Großbanken-Crash
Gewinne der führenden Institute der Welt 2001 um fast 30 Prozent eingebrochen - Besserung nicht in Sicht
Berlin - Das schlechte Konjunktur- und Börsenklima hat tiefe Spuren in den Bilanzen der internationalen Banken hinterlassen. Um durchschnittlich fast 30 Prozent brachen die Gewinne der tausend führenden Institute der Welt im Geschäftsjahr 2001 ein, wie der Bundesverband deutscher Banken am Donnerstag mitteilte. Die Gewinnsumme aller tausend Institute zusammen erreichte damit nur noch 223 Mrd. Dollar (226,9 Mrd. Euro).
Der Einbruch sei der stärkste seit zehn Jahren, heißt es in einem Beitrag in der Verbandszeitschrift "Die Bank". Damit treffe der gegenwärtige wirtschaftliche Abschwung die Branche doppelt so hart wie die Asienkrise vor vier Jahren. Ein erheblicher Teil des Ertragseinbruchs sei "auf die anhaltende Misere der japanischen Finanzbranche zurückzuführen. Die vier größten japanischen Bankkonzerne kommen demnach allein auf Verluste von 32 Mrd. Dollar. Vor allem der dramatische Anstieg fauler Kredite sorge dort für Probleme. Eine Besserung der Lage sei "nicht in Sicht".
US-Banken rücken in Europa auf
Während die japanischen Geldkonzerne zurückfielen, rückten die US-Banken auf die vorderen Plätze des Bankenrankings: Größte Bank der Welt ist laut "Die Bank" die Citigroup. Ihr Kernkapital habe sich 2001 um 7,2 Prozent auf 58,4 Mrd. Dollar erhöht. Es liege damit um 39 Prozent höher als das der Bank of America, die in den Top Tausend den zweiten Platz einnimmt. Es folgen die japanische Mizuho Financial Group und der US-Konzern JP Morgan Chase. Größte europäische Bank ist auf Platz fünf die britische HSBC. Weitere europäische Adressen in der Spitzengruppe der internationalen Finanzwirtschaft sind der französische Credit Agricole auf Position sieben und die Deutsche Bank auf Rang zwölf.
Europa bleibe aber trotz der Spitzenpositionen der US-Institute weiter der wichtigste Bankenmarkt, betonte der Bankenverband: 275 Banken haben demnach ihren Sitz auf dem Alten Kontinent, 211 in den USA, 121 in Japan und 151 im restlichen Asien. Zudem würden 44 Prozent der zusammengerechneten Bilanzsumme der Top Tausend, 36 Prozent des Kernkapitals und 49 Prozent der Gewinne vor Steuern in der Europäischen Union (EU) erwirtschaftet. Dabei stehe Deutschland für einen großen Anteil: Immerhin 84 der 275 gelisteten europäischen Banken sind den Angaben zufolge in Deutschland beheimatet, aber nur 45 in Spanien, 43 in Italien, 36 in Großbritannien und 14 in Frankreich. (APA/AFP)
Gewinne der führenden Institute der Welt 2001 um fast 30 Prozent eingebrochen - Besserung nicht in Sicht
Berlin - Das schlechte Konjunktur- und Börsenklima hat tiefe Spuren in den Bilanzen der internationalen Banken hinterlassen. Um durchschnittlich fast 30 Prozent brachen die Gewinne der tausend führenden Institute der Welt im Geschäftsjahr 2001 ein, wie der Bundesverband deutscher Banken am Donnerstag mitteilte. Die Gewinnsumme aller tausend Institute zusammen erreichte damit nur noch 223 Mrd. Dollar (226,9 Mrd. Euro).
Der Einbruch sei der stärkste seit zehn Jahren, heißt es in einem Beitrag in der Verbandszeitschrift "Die Bank". Damit treffe der gegenwärtige wirtschaftliche Abschwung die Branche doppelt so hart wie die Asienkrise vor vier Jahren. Ein erheblicher Teil des Ertragseinbruchs sei "auf die anhaltende Misere der japanischen Finanzbranche zurückzuführen. Die vier größten japanischen Bankkonzerne kommen demnach allein auf Verluste von 32 Mrd. Dollar. Vor allem der dramatische Anstieg fauler Kredite sorge dort für Probleme. Eine Besserung der Lage sei "nicht in Sicht".
US-Banken rücken in Europa auf
Während die japanischen Geldkonzerne zurückfielen, rückten die US-Banken auf die vorderen Plätze des Bankenrankings: Größte Bank der Welt ist laut "Die Bank" die Citigroup. Ihr Kernkapital habe sich 2001 um 7,2 Prozent auf 58,4 Mrd. Dollar erhöht. Es liege damit um 39 Prozent höher als das der Bank of America, die in den Top Tausend den zweiten Platz einnimmt. Es folgen die japanische Mizuho Financial Group und der US-Konzern JP Morgan Chase. Größte europäische Bank ist auf Platz fünf die britische HSBC. Weitere europäische Adressen in der Spitzengruppe der internationalen Finanzwirtschaft sind der französische Credit Agricole auf Position sieben und die Deutsche Bank auf Rang zwölf.
Europa bleibe aber trotz der Spitzenpositionen der US-Institute weiter der wichtigste Bankenmarkt, betonte der Bankenverband: 275 Banken haben demnach ihren Sitz auf dem Alten Kontinent, 211 in den USA, 121 in Japan und 151 im restlichen Asien. Zudem würden 44 Prozent der zusammengerechneten Bilanzsumme der Top Tausend, 36 Prozent des Kernkapitals und 49 Prozent der Gewinne vor Steuern in der Europäischen Union (EU) erwirtschaftet. Dabei stehe Deutschland für einen großen Anteil: Immerhin 84 der 275 gelisteten europäischen Banken sind den Angaben zufolge in Deutschland beheimatet, aber nur 45 in Spanien, 43 in Italien, 36 in Großbritannien und 14 in Frankreich. (APA/AFP)