Greenspan liest offensichtlich bei Ariva mit

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Libuda:

Greenspan liest offensichtlich bei Ariva mit

2
16.12.07 14:29
denn der kommt heute in seinem Essay in Euro am Sonntag hinsichtlich der Kapitalmarktzinsen zu ziemlich den gleichen Ergebnissen, die Libuda auf diesem Board schon seit Jahren anführt.

Das folgende von Greenspan klingt wie bei Libuda auf ariva abgeschrieben, obwohl der Greenspan so etwas logischerweise selber fabriziert.

"Ein großer Teil der ehemaligen Dritten Welt, besonders China, ahmte das erfolgreiche exportorientierte Exportmodell der Tigerstaaten nach: Gut ausgebildete billig Arbeitskräfte, kombiniert mit der hoch entwickelten Technologie der Industriestaaten, geschützt durch zunehmende Rechtssicherheit, führten zu explosionsartigem Wirtschaftswachstum.

Die Zunahme an wettbewerbsfähigen, billigen Exporten aus Schwellenländern, besonders nach Europa und in die USA, drückte die Lohne in den entwickelten Ländern und reduzierte die Inflationsgefahren weltweit, einschließlich der Inflationserwartungen, die in die globalen langfristigen Zinsen eingepreist werden. Außerdem gab es seit Anfang der 90er Jahre einen deutlichen Fall der Realzinsen, der deutlich machte, dass die Sparneigung die Investitionsneigung permanent übertroffen hatte. Die geringeren globalen Investitionen waren hauptsächlich entscheidend dafür, dass die realen langfristigen Zinsen sanken. Zu diesem Schluss kommt auch eine Studie der Bank of Canada.
Libuda:

Greenspan hat bei seinen Ausführungen einen

 
16.12.07 14:39
längeren Zeitabschnitt im Blickfeld und geht nicht besonders darauf ein, dass in den letzten Jahren der Sparüberschuss noch einmal dramatisch verstärkt hat, was auch die niedrigen Kapitalmarktzinsen trotz guter Konjunktur erklärt.

Erstens: Nie haben in den letzten 50 Jahren und mehr die Haushaltsdefizite so dramatisch abgenommen wie in den letzten Jahren. Der Steinbrück hat gar keines mehr und selbst die Amis haben ihres auf 1,2% vom BIP heruntergefahren.

Zweitens: Die Gewinnlage der Unternehmungen ist exzellent, sie sitzen auf gigantischen Cash Flows und als Gesamtheit sind nicht mehr Kapitalnachfrager, sondern bieten zumindest in vielen Ländern auch noch Kapital an.

Momentan ist nicht abzusehen, dass sich an dieser Situation etwas ändert. Lediglich auf der Nachfragerseite wäre ein Kapitalbedarf für erhöhte Infrastrukturinvestitionen denkbar - aber die laufen eh schon und es müssten daher Erhohungen sein.
Libuda:

Die Schlussfolgerung von Greenspan

2
16.12.07 15:04
ähnelt der von Libuda bis auf einen Punkt wie aufs Ei. Der eine Punkt ist, dass Greenspan etwas differenzierter vorgeht, und nur (da stimmt Libuda zu) reale Senkungen der Kapitalmarktzinsen als kurstreibend ansieht, nicht dagegen Senkungen der Kapitamarktzinsen, die auf niedrigere Inflation zurückzuführen ist. Das ist okay, denn niedriger Inflationsraten führen auch zu niedrigen Erlösen und weniger stark steigenden Gewinnen. Aber in einer Diskussion auf einem Board darf man die Leser auch nicht überfordern, sodass ich hier manchmal im Prinzip richtig, aber doch vergröbernd argumentiert habe.

Greenspan schreibt: "Der Rückgang der langfristigen Zinssätze führt zwangsläufig zur Abitrage bei Equity-Prämien und den Kapitalwerten von Immobilien. Ein dramatischer Anstieg der Assetpreise war daher nicht zu vermeiden. Die Aktienpreise weltweit erholten sich nicht nur von dem Schrecken der Dotcom-Blase, sie stiegen ständig weiter."

In diesem Punkt argumentiert aber meines Erachtens Greenspan nicht differenziert genug. In der Dot-com-Blase stiegen die Aktien vielmehr über das Maß hinaus, das aufgrund der Gewinne und der gesunkenen Realzinsen, vertretbar war. Der anschließende Fall war aber noch wesentlich irrationaler als der vorhergehende Anstieg (zumindest bei den Nichttechnologiewerten) - und Aktien haben, als einzige Assetklasse, es seit diesem Fall nicht geschafft ihre Bewertung den gesunkenen realen Kapitalmarktzinsen anzupassen. Die Ursache dürfte die in der Dot.com-Blase aufgebaute Risikoaversion sein, die sich bisher kaum abgebaut hat. Andere Vermögensklassen wie Immobilien oder Unternehmensanleihen haben diese Anpassung dagegen vollzogen und den USA haben Immobiblien in einigen Gegenden wohl überpact. Mehr allerdings nicht - und daher lässt sich auch recht einfach voraussagen, dass sich die Immobilienpreise in den USA schnell fangen werden, denn sie waren bei den momentan niedrigen Kapitalmarktzinsen in meisten Gegenden der USA sogar richtig. Nur in einigen Zentren hat die Spekulation übertrieben.

Kommen wir aber zu den Aktienkursen: Hier ist die Anpassung an die gesunkenen Realzinsen noch nicht vollzogen - und dieser Anpassungskurs wird die Kurs weiter steigen lassen, zwar nicht auf wie aufgrund der Fed-Formel vorgegeben auf 16.000 im DAX, aber 12.000 werden es Ende 2009/Anfang 2010 wohl sein. Dabei hätte ich unterstellt, dass für 50% der Kapitalmarktzinsabsenkung die Inflation zuständig war (die zu keiner Höherbewertung führt) und zu 50% strukturelle Krafte beim Kapitalangebot und der Kapitalnachfrage wirksam sind, die eine Anpassung von Vermögenspreisen, hier eine Erhöhung herbeiführen.
Stöffen:

Na logo, Greenspan liest bei Ariva mit

 
16.12.07 15:10
Aber seit seinem Ausscheiden aus dem Amt bevorzugt er bei Ariva den US-Bären-Thread ;-))

Greenspan: Odds of recession 'rising'

WASHINGTON - Former Federal Reserve Chairman Alan Greenspan said the odds the U.S. will fall into a recession are "clearly rising," and he believes economic growth is "getting close to stall speed."

Greenspan, who ran the central bank for 18 1/2 years, until early 2006, offered his views on the economy in an interview on NPR News' Morning Edition that will air Friday. Excerpts of were released Thursday.

A severe slump in the housing market, a stubborn credit crisis and turbulence on Wall Street are endangering the country's economic health. Growth in the October-through-December period is expected to have slowed to a feeble pace of just 1.5 percent or less.

Economists, including Greenspan, have warned of the growing chances of a recession.

Asked whether the economy will tip into a recession, something that has not happened since 2001, Greenspan said, "It's too soon to say, but the odds are clearly rising."

He said he felt this way because of the slowing pace of growth.

"We are getting close to stall speed," he said. "We are far more vulnerable at levels where growth is so slow than we would be otherwise."

Greenspan's remarks come two days after the Federal Reserve, under Chairman Ben Bernanke, sliced a key interest rate for a third time this year to prevent the housing and credit troubles from sinking the economy.

The situation poses the biggest challenge to Bernanke since succeeding Greenspan in February 2006.

Some analysts have questioned whether Bernanke waited too long to cut rates and whether he has acted aggressively enough to soothe the economy's woes. The Fed initially dropped its key rate in September, the first reduction in four years. That was followed up by additional rate cuts in late October and Tuesday.

Greenspan again rejected criticism that his policy actions helped to feed a housing boom that eventually went bust.

To have prevented such euphoria in housing that fed a bubble in prices, he said, the Fed would have had to jack up interest rates so high it would have damaged the economy.

"That would have broken the back of the economy and brought the housing boom down," Greenspan said.

www.chicagotribune.com/business/...n_1214dec14,0,1659270.story
Libuda:

Und das schreibt der Meister heute in Euro a. S.

 
16.12.07 18:10
Und hier noch etwas von Greenspan der ohne Pseudoquatsch, Gesülze und Chart in der heutigen Euro am Sonntag schreibt:

"Die derzeitige Kreditkrise wird enden, wenn der Überhang an neu gebauten Häusern weitgehend beseitigt ist. Das wird die momentan instabilien Werte der Eigenheime festigen, die als Puffer für ale Hypotheken wirken, aber besonders für die, die als Absicherung für hypothekarisch Wertpapiere fungieren. Zweifellos wird man auch große Verluste als Folge der Krise zu verzeichnen haben. Aber nach einer längeren Phase der Anpassung wird die US-Wirtschaft, aber auch die Weltwirtschaft ganz allgemein, wieder zur Tagesordnung übergehen können."

Quelle: Euro am Sonntag in Kooperation mit dem Wall Street Journal

Wir Ihr seht, kann man Sachverhalte simpel beschreiben, dazu bedarf es keiner furzenden und blinkenden Bildlein, die manche Poster selbst nicht verstehen. Nicht "Quaste mal Paste mal 3,14 geteilt durch die siebte Wurzel aus dem iTraxx50" ist angesagt, sondern klarer Verstand.    
Nimbus2007:

Schreibst du immer in der 3. Person über dich?

 
16.12.07 18:29
3. Die Schlussfolgerung von Greenspan Libuda   16.12.07 15:04  

ähnelt der von Libuda bis auf einen Punkt wie aufs Ei......

Du weißt schon, was das ausdrückt?
Libuda:

Der alte Fuchs Greenspan weiß natürlich, dass

 
16.12.07 22:19
die Immobilien nur in einigen Regionen in den USA überteuert sind, nämlich dort, wo die Zocker den Wert über die Preisanstiege hinausgetrieben haben, die aufgrund der gesunkenen Realzinsen gerechtfertigt sind - das ist sehr viel weniger, als sich die meisten glauben. Denn im Gegensatz zu den Lügenmärchen der Weltuntergangsmafia ist ein nicht unerheblicher Teil der Preisanstiege gerechtfertigt, das ist eine simple Anpassung an die gesunkenen Realzinsen - und dieser Preisanstieg wird auch bleiben. Und zwar solange, wie die Zinsen am Kapitalmarkt keine strukturellen Steigerungen erfahren. Die kann ich momentan absolut nicht erkennen, denn nie war in den letzten mehr als 50 Jahren die Haushaltspolitik der Staaten stärker auf Konsolidierung bedacht, nie fianzierten sich die Unternehmen stärker aus dem Cash Flow und nie waren die Kapitalintensität des Wachstum niedriger als momentan, da Wachstum heute nur unwesentlich aus Kapitalakkumulation resultiert, sondern aus der Steigerung der Arbeitsproduktivität, die der technische Fortschritt und die Intenivierung der zwischenbetrieblichen Arbeitsteilung produziert.
relaxed:

#5 Hat Meister Libuda /Greenspan auch Zahlen

 
16.12.07 22:42
genannt?

Wie groß sind die großen Verluste?

Wie lange wird es dauern, den Überhang zu beseitigen und die Krise zu beenden? ;-)

Libuda:

Pisa lässt grüßen bzw. genau lesen macht

 
16.12.07 22:55
schlau, denn weiter oben wurde der Meister schon einmal zitiert:

"Der Rückgang der langfristigen Zinssätze führt zwangsläufig zur Abitrage bei Equity-Prämien und den Kapitalwerten von Immobilien. Ein dramatischer Anstieg der Assetpreise war daher nicht zu vermeiden."

Bei einem strukturell bedingten Rückgang der Kapitalmarktzinsen, müssen die Werte von Assets steigen. Denn jeder Wert einer Vermögensanlage ist nichts anderes als der Barwert der auf den heutigen Zeitpunkt abgezinsten zukünftigen Zahlungen - und wenn der Diskontierungssatz sinkt, steigen logischerweise die Werte der zukünftigen Zahlungen und die Werte der Assets. Das ist keine Erfindung von Libuda, sondern simple Mathematik. Mein Ratschlag, wenn nicht alle Mathematik schon verschüttet gegangen ist: Sich einfach einmal mit der Summenformel der unendlichen geometrischen Reihe beschäftigen.  
relaxed:

Boahh Libuda,

 
16.12.07 23:16
du kennst aber Begriffe: "Unendliche geometrische Reihe"

Werden die im mathematischen Aufbaukurs für Volkswirte gelehrt? ;-)

Wenn du jetzt noch mit dem Cauchyschen Konvergenzkriterium kommst, dann sehe ich deine Interpretationen in einem ganz anderen Licht. ;-)
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