Hamburg hat beste Aussichten, als deutscher Bewerber für die olympischen Spiele 2012 ins Rennen zu gehen. Nach dem Prüfungsbericht des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) liegt die Hansestadt bei zehn Kriterien des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) fünf Mal auf Platz eins.
Dies ergibt unter Berücksichtigung der IOC-Gewichtung der einzelnen Kriterien die Platzziffer 73,5. Mit deutlichem Abstand folgt Frankfurt/Main mit 82,5 Punkten und damit vor Leipzig (87), das im Gesamtbericht Platz zwei belegt hatte. Als Nummer vier und fünf folgen auch nach den IOC-Kriterien das sechs Mal als Schlusslicht bewertete Düsseldorf (124) und Stuttgart (128).
Am Samstag in München sind insgesamt 73 Stimmberechtigte bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) zugelassen. Mit ihren 137 Voten wählen sie den deutschen Bewerber und seinen Segelort für die Olympischen Spiele 2012.
Gewinner ist die Stadt, die die absolute Mehrheit der abgegebenen gültigen Stimmen auf sich vereinigen kann. Bei voraussichtlich 135 Stimmen wären dies 68. Erhält keine Stadt in einem Wahlgang die absolute Mehrheit, scheidet der Bewerber mit der geringsten Stimmenzahl aus. Die ausscheidende Stadt wird genannt, das Stimmergebnis aber nicht.
Bei fünf Kandidaten können bis zu vier Wahlgänge erforderlich sein, ehe der Sieger feststeht. Am Vormittag wird das Segelrevier gewählt, nach der Mittagspause fällt die Entscheidung über den deutschen Olympia-Kandidaten.
Bundeskanzler Gerhard Schröder wird schießlich zusammen mit NOK-Präsident Klaus Steinbach den deutschen Kandidaten für die Olympischen Spiele 2012 verkünden. Neben Schröder wird auch der für den Sport zuständige Bundesinnenminister Otto Schily an der NOK- Mitgliederversammlung teilnehmen.