beispielsweise SIEMENS, BMW, RWE,
MUENCHNER RUECK, ALLIANZ etc.
Gute Kurse, Ihre Aktienservice.de-Redaktion
am Mittwoch markierte der US-Standardwerteindex DJIA (Dow Jones
Industrial Average) ein neues 5-Jahrestief. Die Stimmung an der
Wall Street ist mittlerweile so schlecht, dass sich viele Haend-
ler wuenschen, dass der Dow in einem finalen Ausverkauf noch mal
schnell auf 6.000 runterlaufen wuerde - dann haette man wenig-
stens einen Boden.
Extrem belastend wirkt sich in den USA derzeit der irrsinnige Ha-
fenstreik an der Westkueste aus. Die Auseinandersetzung zwischen
Gewerkschaft und Dockbetreibern kostet die US-Wirtschaft etwa 2
MRD USD taeglich - ein Unding in diesen ohnehin bereits sehr
schlechten Wirtschaftszeiten.
Zwar konnte am Dienstag das Eingreifen des US-Praesidenten Bush
eine leichte Marktberuhigung bewirken, am Mittwoch wurde man sich
jedoch der Tatsache gewahr, dass die Normalisierung der Arbeits-
ablaeufe auf den Docks mindestens 2 Monate dauern wird. Derzeit
liegen mehr als 200 riesige Frachtschiffe und etliche mittelgros-
se Frachter vor der Westkueste vor Anker, deren Ladung nicht oder
nur mit erheblicher Verzoegerung geloescht werden kann.
Sie haben Waren an Bord, die vor allem auch vom amerikanischen
Einzelhandel mit Blick auf das naeherrueckende Weihnachtsge-
schaeft dringend benoetigt werden, aber auch japanische Autos,
Ersatzteile etc. koennen nicht angeliefert werden - ein Szenario,
dass die US-Wirtschaft gerade jetzt am wenigsten gebrauchen kann.
Dieser unglaubliche Vorgang bestaetigt, dass die Gewerkschaften
aus wirtschaftlicher Sicht auch in den USA hin und wieder recht
anpassungsbeduerftige Positionen vertreten. Worum dreht sich also
der Streit? Die Gewerkschaften in den USA sperren sich gegen eine
technologische Modernisierung der US-Haefen, da hierdurch Ar-
beitsplatzverlust zu befuerchten ist.
Dieser Beweggrund ist zwar nachvollziehbar, entbehrt aber jegli-
chem Weitblick, denn wenn sich die Welt diese Grundeinstellung zu
eigen gemacht haette, wuerden die meisten von uns jetzt immer
noch unter Tage arbeiten.
In Deutschland ist die Stimmung an der Boerse noch schlechter,
mit Sicht auf 12 Monate hat der DAX akkurat 50% verloren und ist
damit der weltweit am schlechtesten performende Core-Index. Bis-
lang nicht angepackte Strukturreformen und eine wirtschaftsfeind-
liche Politik trugen hierzu bei, vorwiegend ist die erhebliche
Underperformance des DAX jedoch auf die hohe Technologie- und Fi-
nanzgewichtung zurueckzufuehren.
So waren es gerade die Technologie- und Finanzwerte, die in den
letzten Monaten am schelchtesten performten. Dementgegen sind im
DAX keine Konsumgueter- oder Nahrungsmittelhersteller im Format
einer Nestle oder Oelkonzerne enthalten - diese zwei Branchen ue-
berstanden die Krise bislang recht gut.
In Japan ist die Stimmung noch schlechter: der NIKKEI wird Tag
fuer Tag auf ein neues 19-Jahrestief gepruegelt. Die japanischen
Banken haben faule Kredite im Volumen von 8% des japanischen
Bruttoinlandsprodukts. Es muss eine Marktbereinigung her, denn
die mit staatlicher Hilfe aufrecht erhaltenen Ueberkapazitaeten
muessen aus dem Markt - das weiss auch die Boerse.
Demzufolge muesste eine haertere Gangart der Regierung, der viele
Banken und andere notleidende japanische Konzerne zum Opfer fal-
len wuerden, der Boerse langfristig gut tun. Tut es kurzfristig
aber nicht - zumindest ueberwiegt auf kurze Sicht die Angst vor
grossen Pleiten - entsprechend faellt der Nikkei stets tiefer.
Das Kapital an der Boerse hat eben auch in Japan das Herz eines
Hasens, die Beine eines Kaengurus und das Gedaechtnis eines Ele-
fanten - letzteres nur fuer den Fall, dass es irgendwann wieder
nach oben gehen sollte, was irgendwann sicherlich auch geschehen
wird.
Wie stehen jetzt also die Chancen, dass an den Aktienmaerkten
endlich bald der Boden gesehen wird? Nun, Sie stehen aus unserer
Sicht recht gut. Verliert der DAX weiter in dem Tempo der letzten
beiden Wochen, steht er am 17.12.2002 auf Null - ein makaberes
Weihnachtsgeschenk. Derart vehement, zumindest am Punkteverlust
gemessen, kann sich der Abwaertstrend also nicht mehr lange fort-
setzen.
Ferner haben auch die Versicherungen - gemessen an dem, was bis-
her in den Markt gegeben wurde - nicht mehr allzu viel Material,
was sie auf den Markt schmeissen koennen bzw. muessen. Allianz
hat nur noch eine Aktienquote von weniger als 17%. Bedenken Sie,
dass die gegebenen Papiere bei einer zukuenftigen Markt- und Kon-
junkturstabilisierung auch wieder zurueckgekauft werden muessen,
denn die Ueberschussbeteiligungen der letzten Jahrzehnte koennen
mit Renten und Immobilien alleine nicht erwirtschaftet werden.
Wir erwarten also folgendes Szenario: DAX und DOW werden im Laufe
der naechsten beiden Wochen ihren Abwaertstrieb verlangsamen und
eine kleinere technische Aufwaertsbewegung etablieren. Es wird
anschliessend eine volatile Seitwaertsphase einsetzen.
Sobald jedoch das unleidliche Irak-Problem in welcher Form auch
immer geloest sein wird, werden die Maerkte kurzfristig explodie-
ren, der DAX wird schnell 30% und mehr zulegen. Eine Wirtschafts-
rezession ist jetzt schon eingepreist, genauso ein hoeherer Oel-
preis im Zuge einer moeglichen Militaerintervention gegen den
Irak, falls diese weniger glatt als erhofft verlaufen sollte.
Nachdem sich also a. entweder Saddam Hussein der militaerischen
Brachialgewalt der USA bedingungslos beugt, abruestet und den
Waffeninspektoren unbegrenzten Zugang zum Irak verschafft, oder
b. ein Praeventivschlag durchgefuehrt wird, der aehnlich schnell
erfolgreich wie der letzte Golfkrieg ist, besitzen die Maerkte
ungeachtet der schwachen wirtschaftlichen Rahmendaten ein Auf-
waertspotenzial von mindestens 30%.
Anleger muessen sich darueber bewusst sein, dass die heutigen
Kursbewegungen nichts mehr mit fundamentalen Erwaegungen zu tun
haben. Eine VW mit KGV von 5, Dividendenrenditen von einigen DAX-
Werten, die oberhalb der am Kapitalmarkt erzielbaren Renditen
liegen (bspw. 10-jaehrige Anleihe aus dem oeffentlichen Sektor),
eine BMW unter 30 Euro, eine Muenchner Rueck, deren Boersenwert
das operative Geschaeft mehr als unterschlaegt - diese Abwaerts-
uebertreibung ist jedoch gleichzeitig die Chance des alerten, mu-
tigen Investors, der langfristig und vorausschauend agiert.
Lange, sehr lange hat das Aktienservice-Team das Baerenfell an-
gehabt - wir streifen dieses nunmehr ab und raten dazu, mit lang-
fristiger Ausrichtung (5 Jahre plus) selektive Einstiegspositio-
nen bei hochwertigen BlueChips zu den aktuellen Discountkursen
aufzubauen. Wir zaehlen hierzu beispielsweise SIEMENS, BMW, RWE,
MUENCHNER RUECK, ALLIANZ etc.
Gute Kurse, Ihre Aktienservice.de-Redaktion