Google soviel wert wie General Motors?

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Alphabet Inc A 189,80 $ -1,13% Perf. seit Threadbeginn:   +8959,67%
 
satyr:

Google soviel wert wie General Motors?

 
20.08.04 00:07
Real oder eine riesige Luftblase?Nur 2 Firmen sind mehr wert aus diesem
Sektor Ebay und Yahoo.
Gibt es Meinungen dazu?

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taos:

Google ist garnichts wert.

 
20.08.04 00:16
Die Firma hat ein paar Computer und gemietete Büroräume. Wert?

Ich benutze auch gerne (kostenlos) Google, nur die Suchergebnisse werden immer schlechter und ich denke über altanativen nach.

Microsoft will in einer der nächsten Windows Versionen eine Suchmaschiene integrieren, Wert von Google dan?

Taos
Schwachmat:

zu GM

 
20.08.04 00:39
General Motors ist mit ca. 220 Mrd. US-$ das höchst verschuldete Unternehmen der Welt.
Ich glaube zwar nicht, daß Google nur annähernd Wert ist, was sie gerne Wert sein würden, doch noch wertloser als GM geht quasi nicht mehr.
Wenn der US-Markt einbricht (ein kleines Beben reicht schon), ist GM oder Ford Geschichte. Die langfristig spannende Frage ist, ob zuerst GM oder Ford die Segel streichen wird, oder ob es eine Superfusion geben kann.


Aus: "The Economist", 14.06.03
Krise? Welche Krise? – Zum Beispiel diese ....!

Über die US-Wirtschaft schreibt der Economist vom 14. Juni 2003: „Die US-Wirtschaft steckt bis zum Hals in unausgelasteten Kapazitäten. (...) Bei den massenhaften Überkapazitäten ist ein andauernder Investitionsboom unwahrscheinlich. Noch beunruhigender ist die Frage, wie lange die amerikanischen Verbraucher die Nachfrage noch halten können. Die Verschuldung über Konsumentenkredite steigt dramatisch.“ (Seite 45f.)
Unter der Überschrift „Aussterben der Auto-Riesen“ beschreibt dieselbe Ausgabe des Economist eine sterbenskranke US-Autoindustrie:

„Der amerikanische Automarkt boomt mit mehr als 16 Millionen Neuzulassungen im Jahr. ... Aber alle Anzeichen künden von ziemlicher bitteren Zeiten für Detroit. Wenn es so weitergeht, geht die gesamte Autobranche den Bach runter – vorne weg Ford, der von den Autoriesen am tiefsten im Treibsand steckt. (...)

Zugegeben, schon einmal hatte man diese amerikanische Kernbranche für tot erklärt, aber sie war wieder ins Leben zurückgekehrt.

Chrysler erreichte die 80er Jahre nur dank einer Bundesbürgschaft. Auch Ford schrammte zu Beginn der 80er nur knapp am Bankrott vorbei. Ihm kam die US-Regierung mit Importbeschränkungen gegen japanische Konkurrenten zu Hilfe.

Chrysler war zu Beginn der 90er Jahre in einer ähnlich schlechten Lage, bevor es an Daimler-Benz verkauft wurde.

1991 hatten die drei US-Konzerne Schulden von zusammen 7 Milliarden Dollar.

Von General Motors erzählt man, dass es im Jahr 1992 nur um Minuten vom Bankrott entfernt war. Damals starrten die Bosse von GM auf ihr Faxgerät und warteten auf die eine Herabstufung ihrer Kreditrankings, wodurch die Firma in die Zahlungsunfähigkeit gestürzt wäre. Die Herabstufung kam nicht und General Motors erholte sich wieder. (...)

In den 90er Jahren profitierte die amerikanische Autoindustrie von einer boomenden Aktienbörse, die ihre wachsende Ausgaben- und Schuldenlast für Betriebsrenten reduzierte, während sie Personal abbauten, um ihre Produktivität zu steigern.

In der heutigen Zeit ist kein Rettungsanker mehr in Sicht. (...)

Der Chef von General Motors, Rick Wagoner, hatte nach dem 11. September mit Preisabschlägen und zinsfreien Krediten reagiert, um die Autoverkäufe in einer Zeit der schwächelnde Wirtschaftslage am Rollen zu halten. Nach inzwischen zwei Jahren sind die Preisabschläge immer noch in Kraft und es ist keine wirtschaftliche Wende zum Besseren in Sicht. (...)

Ford musste seine Preisabschläge und sonstigen Verkaufsanreize in diesem Frühjahr um die Hälfte steigern – mit der Wirkung, dass Ford für jeden verkauften Personenwagen 3.208 Dollar zuzahlt. (...) Seit Mitte der 90er Jahre sind die Listenpreise für Neuwagen jedes Jahr real um 1% gefallen. (...)

Auch der europäische Automarkt ist übersättigt und man rechnet mit einem Verkaufsrückgang von 10% im laufenden Jahr. (Seite 66)

Die amerikanische Autoindustrie steckt tief in der Klemme. Sie hat 20% mehr Produktionskapazität als nötig.

Die drei großen japanischen Autobauer (Toyota, Nissan und Honda) produzieren und verkaufen in den USA die ganze Bandbreite ihrer Modelle ohne große Preisabschläge.

Die normale Reaktion der Industrie angesichts solcher Überkapazitäten wäre ein Schrumpfungsprozess mit Verlagerung des Schwerpunkts auf den Profit statt auf den Umsatz. Aber in Detroit ist nichts normal. (...)

General Motors hat ungedeckte Verpflichtungen von 19 Milliarden Dollar für Betriebsrenten – das entspricht seinem gesamten gegenwärtigen Marktwert. (...)

General Motors, mit 2,5 Betriebsrentnern pro Beschäftigten, muss für jedes produzierte Auto mit 1000 Dollar zusätzlichen Kosten für Renten und Krankenkosten der Ehemaligen rechnen. (...)

In den letzten beiden Jahren half die US-Regierung den notleidenden Landwirten, den Stahlwerken und der privaten Luftfahrt mit Subventionen und Importbeschränkungen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis auch ein Autokonzern erwägt, die flexiblen US-Regeln bei Zahlungsunfähigkeit zu nutzen, um seine Verpflichtungen für Betriebsrenten loszuwerden, wie es schon verschiedene Stahlfirmen und Luftfahrtgesellschaften getan haben. (...)

Die Zeichen stehen auf Sturm.

Kann Detroit dem Tod ein drittes Mal von der Schippe springen? Die Aussichten stehen schlecht. (...)

Das Ende der amerikanischen Autokonzerne ist nicht länger nur eine Schreckensvision, es wird von Tag zu Tag mehr eine reale Möglichkeit.“




In einer Zeit des Universalbetruges, ist die Wahrheit zu sagen eine revolutionäre Tat (George Orwell)
satyr:

@ Schwachmat es ging nicht um den wahren

 
20.08.04 01:09
Wert sondern um den Börsenwert und GM ist nur ein Beispiel welche Firmen einen
Börsenwert von 36 mia $ haben.
Wobei der Börsenwert als einziger zu beziffern ist.
Über den realen wert kann man dikutieren der Börsenwert steht und der scheint
mir bei Google etwas sehr hoch.
NoTax:

@ Schwachmatt, sprichst mir aus der Seele;

 
20.08.04 05:28
Hyp lässt grüssen. + die US-wirtschaft wird nach der evtl. Wiederwahl von Bushilein richtig abkacken..."normalerweise" springt in Kriegszeiten die Wirtschaft an, is aber nicht und je länger das IRAK-Abenteuer dauert + kostet + mit weiter steigendem Ölpreis; dass wird noch böse enden..
Pieter:

schliesse mich Taos an.

 
20.08.04 08:38
Google ist nur ein Suchalgorithmus, ein Computerprogram, sonst nichts.
Ansonsten ein paar angemietete Büros.
Zahlen werde ich für die Google-Suche nichts, dann wechsele ich lieber zu einem anderen Anbieter.
Und mit Microsoft kommt da ein ziemlich potenter Konkurrent.
Einnahmen für Google kommen also nur über Werbung zustande.

Wie man ein Program und das Geschäftsmodel (Einnahmen über eingeblendete Werbung) derart hoch bewerten kann, ist mir ein Rätzel. Die Auswüchse des NM lassen grüßen.
Würde mich nicht wundern, wenn der Kurs, nachdem die Leute mal angefangen haben nachzudenken, auf unter 10$ abstürzt. Google Papiere würde ich wirklich nur mit einer überlangen Kohlenzange anpacken.

Solche Unternehmen kommen schnell und vergehen auch wieder schnell. Das haben sich die 2 Gründer sicherlich auch gesagt und deshalb einen (schon untergehenden ?) Stern
versilbert. Die haben jedenfalls ausgesorgt.
Es wird aber wiedermal viele geben, die hinterher hohe Verluste beklagen werden, wenn die Google-Blase ersmal geplatzt ist.

Meine Meinung
Pieter
gurkenfred:

@taos: korrekt. wenn microsoft

 
20.08.04 08:38
500 mio usd in seine suchmaschine steckt, wirds eng für google. dann freuen sich (wie schon so häufig) die bisherigen gesellschafter, daß sie wenigstens rechtzeitig kasse gemacht haben.....
bin gespannt, wie sich der kurs weiterentwickelt.



mfg
gf
lumpensamml.:

No Tax, Schwachmat

 
20.08.04 08:42
das sehe ich auch so. Die Frage ist nur, wann, und was fällt den Amis noch ein, um den drohenden Supergau noch ein weiteres Mal zu verschieben? Die meisten rechnen in 2005 mit dem Anfang vom Ende.

Da aber bekanntlich immer das Gegenteil von dem passiert, womit die meisten rechnen, glaube ich, dass der Fall entweder schon in diesem Herbst oder erst 2006/7 nach einer weiteren bescheuerten Kreditrallye eintritt. In jedem Fall bräuchten wir vorher noch eine Rallye und blindes Vertrauen in Aktien. Die Rallye ist zwar noch nicht da, aber der Börsenwert von Yahoo, Google und Konsorten signalisiert schon wieder, dass die Anleger reif für einen Crash sind.
gurkenfred:

hehe, pieter. zwei doofe,

 
20.08.04 08:53
ein gedanke. allerdings verdient google nicht nur kohle mit werbung, sondern auch mit dem verkauf von informationen. und da wirds meiner ansicht auch bedenklich. die wollen ja e-mails, die über ihr mail-system laufen auf werberelevante inhalte scannen. big brother läßt grüßen....


mfg
gf
SteffenM:

@pieter

 
20.08.04 09:05
So isses,
aber mit deinen $10 bist du vermutlich deutlich zu optimistisch.
Habe eine Wette laufen, dass Google binnen 3 Jahren unter $1 geht ...und bleibt.
volvic:

ich finds ja köstlich hier!

 
20.08.04 09:29
das einzig wirklich gute posting in diesem thread ist von schwachmat. ob ein unternehmen verschuldet ist, und wie hoch, hat nämlich sehr wohl einen einfluß auf den börsenwert. genauso ist es doch in die andere richtung. ein unternehmen das nicht viel umsatz und gewinn macht, und kaum wächst, aber 100 mio in der kasse rumliegen hat wird eher selten unter 100 mio an der börse notieren. bei GM ist es umgekehrt. die hohe verschuldung drückt den kurs natürlich.

aber nun mal zu google. ich bin der letzte, der für google aktien 100 $ zahlen würde, selbst 50 $ wären mir zuviel. aber diese prognosen von 10 $ oder gar 1 $ und darunter sind UNSINN!!! wenn das alles so einfach ist, warum
a) macht ihr dann nicht schnell ein neues google auf?
b) wenn man dazu lediglich 500 mio $ investieren müsste, warum haben dann nicht schon zwei dutzend großunternehmen einfach google über nacht kopiert??

google hat sich in den letzten 5 jahren eine enorm starke markstellung aufgebaut. ob verdient oder nicht spielt überhaupt keine rolle. 1999/2000 war google ein insidertip. der DAU von nebenan hat damals yahoo, maximal noch altavista benutzt. heute ist es ganz anders. jeder dussel kennt google und benutzt es (vglb. mit ebay). selbst wenn die "pros" jetzt google den rücken kehren, weil es mehr und mehr von link-farmen durchseucht ist, die große herde wechselt nicht sooooo schnell. und google macht gewinn, irgendwas mit 500 mio us dollar, oder sogar noch etwas mehr. und die kohle verdienen sie nicht, indem sie geld für die suche nehmen. das sind lizenzeinnahmen für ihre suchtechnologie, aber besonders die einnahmen aus dem paid-search, der spalte rechts (google adwords/adsense). schulden hat google auch so gut wie keine, frisches geld in mrd. größe (1,2?) haben sie jetzt eingesammelt. kurzum, selbst sehr sehr negativ gerechnet und incl. konkurrenz von microweich und co - der laden ist wenigstens 5 mrd. us dollar wert. das entspräche einem kurs von 18,50 $. vergesst das mit den 10 oder gar 1$ mal schnell. allein die barreserven die sie jetzt haben sind pro aktie über 4 $ wert.

volvic
taos:

Ja Umsatz macht Google auch

 
20.08.04 09:33
durch Plazierungen, das heisst, wer mehr zahlt wird öfter gefunden.

Egal was ich suche, eBay ist fast immer an der ersten Stelle. Zufall?

Taos
lehna:

Schwachmat,mir wurde 2003 von meiner Hausbank...

4
20.08.04 09:35
empfohlen,meine Ford DM-Anleihe zu verkaufen.
Begründung:Ford stünde vor der Pleite.
Kurz drauf machte Ford einige hundert Millionen Gewinn und die Anleihe stieg kräftig.
Hab zum Glück nicht auf die Kaspern gehört.
Zu Google:Daß der Kurs absäuft ist wahrscheinlich.
Nur im Moment würde ich da keine Puts anrühren.
Zuviele erwarten einen Kursabsturz,die Negativ-Kommentare überhäufen sich.
Aber die Börse geht wie immer ihre eigenen Wege...


SteffenM:

@volvic

 
20.08.04 09:40
ich würd sagen, warten wir es ab.
Was du sagst ist nicht falsch, meine Einschätzung sieht so aus:

==> Laufende Personalkosten Google ca. $ 250 Mio.

==> Wahrscheinlichkeit,
dass Microsoft sich den Suchmaschinenmarkt kampflos entgehen lässt: 5%

==> Wahrscheinlichkeit,
dass sich grad schon wieder eine kline I-net-Blase (Yahoo, Google...)
aufgebaut hat, die in 2/3 Jahren platzt: 95%  
Cashmasterxx:

taos

 
20.08.04 09:54
google beschäftigt 2000 menschen.
satyr:

@ Volvic der Börsenwert oder die

 
20.08.04 10:34
Marktkapitalisierung ist definiert wie folgt

Bezeichnung für den aktuellen Börsenwert eines Unternehmens. Errechnet wird sie durch die Anzahl der Aktien multipliziert mit dem Aktienkurs. Die Marktkapitalisierung entspricht also auch dem Preis, den ein Käufer für sämtliche umlaufenden Aktien eines Unternehmens - also eine komplette Übernahme - bezahlen müsste.

Aber kommen wir zu Google,das Kapital das durch den Börsengang in die Kassen
gespült wird sollte dazu verwendet werden neue Investitionen zu tätigen.
Hier ist die Frage wie könnten die wohl aussehen?

rapido:

von einer Suchmaschine erwarte ich,

 
20.08.04 11:01
daß ich finde,was ich suche,und zwar schnell und effektiv.
Und mich nicht durch 15 Links kämpfen zu müssen,die mit dem Thema nur zu 3% zu tun haben
und mich um die Ecke zum nächsten Internetcasino (or what else)bringen.
Da ist Google gewaltid in der Zwickmühle,das bringt zwar Geld,
aber den Usern stinkts.
Ich benutze copernic,da sind mehrere Suchmaschinen gleichzeitig am
Werk und die Wahrscheinlichkeit größer,einen Treffer zu landen.
Eine Riesenblase die ganze Aktion.
rapido
Schwachmat:

Ford + GM

 
20.08.04 11:17
soweit mir bekannt, machen Ford und GM schon seit vielen Jahren keine gewinne
mehr mit autos, obwohl sie auf dem heimischen, also dem mit abstand
größten markt, zusammen mit toyota die führungsposition besitzen.
falls dazwischen überhaupt gewinne verbucht wurden, kamen sie aus anderen quellen.

die leidtragenden sind einmal mehr die vielen menschen, die ihr ganzes leben
hart gearbeitet und fleißig in die betriebsrentenkassen eingezahlt haben.
der trend in den usa geht z.z. in vorzeitige auszahlung von betriebsrenten,
was für die einzahler ein erhebliches verlustgeschäft darstellt und für die
unternehmen häufig ein erträgliches zusatzgeschäft.  
betriebsrenten wurden zum teil in wilde kapitalmarktspekulationen, irrationale
managergehälter und anderen mist gesteckt. wenn es in zukunft fehlt, die renten
gekürzt oder gestrichen werden, wird es ausgerechnet jenen vorenthalten, die als einzige anspruch darauf haben - business the american way.

wenn GM und/oder Ford die nächste massenentlassungswelle auslösen, wird es in der greater detroit area nie dagewesene riots geben, denn die region lebt quasi nur
von der autoindustrie und könnte problembehafteter kaum sein. die ganze sache ist
ein äußerst sensibles politikum und wir dürfen gespannt sein, was sich die
verantwortlichen noch alles einfallen lassen...

was mich immer wieder aufs neue erstaunt, ist wie schnell die menschen vergessen
und wie manipuliert sie sind:

in der vergangeheit wurde ex-Ford-CEO Nasser als managergott gepriesen und dementsprechend vergütet (lange zeit höchstbezahlter CEO der welt), heute wissen alle insider, daß er unfähig war und den nahenden absturz beschleunigt hat, doch es wird geschickt kaschiert und die zeche zahlen wieder einmal andere, während Nasser golf in palm springs spielt - business the american way.




R E N T N E R   I N   D E N   U S A

Zu arm zum Ausruhen

In Amerika stehen Millionen alter Menschen vor dem Ruin. Statt in Rente zu gehen, suchen sie neue Jobs

Thomas Fischermann


ZEIT-Grafik
Quelle: Maritz Research


An der Route 60, eine Autostunde nordwestlich von Phoenix, hat Malcolm Baron das Paradies entdeckt. Vor 18 Jahren hörte der ehemalige Zahnarzt auf zu arbeiten und zog mit seiner Frau nach Sun City West, einem Meer aus adretten Häuschen mitten in der Wüste von Arizona und heute mit 31 000 Einwohnern eine der größten Rentnerkolonien in den Vereinigten Staaten.

"Das Beste ist, dass Sie jeden Punkt der Siedlung mit dem Golfwägelchen erreichen können", sagt der fast 80-jährige Baron und genießt es, Besucher durch seine Stadt an der Sonne zu führen. Zum Supermarkt und zur Bowlingbahn ("Schusswaffen verboten"), zum Warmwasserpool und zur Spezialklinik für Alzheimer-Patienten, zur Bibliothek und zum Tanzclub, wo heute gealterte Cheerleader trainieren. Knappe Röckchen, gewaltige Papierbüschel in den Händen, Falten im Gesicht. "Zwei vor, Arme ausbreiten, zwei zurück!", ruft die Tanzlehrerin. Im Hintergrund spielt Disco-Musik der siebziger Jahre. "Da sind richtige Profis dabei", sagt Baron. "Eine hat früher sogar mal bei Cats getanzt."

Sun City West ist in der Gegend keine Ausnahme: Seit den frühen sechziger Jahren haben finanzstarke Bauunternehmer in Arizona gleich mehrere der größten Seniorensiedlungen der Welt gebaut. In ihren Sun Cities, Youngtowns und Sun Villages verkauften sie der alternden amerikanischen Mittelschicht einen neuen Lebensstil: Gemeinschaften "aktiver Erwachsener", die tanzend, schwimmend und Golf spielend ihre Pensionen und Ersparnisse durchbringen. Die den Traum wahr werden lassen, dass es ein Leben nach der Arbeit gibt.

Für eine ganze Generation ist dieser Traum geplatzt. Einem Großteil der alternden Amerikaner geht das Ruhegeld aus. Zwei Jahre nach dem Beginn des großen Börseneinbruchs realisiert die Babyboom-Generation (Jahrgang 38 bis 56), dass ihr zu wenig bleibt für einen Lebensabend à la Sun City.

Nur etwa die Hälfte der arbeitenden Amerikaner habe überhaupt einen Pensions- oder Sparplan, schätzt Rentenexperte Robin Blackburn von der New School University in New York. 24 Prozent der Babyboomer hätten "nichts oder fast nichts" zurückgelegt, berichtet das Meinungsforschungsinstitut Maritz Research. Und auch die Übrigen haben sich zu früh auf zweistellige Wachstumsraten am Kapitalmarkt verlassen. Im Übermut der neunziger Jahre hätten "die meisten Haushalte ihr zusätzliches Kapital sogar noch benutzt, um mehr zu konsumieren", glaubt Christian Weller vom Economic Policy Institute (EPI) in Washington. "Obwohl der durchschnittliche Haushalt seine Altersrücklagen in den neunziger Jahren erhöhen konnte, hat er kein adäquates Niveau erreicht."

Ein böses Erwachen in einem Land, dem noch vor zwei Jahren eine Welle von Frührentnern vorhergesagt wurde - vorzeitiger Ruhestand dank New Economy und Aktienboom.

Schreck Nummer eins: Die Renten der amerikanischen Mittelschicht sind in den vergangenen zwei Jahrzehnten zunehmend in Aktien und Anleihen angelegt worden und mit dem Crash nun entsprechend geschrumpft. Nur schätzungsweise 16 Prozent der Amerikaner aber haben ein Anrecht auf traditionelle Betriebsrenten, die feste monatliche Zahlungen bis ans Lebensende garantieren.

Fast 45 Prozent weniger Einkommen im Alter

Das liegt vor allem daran, dass die meisten Unternehmen seit 20 Jahren - mit wohlwollender Unterstützung aus Washington - die Altersvorsorge ihrer Mitarbeiter auf persönliche Wertpapier-Sparpläne umgestellt haben. Arbeitgeber und Beschäftigte zahlen gemeinsam ein, das Kursrisiko aber bleibt beim Arbeitnehmer.

Oft füllten die Unternehmen die Depots mit Aktien der eigenen Firma. "In den Boomjahren klang das auch für die Arbeitnehmer nach einem tollen Deal", sagt David Weil, Ökonom an der Brown University in Providence. "Da sahen sie plötzlich eine Zahl mit vielen Nullen in Ihrem Depot und dachten, Sie wären reich." EPI-Forscher Weller ergänzt: "Im Augenblick muss der durchschnittliche Haushalt mit 43 Prozent weniger Alterseinkommen rechnen als ursprünglich geplant."

Schreck Nummer zwei: Private Ersparnisse sind auch weg. In der Rezession des vergangenen Jahres haben etliche Amerikaner ihren Arbeitsplatz verloren und mussten an ihre Reserven gehen, Kreditkartenrechnungen bezahlen, mangels einer Arbeitgeber-Krankenversicherung plötzlich Arztkosten aus eigener Tasche begleichen.

Schreck Nummer drei schließlich: Nicht einmal mehr alle "konservativen" Altersrücklagen gelten als sicher. Die Unternehmen, meldete im Sommer der Rücklagenfonds Pension Benefit Guarantee Corporation (PBGC), hätten mindestens 111 Milliarden Dollar zu wenig für ihre künftigen Betriebsrenten zurückgelegt. Große Konzerne wie Coca-Cola oder General Motors können solches Geld im Notfall aus den laufenden Gewinnen zuschießen, aber kleinere Firmen könnten darüber Bankrott gehen. Die PBGC, die seit 1974 für die Betriebsrenten solcher Bankrotteure aufkommt, steht inzwischen selbst vor einem Milliardenloch. "PBGC steckt möglicherweise in ernsthaften Schwierigkeiten", warnten Anfang August die beiden Abgeordneten des Repräsentantenhauses George Miller und Robert Andrews. Zu allem Überfluss kommen auch die Lebensversicherer wieder mal ins Gerede: Seit Wochen schon warnen Ratingagenturen wie Fitch und Standard & Poors vor möglichen Ausfällen bei Versicherern wie AIG, MetLife und Prudential.

Der Traum ist aus. Können wir uns die Pensionierung noch leisten? titelte das Wall Street Journal.

"Damals, nach dem Börsencrash, haben wir zusammen im Büro gesessen und mitgerechnet", erinnert sich Joanne Fritz. "Wenn die Börse nach unten ging, dann waren es wieder mal ein paar Jahre länger bis zur Rente." Damals allerdings hatte Joanne wenigstens noch einen festen Job mit regelmäßigem Einkommen. Heute empfängt die ehemalige Universitätslehrerin und Marketingexpertin ihre Besucher nicht mehr im Büro, sondern zu Hause, in einem Vorort von Scottsdale, Arizona. Ihr Mann Tom öffnet die Tür. "Kommen Sie herein, der Hund beißt nicht". Lucy beißt wirklich nicht, sondern springt neben ihrem Herrchen auf das Ledersofa. Durch das Fenster sieht man den Swimmingpool, Joanne läuft noch schnell zum Telefon und führt ein Gespräch zu Ende.

"Es ist so schnell gegangen, dass unser ganzer Lebensplan ins Wanken geriet", sagt sie. Im vergangenen Jahr verlor sie ihren Job als Regionalchefin bei einem Anbieter von Bildungsreisen. "Das war gleich nach meinem 60. Geburtstag", sagt sie. "Sie können sich vorstellen, wie der Arbeitsmarkt für Leute in meinem Alter aussieht." Zu allem Unglück musste ihr Ehemann, ein Psychotherapeut, seine Praxis schließen: Der Arzt hatte ihm Krebs attestiert, er brauchte eine Chemotherapie. Da hat sich Joanne "hingesetzt, sieben Tage in der Woche gearbeitet" und das letzte Ersparte in ein Hoffnungsprojekt gesteckt: Sie besitzt jetzt ein Dotcom-Unternehmen, notyetretired.com - eine Sammlung von Tipps für "Rentner, die merken, dass ihnen das Geld ausgeht".

"Wer einmal raus ist, gilt als altes Eisen"

Sie hat schnell entdeckt, dass sie nicht allein ist. Binnen weniger Monate warb sie 8500 Abonnenten für ihren Newsletter, und durch Anzeigen und Vermittlungskommissionen für Experten verdient sie "das erste Geld, obwohl die Kosten noch längst nicht wieder hereingespielt sind". Doch jetzt übt sie sich erst mal in Geduld. Vor dem Bildschirm in ihrem kleinen Heimbüro arbeitet sie manchmal so viel, dass sich ihr Mann schon Sorgen macht: "Manchmal gerät sie in richtige Erschöpfungszustände." Und wenn sie ganz ehrlich ist, könnte ihr das Firmenmotto mit dem "Not Yet Retired" ("Noch nicht im Ruhestand") manchmal auch gestohlen bleiben. "Glauben Sie mir", sagt Joanne, "wenn mir jemand zwei Millionen geben würde, würde ich sofort in den Ruhestand gehen."

Doch im Moment hat sie keine Wahl. Die Zahl der arbeitenden Amerikaner über 55 Jahre ist in den vergangenen zwölf Monaten um sieben Prozent gestiegen - die einzige Bevölkerungsgruppe, die überhaupt Zuwächse verzeichnete. 37 Prozent der arbeitenden Rentner gaben in einer Umfrage der Business Week an, dass sie es wegen des Geldes tun - 1998 waren es nur 25 Prozent. Von den heutigen Arbeitnehmern erklärten 46 Prozent dem Meinungsforschungsinstitut Gallup, dass sie später als geplant in den Ruhestand gehen wollen - und Seniorenmagazine wie Third Age veröffentlichen bereits Artikel wie Warum die goldene Uhr (zur Pensionierung) nicht der Schlüssel zum Glück ist.

Arbeiten bis zum Umfallen? Michael Nuccitelli, Chef der psychologischen Klinik SLS in New York, berät jetzt häufiger Patienten im Rentenalter, die Hilfe für die Arbeitswelt brauchen. "Viele suchen einfach Unterstützung, um ihr Gedächtnis und ihre physische Ausdauer zu verbessern", berichtet er. "Andere leiden an Ängsten - ob sie überhaupt noch im Arbeitsleben mithalten können."

Zurück in den Arbeitsmarkt führt nur ein schwerer Weg. "Wer einmal raus ist, gilt als altes Eisen", sagt ein Personalberater in Dallas. Wenn sie schnell Geld brauchen, bleibt vielen Rentnern bloß ein Billigjob: Ticketabreißer in Kinos, Tütenpacker im Supermarkt, Tagesmutter, Straßenfeger. "Seit dem Börsencrash haben wir hier eine Menge Leute, die händeringend nach Arbeit suchen", sagt Mark Fooks, Town Manager in der Seniorenkolonie Youngtown. "Gehen Sie mal durch die Supermärkte und Fast-Food-Lokale - fast die Hälfte der Angestellten wohnt hier in der Siedlung."

Joanne Fritz von notyetretired.com rät deshalb dazu, sich lieber gleich selbstständig zu machen. "Auf die Arbeitgeber können wir uns nicht verlassen", sagt sie. So entstehen Geschichten wie die des 70-jährigen Carmen Reitano aus Newburyport, Massachusetts. Er hat eine Maschine gebastelt, mit der er seine Viagra-Tabletten spalten kann - jetzt verkauft er das Gerät im Internet für 25 Dollar das Stück. Oder die Geschichte des ehemaligen Bankiers Rodger St. Michel aus Phoenix, der schon elf Jahre lang Rentner war, bis er im Alter von 65 Jahren einen Laden für Bürobedarf und Kurierdienste eröffnet hat. "Jetzt arbeite ich mindestens so viel wie vor meiner Pensionierung", erzählt Rodger, und das Geld komme trotzdem nur schleppend herein. Macht es wenigstens Spaß? "Na ja", sagt er sarkastisch, "wissen Sie, in meinem Alter gibt es nichts Schöneres, als hinter dem Haus die Dollarnoten auf die Leine zu hängen."

Schon fürchten die ersten Politiker in Washington um ihre Stimmen bei den bevölkerungsstarken Babyboomern: Der Republikaner Robert Matsui etwa, Mitglied des Repräsentantenhauses, hat kürzlich ein Gesetz zur Wiedereinführung der traditionellen Betriebsrenten gefordert. Andere wollen gar die Debatte um Pflichtrenten oder eine massive Aufstockung der staatlichen Grundrente wiederbeleben - derzeit beträgt sie für normale Arbeitnehmer 800 bis 1000 Dollar. Doch in der Bush-Regierung ist das momentan kein Thema.

Im Gegenteil, der Präsident würde gern auch die staatliche Grundrente privatisieren, eine minimale Absicherung, die bislang nach dem Prinzip des Generationenvertrags funktioniert (heutige Arbeitnehmer zahlen an heutige Rentner) und die wegen der günstigen demografischen Entwicklung in den USA auch keine nennenswerten Probleme hat. "Es ist das letzte große Umverteilungsprogramm, weil Geringverdiener im Verhältnis mehr Rente bekommen", unkt Rentenexperte Blackburn. "Darum ist die Staatsrente bei den Republikanern so verhasst - und Finanzkonzerne haben eine Menge Wahlkampfspenden gezahlt."




In einer Zeit des Universalbetruges, ist die Wahrheit zu sagen eine revolutionäre Tat (George Orwell)
Die Revolution ist vielleicht näher, als so mancher denkt.

lumpensamml.:

Ford+GM

 
20.08.04 12:15
Ich hatte mit beiden Unternehmen ziemlich viel zu tun. Der Trend, der jetzt langsam sichtbar wird, war aber schon seit Jahren zu erahnen. Die pro Forma Gewinne, die in der letzten Zeit ausgewiesen werden, sind m.E. nur ein kurzer, beschönigter Peak nach oben.

Wer glaubt, in Deutschland herrscht zuviel Bürokratie, der sollte einmal bei den beiden arbeiten. Ein deutscher Beamter ist ein Flexibilitätsgott im Vergleich zu einem Ford oder GM Angestellten. Der Beamte beachtet seine Vorschriften, wenn er seine Arbeit macht, die Fordler und GMler vergessen über ihre procedures die eigentliche Arbeit. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass immer mehr Arbeit zu den Lieferanten verlagert wird. Der eigene Apparat ist so dermaßen ineffizient, dass er gar nichts mehr zu Stande bringt. Das hat wohl auch das jeweilige Management erkannt, und sourct (wie man so schön auf neudeutsch sagt) alles aus, was nicht niet- und nagelfest ist. Die Spirale dreht sich dadurch aber nur schneller. Da die Gewerkschaften bei den US-Automobilherstellern mind. so stark sind wie bei VW, wird natürlich nur schwerlich jemand entlassen. Durch das Outsourcing haben aber die Jungs noch mehr Zeit, sich dämliche neue Procedures auszudenken. Das wiederum veranlaßt das Management zu immer verwegeneren Strategien. So ist z.B. bei Ford seit Jahren ganz klares Ziel, selbst keine Autos mehr zu entwickeln und bauen, sondern dies den Lieferanten zu überlassen. Ford selbst behält es sich vor, nur das Marketing inkl. Verkauf, die Spezifikationen und, wie nicht anders zu erwarten, die procedures zu definieren. Das wiederum führt dazu, dass bei den Herstellern irgendwann keiner mehr weiß, wie überhaupt ein Auto gebaut wird, da das ganze Know How ja mittlerweile beim jeweiligen Lieferanten gelandet ist. Es bedürfte noch einmal 1000 Seiten, um das damit verbundene Chaos zu beschreiben, ich sehe aber davon ab.

Ich möchte noch eine zweite Strategie der beiden erwähnen. Das sind die gezielten Zukäufe. Ich bin mir sicher, dass weder Ford noch GM unter uns verweilen würden, wenn sie nicht in der Vergangenheit sukzessive cash cows bzw. markenstarke Hersteller (Opel, Saab, etc.) gekauft und ausgesaugt hätten. Komischerweise waren die Firmen anfangs (Volvo immer noch) in den schwarzen Zahlen. Nach und nach brachen aber vor allem bei den GM-Käufen die Gewinne weg, da Geld nach Amerika floss und in der Entwicklung eingespart wurde. Spätestens wenn diese Quelle versiegt, und danach sieht es momentan aus, beschleunigt sich auch der Abstieg der beiden nochmals. Ford läßt den Töchtern etwas mehr Luft zum Atmen, deshalb entwickeln sich Mazda und Volvo auch besser als die GM Pendants. Die Frage ist, wie lange noch.

Als Gegenbeispiel ist BMW zu nennen. Die Mitarbeiter dort werden konstant bei den jährlichen Umfragen unter den Lieferanten als am kompetentesten bewertet. Natürlich gibt es auch dort Vorschriften, aber das Ziel, die Spezifikation zu erfüllen, steht immer im Vordergrund. Die Kompetenz der BMWler rührt zum größten Teil daher, dass zentrales Know How (Motoren, Fahrwerk, Elektronik, etc.) eben nicht zum Lieferanten verlagert wird, sondern größtenteils in House bleibt. Das Resultat ist, dass BMW vielleicht nicht immer das beste Auto der Welt baut, aber regelmäßig bester in seinen Kerneigenschaften ist. Das ist auch der Grund des Erfolgs. Bei GM und Ford existieren solche Kerneigenschaften gar nicht, vielleicht weil sie wissen, dass sie niemals Bester werden können.
rapido:

GOOG 81,33€ = 100,36$

 
20.08.04 12:27
ISIN  US38259P5089
WKN   A0B7FY
rapido
Goernsi:

Google wird iregdnwann...

 
20.08.04 14:03
in der Bedeutungslosigkeit verschwinden
Depothalbierer:

Guhgel , das ist die Wucht in Tüten...

 
20.08.04 23:02
Das ist der totale Hammer,
eine noch nie da gewesene Sensation!!!

Was Besseres gibts gar nicht!

Bei vielen eingegebenen Suchwörtern kommen 10000, 100000, oder gar 1 Mio Ergebnisse!

Das muß man erstmal hinzaubern!
Ich habe etliche Stücke geordert und bin mit dieser 2. Microsoft bald Millionär!
Genau wie Grenke mit GPC.

gute nacht!
DarkKnight:

@lumpensammler: superanalyse.

 
21.08.04 00:08
Gilt auch für mind. 2 andere Branchen.
Pieter:

Ich will mal kurz umschreiben, was Google ist.

 
21.08.04 09:54
Google ist lediglich ein Werkzeug. Es ist heute genau das, was ich aus meiner Studentenzeit noch aus der Unibibliothek kannte.
Optisch mechanische Lesegeräte für das mikroverfilmte Inhaltsverzeichnis der Biblio.
Suchhilfen, um den Standplatz der gewünschen Literatur zu finden.

Und genau das ist Google heute. Eine Suchhilfe. Und die kann schnell ersetzt werden durch eine Andere. Es muß nur ein gescheiter Kopf in der Richtung eine neue gute Idee haben, so wie es die Google Gründer hatten. 500Mill.$ alleine genügen nicht um Google
Konkurenz zu machen. Es gehört die zündende Produktidee dazu die dann mit den 500Mill.
umgesetzt wird. Aber,  es wurde noch immer jede Superidee über kurz oder lang von einer noch besseren Idee überholt.

Google ist nicht das Internet oder die weltgrößte Bibliothek. Google ist nur ein Werkzeug um vorhandene Informationen bequem in dieser Bibliothek zu finden.
Den Unterschied sollte man nicht vergessen. Werkzeuge sind ersetzbar.

Die mikroverfilmten Inhaltsverzeichnisse sind auch schon lange Geschichte.

Pieter
Twinson_99:

aber vielleicht kommt an der Börse ja wieder alles

 
21.08.04 12:08

genau anders. Wir alle meinen das kann nicht klappen und der Kurs steigt trotzdem Google soviel wert wie General Motors? 1616496

PS soll nicht heißen das ich Google annähernd fair bewertet finde.

Gruß

Twinson_99

Your-Investor.com

 

 

.

lumpensamml.:

Twinson

 
21.08.04 12:53
so ist die Börse nun mal. Sie übertreibt eben in alle Richtungen. Ende 1999 hatte auch jeder gestaunt, wie die Aktienkurse explodierten und spätestens im März 2000 dachte jeder, das geht ewig weiter. Gut 2 Jahre später fragte sich dann jeder, wer wohl das Licht ausknippst. Yahoo & Co. blieben aber relativ ungeschoren. Es dauert halt einfach seine Zeit, bis man von einer 100-fachen Überbewertung auf eine normale zurückkommt. Auf dem Weg dahin erscheint einem eben eine 10-fache Überbewertung immer noch als günstig. Anders ist die Tatsache nicht zu erklären, dass hier überhaupt Leute zeichneten.
lancerevo7:

1000 Google-Mitarbeiter zu Millionären geworden

 
22.08.04 13:25
1000 Google-Mitarbeiter zu Millionären geworden

Der Kurs der neuen Google-Aktie ist bereits am ersten Börsentag um 18 Prozent gestiegen. Damit sind nach Schätzungen 1000 Google-Mitarbeiter aufgrund von Aktienoptionen zu Millionären geworden.

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Nach der Festlegung des Ausgabepreises auf 85 Dollar schloss die Aktie an der New Yorker Nasdaq am Donnerstag mit 100,34 Dollar. Die Börse bewertet das Internet-Unternehmen damit etwa ebenso hoch wie den Automobilkonzern General Motors.

Die Google-Aktie gehörte am ersten Handelstag zu den zehn meist gehandelten Wertpapieren der Nasdaq. Für die nächsten Tage und Wochen erwarten Börsianer einen wechselhaften Kursverlauf.

Aufgrund von Aktienoptionen zusätzlich zum Gehalt sind nach einer Schätzung des Informationsdienstes salary.com nun etwa 1.000 der 2.300 Google-Mitarbeiter von einem Tag zum anderen zumindest auf dem Papier zu Millionären geworden. «Es werden heute abend einige ziemlich gute Partys gefeiert», sagte Bill Coleman von salary.com.

poste:

was werden in ein paar monaten die aktionäre davon

 
22.08.04 23:16
haben?

irgendwann gehts short, das steht bei dem jetzigen kurs schon fest :))

mfg

poste
auf geht´s:

@all - gibt´s schon vernünftige Shorts zum

 
23.08.04 00:22
längerfristigen shorten - denke auch, Google steht bis zum Jahresende auf jeden Fall deutlich unter 50$ !!!
Die sind einfach zu teuer - das Feuerwerk nach hinten wird diese Woche losgehen - das kurzfristige KZ ist erstmal knapp unter Emm-Preis.

Gruß
AUF GEHT`S

bammie:

GOOGLE - oder die Pflicht der Fonds-Manager

 
23.08.04 12:14
23.08.2004 12:07:



Nun hat er also stattgefunden, der lang erwartete Börsengang von Google (Nachrichten) (Nasdaq: GOOG). Mit 85 USD Ausgabepreis ist der Titel damit mit 23 Mrd. USD bewertet. Keine Frage, das ist jenseits von Gut und Böse. Ich will hier KUVs und KGVs gar nicht bemühen. Der Titel ist derzeit in etwa so viel wie General Motors, Lehman Brothers, Lockheed Martin oder InterActiveCorp wert. Und wäre die ursprüngliche Ausgabespanne jenseits der 100-USD-Marke zustande gekommen, dann läge die Bewertung in der Grössenordnung einer McDonalds oder einer hiesigen Allianz AG.
Google ist ganz klar überbewertet. Aber Vorsicht: Der Kurs muss deshalb in der nächsten Zeit noch lange nicht sinken. Denn aus US-Finanzkreisen höre ich, dass es für Fond-Manager, die in Hightech- oder Internet-Werte investieren, »Pflicht« ist, Google im Portfolio zu führen. Und zwar in erheblichem Umfang. Welcher Portfolio-Manager will schon am Ende des Jahres in der Schlussbilanz seinen Anlegern erklären, warum er einen der grössten Werte in dieser Sparte evtl. nicht drin hat.
Falls Sie zu der Anlegerspezies gehören, die in den USA gerne leerverkauft oder mit Puts agiert: hier besteht Fingerverbrennungsgefahr. Rechnen Sie nicht damit, dass viel Material auf den Markt drängt. Trotz offensichtlicher Überbewertung dürfte Google zunächst seinen Weg an der Börse machen – und der zeigt nach oben. Was in ein oder zwei Jahren ist – dazu kommen wir später.

-->Turnaroundkandidaten und Nebenwerte mit hohen Performancechancen finden Sie im *Betafaktor.info*.







bammie:

GOOGLE - oder die Pflicht der Fonds-Manager

 
23.08.04 12:14
23.08.2004 12:07:



Nun hat er also stattgefunden, der lang erwartete Börsengang von Google (Nachrichten) (Nasdaq: GOOG). Mit 85 USD Ausgabepreis ist der Titel damit mit 23 Mrd. USD bewertet. Keine Frage, das ist jenseits von Gut und Böse. Ich will hier KUVs und KGVs gar nicht bemühen. Der Titel ist derzeit in etwa so viel wie General Motors, Lehman Brothers, Lockheed Martin oder InterActiveCorp wert. Und wäre die ursprüngliche Ausgabespanne jenseits der 100-USD-Marke zustande gekommen, dann läge die Bewertung in der Grössenordnung einer McDonalds oder einer hiesigen Allianz AG.
Google ist ganz klar überbewertet. Aber Vorsicht: Der Kurs muss deshalb in der nächsten Zeit noch lange nicht sinken. Denn aus US-Finanzkreisen höre ich, dass es für Fond-Manager, die in Hightech- oder Internet-Werte investieren, »Pflicht« ist, Google im Portfolio zu führen. Und zwar in erheblichem Umfang. Welcher Portfolio-Manager will schon am Ende des Jahres in der Schlussbilanz seinen Anlegern erklären, warum er einen der grössten Werte in dieser Sparte evtl. nicht drin hat.
Falls Sie zu der Anlegerspezies gehören, die in den USA gerne leerverkauft oder mit Puts agiert: hier besteht Fingerverbrennungsgefahr. Rechnen Sie nicht damit, dass viel Material auf den Markt drängt. Trotz offensichtlicher Überbewertung dürfte Google zunächst seinen Weg an der Börse machen – und der zeigt nach oben. Was in ein oder zwei Jahren ist – dazu kommen wir später.

-->Turnaroundkandidaten und Nebenwerte mit hohen Performancechancen finden Sie im *Betafaktor.info*.







getitstarted:

Ohne jetzt den Wert von Google als fair zu

 
23.08.04 13:54
bezeichnen, Google ist mehr als nur ein Werkzeug, wie hier häufiger zu lesen war!
Google ist in aller erster Hinsicht eine Marke und neben Ebay, Yahoo und Amazon zu positionieren.
Jedes der vorgenannten Geschäftsmodelle ist relativ leicht zu kopieren, doch wen interessierts, wenn keiner darauf zugreift.
Für diesen Markt sind nicht als Zielgruppe nicht die Poweruser interessant sondern der Normalo, der Google im Zweifelsfalle als Startseite zumindest als Favorit eingerichtet hat und nicht über viel Probierfreude verfügt. Nur mit erheblichen Marketingaufwand ließe sich eine vergleichbare Position zu Google aufbauen, aber die haben jetzt volle Kriegskassen und werden hiermit sicherlich einiges anzufangen wissen.
Hier wird ein Preis für globale Markmacht bezahlt. Ob dieser gerechtfertigt ist bleibt abzuwarten.
Grüße
Getit
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