Ausblick: Die Märkte am Montag
Nachdem die Wall Street am Donnerstag geschlossen blieb und auch am Freitag nur ein verkürzter Handel stattfand, hielten sich auch die deutschen Marktteilnehmer stark zurück. So schlossen die deutschen Standartwerte nach einem wenig aufregenden Handel kaum verändert. Der DAX gewann 0,12 Prozent auf 5.194,27 Punkte (LDAX: 5.196,40 Punkte; +0,15 Prozent), der MDAX verbesserte sich um 0,29 Prozent auf 7.106,82 Zähler.
Laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" plant die Bundesregierung den Verkauf von weiterem Tafelsilber, darunter Post- und Telekom-Aktien. Die Deutsche Post erhielt zudem die Genehmigung der europäischen Wettbewerbsbehörde zur Übernahme des britischen Logistikkonzerns Exel. Papiere der Deutschen Post und die der Deutschen Telekom verloren am Freitag 0,8 Prozent bzw. 0,2 Prozent. Größter DAX-Verlierer mit einem Abschlag von 1,7 Prozent waren indes die Anteilsscheine der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank, die bereits am Vortag stark unter Druck standen. Auch von MAN trennten sich die Anleger. Wie die "WirtschaftsWoche" berichtet, ist das Angebot für den Dieselmotorenhersteller MTU Friedrichshafen derzeit ohne Chancen.
Neben der Allianz, die den Umbau ihrer Tochter Dresdner Bank konkretisierten und rund 0,5 Prozent gewannen, tendierten auch SAP, RWE und die Commerzbank stärker. In der zweiten Reihe profitierten Aktien von Südzucker von der Entscheidung der EU-Agrarminister, den Garantiepreis für Zucker bis 2010 nur um 36 Prozent statt um 39 Prozent zu kürzen. Im Fokus der Anleger standen zudem Papiere von GEA, die einen Wechsel im Vorstand bekannt gegeben hatten. Mit einem Plus von rund 3 Prozent tendierte der Titel an der Spitze des MDAX.
Der Markt heute:
Die Banken und Handelshäuser sehen den Deutschen Aktienindex heute mit einem Plus in den Handel starten. Die Deutsche Bank rechnet zu Handelsbeginn mit 5.197 Punkten, die Commerzbank mit 5.200 Punkten und HSBC Trinkaus & Burkhardt sieht den DAX bei 5.200 Zählern.
Konjunktur- und Wirtschaftstermine:
In Deutschland steht heute der GfK Konsumklimaindex zur Veröffentlichung an. Ferner wird in Japan der Einzelhandelsumsatz bekannt gegeben. Aus den USA wird der Verkauf bestehender Häuser gemeldet.
Quartalszahlen, Hauptversammlungen und Analystenkonferenzen:
Quartalszahlen stehen heute bei Cambridge Antibody Technology Group plc (CAT) und GeneMedix plc an. Ein Analystentreffen sowie eine Analystentreffen werden bei der SinnerSchrader AG abgehalten.
Die US-Börsen:
Die US-Leitindizes beendeten den Handel am Freitag im Plus. Während der Dow Jones um 0,14 Prozent auf 10.931 Punkte zunahm, zog die NASDAQ um 0,13 Prozent auf 2.263 Zähler an. Die Futures notieren derzeit im Plus. Gegen 08:00 Uhr tendiert der NASDAQ Future bei 1.707 Punkten (+0,2 Prozent) und der S&P Future bei 1.271 Zählern (+0,1 Prozent).
Devisen, Gold und Rohstoffe:
Brent Oil: 53,09 Dollar; Euro: 1,1692 Dollar; Gold: 495,90 Dollar
Wichtige Meldungen:
Der russische Erdgaskonzern Gazprom (ISIN US3682872078/ WKN 903276) hat am Freitag die Zahlen für das erste Halbjahr 2005 vorgelegt. Demnach konnte Gazprom einen deutlichen Umsatz- und Gewinnanstieg erzielen. Die Umsatzerlöse verbesserten sich demnach von 471,5 Mrd. Russischen Rubel (RUB) auf nun 611,2 Mrd. RUB. Das operative Ergebnis stieg von 122,4 Mrd. RUB auf nun 209,1 Mrd. RUB. Das Vorsteuer-Ergebnis erhöhte sich im Berichtszeitraum von 131,7 Mrd. RUB auf nun 211,6 Mrd RUB. Das Nettoergebnis stieg von 92,9 Mrd. RUB auf nun 154,0 Mrd. RUB. Nach Anteilen Dritter belief sich das Nettoergebnis auf 152,8 Mrd. RUB, nach 92,3 Mrd. RUB im Vorjahreszeitraum.
Die niederländische Mittal Steel Company N.V. (ISIN NL0000361947/ WKN A0F41U) hat am Freitag die Übernahme des ukrainischen Stahlkonzerns Kryvorizhstal abgeschlossen. Der weltweit größte Stahlkonzern hatte sich erst Ende Oktober gegen zwei Mitbieter durchgesetzt. Mittal Steel hat 93,02 Prozent der Anteile an Kryvorizhstal zum Preis von 4,84 Mrd. Dollar übernommen. Kryvorizhstal wird zukünftig von Narendra Chaudhary also CEO geführt. Anfang November hatte Mittal Steel enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt. Demnach belief sich das Nettoergebnis auf 478 Mio. Dollar bzw. 68 Cents je Aktie, gegenüber 1,33 Mrd. Dollar bzw. 2,07 Dollar je Aktie im Vorjahr. Das operative Ergebnis sank von 1,93 Mrd. Dollar auf 765 Mio. Dollar. Der Umsatz erhöhte sich von 6,29 Mrd. Dollar auf 7,05 Mrd. Dollar, während die Auslieferungen von 11,03 auf rund 12,98 Millionen Tonnen zulegten. Mittal Steel begründete die schwachen Zahlen mit einem harten Wettbewerb auf dem globalen Markt.
Die General Motors Corp. (GM) (ISIN US3704421052/ WKN 850000) will Presseberichten zufolge den Absatz außerhalb der USA deutlich steigern. Dies erklärte GM-Chairman und -CEO Rick Wagoner gegenüber der "Detroit Free Press" (Freitagausgabe). Dem Bericht zufolge wird der weltgrößte Automobilhersteller außerhalb des Heimatmarktes erstmals mehr Fahrzeuge absetzen als in den USA. Wagoner zufolge werde GM in den USA rund 4,5 Millionen Fahrzeuge und außerhalb der USA 4,6 Millionen Fahrzeuge absetzen. Dieser Trend werde dem Konzernchef zufolge das Unternehmen verändern. GM befindet sich derzeit in einer Krisensituation. Neben Massenentlassungen und Werksschließungen stehen auch Einsparungen in Milliarden-Höhe auf der Agenda.
Der Pharmakonzern Merck KGaA (ISIN DE0006599905/ WKN 659990) hat seine erste Euro Benchmark Anleihe erfolgreich begeben. Dies teilte der im MDAX notierte Konzern am Freitag mit. Das Gesamtemissionsvolumen beläuft sich auf 500 Mio. Euro, wobei die Laufzeit 7 Jahre beträgt. Der Koupon der Anleihe beträgt 3,75 Prozent und der Ausgabepreis lag bei 99,716 Prozent. Dies entspricht einem Aufschlag von 47 Basispunkten über der Swapmitte. Die Anleihe wird zum Handel an der Börse in Luxemburg eingeführt. Laut der Pressemitteilung des Konzerns stieß die Emission bei institutionellen Investoren aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den Benelux-Staaten auf großes Interesse. Der Emissionserlös der Anleihe dient allgemeinen Unternehmenszwecken und ersetzt dabei bislang von Banken bereitgestellte bilaterale Kreditlinien. Insgesamt wird durch die Transaktion die Laufzeitstruktur der Finanzierungszusagen verbessert.
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