by dpa-AFX und FIN Russland bleibt attraktiv
18.08.03 10:03
Die beiden Griffin-Fondsmanager Jürgen Kirsch und Yuli Stein sehen die jüngsten Kursstürze am russischen Aktienmarkt als eine gute Kaufgelegenheit. Kurzfristig könne es zwar zu weiteren Schwankungen kommen, doch mittel- bis langfristig seien die Aussichten nach wie vor gut. Russland ist dementsprechend mit 38 Prozent auch weiter die größte Position im Griffin Eastern Europe Fund (WKN 988 954).
Die starke Rallye des russischen Index wurde abrupt durch die Verhaftung von Platon Lebedev, Vorstand der Menatep Bank, unterbrochen, heißt es im aktuellen Monatsbericht des Osteuropa-Fonds. Lebedev sei die rechte Hand von Mikhail Khodorkovsky, dem Chef der Öl-Firma Yukos, und wegen Unregelmäßigkeiten bei Privatisierungen in den neunziger Jahren festgenommen worden. Khodorkovsky hat laut Griffin ein enormes Vermögen, wodurch er den politischen Prozess leicht beeinflussen kann. Darum sehen die beiden Fondsmanager die Verhaftung positiv: „Ein Rückfall in Jelzinverhältnisse, wo Politik letztlich durch die Oligarchen bestimmt wurde, ist um jeden Preis zu vermeiden“, so Kirsch und Stein.
Kurzfristig erhöht sich dadurch das Marktrisiko Russlands, so die beiden Fondsmanager. Sie gehen jedoch davon aus, dass Khodorkovskyletztlich nachgeben und die Affäre in den kommenden Wochen beendet wird. Russlands Fundamentaldaten sind für Kirsch und Stein nach wie vor vielversprechend: Die Wirtschaft wachse jährlich mit über 6 Prozent, die Inflation falle und liege derzeit unter 15 Prozent und der Haushalt weise einen Überschuss von einem Prozent auf.
Der Griffin Eastern Europe ist nach wie vor einer der besten Osteuropa-Fonds: Seit seiner Auflegung im Oktober 1998 machte er ein sattes Plus von 349,2 Prozent. Sein Vergleichsindex, der Nomura Eastern Europe-Index, schaffte nur 97,1 Prozent. Seit Januar legte der Fonds um 17,5 Prozent zu, der Index um 11,5 Prozent.
INFO: Griffin Capital Management ist eine Investmentgesellschaft mit Sitz in London. In Deutschland sind drei Fonds zum Vertrieb zugelassen, die zusammen ein Volumen von rund 363 Millionen Euro haben.
Quelle: DER FONDS