Gregor Gysi, Gärtner

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calexa:

Gregor Gysi, Gärtner

 
10.01.02 20:23
Berlin ist die Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten. Dort werden Männer zu Regierungschefs gewählt, die in anderen Ländern schon bei der Vorauswahl durchfallen würden. Dort werden Kommunisten über Nacht zu Vorkämpfern der Sozialen Marktwirschaft. Gregor Gysi ist als Wirtschaftssenator der Bock, der den verdörrten Garten Berlin zum Blühen bringen soll. Noch Fragen?   Stefanie Burgmaier  
 
Ludwig Erhard würde sich im Grabe umdrehen, wenn er auf den designierten Berliner Wirtschaftssenator blicken könnte. Was Erhard nach dem Krieg in der Bundesrepublik schaffte, soll ausgerechnet der PDS-Frontmann Gysi jetzt in Berlin nachholen - ein Wirtschaftswunder.

Für seine neue Aufgabe ist Jurist Gysi bestens vorbereitet. Für die Landwirtschaft, das bedeutendeste Wirtschaftssegment der bevölkerungsreichsten Stadt Deutschlands, hat er extra eine Ausbildung zum Rinderzüchter gemacht. Und wie man Arbeitsplätze schafft, weiß er auch - aus seiner Zeit beim Freien Deutschen Gewerkschaftsbund.

Gut, das war alles vor der Wende. Aber ein paar Regeln der Planwirtschaft haben sich nicht überlebt und sind heute noch brauchbar. Oder?

Zivilisatorische Errungenschaften des Marktes

Und in der neuen Terminologie übt Gysi auch schon fleißig. Er habe "noch nie etwas gegen die zivilisatorischen Errungenschaften des Marktes gesagt", lässt er sich zitieren. Ah ja! Was das sein soll, verrät er leider nicht. Dafür tritt er für das Modell der Sozialen Marktwirtschaft, wie es die Bundesrepublik früher praktiziert habe. Na klar! Nur wann ist früher?

Jetzt fehlt nur noch der Leitspruch von Ludwig Erhard, der "Wohlstand für alle" anstrebte. Daran wird sich der eloquente Gysi messen lassen müssen.  

So long,
Calexa
Herrero:

Ich finde es verdammt mutig sich in das Führerhaus

 
10.01.02 20:43
dieser herunter gewirtschafteten Scheißkarre "Berlin" zu setzen ,und zu versuchen Probleme zu bewältigen die Andere (CDU) verbockt haben.

ein empörter

Herrero
calexa:

ich möchte nicht darauf rumreiten

 
10.01.02 20:48
aber die SPD war genauso schuld. Immerhin bestand aus CDU und SPD eine Koalition. Nun ja, immerhin wäre es mal was total neues, wenn ein PDS-Mann etwas von Wirtschaft verstehen sollte. Wir werden sehen, im Moment scheint ja nichts unmöglich...

So long,
Calexa
mod:

Herrero, ich kann eigentlich nur Dich zitieren:

 
10.01.02 20:54
"Gott - seid Ihr alle peinlich!!!o.T.
Herrero 10.01.02 20:46"

abgewandelt: "...., bist Du ...."  
Herrero:

Ich zumindest halte Gysi für einen ungeheuer ...

 
10.01.02 20:57
begabten Menschen (zumindest rhetorisch).

ein leicht zu beeindruckender

Herrero
mod:

Wir sollten alle viel mehr Rhetorik-Seminare

 
10.01.02 21:12
besuchen!

Wer gut reden kann, dabei charmant ist und zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort, hat immer schon in der Menschheitsgeschichte gewonnen.

Substanz? was ist das!

Hatte Haffa nicht auch etwas davon oder Kabel oder ...?

Mir fällt noch spontan Fischer und Schröder ein.

Sorry, Herrero, war nicht persönlich gemeint.

Viele Grüsse
blöde Kuh:

rhetorisch ist er gut,

 
10.01.02 21:22
aber trotzdem irgendwie viel zu aalglatt.

Ich find den Typen einfach zutiefst unsympathisch.
Spiro:

Mir ist er sympatisch

 
10.01.02 21:30
Jedoch ist unsere soziale Marktwirtschaft eh schon viel zu sozial und deshalb ist er als Berliner Wirtschaftssenator momentan total fehl am Platz.
mod:

aber er kann aufgrund der Sachzwänge (Geld)

 
10.01.02 21:30
weder Schaden anrichten noch Grossartiges bewegen.

Nur wird es bei potentiellen internationalen Investoren ein merkwürdiges Aufstossen geben (Imageschaden).
Ab Gruppen- bzw. Vorarbeiterebene ist man in der Wirtschaft in der Regel strikt antisozialistisch eingestellt.
Tatanka-Yotan.:

Der Imageschaden bei int. Investoren wird oft

 
10.01.02 21:40
überschätzt. Denen ist es eigentlich egal wer da lokal Regie führen will.
Selbst der Schering-Chef hatte sich in einem Interview nicht sonderlich bewegt
gegenüber der PDS gezeigt.
Interesssant war gestern ein Artikel im Handelsblatt über linke Regierungen in Hauptstädten. Paris und Rom wurden als erfolgreiche Beispiele angeführt. Selbst Berlusconi kommt mit dem linken Bürgermeister recht gut klar. Ich denke die größte Gefahr besteht darin, daß Gysi irgendwie Erfolg haben könnte......
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