Viel Lärm um nichts
Mails/Nachrichten vom 06.12.2002, Bernecker & Cie.
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
gestern wurde Shakespeare gespielt: Viel Lärm um Nichts. Die europäische Zinssenkung wurde wie üblich mit Gewinnmitnahmen beantwortet. Lange genug ist darauf vorspekuliert worden. Das Thema ist erledigt. Die Irak-Nachrichten sind ein weiterer Baustein der gesamten Konstellation, worüber man sich keinen Illusionen hingeben darf. Doch 90 % dieses Sachverhaltes ist kursmäßig berücksichtigt. Dabei bleibt die Volatilität leider noch immer sehr hoch. In Folge ist die Volatilität der Kurse noch immer extrem, so daß 10 % Schwankung und mehr an einem Tag zum Normalbild gehören.
Vor diesem Hintergrund ist das Risiko-Potential, daß ich am Mittwoch genannt hatte, gestern ausgeschöpft worden. Ein Rest verbleibt für heute, aber das ist nicht mehr sicher. Elliot Wave-Fans können übrigens gut mitzählen. Daraus ergibt sich: Die 5 von der 5 war mit den Tops von Anfang der Woche erreicht und daraus entsteht dann die entsprechende ABC-Korrektur. Sie führte im Schnitt auf die 90-Tage-Linien zurück, die jedoch - wie beschrieben - den Dreh nach oben gerade bewältigen. Worauf kommt es jetzt an? Halten Sie sich unverändert an die Fakten und weniger an die mehr oder minder obskuren und deshalb unverständlichen Kommentare. Fakten sind:
1. Wenn Intel die Perspektiven nach oben korrigiert, ist dies ein wichtiger Baustein für die gesamte Chip-Industrie. Alle Chip-Titel stehen auf dem Prüfstand, von A wie AMD bis zu V wie Vitesse. Die Leitbullen sind Intel und AMD, aber Sie wissen: Chip ist das Spiegelbild vor allem für PC und Handy, wobei Handy inzwischen den größten Chip-Bedarf darstellt. Also steckt im Chip-Trend der Handy-Trend und im Handy-Trend steht der der Ausrüster. Das Ganze auf einer längeren Zeitachse.
2. Die amerikanische Produktivität legte erneut bedeutend zu. Darüber wurde erneut gestaunt, aber die Gründe habe ich Ihnen hinreichend erläutert: Zunehmende Produktivität ist die Voraussetzung für Investitionen. Das gilt 100 %ig. Ich habe bereits darauf hingewiesen, daß die ersten ursprünglichen Auftrags-Stornierungen ab Januar widerrufen werden. Ich weise erneut darauf hin.
3. Die Einschätzung von Hewlett Packard werte ich weitaus positiver als die Analysten am Mittwoch. Die Fusion zweier riesiger Unternehmen in so kurzer Zeit mit so großem Erfolg ist ein Riesen-Job. Besser kann man es nicht machen, wenn man dazu die Umstände berücksichtigt. Meine Kaufempfehlung habe ich begründet.
Das führt zu einem anderen Thema:
4. Wer Mitarbeiter entläßt, wird schneller rentabel. Diesen Satz hört so mancher ungern, aber er ist die Voraussetzung für erfolgreiches Wirtschaften. Das gilt sowohl für USA wie für Europa/Deutschland. In letzteren Fällen ist dies noch längst nicht bewältigt. Lesen Sie aber in den Zeitungen, daß 20.000 Leute oder mehr entlassen werden, so ist dies ein hinreichender Kaufgrund, so zynisch dies auch klingt. Speziell gilt dies für Banken, aber möglicherweise auch für einige Versicherungen.
5. Schwache Tage sind Kauftage. Das schrieb ich Ihnen Anfang der Woche. Bitte halten Sie sich daran. Sämtliche Kaufempfehlungen bleiben gültig und Sie limitieren, wie schon am Dienstag erwähnt, um 5 - 10 % niedriger gegen damals und mithin akt. um 1 - 1,5 %. Das ist eine Daumengröße.
6. Die heutige AB enthält einige Grundüberlegungen, vor allem für die Technologie in den USA. Ich meine, daß Sie die Realisierung entweder heute oder am Montag in Angriff nehmen sollten. Das ergibt sich wiederum aus der Daily-Basis für Dow Jones und DAX, die heute morgen (9.15 Uhr) noch einen geringen Spielraum nach unten zeigt.
Da dies ein Telefondiktat darstellt, habe ich mich kurz gefaßt, aber die wesentlichen Punkte wohl getroffen. Aber denken Sie an Andre Gide: Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie finden.
Mit freundlichen Grüßen
Hans A. Bernecker
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Mails/Nachrichten vom 06.12.2002, Bernecker & Cie.
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
gestern wurde Shakespeare gespielt: Viel Lärm um Nichts. Die europäische Zinssenkung wurde wie üblich mit Gewinnmitnahmen beantwortet. Lange genug ist darauf vorspekuliert worden. Das Thema ist erledigt. Die Irak-Nachrichten sind ein weiterer Baustein der gesamten Konstellation, worüber man sich keinen Illusionen hingeben darf. Doch 90 % dieses Sachverhaltes ist kursmäßig berücksichtigt. Dabei bleibt die Volatilität leider noch immer sehr hoch. In Folge ist die Volatilität der Kurse noch immer extrem, so daß 10 % Schwankung und mehr an einem Tag zum Normalbild gehören.
Vor diesem Hintergrund ist das Risiko-Potential, daß ich am Mittwoch genannt hatte, gestern ausgeschöpft worden. Ein Rest verbleibt für heute, aber das ist nicht mehr sicher. Elliot Wave-Fans können übrigens gut mitzählen. Daraus ergibt sich: Die 5 von der 5 war mit den Tops von Anfang der Woche erreicht und daraus entsteht dann die entsprechende ABC-Korrektur. Sie führte im Schnitt auf die 90-Tage-Linien zurück, die jedoch - wie beschrieben - den Dreh nach oben gerade bewältigen. Worauf kommt es jetzt an? Halten Sie sich unverändert an die Fakten und weniger an die mehr oder minder obskuren und deshalb unverständlichen Kommentare. Fakten sind:
1. Wenn Intel die Perspektiven nach oben korrigiert, ist dies ein wichtiger Baustein für die gesamte Chip-Industrie. Alle Chip-Titel stehen auf dem Prüfstand, von A wie AMD bis zu V wie Vitesse. Die Leitbullen sind Intel und AMD, aber Sie wissen: Chip ist das Spiegelbild vor allem für PC und Handy, wobei Handy inzwischen den größten Chip-Bedarf darstellt. Also steckt im Chip-Trend der Handy-Trend und im Handy-Trend steht der der Ausrüster. Das Ganze auf einer längeren Zeitachse.
2. Die amerikanische Produktivität legte erneut bedeutend zu. Darüber wurde erneut gestaunt, aber die Gründe habe ich Ihnen hinreichend erläutert: Zunehmende Produktivität ist die Voraussetzung für Investitionen. Das gilt 100 %ig. Ich habe bereits darauf hingewiesen, daß die ersten ursprünglichen Auftrags-Stornierungen ab Januar widerrufen werden. Ich weise erneut darauf hin.
3. Die Einschätzung von Hewlett Packard werte ich weitaus positiver als die Analysten am Mittwoch. Die Fusion zweier riesiger Unternehmen in so kurzer Zeit mit so großem Erfolg ist ein Riesen-Job. Besser kann man es nicht machen, wenn man dazu die Umstände berücksichtigt. Meine Kaufempfehlung habe ich begründet.
Das führt zu einem anderen Thema:
4. Wer Mitarbeiter entläßt, wird schneller rentabel. Diesen Satz hört so mancher ungern, aber er ist die Voraussetzung für erfolgreiches Wirtschaften. Das gilt sowohl für USA wie für Europa/Deutschland. In letzteren Fällen ist dies noch längst nicht bewältigt. Lesen Sie aber in den Zeitungen, daß 20.000 Leute oder mehr entlassen werden, so ist dies ein hinreichender Kaufgrund, so zynisch dies auch klingt. Speziell gilt dies für Banken, aber möglicherweise auch für einige Versicherungen.
5. Schwache Tage sind Kauftage. Das schrieb ich Ihnen Anfang der Woche. Bitte halten Sie sich daran. Sämtliche Kaufempfehlungen bleiben gültig und Sie limitieren, wie schon am Dienstag erwähnt, um 5 - 10 % niedriger gegen damals und mithin akt. um 1 - 1,5 %. Das ist eine Daumengröße.
6. Die heutige AB enthält einige Grundüberlegungen, vor allem für die Technologie in den USA. Ich meine, daß Sie die Realisierung entweder heute oder am Montag in Angriff nehmen sollten. Das ergibt sich wiederum aus der Daily-Basis für Dow Jones und DAX, die heute morgen (9.15 Uhr) noch einen geringen Spielraum nach unten zeigt.
Da dies ein Telefondiktat darstellt, habe ich mich kurz gefaßt, aber die wesentlichen Punkte wohl getroffen. Aber denken Sie an Andre Gide: Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie finden.
Mit freundlichen Grüßen
Hans A. Bernecker
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