Greenspan sieht erste Anzeichen für Erholung

Beiträge: 7
Zugriffe: 514 / Heute: 1
calexa:

Greenspan sieht erste Anzeichen für Erholung

 
11.01.02 21:30
In seiner mit Spannung erwarteten Rede hat US-Notenbankchef Alan Greenspan am Freitagabend einen vorsichtig optimistischen Ausblick auf die konjunkturelle Entwicklung in den USA gegeben. Er sehe erste Anzeichen für ein Ende der Rezession in den USA, sagte der oberste Währungshüter der USA in San Francisco. Allerdings sei es noch verfrüht, von einem tatsächlichen Einsetzen der Erholung zu sprechen, stelle Greenspan fest.

Die Hinweise für eine Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage würden in jüngster Zeit häufiger auftreten, bemerkte der Notenbanker. In den vergangenen Wochen sei die US-Wirtschaft nicht von kumulativen negativen Effekten getroffen worden. Wenn sich die Signale für eine Erholung bestätigen sollten, könne man von einer "relativ sanften Landung" sprechen.

Greenspan warnte jedoch vor übertriebenem Optimismus: "Ich möchte betonen, dass wir in naher Zukunft weiterhin mit signifikanten Risiken rechnen müssen." Die Unternehmensgewinne und die Investitionen der Privatwirtschaft blieben schwach, die Verbraucherausgaben könnten durch einen anhaltend schwachen Arbeitsmarkt und den Abschwung an den Aktienmärkten niedrig gehalten werden.

"Trotz einer Reihe ermutigender Signale ist es noch verfrüht, um daraus zu schließen, dass die wirtschaftlichen Kräfte im In- und Ausland stark genug wären, um eine kontinuierliche Erholung voranzutreiben", sagte Greenspan.

So long,
Calexa
calexa:

Greenspan see significant risks

 
11.01.02 21:34
Sees hopeful signs but leaves door open to more cuts

SAN FRANCISCO (CBS.MW) - The U.S. economy faces "significant risks in the near term," Federal Reserve Chairman Alan Greenspan said Friday while pointing to some signs of recovery.

In prepared remarks, the nation's top central banker left open the possibility that the Fed might cut rates again to solidify the recovery.

The stock market fell sharply while bonds rallied, especially in the short-end of the curve, where 2-year yields fell to two-month lows. See Market Snapshot and Bond Report.

Federal funds futures contracts at the Chicago Board of Trade immediately began pricing in a rate cut on Jan. 30, giving it more than 60 percent odds compared with less than 25 percent earlier Friday.

"There are sound reasons for concluding that the long-run picture remains bright, and even recent signals about the current course of the economy have turned from unremittingly negative through the late fall of last year to a far more mixed set of signals recently," Greenspan said.

"But I would emphasize that we continue to face significant risks in the near term," he said.

"Despite a number of encouraging signs of stabilization, it is still premature to conclude that the forces restraining economic activity here and abroad have abated enough to allow a steady recovery to take hold," Greenspan said.

Analysts, as always, were divided on their reading of Greenspan's speech. Lehman Brothers continues to expect a rate cut, while High Frequency Economics' Ian Shepherdson argued that Greenspan was more optimistic than the market's reaction.

"We think the Fed chairman knows recovery is here; he just wants to be a bit cautious -- and in both directions, which means no more easing," Shepherdson said.

"The Fed just doesn't get it," said Brian Bruce, director of global investments at PanAgora Asset Management.

The most hopeful sign in the economy is coming from the large inventory reductions at American companies, the Fed chairman said. Bringing inventories to desirable levels "will induce a rise in industrial production" if demand doesn't falter. Higher production would, in turn, boost income and spending.

"Sustained growth of final demand must kick in before the positive effects of the swing from inventory liquidation to accumulation dissipate," he said.

The key to strong consumer spending remains the labor market, he said. While recent data show "some abatement in the rate of job loss," he cautioned that "the unemployment rate may well continue to rise for a time."

"Job losses can be expected to put something of a damper on consumer spending," Greenspan said.

Capital spending remains another question mark. "For much of last year, the resulting decline in investment outlays was fierce and unrelenting," he said. And while companies have been cutting costs as fast as they can, "the virtual absence of pricing power" means that "profit margins are still under pressure."

Once profits and cash flow improve, "capital spending should begin to recovery noticeably," he said.

"The pace of capital investment will increase" if "recent more favorable developments continue and gather momentum," Greenspan said.

Despite the failure of Congress to enact further fiscal stimulus, the earlier tax cuts "should provide noticeable short-term stimulus to demand," he said.

Greenspan seemed to side with Senate Majority Leader Tom Daschle, who has argued that the big tax cuts yet to come have hurt the economy now.

"Some of the firmness in long-term interest rates probably is the consequence of the fall of projected budget surpluses and the implied less-rapid paydown of Treasury debt," Greenspan said.

At times, Greenspan expressed awe and admiration for the way the economy has dealt with the recent shocks to the system, including the Sept. 11 terror attacks, the collapse of capital spending and the long bear market.

"For the economy to have weathered as well as it has a severe deflation of equity asset values followed by an unprecedented blow from terrorists to the foundations of our market systems is impressive," he said.

That resilience is due to the advances in information technology, as well as "the globalization and deregulation of our markets as well," he said.

Greenspan remains an optimist on the economy's long-term prospects. He said the economy has implemented less than half of the timesaving productivity enhancements now available.

So long,
Calexa
oostwoud:

ich roll mich weg!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! o.T.

 
11.01.02 21:35
calexa:

Reaktionen an den Märkten

 
11.01.02 21:35
Aktienmärkte reagieren mit Abschlägen auf Greenspan-Rede - Zinspolitik unklar

Die mit Spannung erwartete Rede von US-Notenbankchef Alan Greenspan hat am Freitagabend zu Kursabschlägen an den US-Aktienmärkten geführt und den Euro geringfügig zum Dollar steigen lassen. Die Kurse der US-Staatsanleihen verzeichneten geringfügige Gewinne.

Aktienanalysten sagten, der Markt reagiere vor allem auf die kritische Bemerkung Greenspans, wonach die US-Wirtschaft "in naher Zukunft weiterhin mit signifikanten Risiken rechnen" müsse. Greenspan habe sich hinsichtlich einer möglichen Leitzinssenkung alle Türen offen gelassen, hieß es. Seine Äußerungen könnten sowohl als Hinweis auf eine bevorstehende Leitzinssenkung als auch als Signal für eine unveränderte Zinspolitik verstanden werden.

An der Wall Street gab der Standardindex Dow Jones  im Verlauf der Greenspan-Rede um 36 Punkte nach auf 10.032,50 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index  fiel um 6 Zähler auf 1.146,60 Zähler. Der NASDAQ-Composite-Index  verlor 20 Zähler auf 2.028,75 Punkte.

Im Devisenhandel verzeichnete der Euro-Kurs ein Plus um 0,05 Cent auf 0,8915 US-Dollar. Bei den US-Staatsanleihen kletterte der kurzlaufende 2-jährige Bond geringfügig um 2/32 auf 100-19/32.

So long,
Calexa
calexa:

warum rollst du dich weg? o.T.

 
11.01.02 21:43
Brummer:

Alan Greenspan: signifikanten Risiken bleiben

 
12.01.02 12:07
Alan Greenspan hat in seiner viel erwarteten Rede mitgeteilt, dass er Zeichen für ein Ende der Rezession sehe, allerdings sei die US-Wirtschaft weiterhin "signifikanten Risiken" ausgeliefert.

Greenspan, der das erste Mal seit der Zinssenkung im Dezember in der Öffentlichkeit sich zu der US-Wirtschaft äußerte, sieht "vorläufige Indikationen" dass der Wirtschaftsabschwung vorbei sein könnte, aber die Signale seien weit davon entfernt, als dass man sie als endgültig und richtungsweisend betrachten könne.

"Ich möchte betonen, dass wir kurzfristig mit signifikanten Risiken konfrontiert sind ," so Greenspan während seiner Rede in San Francisco.

Risiken seien die schwache Ertragssituation der Unternehmen, anhaltend schwache Investitionen der Firmen und die drohende Gefahr, dass der Immobilienmarkt zusammenbrechen könnte, da die Arbeitslosigkeit rapide steigt.

"Wenn die kürzlich eingetretenen Entwicklungen weiterhin Bestand haben, dann werden die Unsicherheiten verschwinden," so Greenspan weiter.

Die US-Zentralbank hat den Leitzins im Dezember zum elften Mal im Jahr 2001 gesenkt, die Fed Funds Rate ist nun auf einem 40 Jahrestief angelangt.

Die Anmerkungen des Zentralbankpräsidenten scheinen laut Expertenmeinung die Möglichkeit offen gelassen zu haben, dass zum nächsten Treffen am 29. und 30. Januar eine weitere Zinssenkung durchgeführt werden könnte.

Die aktuelle Rezession, die eine 10 Jahre dauernde florierende Wirtschaft abrupt in einen Abschwung riss, startete offiziell im März 2001. Doch Greenspan betont, dass die Wirtschaft schon seit Sommer 2000 an schwachem Wachstum litt.

Greenspan sagte, dass die Gefahr weiterer Terroranschläge wie ein Damoklesschwert über der Entwicklung der US-Konjunktur hinge. Es gebe "ernstzunehmende Unsicherheit, der wir uns in diesen Tagen alle stellen müssen. Die Gefahr weiterer Terror Ereignisse auf amerikanischem Boden. Es ist einfach nicht möglich vorauszusagen, ob es solche Ereignisse erneut geben wird und wie sich diese auf die weitere Entwicklung der Konjunktur auswirken würden."

Die Märkte haben die Rede negativ aufgefasst. Nachdem die US-Hauptindices während des heutigen Handelsverlaufs um Null tendierten, fielen sie im Vorfeld der Rede. Der Dow verliert zur Stunde um 0.38 Prozent, der Nasdaq tickt um 0.94 und der S&P 500 um 0.58 Prozent in den roten Bereich.

Brummer:

Greenspans Warnung

 
14.01.02 09:20
- von vwd Redakteur Peter Trautmann -

Fed-Chairman Alan Greenspan hat am Freitag erstaunlich klare Worte gesprochen. Mit seiner Warnung, dass nach wie vor signifikante Risiken für den vielerorts erwarteten Konjunkturaufschwung bestünden, schickte er zwar die Aktienkurse auf Talfahrt, hielt aber gleichzeitig die Fantasien über weitere Zinssenkungen am Leben. Wer noch zuletzt erwartet hatte, die Fed-Leitzinsen hätten einen Boden gefunden, sieht sich nun eines Besseren belehrt. Tatsächlich scheint die Lage der US-Wirtschaft noch so labil, dass nach Greenspans Rede in San Francisco Zinssenkungen um weitere 25 bis 50 Basispunkte nicht mehr ausgeschlossen werden.

Der Fed-Chairman machte zwar darauf aufmerksam, dass sich der Zustand der US-Konjunktur gebessert habe, aber eine eindeutige Richtung für die weitere Entwicklung scheint es seinen Worten nach noch nicht zu geben. Zuviele Faktoren, von den Konjunkturoptimisten zumeist vergessen, lasten bleischwer auf einem nachhaltigen Aufschwung der US-Wirtschaft. Einerseits machen die Unternehmen Sorgen, die angesichts hoher Leerkapazitäten und einer schwachen Gewinnentwicklung wohl noch einige Zeit lang auf Investitionen verzichten werden. Zum anderen droht jedoch mit der weiter steigenden Arbeitslosigkeit auch Gefahr für die wichtigste Konjunkturstütze, die Konsumnachfrage.

Die Pessimisten warnen jetzt bereits davor, dass das Schlimmste noch bevorsteht. Denn die hohe Verschuldung der privaten Haushalte bedarf dringend einer Korrektur, die nur über eine Anhebung der Sparquote und damit über einen rückläufigen Konsum zu erreichen ist. In der hohen Verschuldung kommt dabei auch zum Ausdruck, dass die Zinssenkungen des vergangenen Jahres den privaten Verbrauch auf Pump künstlich weiter aufgebläht haben und in vielen Bereichen der "Old Economy" ähnliche Blasen wie in der "New Economy" geschaffen haben. Deshalb wird der Boom auf dem privaten Immobilienmarkt ebenso wie beim Automobilabsatz ein baldiges Ende finden.

Somit wird eine alte Lehrbuchweisheit der Ökonomie zurück ins Gedächtnis gerufen: Konsum über Kredite heute muss Enthaltsamkeit morgen zur Folge haben - und somit Konsumverzicht. Ob da weitere Zinssenkungen das richtige Mittel sind, um die Konjunktur auf einen gleichgewichtigen Aufwärtspfad zu bringen, ist zweifelhaft. Allenfalls ist mit einer kurzfristigen Stimmungsverbesserung unter Verbrauchern und Aktionären zu rechnen. Das Problem der hohen Verschuldung wird dadurch nicht gelöst, sondern vielleicht noch verschärft.

Vor diesem Hintergrund dürfte auch die künftige Entwicklung an den Aktienmärkten wenig Anlass zu Optimismus bieten. Die derzeit noch für Jahresmitte eingepreiste Erholung der US-Wirtschaft ist mehr als zweifelhaft, zumindest angesichts prognostizierter Wachstumsraten von rund drei Prozent. Wenn aber klar wird, dass der Aufschwung in dieser Stärke nicht eintreten wird oder ganz ausbleibt, sind Kursverluste vorprogrammiert. Der Abgesang auf die Bondmärkte scheint dagegen verfrüht. Mit einer anhaltend schwachen Konjunktur, weiter sinkenden Inflationsraten und neuen Fed-Zinssenkungen dürfte es zumindest für US-Anleger sinnvoller sein, Anleihen den Vorzug zu geben.

Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--