Handel warnt vor Falschgeldflut

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Handel warnt vor Falschgeldflut

 
12.05.01 13:08
#1
Handel warnt vor Falschgeldflut

Der deutsche Einzelhandel schlägt Alarm: Zum Ende der D-Mark-Ära droht offenbar eine Falschgeldflut. Experten schätzen, dass derzeit mehrere hundert Millionen Blüten im Umlauf sind. Vor allem bei 10- und 20-Mark-Scheine sollte man vorsichtig sei, so der Bericht des "Münchner Merkur". Die Echtheit ist am Wasserzeichen oder Sicherheitsfaden zu erkennen.

 
Echt nur mit Wasserzeichen und Sicherheitsfaden

 
Weil die Fälscher noch rechtzeitig vor Umstellung von D-Mark auf Euro ihre Blüten in Umlauf bringen müssen, steigt seit Beginn des Jahres die im Umlauf befindliche Summe an Falschgeld bedenklich an. Laut bayerischem Landeskriminalamt wurden allein in Bayern in den ersten drei Monaten dieses Jahres 2400 falsche DM-Noten aus dem Verkehr gezogen. Gewarnt wird vor allem vor 500- und 1000-Mark-Scheinen.

Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung stellt sich nun der Einzelhandel auf eine regelrechte Abwehr der Falschgeldflut ein. Der Verband des Deutschen Einzelhandels installiert daher jetzt in vielen Läden ein neues Internet-Meldesystem. Sobald gefälschte Banknoten auftauchen, können so alle Geschäfte im Umkreis per E-Mail gewarnt werden.

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Angst vor Falschgeld

 
#2
Angst vor Falschgeld
Von Peter Ehrlich, Hamburg

Über ein Viertel der Deutschen hat Angst davor, dass ihnen bei der
Einführung des Euro-Bargeldes am 1. Januar 2002 gefälschte
Geldscheine untergejubelt werden. Die Mehrheit ist weiterhin gegen
die Einführung des Euro.

27 Prozent der 1000 vom Möllner Markt- und Meinungsforschungsinstitut Inra
für die Financial Times Deutschland befragten Personen äußerten diese
Befürchtung. 57 Prozent glaubten nicht an eine solche Gefahr, 19 Prozent
waren sich nicht sicher oder machten keine Angaben.

Ebenfalls 27 Prozent der Befragten sehen im Euro auch eine Art Anschlag auf
die deutsche Kultur. Sie äußerten die Angst, dass nach dem Verlust der
D-Mark auch die deutsche Sprache und Kultur zurückgedrängt würden. 57
Prozent glaubten das nicht.

Wie schon im Mai und Juni äußerte sich eine Mehrheit ablehnend zur
Euro-Bargeldeinführung und würde lieber die D-Mark behalten. Begrüßt wurde
die Gemeinschaftswährung wie im Juni nur von 29 Prozent der Befragten, 49
Prozent lehnten sie ab, der Rest war neutral. Die Zahl der Skeptiker nahm
zwar nicht weiter zu. Weniger als ein halbes Jahr vor dem Stichtag zeigt aber
die stabile Ablehnung, auf welch große psychologische Barrieren die
Bargeldeinführung in der größten Volkswirtschaft der aus zwölf Staaten
bestehenden Euro-Zone stösst. Die Inra-Umfrage für die Financial Times
Deutschland wird monatlich veröffentlicht.

Stärkere Ablehnung in Ostdeutschland

Inra fragte diesmal auch nach den Gründen für die negative Einstellung
gegenüber der neuen Währung. Neben den konkreten Befürchtungen etwa
vor mit der Euro-Einführung verbundenen Preiserhöhungen ist die starke

emotionale Bindung der Deutschen an die D-Mark dafür der entscheidende
Grund. 68 Prozent der Befragten sagte, sie seien stolz auf die D-Mark. Für 75
Prozent ist die D-Mark Symbol für den erfolgreichen Wiederaufbau
Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Euro-Gegner befürchten zu
einem höheren Anteil den Verlust auch der deutschen Sprache und Kultur als
die Euro-Befürworter und sie stehen der europäischen Einigung insgesamt
skeptischer gegenüber. "Der Euro hat einen schweren Stand gegenüber der
D-Mark", sagte Hans-Peter Drews von Inra.

Die Ostdeutschen stehen dem Euro und der europäischen Einigung insgesamt
noch skeptischer gegenüber als die Westdeutschen. Nur 21 Prozent der
Bewohner der ostdeutschen Länder gegenüber 32 Prozent im Westen sind für
die Euro-Einführung. Dass ihnen der Euro persönlich Vorteile bringt, glauben
19 Prozent im Westen, aber nur neun Prozent im Osten.


© 2001 Financial Times Deutschland


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