HEULER (Calli, Teil II)

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vega2000:

HEULER (Calli, Teil II)

 
10.05.02 22:27


(SZ)Männer können furchtbar sein. Denken wir zum Beispiel an den schlimmen Dichter Thomas Bernhard, den Österreichvernichter und literarischen Menschenfresser. Der wollte „möglichst alt und möglichst boshaft“ werden, „um möglichst gut zu schreiben“. Oder an Friedrich Nietzsche, den Philosophen: „Ich bin kein Mensch“, hat er verkündet, „ich bin Dynamit.“ Ein Spaß war das nicht, das hat er todernst gemeint, der Schreckensdenker. Doch zum Glück gibt es ein Mittel, um wenigstens ein wenig die Furcht vor den furchtbaren Männern zu verlieren. Man schaue sich ihre Kinderbilder an! Zum Beispiel Thomas Bernhard im Sommer 1937: Wie er da brav im Grase sitzt, ein blondes, schmächtiges Männlein, gebannt vom strengen, durchdringenden Blick seiner Mutter. Oder Nietzsche als Kind. Oder auch Nietzsche auf einem Bild aus den Tagen des Irreseins: Wie er hünenhaft und doch vollkommen hilflos dasteht, mit seinem riesigen Schnauzbart, am Arm der zarten, unerschrockenen Mutter. Das Ungeheuer als uraltes, krankes Kind.

Morgen ist Muttertag. Viele finden das peinlich. Viele aber (Mütter und Söhne voran, Töchter wohl weniger) werden einfach ihre Tränen fließen lassen. Es ist der Tag ja auch eine Art Waffenstillstand, eine kurze Feuerpause in einem ewigen, naturgewollt mythischen Gefecht. Jeder furchtbare Mann ist ein Sohn und also ein furchtsamer Muttersohn; diesem Fluch entkommt keiner, auch wenn es

immer wieder Befreiungsversuche gibt. Dann dreht man Filme wie Woody Allen („Oedipus Wrecks“), wo der Sohn die übermächtige jüdische Mutter zur Hölle wünscht – und dann erscheint sie plötzlich als Phantom am Himmel über Manhattan und setzt von dort oben, vor den Augen der ganzen Stadt, ihre Demütigungen („er war ein Bettnässer“) fort. Oder man macht Platten wie der berühmte Hass-Rapper Eminem, der seine Mutter als „egoistisches Miststück“ schmäht und sie hinab ins Höllenfeuer rappt.

Männer können aber auch furchtbar lieb und hilflos sein. Dann hassen sie nicht mehr, dann heulen sie nur noch. Betrachten wir (schließlich ist heute Pokalfinale) die Welt, wo sie am männlichsten und zugleich kindlichsten ist. Auf dem Fußballplatz. Was ist da geheult worden in den letzten Tagen! Der eisenharte Spieler Kohler hat zum Abschied wie ein Kind geheult. Bei Leverkusen hat die ganze Mannschaft in der Kabine geheult. Manager Calmund hört überhaupt nicht mehr zu heulen auf – und ganz Deutschland (Mutter Germania) liebt ihn hierfür, wie man nur ein Riesenbaby lieben kann. Längst sind die Zeiten vorbei, da die Frauen das ewig weinende Geschlecht waren. Jetzt sieht die Szene anders aus: Lola rennt, Kohler flennt. So viel für heute. Morgen Muttertag. Und nächstes Jahr an dieser Stelle: Mütter und Töchter. Frauen können furchtbar sein.

Quelle:SZ
Schnorrer:

Sowas hat mich auch mal irritiert, mein Lieber.

 
10.05.02 22:41
Heute habe ich die Welt auf die einfachen Wahrheiten zurechtgestutzt (und das funktioniert):

1. Spendet es Scahtten oder kann man essen essen?

(Ja=gut, nein=malkucken)

2. Bringt mir das sinnlose Probleme, die schon andere vor mit hatten (Che Guevara, Jesus, Ho Chi Min)

(Ja=mal kucken, nein=gut)

Ergo:

Brille von Fielmann (nix mehr sehen) und FDP wählen.

Alles paletti.
vega2000:

Nett! o.T.

 
10.05.02 22:48
verdi:

vega,sitzt der Frust so tief,dass Du jetzt über

 
10.05.02 23:28
Calmund,den Armen,herziehen musst!!

Und Kaiser und Dummhoeness haben gaaaaaaarrrrrrrrr nichts gewonnen,dieses Jahr!!*frrrrooooooiiiiiiii*

Zum Thema:Leverrrkusssen wird leider nur den Pokal gewinnen(es wäre vermessen an einen Sieg in der Champions League zu glauben:bei David gegen Goliath gewinnt meist Goliath,leider..)!!

Schade um Leverrrkusssen!!
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