Ausblick: Die Märkte am Mittwoch
14.08.2002 08:19:00
Am gestrigen Dienstag war vor der Fed-Sitzung allgemeine Zurückhaltung angesagt. Am Nachmittag konnten die heimischen Börsen nach einem anfänglichen Minus in die Gewinnzone vordringen und bei 3.683 Punkten (+0,98 Prozent) schließen.
An den US-Märkten drehte die zunächst positive Stimmung, nachdem Alan Greenspan gesprochen hatte. Am Ende des Handelstages lag das Minus beim Dow Jones bei 8.482 Zählern (-2,38 Prozent).
Das konjunkturelle Highlight dieser Woche stand gestern Abend auf der Tagesordnung: Die Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank. Gegen 20:15 Uhr MEZ wurde von Alan Greenspan die Zinsenscheidung verkündet. Die US-amerikanische Notenbank hat die Leitzinsen wie bei ihrer letzten Sitzung nicht verändert. Sowohl der Zielsatz für Tagesgeld als auch der Diskontsatz bleiben bei 1,75 Prozent bzw. 1,25 Prozent und damit auf dem niedrigsten Niveau seit 40 Jahren. Im vergangenen Jahr hatte die Fed den Zielsatz für Tagesgeld insgesamt elf Mal reduziert von 6,5 Prozent auf 1,75 Prozent. Trotz der schlechten Wirtschaftsentwicklung wurde im Vorfeld dieses wichtigen Tages von Marktbeobachtern keine weitere Zinssenkung erwartet.
Die Gewinner im DAX waren gestern MAN, Fresenius M.C., Epcos, SAP und adidas-Salomon. Die Verliererliste führten MLP, Deutsche Telekom, Lufthansa, Linde und Infineon an.
Aus konjunktureller Sicht werden heute in Deutschland die Verbraucherpreise für Juli erwartet. In Frankreich steht die Industrieproduktion für Juni auf dem Programm. In Großbritannien werden die Arbeitsmarktdaten für Juli, die Durchschnittseinkommen für Juni, die Produktivität für Juni und die Lohnstückkosten für Juni veröffentlicht. Ebenso wird von der Bank of England das Protokoll der Sitzung des Geldpolitischen Rates vom 31.07. publiziert. In den USA stehen die Lagerbestände für Juni an. In Japan steht die Veröffentlichung des Protokolls der Bank of Japan zur geldpolitischen Sitzung vom 26.06 auf der Agenda.
Von Seiten der Unternehmen werden u.a. Nachrichten von der ATOSS Software AG, Autania AG, Babcock Borsig AG, BEA Systems Inc., Biotest AG, Biotissue Technologies AG, Buderus AG, CANCOM IT Systeme AG, CEAG Industrie-Aktien und Anlagen AG, Constantin Film AG, Credit Suisse Group, DAB bank AG, Douglas Holding, Edding AG, ELSA AG, fluxx.com AG, Girindus AG, Graphit Kropfmühl AG, Heyde AG, Intuit Inc., Lycos Europe N.V., MAXDATA AG, Net AG, Pandatel AG, plenum AG, Roche Holding AG, Rofin-Sinar Technologies Inc., Sunways AG, UNIPROF Real Estate Holding AG, Vivendi Universal S.A., Wella AG und der World of Medicine AG erwartet.
Heute läuft die Frist aus, bis zu der 947 CEOs und CFOs mit ihrer Unterschrift unter Eid bestätigen sollen, dass keine größeren ihnen bekannten Ungereimtheiten in den vergangenen Bilanzen aufgetaucht sind, von denen die Öffentlichkeit nichts weiß. Allerdings können Unternehmen von der Securities & Exchange Commission begründeten Aufschub erhalten. Diese Frist wurde von der Börsenaufsicht vor drei Wochen als Reaktion auf die Bilanzskandale bei amerikanischen Unternehmen und als Maßnahme gegen den grassierenden Vertrauensverlust der Anleger gesetzt. Es bleibt spannend, ob weitere Bilanzskandale bekannt werden, was die Märkte weiter belasten dürfte.
Ebenso wird heue der E.ON Konzern seinen Halbjahresbericht veröffentlichen. Die Düsseldorfer, die im Juni 2000 durch Verschmelzung der Veba AG und der Viag AG entstanden sind, sind derzeit wegen des juristischen Streits um die Übernahme der Ruhrgas-Mehrheit im Blickfeld der Öffentlichkeit. Wahrscheinlich war der Ergebnisschub aus dem Energiebereich von 89 Prozent im ersten Quartal am stärksten. So ist es wahrscheinlich, dass sich diese Steigerungsrate nicht für das gesamte Jahr 2002 hoch rechnen lässt. Experten gehen davon aus, dass das Betriebsergebnis zweistellig ausfallen wird. Wenige Tage nach dem Ende des ersten Halbjahres haben die Düsseldorfer das Closing für den Erwerb von Powergen mit der US-Tochter LG &E Energy vollzogen. Marktbeobachter gehen davon aus, dass erst nächstes Jahr die Mehrheit an Ruhrgas zum E.ON-Konzern gehören wird.
Schließlich wird zur heutigen Wochenmitte der Blue-Chip Wert Allianz seinen Halbjahresbericht veröffentlichen. Dabei werden aus Sicht der Marktteilnehmer nicht so sehr die Zahlen im Vordergrund stehen; das Interesse wird vielmehr vor allem auf dem Ausblick liegen. Marktteilnehmer erwarten weitere, mit Zahlen belegte Details über die Ziele des Versicherers für das Jahr 2002. Anfang August schockte die Allianz den Markt mit einer Gewinnwarnung und der defizitären Tochter Dresdner Bank. Das Papier hat seit der Dresdner-Übernahme gut zwei Drittel an Wert verloren.
-rg-
14.08.2002 08:19:00
Am gestrigen Dienstag war vor der Fed-Sitzung allgemeine Zurückhaltung angesagt. Am Nachmittag konnten die heimischen Börsen nach einem anfänglichen Minus in die Gewinnzone vordringen und bei 3.683 Punkten (+0,98 Prozent) schließen.
An den US-Märkten drehte die zunächst positive Stimmung, nachdem Alan Greenspan gesprochen hatte. Am Ende des Handelstages lag das Minus beim Dow Jones bei 8.482 Zählern (-2,38 Prozent).
Das konjunkturelle Highlight dieser Woche stand gestern Abend auf der Tagesordnung: Die Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank. Gegen 20:15 Uhr MEZ wurde von Alan Greenspan die Zinsenscheidung verkündet. Die US-amerikanische Notenbank hat die Leitzinsen wie bei ihrer letzten Sitzung nicht verändert. Sowohl der Zielsatz für Tagesgeld als auch der Diskontsatz bleiben bei 1,75 Prozent bzw. 1,25 Prozent und damit auf dem niedrigsten Niveau seit 40 Jahren. Im vergangenen Jahr hatte die Fed den Zielsatz für Tagesgeld insgesamt elf Mal reduziert von 6,5 Prozent auf 1,75 Prozent. Trotz der schlechten Wirtschaftsentwicklung wurde im Vorfeld dieses wichtigen Tages von Marktbeobachtern keine weitere Zinssenkung erwartet.
Die Gewinner im DAX waren gestern MAN, Fresenius M.C., Epcos, SAP und adidas-Salomon. Die Verliererliste führten MLP, Deutsche Telekom, Lufthansa, Linde und Infineon an.
Aus konjunktureller Sicht werden heute in Deutschland die Verbraucherpreise für Juli erwartet. In Frankreich steht die Industrieproduktion für Juni auf dem Programm. In Großbritannien werden die Arbeitsmarktdaten für Juli, die Durchschnittseinkommen für Juni, die Produktivität für Juni und die Lohnstückkosten für Juni veröffentlicht. Ebenso wird von der Bank of England das Protokoll der Sitzung des Geldpolitischen Rates vom 31.07. publiziert. In den USA stehen die Lagerbestände für Juni an. In Japan steht die Veröffentlichung des Protokolls der Bank of Japan zur geldpolitischen Sitzung vom 26.06 auf der Agenda.
Von Seiten der Unternehmen werden u.a. Nachrichten von der ATOSS Software AG, Autania AG, Babcock Borsig AG, BEA Systems Inc., Biotest AG, Biotissue Technologies AG, Buderus AG, CANCOM IT Systeme AG, CEAG Industrie-Aktien und Anlagen AG, Constantin Film AG, Credit Suisse Group, DAB bank AG, Douglas Holding, Edding AG, ELSA AG, fluxx.com AG, Girindus AG, Graphit Kropfmühl AG, Heyde AG, Intuit Inc., Lycos Europe N.V., MAXDATA AG, Net AG, Pandatel AG, plenum AG, Roche Holding AG, Rofin-Sinar Technologies Inc., Sunways AG, UNIPROF Real Estate Holding AG, Vivendi Universal S.A., Wella AG und der World of Medicine AG erwartet.
Heute läuft die Frist aus, bis zu der 947 CEOs und CFOs mit ihrer Unterschrift unter Eid bestätigen sollen, dass keine größeren ihnen bekannten Ungereimtheiten in den vergangenen Bilanzen aufgetaucht sind, von denen die Öffentlichkeit nichts weiß. Allerdings können Unternehmen von der Securities & Exchange Commission begründeten Aufschub erhalten. Diese Frist wurde von der Börsenaufsicht vor drei Wochen als Reaktion auf die Bilanzskandale bei amerikanischen Unternehmen und als Maßnahme gegen den grassierenden Vertrauensverlust der Anleger gesetzt. Es bleibt spannend, ob weitere Bilanzskandale bekannt werden, was die Märkte weiter belasten dürfte.
Ebenso wird heue der E.ON Konzern seinen Halbjahresbericht veröffentlichen. Die Düsseldorfer, die im Juni 2000 durch Verschmelzung der Veba AG und der Viag AG entstanden sind, sind derzeit wegen des juristischen Streits um die Übernahme der Ruhrgas-Mehrheit im Blickfeld der Öffentlichkeit. Wahrscheinlich war der Ergebnisschub aus dem Energiebereich von 89 Prozent im ersten Quartal am stärksten. So ist es wahrscheinlich, dass sich diese Steigerungsrate nicht für das gesamte Jahr 2002 hoch rechnen lässt. Experten gehen davon aus, dass das Betriebsergebnis zweistellig ausfallen wird. Wenige Tage nach dem Ende des ersten Halbjahres haben die Düsseldorfer das Closing für den Erwerb von Powergen mit der US-Tochter LG &E Energy vollzogen. Marktbeobachter gehen davon aus, dass erst nächstes Jahr die Mehrheit an Ruhrgas zum E.ON-Konzern gehören wird.
Schließlich wird zur heutigen Wochenmitte der Blue-Chip Wert Allianz seinen Halbjahresbericht veröffentlichen. Dabei werden aus Sicht der Marktteilnehmer nicht so sehr die Zahlen im Vordergrund stehen; das Interesse wird vielmehr vor allem auf dem Ausblick liegen. Marktteilnehmer erwarten weitere, mit Zahlen belegte Details über die Ziele des Versicherers für das Jahr 2002. Anfang August schockte die Allianz den Markt mit einer Gewinnwarnung und der defizitären Tochter Dresdner Bank. Das Papier hat seit der Dresdner-Übernahme gut zwei Drittel an Wert verloren.
-rg-
