Marktbericht New York
Hexensabbat lastet auf Wall Street
Die US-Börsen haben am Donnerstag trotz starker Konjunkturdaten im Minus geschlossen.
HB NEW YORK. Händler begründeten den Trend zu Verkäufen unter anderem mit dem Verfall von verschiedenen Futures und Optionskontrakten. Zu den wenigen Gewinnern zählten Papiere des Altria-Konzerns, nachdem ein Gericht eine milliardenschwere Sammelklage gegen die Tabak-Tochter Philip Morris gekippt hatte.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss beinahe unverändert bei 10 881 Punkten. Im Handelsverlauf hatte er zwischen 10 938 und 10 865 Stellen geschwankt. Der breiter gefasste S&P-500-Index verlor 0,14 Prozent auf 1270 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq büßte 0,09 Prozent auf 2260 Punkte ein.
Unterstützung hatte der Markt zunächst von den November- Daten zu den US-Verbraucherpreisen bekommen. Sie waren der Regierung zufolge so stark gefallen wie seit 56 Jahren nicht mehr. Anleger sahen sich dadurch in ihrer Hoffnung bestärkt, dass sich die Zeit der Zinserhöhungen in den USA dem Ende nähern könnte, wenngleich die Inflationsgefahr noch nicht ganz verbannt zu sein scheint. Wichtiger sei für die Investoren der so genannte vierfache Hexensabbat, sagte Analyst Todd Leone von S.G. Cowen mit Blick auf die am Freitag verfallenden vier Arten von Dezember-Futures und Optionskontrakten. Das führe generell zu einem etwas unbeständigeren Handel.
Die Nachrichten zu Philip Morris hätten dem Markt trotzdem Auftrieb gegeben, betonte Leone. Altria-Papiere verteuerten sich um 3,9 Prozent auf 76,62 Dollar, nachdem das oberste Gericht des Bundesstaates Illinois ein gegen die Tochter verhängtes Urteil gekippt hatte. Darin ging es um eine auf zehn Mrd. Dollar veranschlagte Sammelklage wegen mutmaßlichen Betruges mit der Bezeichnung „Light“-Zigaretten. Von dem Altria-Trend konnten auch Anteilsscheine anderer Tabakkonzerne profitieren. Papiere von Reynolds American legten etwa um 0,6 Prozent auf 97,40 Dollar zu.
Unterstützung bekam der Markt auch von einem sinkenden Ölpreis. Ein Barrel (etwa 159 Liter) US-Leichtöl kostete im Nachmittagshandel knapp 60 Dollar - fast 90 Cent weniger als Vortag. Die Ölpreise werden an der Wall Street stets besonders aufmerksam verfolgt, da höhere Energiekosten die Unternehmensgewinne schmälern und die Konsumenten zurückhaltend agieren lassen. Die Verbilligung des Rohstoffs machte erwartungsgemäß den Titeln der Öl-Multis zu schaffen. Papiere von Exxon Mobil gaben beispielsweise um 0,6 Prozent auf 59,49 Dollar nach.
Die Anleger trennten sich zudem überwiegend von Titeln des US-Konsumgüterkonzerns Procter & Gamble, die 1,1 Prozent auf 58,99 Dollar einbüßten. Die Abschläge seien aber nicht weiter beunruhigend, betonten Händler. „P&G hatte große Zugewinne diese Woche und gibt nun wieder etwas davon ab“, sagte Analyst Richard Skaggs von Loomis Sayles & Co. Am Technologiemarkt drückten Anteilsscheine des Softwareherstellers Symantec auf die Stimmung, die Abschläge von zwei Prozent auf 17,38 Dollar verzeichneten. Der Konzern hatte angekündigt, Fehler in seinem jüngsten Cash-Flow-Bericht zu beheben.
An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,61 Mrd. Aktien den Besitzer. 1229 Werte legten zu, 2155 gaben nach und 143 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,79 Mrd. Aktien 1178 im Plus, 1843 im Minus und 173 unverändert. An den US-Kreditmärkten gaben die zehnjährigen Staatsanleihen im späten Handel um 01/32 auf 100-07/32 nach. Sie rentierten mit 4,470 Prozent. Die 30-jährigen Bonds verloren 06/32 auf 110-07/32 und hatten eine Rendite von 4,678 Prozent.
Quelle: HANDELSBLATT, Donnerstag, 15. Dezember 2005, 22:29 Uhr
...be invested
Der Einsame Samariter
Hexensabbat lastet auf Wall Street
Die US-Börsen haben am Donnerstag trotz starker Konjunkturdaten im Minus geschlossen.
HB NEW YORK. Händler begründeten den Trend zu Verkäufen unter anderem mit dem Verfall von verschiedenen Futures und Optionskontrakten. Zu den wenigen Gewinnern zählten Papiere des Altria-Konzerns, nachdem ein Gericht eine milliardenschwere Sammelklage gegen die Tabak-Tochter Philip Morris gekippt hatte.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss beinahe unverändert bei 10 881 Punkten. Im Handelsverlauf hatte er zwischen 10 938 und 10 865 Stellen geschwankt. Der breiter gefasste S&P-500-Index verlor 0,14 Prozent auf 1270 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq büßte 0,09 Prozent auf 2260 Punkte ein.
Unterstützung hatte der Markt zunächst von den November- Daten zu den US-Verbraucherpreisen bekommen. Sie waren der Regierung zufolge so stark gefallen wie seit 56 Jahren nicht mehr. Anleger sahen sich dadurch in ihrer Hoffnung bestärkt, dass sich die Zeit der Zinserhöhungen in den USA dem Ende nähern könnte, wenngleich die Inflationsgefahr noch nicht ganz verbannt zu sein scheint. Wichtiger sei für die Investoren der so genannte vierfache Hexensabbat, sagte Analyst Todd Leone von S.G. Cowen mit Blick auf die am Freitag verfallenden vier Arten von Dezember-Futures und Optionskontrakten. Das führe generell zu einem etwas unbeständigeren Handel.
Die Nachrichten zu Philip Morris hätten dem Markt trotzdem Auftrieb gegeben, betonte Leone. Altria-Papiere verteuerten sich um 3,9 Prozent auf 76,62 Dollar, nachdem das oberste Gericht des Bundesstaates Illinois ein gegen die Tochter verhängtes Urteil gekippt hatte. Darin ging es um eine auf zehn Mrd. Dollar veranschlagte Sammelklage wegen mutmaßlichen Betruges mit der Bezeichnung „Light“-Zigaretten. Von dem Altria-Trend konnten auch Anteilsscheine anderer Tabakkonzerne profitieren. Papiere von Reynolds American legten etwa um 0,6 Prozent auf 97,40 Dollar zu.
Unterstützung bekam der Markt auch von einem sinkenden Ölpreis. Ein Barrel (etwa 159 Liter) US-Leichtöl kostete im Nachmittagshandel knapp 60 Dollar - fast 90 Cent weniger als Vortag. Die Ölpreise werden an der Wall Street stets besonders aufmerksam verfolgt, da höhere Energiekosten die Unternehmensgewinne schmälern und die Konsumenten zurückhaltend agieren lassen. Die Verbilligung des Rohstoffs machte erwartungsgemäß den Titeln der Öl-Multis zu schaffen. Papiere von Exxon Mobil gaben beispielsweise um 0,6 Prozent auf 59,49 Dollar nach.
Die Anleger trennten sich zudem überwiegend von Titeln des US-Konsumgüterkonzerns Procter & Gamble, die 1,1 Prozent auf 58,99 Dollar einbüßten. Die Abschläge seien aber nicht weiter beunruhigend, betonten Händler. „P&G hatte große Zugewinne diese Woche und gibt nun wieder etwas davon ab“, sagte Analyst Richard Skaggs von Loomis Sayles & Co. Am Technologiemarkt drückten Anteilsscheine des Softwareherstellers Symantec auf die Stimmung, die Abschläge von zwei Prozent auf 17,38 Dollar verzeichneten. Der Konzern hatte angekündigt, Fehler in seinem jüngsten Cash-Flow-Bericht zu beheben.
An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,61 Mrd. Aktien den Besitzer. 1229 Werte legten zu, 2155 gaben nach und 143 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,79 Mrd. Aktien 1178 im Plus, 1843 im Minus und 173 unverändert. An den US-Kreditmärkten gaben die zehnjährigen Staatsanleihen im späten Handel um 01/32 auf 100-07/32 nach. Sie rentierten mit 4,470 Prozent. Die 30-jährigen Bonds verloren 06/32 auf 110-07/32 und hatten eine Rendite von 4,678 Prozent.
Quelle: HANDELSBLATT, Donnerstag, 15. Dezember 2005, 22:29 Uhr
...be invested
Der Einsame Samariter