Super-Manager Hans-Olaf Henkel exklusiv in BILD
So kommt Deutschland
endlich aus der Krise
Hamburg – Arbeitslosigkeit, Wirtschaftsflaute, Reformstau, Bürokratie! Wie fit ist Deutschland wirklich für den weltweiten Wettbewerb?
In seinem neuen Buch „Die Ethik des Erfolgs“* sagt Hans-Olaf Henkel (62), Ex-Präsident des Bundesverbandes der Industrie, woran Deutschland krankt – und welche Wege aus der Krise führen.
BILD druckt exklusiv die spannendsten Passagen aus dem Buch eines der wichtigsten deutschen Vordenker:
„Wenn ich unser Land heute betrachte, fehlt es gerade an den entscheidenden Elementen: an Motivation, an Wettbewerb und vor allem an einer Ethik, der es um die Entwicklungsfähigkeit der Menschen geht. Deutschland ist ein Land, das sich selbst blockiert. Nicht nur, weil die herrschende Ideologie die Gleichheit aller als Ideal vorschreibt, sondern auch weil jeder Einzelne dazu neigt, sich hinter dieser Uniformität zu verstecken... Generell fehlt es den heutigen Deutschen an praktischer Vernunft. Dass alles mit einem dichten Netz von Paragrafen überzogen wird, folgt nicht nur dem Fürsorgeinstinkt der Politiker und dem Kontrolltrieb der Beamten, sondern auch dem Wunsch der Bürger, die vor allem Sicherheit möchten, am besten schwarz auf weiß. Dieselben, die sich über die staatlichen Eingriffe in ihr Leben beschweren, fordern bei nächster Gelegenheit das ‚Eingreifen‘ des Staates...
Der sozialdemokratische Ex-Kanzler Helmut Schmidt erzählte mir einmal, für wie überreguliert er unser Land hält. Es gebe bei uns, so erklärte er, an die 85 000 Gesetze, deren Übermaß eine der schlimmsten Fortschritts-, Effizienz- und Arbeitsmarktbremsen überhaupt darstelle.
Denn ein Gesetz bewirkt ja nicht nur eine Einengung der Freiheitsrechte, wie sie oft genug nötig ist – es bewirkt vor allem, dass sich überall der beherrschende Einfluss der Staatsautorität geltend macht. Es erübrigt sich der Hinweis, dass ich diese Art von Staatsmacht für zutiefst unethisch halte. Sie mag zwar die Traufhöhe von Dächern und die Geschwindigkeit von Personenfahrzeugen regeln – aber um den Preis, dass sie statt freier Staatsbürger nur Duckmäuser erzieht... Viele Gesetze sind wie Gerüste, die zum Hausbau nötig sind. Wenn das Haus aber steht, müssen sie abgebaut werden.
Auf unsere Situation angewandt: Alle Gesetze müssen auf ihre Effizienz hin überprüft werden. Wichtiger als die autoritäre Frage, ob sie ‚eingehalten‘ werden, ist die andere, ob sie überhaupt ihren Zweck erfüllt haben.“
Lesen Sie morgen in BILD:
Warum die Globalisierung ein Segen ist
So kommt Deutschland
endlich aus der Krise
Hamburg – Arbeitslosigkeit, Wirtschaftsflaute, Reformstau, Bürokratie! Wie fit ist Deutschland wirklich für den weltweiten Wettbewerb?
In seinem neuen Buch „Die Ethik des Erfolgs“* sagt Hans-Olaf Henkel (62), Ex-Präsident des Bundesverbandes der Industrie, woran Deutschland krankt – und welche Wege aus der Krise führen.
BILD druckt exklusiv die spannendsten Passagen aus dem Buch eines der wichtigsten deutschen Vordenker:
„Wenn ich unser Land heute betrachte, fehlt es gerade an den entscheidenden Elementen: an Motivation, an Wettbewerb und vor allem an einer Ethik, der es um die Entwicklungsfähigkeit der Menschen geht. Deutschland ist ein Land, das sich selbst blockiert. Nicht nur, weil die herrschende Ideologie die Gleichheit aller als Ideal vorschreibt, sondern auch weil jeder Einzelne dazu neigt, sich hinter dieser Uniformität zu verstecken... Generell fehlt es den heutigen Deutschen an praktischer Vernunft. Dass alles mit einem dichten Netz von Paragrafen überzogen wird, folgt nicht nur dem Fürsorgeinstinkt der Politiker und dem Kontrolltrieb der Beamten, sondern auch dem Wunsch der Bürger, die vor allem Sicherheit möchten, am besten schwarz auf weiß. Dieselben, die sich über die staatlichen Eingriffe in ihr Leben beschweren, fordern bei nächster Gelegenheit das ‚Eingreifen‘ des Staates...
Der sozialdemokratische Ex-Kanzler Helmut Schmidt erzählte mir einmal, für wie überreguliert er unser Land hält. Es gebe bei uns, so erklärte er, an die 85 000 Gesetze, deren Übermaß eine der schlimmsten Fortschritts-, Effizienz- und Arbeitsmarktbremsen überhaupt darstelle.
Denn ein Gesetz bewirkt ja nicht nur eine Einengung der Freiheitsrechte, wie sie oft genug nötig ist – es bewirkt vor allem, dass sich überall der beherrschende Einfluss der Staatsautorität geltend macht. Es erübrigt sich der Hinweis, dass ich diese Art von Staatsmacht für zutiefst unethisch halte. Sie mag zwar die Traufhöhe von Dächern und die Geschwindigkeit von Personenfahrzeugen regeln – aber um den Preis, dass sie statt freier Staatsbürger nur Duckmäuser erzieht... Viele Gesetze sind wie Gerüste, die zum Hausbau nötig sind. Wenn das Haus aber steht, müssen sie abgebaut werden.
Auf unsere Situation angewandt: Alle Gesetze müssen auf ihre Effizienz hin überprüft werden. Wichtiger als die autoritäre Frage, ob sie ‚eingehalten‘ werden, ist die andere, ob sie überhaupt ihren Zweck erfüllt haben.“
Lesen Sie morgen in BILD:
Warum die Globalisierung ein Segen ist