Mittwoch, 12.12.2001, 16:43
KOMMENTAR: Hektischer Zins-Aktionismus
Wie schlecht geht es der US-Wirtschaft wirklich? Während die letzten Konjunkturindikatoren zum Teil Lichtblicke zeigen, wirft die gestrige und elfte Zinssenkung durch die FED Fragen auf. 1,75 Prozent beträgt der Leitzinssatz und ist damit so niedrig wie seit 40 Jahren nicht mehr. Greenspan hat die Schleusen weit offen, um die Wirtschaft mit Liquidität und niedrigen Finanzierungskonditionen zu überfluten. Jetzt, da Amerika in der Rezession steckt und der Rest der Welt kurz davor, mutet das allerdings eher an wie ein Gärtner, der versucht, ein vertrocknetes Pflänzchen mit einer schönen Dusche aus der Kanne wiederzubeleben. Dies endet meistens erfolglos, weil zu spät. Zu spät scheinen auch die Zinssenkungen der US-Notenbank – und noch viel mehr die Stabilisierungsbemühungen der EZB – gekommen zu sein. Die Wirtschaft ist vor die Wand gefahren, nachdem vor allem in Europa zu lang auf eine kaum vorhandene Inflation gestiert wurde. Dass die Verantwortlichen nun mit hektischem Aktionismus gegen steuern, wirkt eher hilflos als professionell. Die Konjunktur dürfte auch im nächsten Jahr kaum flott werden und sich allenfalls langsam erholen. Der private US-Konsum ist Achillesferse, die letzten Zahlen aufgebläht durch vorgezogene Käufe zum Beispiel im Autosektor, der mit einer Nullzins-Finanzierung gelockt hat. An das, was kommen mag, wenn der Ölpreis wider erwarten anzieht, möchten Volkswirte derzeit gar nicht denken. Die ganzen schönen Erholungstheorien wären dann für den Papierkorb. Zeigt sich die Konjunktur 2002 wider erwarten stark, läuft Greenspan Gefahr, die Wirtschaft zu sehr in Liquidität gebadet zu haben. Was das heißt, wird vor allem den europäischen Stabilitätspäpsten die Tränen in die Augen treiben: Inflationsdruck. Greenspan wäre dann gezwungen, die Zinsen anzuheben – ebenfalls ein schlechtes Zeichen für die Börse.
Wie man`s macht, ist es verkehrt und macht man es richtig, ist es auch falsch!!
mfg
gere1
KOMMENTAR: Hektischer Zins-Aktionismus
Wie schlecht geht es der US-Wirtschaft wirklich? Während die letzten Konjunkturindikatoren zum Teil Lichtblicke zeigen, wirft die gestrige und elfte Zinssenkung durch die FED Fragen auf. 1,75 Prozent beträgt der Leitzinssatz und ist damit so niedrig wie seit 40 Jahren nicht mehr. Greenspan hat die Schleusen weit offen, um die Wirtschaft mit Liquidität und niedrigen Finanzierungskonditionen zu überfluten. Jetzt, da Amerika in der Rezession steckt und der Rest der Welt kurz davor, mutet das allerdings eher an wie ein Gärtner, der versucht, ein vertrocknetes Pflänzchen mit einer schönen Dusche aus der Kanne wiederzubeleben. Dies endet meistens erfolglos, weil zu spät. Zu spät scheinen auch die Zinssenkungen der US-Notenbank – und noch viel mehr die Stabilisierungsbemühungen der EZB – gekommen zu sein. Die Wirtschaft ist vor die Wand gefahren, nachdem vor allem in Europa zu lang auf eine kaum vorhandene Inflation gestiert wurde. Dass die Verantwortlichen nun mit hektischem Aktionismus gegen steuern, wirkt eher hilflos als professionell. Die Konjunktur dürfte auch im nächsten Jahr kaum flott werden und sich allenfalls langsam erholen. Der private US-Konsum ist Achillesferse, die letzten Zahlen aufgebläht durch vorgezogene Käufe zum Beispiel im Autosektor, der mit einer Nullzins-Finanzierung gelockt hat. An das, was kommen mag, wenn der Ölpreis wider erwarten anzieht, möchten Volkswirte derzeit gar nicht denken. Die ganzen schönen Erholungstheorien wären dann für den Papierkorb. Zeigt sich die Konjunktur 2002 wider erwarten stark, läuft Greenspan Gefahr, die Wirtschaft zu sehr in Liquidität gebadet zu haben. Was das heißt, wird vor allem den europäischen Stabilitätspäpsten die Tränen in die Augen treiben: Inflationsdruck. Greenspan wäre dann gezwungen, die Zinsen anzuheben – ebenfalls ein schlechtes Zeichen für die Börse.
Wie man`s macht, ist es verkehrt und macht man es richtig, ist es auch falsch!!
mfg
gere1