Verbilligungen werden aktuell
Hans Bernecker: Verbilligungen werden aktuell
Mails/Nachrichten vom 19.08.2002, Bernecker & Cie.
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
die Horrorwochen sind vorbei und auch weitgehend bewältigt. Das Herauskrabbeln aus diesem Vertrauensloch wird zwar schwierig aber lohnend sein. Dafür benötigen Sie ein gutes Gefühl für Timing einerseits und Sinn für Unternehmensdaten andererseits. Denn die nächste heftige Debatte beginnt schon: Die Diskussion um die Gewinnschätzungen per 2003. Nachdem ich Ihnen die technische Ausgangslage für USA und Deutschland in den letzten zwei ABs gezeigt hatte, schauen Sie diesbezüglich auf die Seiten 1 und 6 im nächsten Brief. Alle vier Charts verknüpfen Sie bitte und wissen dann, wie die Matrix für die kommenden Monate aussieht. Diese Charts zeigen Ihnen die tatsächlichen Verhältnisse im Markt. Es handelt sich um ökonomische Fakten.
Bezeichnend scheint mir: Die Mehrzahl der Firmenanalysten ist pessimistisch. Sie werden die Gewinnschätzungen durchweg zurücknehmen. Dazu gehören Abstufungen erstklassiger Titel, nachdem alles gelaufen ist. Sogar MÜNCHENER RÜCK und andere. Merkwürdig sind die Begründungen. Die Mehrheit der Marktbeobachter und Praktiker, die also das Gesamtbild im Auge haben, geht ins Gegenteil. So erleben Sie jetzt den Kontrapunkt zu der exakt umgekehrten Relation, die vor gut drei Jahren zur gleichen Zeit die Runde gemacht hat. Vielleicht einen Tick später.
Die Markttechnik in New York: Ausgewogenes Bild. A/D zeigt steigende Tendenz und die Relation New High/New Low nähert sich dem Verhältnis 1:1 an der Nyse und reduziert die Negativrelation an der Nasdaq schon recht bedeutend. Beide liegen aber noch nicht im positiven Sektor. Dafür hat sich der Umsatz und das dahinter stehende Upside-Decline-Volume ebenfalls normalisiert. Mit einiger Spannung schaue ich unverändert auf den NASDAQ 100 TRACKING STOCK, der bei rd. 23 $ eine kleine aber vielversprechende Basis „gebaut“ hat und nun wenigstens bis 28/30 $ steigen kann. Letzer Kurs 24,70 $. Positiv auch: CISCO hat 14,45 $ erreicht, INTEL immerhin 18,75 $. Das paßt zu MICROSOFT mit 50 $. Sie wissen: Diese Werte sind wichtig für die Gesamttendenz neben IBM und GE. Anders ausgedrückt: Ohne Stabilität dieser Titel gibt es keine wirkliche Erholungstendenz. Wie weit geht diese?
Der Dow Jones hat ein Potential bis 9.800/9.900. Weiter kann im Moment nicht gedacht werden. Der S&P 500 hat ein solches bis knapp 1.000. Der Nasdaq Composite erreicht aber schon bei etwa 1.450 eine erste Trendmarke. Dies gilt nur nachrichtlich. Achten Sie gleichwohl darauf, ich komme darauf zurück.
Wichtige Indikatoren sind ferner: AMD hat seinen Boden bestätigt und notiert bereits bei 10 $. Auch APPLE hat die 14 $ verteidigt und erreichte schon 16 $. Gleiches gilt für APP. MATERIALS und MICRON TECH. Nur bedingt gilt dies für EMC und SUN MICRO, die aber mind. vielversprechend aussehen. IBM erreichte schon 79,97 $ und HEWLETT PACKARD knapp über 15 $. HPQ ist damit einer der interessanten Erholungswerte der „Big-Boy-Klasse“. Alle warten auf die Halbjahreszahlen nach der Fusion mit COMPAQ. Wichtiger ist der Ausblick. Besonders erfreulich: Mein Dauerfavorit PHILIP MORRIS schaffte bereits die 50 $-Marke.
Frankfurt hat kein so ganz klares technisches Bild, aber auch kein schlechtes. Heute gibt es zwei wichtige Zahlen: Den Halbjahresbericht von DT. TELEKOM und den von HENKEL. Dazu gibt es eine Roadshow von VW für eine Euro-Anleihe, wobei interessant sein wird, wie VW die weitere Zukunft sieht.
Zu DT. TELEKOM: Unterscheiden Sie zwischen Verlustausweis und operativem Ergebnis. Das Letztere ist das Wichtigste, das Erstere völlig uninteressant. Der Rekordverlust von 5,5 Mrd E. („Focus“ berichtet darüber) enthält vor allem Abschreibungen auf VOICESTREAM und UMTS, und mit dem operativen Ergebnis hat das nichts zu tun. Dies wächst zweistellig (Ebitda). Auf diese Unterscheidung und einige Ergänzungen direkt aus Bonn komme ich in der nächsten AB zurück. Fast habe ich den Eindruck, diese Aktie wird ein Wochenthema. Die HENKEL-Zahlen weisen dagegen das übliche solide Bild eines hervorragend aufgestellten Unternehmens aus. So etwas nennt man Ertragsqualität, auch wenn es natürlich da und dort konjunkturelle Abstriche gibt.
Die deutschen Finanzaktien sind die interessanteste Erholungsspekulation der nächsten Monate. Vielleicht noch keine Trendinvestments. Denn: Das maßlose Herunterstufen ist ebenso maßlos zu korrigieren. Lassen Sie sich auf keine Analystenschätzungen ein und auf keinen Fall auf die Herabstufungen. Sie kommen allesamt zu spät. Ausgenommen bleiben natürlich die kleineren Finanzdienstleister wie MLP, BHW und AWD. Das sind Titel für Zocker. Überraschend:
Ich wäre nicht erstaunt, wenn wir in den nächsten 14 Tagen eine deutliche Erholung der Technologieaktien erfahren. Das ergibt sich zunächst rein markttechnisch. Achten Sie darauf. These insgesamt:
Die schon beschriebene Bodenbildung reicht bis in den September/Oktober hinein. Sie wird aber gekennzeichnet sein von erheblichen Kursschwankungen. Vermutlich auch im VDAX, der am Freitag überraschend auf unter 40 nachgab. Das ist das Spiegelbild! Sie wissen: Er wird ebenfalls stark schwanken, aber tendenziell „Luft ablassen“. Das ist für Sie der Wegweiser für die ebenso schwankenden Kurse nach oben.
Ich werfe heute einen Blick nach Zürich aus gutem Grund: Die Finanzaktien sind dort in der gleichen Lage wie die deutschen. Ich werde also nicht müde, Sie auf die gleiche Situation ausdrücklich aufmerksam zu machen. Darin steckt das mit Abstand größte Erholungspotential. Sogar in der umstrittensten Bankaktie der Eidgenossen, CS GROUP.
Das ist mein Einstieg in diese Woche. Sie haben guten Grund haben, optimistischer zu sein. Hierbei erinnere ich an meine Überlegungen, wie man am günstigsten zukauft bzw. verbilligt. Bitte schlagen Sie diese AB noch einmal nach. In den nächsten Tagen und Wochen müssen Sie dies realisieren.
Herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
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Hans Bernecker: Verbilligungen werden aktuell
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
die Horrorwochen sind vorbei und auch weitgehend bewältigt. Das Herauskrabbeln aus diesem Vertrauensloch wird zwar schwierig aber lohnend sein. Dafür benötigen Sie ein gutes Gefühl für Timing einerseits und Sinn für Unternehmensdaten andererseits. Denn die nächste heftige Debatte beginnt schon: Die Diskussion um die Gewinnschätzungen per 2003. Nachdem ich Ihnen die technische Ausgangslage für USA und Deutschland in den letzten zwei ABs gezeigt hatte, schauen Sie diesbezüglich auf die Seiten 1 und 6 im nächsten Brief. Alle vier Charts verknüpfen Sie bitte und wissen dann, wie die Matrix für die kommenden Monate aussieht. Diese Charts zeigen Ihnen die tatsächlichen Verhältnisse im Markt. Es handelt sich um ökonomische Fakten.
Bezeichnend scheint mir: Die Mehrzahl der Firmenanalysten ist pessimistisch. Sie werden die Gewinnschätzungen durchweg zurücknehmen. Dazu gehören Abstufungen erstklassiger Titel, nachdem alles gelaufen ist. Sogar MÜNCHENER RÜCK und andere. Merkwürdig sind die Begründungen. Die Mehrheit der Marktbeobachter und Praktiker, die also das Gesamtbild im Auge haben, geht ins Gegenteil. So erleben Sie jetzt den Kontrapunkt zu der exakt umgekehrten Relation, die vor gut drei Jahren zur gleichen Zeit die Runde gemacht hat. Vielleicht einen Tick später.
Die Markttechnik in New York: Ausgewogenes Bild. A/D zeigt steigende Tendenz und die Relation New High/New Low nähert sich dem Verhältnis 1:1 an der Nyse und reduziert die Negativrelation an der Nasdaq schon recht bedeutend. Beide liegen aber noch nicht im positiven Sektor. Dafür hat sich der Umsatz und das dahinter stehende Upside-Decline-Volume ebenfalls normalisiert. Mit einiger Spannung schaue ich unverändert auf den NASDAQ 100 TRACKING STOCK, der bei rd. 23 $ eine kleine aber vielversprechende Basis „gebaut“ hat und nun wenigstens bis 28/30 $ steigen kann. Letzer Kurs 24,70 $. Positiv auch: CISCO hat 14,45 $ erreicht, INTEL immerhin 18,75 $. Das paßt zu MICROSOFT mit 50 $. Sie wissen: Diese Werte sind wichtig für die Gesamttendenz neben IBM und GE. Anders ausgedrückt: Ohne Stabilität dieser Titel gibt es keine wirkliche Erholungstendenz. Wie weit geht diese?
Der Dow Jones hat ein Potential bis 9.800/9.900. Weiter kann im Moment nicht gedacht werden. Der S&P 500 hat ein solches bis knapp 1.000. Der Nasdaq Composite erreicht aber schon bei etwa 1.450 eine erste Trendmarke. Dies gilt nur nachrichtlich. Achten Sie gleichwohl darauf, ich komme darauf zurück.
Wichtige Indikatoren sind ferner: AMD hat seinen Boden bestätigt und notiert bereits bei 10 $. Auch APPLE hat die 14 $ verteidigt und erreichte schon 16 $. Gleiches gilt für APP. MATERIALS und MICRON TECH. Nur bedingt gilt dies für EMC und SUN MICRO, die aber mind. vielversprechend aussehen. IBM erreichte schon 79,97 $ und HEWLETT PACKARD knapp über 15 $. HPQ ist damit einer der interessanten Erholungswerte der „Big-Boy-Klasse“. Alle warten auf die Halbjahreszahlen nach der Fusion mit COMPAQ. Wichtiger ist der Ausblick. Besonders erfreulich: Mein Dauerfavorit PHILIP MORRIS schaffte bereits die 50 $-Marke.
Frankfurt hat kein so ganz klares technisches Bild, aber auch kein schlechtes. Heute gibt es zwei wichtige Zahlen: Den Halbjahresbericht von DT. TELEKOM und den von HENKEL. Dazu gibt es eine Roadshow von VW für eine Euro-Anleihe, wobei interessant sein wird, wie VW die weitere Zukunft sieht.
Zu DT. TELEKOM: Unterscheiden Sie zwischen Verlustausweis und operativem Ergebnis. Das Letztere ist das Wichtigste, das Erstere völlig uninteressant. Der Rekordverlust von 5,5 Mrd E. („Focus“ berichtet darüber) enthält vor allem Abschreibungen auf VOICESTREAM und UMTS, und mit dem operativen Ergebnis hat das nichts zu tun. Dies wächst zweistellig (Ebitda). Auf diese Unterscheidung und einige Ergänzungen direkt aus Bonn komme ich in der nächsten AB zurück. Fast habe ich den Eindruck, diese Aktie wird ein Wochenthema. Die HENKEL-Zahlen weisen dagegen das übliche solide Bild eines hervorragend aufgestellten Unternehmens aus. So etwas nennt man Ertragsqualität, auch wenn es natürlich da und dort konjunkturelle Abstriche gibt.
Die deutschen Finanzaktien sind die interessanteste Erholungsspekulation der nächsten Monate. Vielleicht noch keine Trendinvestments. Denn: Das maßlose Herunterstufen ist ebenso maßlos zu korrigieren. Lassen Sie sich auf keine Analystenschätzungen ein und auf keinen Fall auf die Herabstufungen. Sie kommen allesamt zu spät. Ausgenommen bleiben natürlich die kleineren Finanzdienstleister wie MLP, BHW und AWD. Das sind Titel für Zocker. Überraschend:
Ich wäre nicht erstaunt, wenn wir in den nächsten 14 Tagen eine deutliche Erholung der Technologieaktien erfahren. Das ergibt sich zunächst rein markttechnisch. Achten Sie darauf. These insgesamt:
Die schon beschriebene Bodenbildung reicht bis in den September/Oktober hinein. Sie wird aber gekennzeichnet sein von erheblichen Kursschwankungen. Vermutlich auch im VDAX, der am Freitag überraschend auf unter 40 nachgab. Das ist das Spiegelbild! Sie wissen: Er wird ebenfalls stark schwanken, aber tendenziell „Luft ablassen“. Das ist für Sie der Wegweiser für die ebenso schwankenden Kurse nach oben.
Ich werfe heute einen Blick nach Zürich aus gutem Grund: Die Finanzaktien sind dort in der gleichen Lage wie die deutschen. Ich werde also nicht müde, Sie auf die gleiche Situation ausdrücklich aufmerksam zu machen. Darin steckt das mit Abstand größte Erholungspotential. Sogar in der umstrittensten Bankaktie der Eidgenossen, CS GROUP.
Das ist mein Einstieg in diese Woche. Sie haben guten Grund haben, optimistischer zu sein. Hierbei erinnere ich an meine Überlegungen, wie man am günstigsten zukauft bzw. verbilligt. Bitte schlagen Sie diese AB noch einmal nach. In den nächsten Tagen und Wochen müssen Sie dies realisieren.
Herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
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