Guten Morgen

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Arbeiter:

Guten Morgen

 
12.09.01 06:57

Anschläge in USA könnten Vorbote weltweiter Rezession sein

 
Die beiden Hochhäuser des World Trade Center in New York, Wahrzeichen der modernen Finanzwelt, sind am Dienstag nach Anschlägen eingestürzt. Die Katastrophe, die die USA in Schock versetzte, hat bei Experten sogleich auch Sorgen vor einer eventuellen weltweiten Rezession als Folge ausgelöst. Ökonomen sagten, ein Rückgang der weltweiten Wirtschaft sei nahezu sicher, nachdem es bereits zu dramatischen Kursstürzen an den Börsen kam. Der US-Dollar sank im Vergleich zum Yen und zum Euro, und die Gold- und Ölpreise schnellten in die Höhe. Analysten spekulierten über einen massiven Einbruch des Vertrauens in die USA, das misstrauische Anleger für unbestimmte Zeit dazu bewegen könnte, erstmal nur in Gold und andere Werte zu investieren. In den vergangenen Jahren galten die USA bei Investoren als sicherer Hafen - Billionen Dollar wurden in der Annahme investiert, mit der Anlage bessere Renditen zu erzielen als in Europa und anderswo. Aber die Anschläge auf das World Trade Center in New York und das US-Verteidigungsministerium haben nach Einschätzung von Ökonomen dies Urvertrauen in die USA erschüttert. Die Märkte in den USA, die fast zwei Drittel des weltweiten Kapitalflusses anziehen, wurden am Dienstag geschlossen und sollten auch am Mittwoch nicht wieder eröffnen. Dadurch blieb zunächst spannend, wie die Märkte auf die Anschläge reagieren würden. Der Chefökonom von Wells Fargo and Co, Sung Won Sohn, bezeichnete aber eine echte weltweite Rezession bereits als "sehr wahrscheinlich". US-Präsident George W. Bush unterstich hingegen in einer Ansprache an die Nation, die Finanzinstitutionen blieben "stark" und die US-Wirtschaft werde ihre Geschäfte weiterhin offen führen. Die US-Notenbank erklärte, sie setze ihre Arbeit fort und werde für die notwendige Liquidität sorgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) teilte mit, sie sei ebenfalls bereit, für die Liquidität zu sorgen, um die Finanzmärkte aufrecht zu erhalten. US-Finanzminister O'Neill erklärte, die Finanzmärkte seien stark und widerstandsfähig. Das Finanzsystem habe angesichts der Tragödie "außerordentlich gut" funktioniert. Er sei zuversichtlich, dass sich daran auch in den nächsten Tagen nichts ändern werde. Sohn von Wells and Fargo sagte, er rechne mit einer "Massenpanik" von Verkaufsaufträgen, sobald die US-Börsen wieder geöffnet würden, vor allem einen Run auf Versicherungwerte, mit entsprechenden Folgen für das Finanzsystem und Druck auf die US-Notenbank, die Zinsen weiter zu senken. Wegen der angespannten Wirtschaftslage hatte die Fed in diesem Jahr die Zinsen in sieben Schritten um insgesamt drei Prozentpunkte gesenkt. Der weltweit als Schock empfundene Anschlag auf die Schlüsselsymbole des US-Militärs und der Finanzwelt ereignete sich inmitten einer Phase globaler Verlangsamung der Wirtschaft. Die US-Wirtschaft wächst seit Monaten kaum noch, die europäische ging zürück und die japanische schrumpfte im zweiten Quartal deutlich. "Dies könnte wirklich eine globale Rezession auslösen", sagte der Chef von US Global Investor, Frank Holmes. Vor den Anschlägen hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) für dieses Jahr noch ein weltweites Wachstum von 2,7 Prozent vorhergesagt. Im vergangenen Jahr hatte die Weltwirtschaft noch um fünf Prozent zugelegt. Ökonomen sagten, das Schlimmste, was passieren könnte, wäre eine dramatische Kapitalflucht aus US-Vermögen. Dadurch könnten die ohnehin schwachen Börsendaten einbrechen und zu der ersten Rezession in den USA seit mehr als einem Jahrzehnt führen. Die USA könnten dann nicht längerer als sicherer Hafen für Kapitalanleger betrachtet werden, sagte Kathryn Kobe, Ökonomin bei Joel Popkin and Co in Washington. Vor allem die seit 1999 stark gestiegenen Ölpreise werden als Hauptgrund für die Wirtschaftsprobleme betrachtet. Analysten beobachteten am Dienstag angespannt das Klettern der Rohölpreise um mehr als zehn Prozent pro Barrel auf bis zu 31 Dollar. Teile der US-Wirtschaft, vor allem im verarbeitenden Bereich, stecken bereits in einer verdeckten Rezession. Aber die Verbraucher waren bisher zuversichtlich geblieben und hatten mit ihren Ausgaben die Wirtschaft flott gehalten. Sollte die Wall Street in New York mit einem Kurssturz eröffnen, würde das Vertrauen und voraussichtlich auch der Konsum sinken. Die US-Wirtschaft, die größte der Welt, wuchs im zweiten Quartal nur um 0,2 Prozent. Analysten fürchten, dass durch die Anschläge nun sogar ein Minuswachstum entstehen könnten.

Reuters

klecks1:

Morgen Arbeiter

 
12.09.01 07:02
war wirklich ein schwarzer Tag gestern. Der Terrorismus hat neue Dimensionen angenommen. Ich bin noch immer erschüttert, traurig und wütend.

Hoffentlich geht dieser Wahnsinn nicht weiter.

Die Europa-Börsen müssten geschlossen werde (USA heute auch kein Handel).
Arbeiter:

Hi, klecks1

 
12.09.01 07:19
Ich habe mir immer wieder den Film angesehen, wie die Türme eingestürzt sind. Es sieht fast so aus, als wenn sie professionell gesprengt worden sind. Ich denke, die wurden bewust gesprengt. Stell Dir einmal vor so ein Gebäude fällt 400 Meter in die Stadt rein. Durch eine Sprengung fallen sie Senkrecht(Schadensbegrenzung). Irgendwie merkwürdig oder?  
klecks1:

Stockadhoc

 
12.09.01 07:19




Datum: 12. September 2001 Herausgeber: Online: www.stockadhoc.de

 
Liebe STOCKadHOC-Abonnenten,

aus gegebenem Anlass verzichten wir heute auf unseren üblichen Newsletter. Angesichts der Ereignisse in Amerika halten wir eine Einschätzung der Märkte, aufgrund der unüberschaubaren Folgen die sich aus diesem Terrorakt noch entwickeln können, für nicht möglich. Sollte es unter Ihnen einige geben, die die gestrigen Terroranschläge in Amerika nicht weiter betroffen gemacht haben so sollten Sie sich u. U. an die alte Börsenweisheit halten "Kaufen wenn die Kanonen donnern". Angesichts unserer momentanen Betroffenheit halten wir das aber in der gegenwärtigen Situation für eine eher makabere Empfehlung und würden Sie stattdessen gerne alle um einen kurzen Moment der Anteilnahme an dem Schicksal der vielen 1000 Toten und deren Angehörige bitten. Wir sind uns allerdings sicher, dass es dazu nicht unserer Aufforderung bedarf.

Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen, dass vergleichbare Ereignisse kaum nachhaltigen Einfluss auf die Entwicklung der Börsen hatten. Bewahren Sie Ruhe und lassen Sie sich von den sich überstürzenden Meldungen in den Medien nicht zu unüberlegten Handlungen verleiten.

Hoffen wir, dass die Reaktionen auf diesen Anschlag auf allen Seiten angemessen, besonnen und vernünftig sein werden.

Freundliche Grüße - Ihr STOCKadHOC-Team


 


 
hjw2:

moin all

 
12.09.01 07:50
@Arbeiter, seltsam die Gedanken hatte ich auch beim dritten Gebäude..
Peet:

moin moin o.T.

 
12.09.01 08:01
mehlmann:

guten morgen,

 
12.09.01 08:02
eine Sprengung könnte vielleicht sein, aber sicher doch nur um sicher zu gehen, dass die Gebäude auch einstürtzen. Es jagt doch keiner zwei Flugzeuge in ein Hochhaus und macht sich dann oder vorher um Schadensbegrenzung Gedanken.
Wenn jemand sowas plant, geht er doch eher von einem größt möglichen Schaden aus. Das sieht man schon daran, dass Objekte mit vielen Menschen drin ausgewählt wurden. Symbolische Akte wären auch anders möglich gewesen.

Gruß mehlmann
chartgranate:

einen morgen der sicherlich

 
12.09.01 09:35
nicht gut ist an euch alle aus Berlin.Fällt schon sehr schwer im Moment seine Gedanken zu ordnen oder gar auf die Börse zu lenken,aber wer im Augenblick investiert ist sollte wirklich schnell und gründlich nachdenken was er jetzt tut.
immer noch fassungslos....chartgranate
1Mio.€:

Den umständen entsprechend einen guten morgen! o.T.

 
12.09.01 09:38
Snagglepuss:

Nix gesprengt

 
12.09.01 09:59
Kollaps des World Trade Center war "nicht zu verhindern"

Weniger als zwei Stunden nach dem ersten Flugzeugcrash brach das World Trade Center in sich zusammen. Experten machen eine Art "statischen Schneeballeffekt" für den Einsturz des Wolkenkratzers verantwortlich.

 
REUTERS

Einsturz des World Trade Center: Statischer Schneeballeffekt


Der Zusammenbruch von Hochhäusern sei bei einem derart heftigen Eingriff in die Statik wie in New York nicht zu verhindern, so der Oldenburger Baustatiker Hans-Georg Oltmanns. Auch lasse sich kein als normales Gebäude nutzbarer Bau davor schützen. Lediglich Atomkraftwerke seien in ihrer Statik so ausgerichtet, dass sie einem Flugzeugabsturz stand halten könnten - zumindest rein rechnerisch.
Hochhäuser wie das World Trade Center sind laut Oltmanns mit einem Stahlbetonkern in der Mitte errichtet, der einen großen Teil der Fläche ausmache. Darum herum tragen Konstruktionen aus Stahlstützen die Deckenelemente aus Beton.

Werden nun - etwa durch Flugzeuge - viele Stahlstützen zerstört, stürzen die Decken herunter und belasten die darunter liegenden mit ihrem Gewicht. Normalerweise sind die Decken für eine Belastung von bis zu 300 Kilogramm pro Quadratmeter Fläche ausgelegt. Sie wiegen aber selbst ungefähr so viel, sagt Oltmanns.

Zusätzlich beeinträchtigen die Flammen die Tragkraft des Stahls; der Stahl wird immer weicher, der Kern ist durch den Einschlag des Jets bereits geschwächt. Bricht die erste Decke ein, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die darunter liegende nachgibt. Der Effekt beschleunigt sich zusehends. Das Gebäude hat keine Chance.






A R T I K E L   V E R S E N D E N  
L E S E R B R I E F   S C H R E I B E N  



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