Zinssenkung
Mails/Nachrichten vom 07.11.2002, Bernecker & Cie.
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
die amerikanische Zinssenkung um 0,5 % geht in Ordnung, aber eine besondere Erwartung knüpft sich daran nicht. Psychologisch ist sie gleichwohl hilfreich. Ein Konjunkturanstoß ergibt sich daraus jedoch nicht.
Die Märkte haben darauf vorspekuliert. Mithin werden sie heute darauf reagieren. Das ist abzuwarten. Somit bleibt es bei der Markttechnik, wie gestern beschrieben:
1. Warten Sie diese Reaktion ab. Sie gilt für alle Titel. Denn:
2. Die Börse ist zu 80 % technisch und noch nicht fundamental. Letzteres kommt später.
3. Fällt eine Korrektur kurz und scharf aus, ist sie eine Trendbestätigung. Geht es langsamer, verzögert sich das Ganze.
4. Positive Nachrichten werden positiv bewertet, negative weniger negativ. Das zeigt Ihnen, daß die gesamte Markttendenz intakt ist. Vor diesem Hintergrund:
Gibt es eine schärfere Korrektur, gehe ich morgen vielleicht schon auf die Kaufseite. Bleibt es auf relativ hohem Niveau, warte ich ebenso wahrscheinlich bis zur nächsten Woche.
Ich plädiere mithin für Disziplin und exakte Beachtung der Markttechnik. 80 % aller Kursbewegungen beruhen z. Zt. auf dieser Markttechnik und nicht auf einer fundamentalen Aussage. Auch nicht in Sachen LUFTHANSA mit gestrigem Gewinnbericht. Andererseits: Die neue PUMA-Prognose mit erneut höherer Ergebniserwartung führt diese Aktie bis an 75 E. heran. Ergibt sich daraus ein Kaufsignal, so besteht Handlungsbedarf. Also auch hier reine Markttechnik.
Zurück nach New York: Nach dem Wahlsieg der Republikaner gibt es ein Sonderthema: Amerikanischer Aktienmarkt.
Darüber wird vielfach spekuliert und wild kombiniert. Rücken Sie die Dinge gerade, was relativ einfach ist. Ich muß allerdings Ihr Gedächtnis bemühen:
Die Reagonomics brachten das berühmte Wunder am amerikanischen Arbeitsmarkt. Das war ab 1983/1984. Zunächst entstanden vor allem Jobs in Dienstleistung/Service, was von den deutschen Kommentatoren und Analysten so beschrieben worden war: Alles nur minderwertige Jobs, womit Reagan beeindrucken möchte. Daraus entstand die Beschäftigungslawine mit ständig höherer Qualifizierung dieser Dienstleistungen bis zu höchstwertigem Service, der in die Hochtechnologie reichte. Übertragung auf heute:
Die Produktion entläßt noch immer, um rentabel zu werden. Siehe LUCENT, APP. MATERIALS und sämtliche anderen Produzenten der Hochtechnologie. Gleichzeitig baut sich ein neues Potential an Serviceleistungen auf, wie Sie den Zahlen soeben entnehmen konnten. Wann folgt die Produktion?
Wenn die Betriebe rentabel sind und die anziehenden Serviceleistungen zu Investitionen führen. Daraus entsteht der gleiche Zyklus wie ab 1984/1985. So in Kurzform die amerikanische Arbeitsmarktlage.
Eine der spannendsten Aktien in diesen Tagen heißt AOL TIME WARNER. Die spektakulärste Fusion aller Zeiten im Gegenwert von 160 Mrd. $ (Aktientausch) gilt als Fehlkonstruktion. New York tippt auf „Break up“, also Spinn Off für die Aktionäre. Das wird spannend: Nach 80 % Kursrückgang stellt sich der aktuelle Börsenwert auf nur noch 62 Mrd $ für ca. 42 Mrd $ Gruppenumsatz. Unglaublich gut sieht der Chart aus. Rufen Sie ihn bitte in Ihrem System auf. Es lohnt sich, darüber nachzudenken, weil eine interne Rechnung zu einem spektakulären Resultat führt. Dazu mehr in der nächsten AB in der kommenden Woche.
In der nächsten AB sehen Sie auf der Seite 1 den historischen Verlauf für die Gewinnzyklen. Dies sollten Sie intensiver studieren. Denn hier kündigt sich für die nächsten 2 bis 3 Monate die neue Tendenz für die auf die Konjunkturerwartung 2003/2004 bezogene Gewinntendenz der Unternehmen an. Das wird die Grundlage für die fundamentale Einschätzung des Marktes im 1. und 2. Quartal.
Auf Seite 2 finden Sie einen höchst aufschlußreichen Vergleich für alle Märkte dieser Welt. Auch hier war Deutschland das Schlußlicht. Nun stellt sich die Frage: Wird aus dem Verlierer von gestern der Gewinner von morgen? Das Aufholrennen hat jedenfalls begonnen.
Die Finanzaktien bleiben erste Wahl. Aber SAP als Spitzengewinner der letzten 3 Wochen ist für die kommenden Tage so eine Art Vorturner. Damit verbleibe ich bis morgen und wünsche Ihnen noch einen kreativen Börsentag.
Herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
die amerikanische Zinssenkung um 0,5 % geht in Ordnung, aber eine besondere Erwartung knüpft sich daran nicht. Psychologisch ist sie gleichwohl hilfreich. Ein Konjunkturanstoß ergibt sich daraus jedoch nicht.
Die Märkte haben darauf vorspekuliert. Mithin werden sie heute darauf reagieren. Das ist abzuwarten. Somit bleibt es bei der Markttechnik, wie gestern beschrieben:
1. Warten Sie diese Reaktion ab. Sie gilt für alle Titel. Denn:
2. Die Börse ist zu 80 % technisch und noch nicht fundamental. Letzteres kommt später.
3. Fällt eine Korrektur kurz und scharf aus, ist sie eine Trendbestätigung. Geht es langsamer, verzögert sich das Ganze.
4. Positive Nachrichten werden positiv bewertet, negative weniger negativ. Das zeigt Ihnen, daß die gesamte Markttendenz intakt ist. Vor diesem Hintergrund:
Gibt es eine schärfere Korrektur, gehe ich morgen vielleicht schon auf die Kaufseite. Bleibt es auf relativ hohem Niveau, warte ich ebenso wahrscheinlich bis zur nächsten Woche.
Ich plädiere mithin für Disziplin und exakte Beachtung der Markttechnik. 80 % aller Kursbewegungen beruhen z. Zt. auf dieser Markttechnik und nicht auf einer fundamentalen Aussage. Auch nicht in Sachen LUFTHANSA mit gestrigem Gewinnbericht. Andererseits: Die neue PUMA-Prognose mit erneut höherer Ergebniserwartung führt diese Aktie bis an 75 E. heran. Ergibt sich daraus ein Kaufsignal, so besteht Handlungsbedarf. Also auch hier reine Markttechnik.
Zurück nach New York: Nach dem Wahlsieg der Republikaner gibt es ein Sonderthema: Amerikanischer Aktienmarkt.
Darüber wird vielfach spekuliert und wild kombiniert. Rücken Sie die Dinge gerade, was relativ einfach ist. Ich muß allerdings Ihr Gedächtnis bemühen:
Die Reagonomics brachten das berühmte Wunder am amerikanischen Arbeitsmarkt. Das war ab 1983/1984. Zunächst entstanden vor allem Jobs in Dienstleistung/Service, was von den deutschen Kommentatoren und Analysten so beschrieben worden war: Alles nur minderwertige Jobs, womit Reagan beeindrucken möchte. Daraus entstand die Beschäftigungslawine mit ständig höherer Qualifizierung dieser Dienstleistungen bis zu höchstwertigem Service, der in die Hochtechnologie reichte. Übertragung auf heute:
Die Produktion entläßt noch immer, um rentabel zu werden. Siehe LUCENT, APP. MATERIALS und sämtliche anderen Produzenten der Hochtechnologie. Gleichzeitig baut sich ein neues Potential an Serviceleistungen auf, wie Sie den Zahlen soeben entnehmen konnten. Wann folgt die Produktion?
Wenn die Betriebe rentabel sind und die anziehenden Serviceleistungen zu Investitionen führen. Daraus entsteht der gleiche Zyklus wie ab 1984/1985. So in Kurzform die amerikanische Arbeitsmarktlage.
Eine der spannendsten Aktien in diesen Tagen heißt AOL TIME WARNER. Die spektakulärste Fusion aller Zeiten im Gegenwert von 160 Mrd. $ (Aktientausch) gilt als Fehlkonstruktion. New York tippt auf „Break up“, also Spinn Off für die Aktionäre. Das wird spannend: Nach 80 % Kursrückgang stellt sich der aktuelle Börsenwert auf nur noch 62 Mrd $ für ca. 42 Mrd $ Gruppenumsatz. Unglaublich gut sieht der Chart aus. Rufen Sie ihn bitte in Ihrem System auf. Es lohnt sich, darüber nachzudenken, weil eine interne Rechnung zu einem spektakulären Resultat führt. Dazu mehr in der nächsten AB in der kommenden Woche.
In der nächsten AB sehen Sie auf der Seite 1 den historischen Verlauf für die Gewinnzyklen. Dies sollten Sie intensiver studieren. Denn hier kündigt sich für die nächsten 2 bis 3 Monate die neue Tendenz für die auf die Konjunkturerwartung 2003/2004 bezogene Gewinntendenz der Unternehmen an. Das wird die Grundlage für die fundamentale Einschätzung des Marktes im 1. und 2. Quartal.
Auf Seite 2 finden Sie einen höchst aufschlußreichen Vergleich für alle Märkte dieser Welt. Auch hier war Deutschland das Schlußlicht. Nun stellt sich die Frage: Wird aus dem Verlierer von gestern der Gewinner von morgen? Das Aufholrennen hat jedenfalls begonnen.
Die Finanzaktien bleiben erste Wahl. Aber SAP als Spitzengewinner der letzten 3 Wochen ist für die kommenden Tage so eine Art Vorturner. Damit verbleibe ich bis morgen und wünsche Ihnen noch einen kreativen Börsentag.
Herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
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