Großinvestor attackiert VW

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Großinvestor attackiert VW

 
26.07.01 18:51
Großinvestor attackiert VW

VW-Chef Ferdinand Piëch gerät mit seiner Strategie, den VW-Konzern durch Aktienrückkäufe vor einer feindlichen Übernahme zu schützen, in Schwierigkeiten. Der Großinvestor Liverpool Limited Partnership zieht jetzt vor Gericht.

Wolfsburg - Offiziell begründet der Investor die Klage damit, dass Besitzer von Vorzugsaktien durch den VW-Rückkauf von bis zu zehn Prozent eigener Stammaktien benachteiligt würden. Experten sehen die Gründe woanders: Der Fonds würde sehr gut verdienen, wenn bei einem Rückkauf auch Vorzugsaktien berücksichtigt werden müssten. Er besitzt bis zu zwei Prozent dieser Papiere, deren Wert dann auch steigen würde.
Doch für Piëch geht es um mehr. Die am 7. Juni von der Hauptversammlung gebilligte Option auf einen Aktienrückkauf ist ein Baustein in der Strategie des VW-Chefs zur Abwehr eventueller feindlicher Übernahmen. VW besitzt bereits zehn Prozent eigene Aktien - mehr erlaubt das deutsche Recht nicht - und könnte diese vor einem weiteren Rückkauf in freundliche Hände geben. Zusammen mit den knapp 20 Prozent im Besitz des Landes Niedersachsen gäbe es dann eine Bastion von 40 Prozent Aktien unter Wolfsburger Kontrolle.

Diese Pläne attackierten Vertreter von Liverpool Ltd., einer Tochter der US-Fondsgesellschaft Elliott Associates mit Sitz in Bermuda, und andere Fonds bereits auf der Hauptversammlung. Doch der dazugehörige Antrag zum Rückkauf von Vorzugsaktien wurde von der überwältigenden VW-freundlichen Aktienpräsenz vor allem des Landes Niedersachsen abgeschmettert. Piëch will, anders als viele andere deutsche Aktiengesellschaften, an den Vorzugsaktien festhalten. Ihre Besitzer bekommen zwar eine höhere Dividende, können aber mangels Stimmrecht nicht über die Firmenpolitik mit entscheiden.

"Wir wollen mit der Klage eine Änderung des Beschlusses der Hauptversammlung erreichen", sagte Tony Wilkinson von Liverpool Limited Partnership. Zu den Erfolgsaussichten wollte er nichts sagen. Doch so ganz ohne Erfahrung ist Elliott mit einem Fondsvermögen von rund 1,9 Milliarden Euro auf diesem Gebiet nicht. Aus elf Millionen Dollar 1996 übernommener Bankschulden des Staates Peru machte das Unternehmen per Gerichtsbeschluss 58 Millionen Dollar. Nach Berichten der "Financial Times" hat Elliott in diesem Jahr direkt oder über Töchter bereits Gerichtsverfahren gegen Pernod Ricard (Frankreich) und Telecom Italia angestrengt - Ausgang offen.

VW sieht die Klage äußerst gelassen, wie es am Donnerstag in Wolfsburg hieß. Allerdings hatte ein Top-Manager bereits auf der Hauptversammlung erkannt: "Das sind keine Amateure." Das Unternehmen hat nun erst mal eine mehrwöchige Frist des Landgerichts für eine Stellungnahme. "Vor September wird es da auf keinen Fall einen Termin der zuständigen Kammer für Handelssachen geben", erklärte Landgerichtssprecher Holger Kuhlmann.



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