ÜBERBLICK/Vorbörsliche Marktmeldungen von Mittwoch, 28. März
ALLGEMEIN Wall Street liefert gute Vorgaben =
Das US-Konsumentenvertrauen sorgte am Vortag einmal mehr
für einen Kursanstieg an Wall Street. Die Interpretation
der Zahlen läßt nach Händlerangaben einen weniger harten
konjunkturellen Einbruch als befürchtet zu, heißt es am
Morgen im Handel. Dies habe bereits im DAX-Schlußkurs
seine Auswirkungen gezeigt. Einige große Banken seien
durch Kaufbaskets mit hohen Volumina bei der
Schlußauktion zu sehen gewesen, berichten Teilnehmer.
Vor der EZB-Sitzung wird niemand "short gehen" =
Händler rechnen europaweit für Mittwoch mit keinen
größeren Abgaben. "Der breite Markt wird sicherlich
freundlich tendieren", heißt es. Es sei wohl kaum
denkbar, dass vor der EZB-Sitzung am Donnerstag irgend
jemand "short gehen" werde. Immerhin bleibe die Hoffnung
auf eine Zinssenkung weiter im Markt.
Nortel belastet Technologieaktien =
Händler erwarten nach dem rasanten Kursanstieg der
letzten Tage einige Tauschorders aus den
Technologieaktien in defensivere Werte wie Autos und
Chemie. Auch die Nortel Gewinnwarnung für das erste
Quartal bestätige diese Tendenz. Außerdem habe der Dow
Jones bereits die Vorlage für die "Old Economy"
geliefert, heißt es weiter.
COMMERZBANK Warten auf die Bilanzpressekonferenz =
Am Morgen warten Händler auf die Bilanzpressekonferenz
der Commerzbank. Die letzte für Martin Kolhhaussen, bevor
sein Nachfolger Klaus Peter Müller das Amt übernimmt.
Wichtiger sei allerdings die strategische Ausrichtung der
Bank, hier liege das Hauptinteresse auf dem
Investmentbanking-Bereich und dem Direktbroker-Geschäft.
Charttechnisch habe die Aktie über ihrer Unterstützung
bei 28,80 EUR geschlossen. Als nächste Widerstände geben
Techniker die Marken um 29,30/30,10/30,70 EUR an.
DEUTSCHE BANK leicht positiv gesehen =
"Das ist doch endlich mal eine positive Nachricht für die
Deutsche Bank", so der Kommentar eines Händlers zu der
Nachricht, dass AR-Chef von Boehm-Bezing in Kürze seinen
Stuhl räumen werde. Ob es allerdings reiche den Kurs zu
treiben sei noch fraglich, heißt es weiter.
DEUTSCHE TELEKOM kommt nicht aus den Schlagzeilen =
Die Deutsche Telekom kommt nicht aus den Schlagzeilen
heraus. Nachdem am Vortag große Fonds massiv in die
T-Aktie einsgestiegen seien, habe die Aktie nun mit einem
weiteren Wertberichtigungsbedarf in Höhe von zwei bis
drei Milliarden EUR zu rechnen, berichtet das
Anlegermagazin "Die Telebörse" in seiner
Donnerstagsausgabe. "Na Super, das belastet mal wieder
den Kurs", kommentiert ein Händler die Nachricht. Auch
sei es ein "Unding", dass sich dabei nicht um ein
Versehen handeln soll, sondern um bewußtes Herausputzen
für den Börsengang. "Das ist eine bewußte Täuschung des
Anlegers und sollte bestraft werden", ergänzt ein
Marktteilnehmer.
INFINEON mit gemischten Gefühlen gesehen =
Mit gemischten Gefühlen sehen Händler am Morgen die
Entwicklung von Infineon. Einerseits sei es natürlich
sehr positiv, wenn die DRAM-Preise - wie angekündigt -
steigen sollten, andererseits sei die neuerliche
Nortel-Gewinnwarnung belastend für die Aktien.
RWE ist das Thema des Tages =
Die angeblich geplante Fusion zwischen Shell und DEA
beherrscht die Tageszeitungen am Mittwochmorgen. Das
"Handelsblatt" berichtet von einer Fusion, "Die Welt" von
einer Übernahme und die "Financial Times" von
Merger-Talks. Aber der eigentliche Grund für den
erwarteten Kursanstieg bei RWE sei eher durch das positiv
zu bewertende Aktienrückkaufprogramm begründet, heißt es
am Morgen.
SIEMENS Kooperation mit Alstom positiv gesehen =
Wie die "Financial Times Deutschland" (Mittwochausgabe)
berichtet, planen Siemens und ihr französischer
Konkurrent Alstom eine engere Kooperation. Die Nachricht,
man denke an gemeinsame Angebote schon vor dem Eurotrain,
wird am Morgen im Handel sehr positiv aufgenommen. Als
nächstes Kursziel nennen chartechnisch orientierte
Händler die Marken um 128 EUR und 134,50 EUR.
CE CONSUMER Zahlen werden positiv gewertet =
Die von ce Consumer vorgelegten Zahlen wurden in einer
ersten Stellungnahme von Marktteilnehmern als positiv
gewertet. Die erhöhten Planzahlen seien übertroffen
worden.
ENI Conference-Call im Interesse =
Händlerangaben zufolge wird ENI am Vormittag in einem
Conference-Call die Zahlen für 2000 erläutern. Der
Rückkauf eigener Aktien sei jedoch bereits bekannt, heißt
es weiter.
VODAFONE Streit mit Verizon hat keinen Einfluss auf Kurs =
Der Streit zwischen Verizon und Vodafon über den
zukünftigen Mobilfunkstandard in den USA wird
Händlerangaben zufolge den Vodafone-Kurs nicht stärker
belasten. "UMTS oder 3G - das ist einfach noch zu weit
weg", so ein Beobachter. Daneben sei in den vergangenen
Wochen bezüglich der UMTS-Unsicherheiten schon sehr viel
eingepreist worden.
vwd/28.3.2001/ros