Die (US-)Wahrheit über den Krieg
Gezielte "Medienfütterung": Was die Welt zu sehen bekommt
Die USA wollen im Irak-Krieg nicht nur militärisch von vornherein das Heft fest in der Hand haben. Mit seinem Beginn läuft eine sorgfältig ausgetüftelte Informationskampagne an. Sie soll - zumal angesichts der massiven internationalen Kritik an diesem US-Waffengang - sicherstellen, dass die Medien aus den "richtigen" Quellen schöpfen. Oder, wie ein Washingtoner Regierungsbeamter es formuliert: Die Medien sollen in die Lage versetzt werden, "die Wahrheit zu verbreiten".
Hingeworfene Brocken
Vorgesehen ist im Klartext, Journalisten praktisch nonstop, rund um die Uhr und rund um den Globus, aus amerikanischer Hand mit Nachrichten über den Krieg zu füttern. Von Hintergrund-Gesprächen für ausgewählte Medienvertreter bis hin zu Spezialinterviews für arabische Journalisten: Nichts soll dem Zufall überlassen werden. Experten sprechen von der ausgefeiltesten Kommunikationsstrategie, die jemals einen Krieg begleitet hat.
Keine Chance dem gegnerischen "Propaganda"-Krieg
Die USA ziehen damit die Konsequenzen aus dem Afghanistan- Feldzuges. Damals liefen die USA anfänglich Gefahr, den "Propagandakrieg" gegen die Taliban zu verlieren. Regelmäßig berichteten zur morgendlichen US- Nachrichtenzeit Sprecher der Gegenseite über angebliche "Gräueltaten der amerikanischen Aggression" an Zivilisten - Meldungen, die wegen der Zeitverschiebung lange Zeit unwidersprochen blieben. Die USA schufen deshalb Zentren in Washington, London und Pakistan, die sozusagen im Rollverfahren Informationen verbreiteten.
Briefing von höchster Stelle
Inzwischen gibt es im Weißen Haus als feste Einrichtung das Office of Global Information (Amt für globale Information), das im Umgang mit den Medien die Federführung hat. Natürlich lässt man sich dort nicht völlig in die Karten schauen, aber einiges ist doch schon bekannt, wenn auch nicht offiziell bestätigt. So will Präsidenten- Sprecher Ari Fleischer nach Informationen der "Washington Post" regelmäßig schon im Morgengrauen US-Zeit telefonisch TV- Sender und verschiedene andere Medien "briefen" - rechtzeitig zu den Morgensendungen.
Pressekonferenzen des US-Zentralkommandos seien jeweils am Nachmittag (Ortszeit) in Katar geplant. Das wäre früh genug für die Mittagnachrichten in den USA. Am Nachmittag US-Zeit wiederum soll das Pentagon informieren und damit auch TV- und Radiospätsendungen in Europa speisen.
Ausgesuchte Interviewpartner
Stationen der amerikanischen Voice of America sollen die US- Botschaften in die Nahost-Region übermitteln. US-Regierungsbeamte sind speziell für Gespräche mit arabischen Journalisten geschult worden. Hochrangige Regierungsvertreter wie Condoleezza Rice halten sich für Interviews mit ausgewählten Medien bereit. Das Amt für globale Kommunikation wird außerdem jede Nacht per E-Mail die US- Botschaften weltweit mit Hinweisen versorgen, was wozu gesagt werden sollte und was nicht. Dieser Spickzettel werde sehr hilfreich sein, sagt ein Regierungsbeamter. "Er passt in die Hosentasche."
Gezielte "Medienfütterung": Was die Welt zu sehen bekommt
Die USA wollen im Irak-Krieg nicht nur militärisch von vornherein das Heft fest in der Hand haben. Mit seinem Beginn läuft eine sorgfältig ausgetüftelte Informationskampagne an. Sie soll - zumal angesichts der massiven internationalen Kritik an diesem US-Waffengang - sicherstellen, dass die Medien aus den "richtigen" Quellen schöpfen. Oder, wie ein Washingtoner Regierungsbeamter es formuliert: Die Medien sollen in die Lage versetzt werden, "die Wahrheit zu verbreiten".
Hingeworfene Brocken
Vorgesehen ist im Klartext, Journalisten praktisch nonstop, rund um die Uhr und rund um den Globus, aus amerikanischer Hand mit Nachrichten über den Krieg zu füttern. Von Hintergrund-Gesprächen für ausgewählte Medienvertreter bis hin zu Spezialinterviews für arabische Journalisten: Nichts soll dem Zufall überlassen werden. Experten sprechen von der ausgefeiltesten Kommunikationsstrategie, die jemals einen Krieg begleitet hat.
Keine Chance dem gegnerischen "Propaganda"-Krieg
Die USA ziehen damit die Konsequenzen aus dem Afghanistan- Feldzuges. Damals liefen die USA anfänglich Gefahr, den "Propagandakrieg" gegen die Taliban zu verlieren. Regelmäßig berichteten zur morgendlichen US- Nachrichtenzeit Sprecher der Gegenseite über angebliche "Gräueltaten der amerikanischen Aggression" an Zivilisten - Meldungen, die wegen der Zeitverschiebung lange Zeit unwidersprochen blieben. Die USA schufen deshalb Zentren in Washington, London und Pakistan, die sozusagen im Rollverfahren Informationen verbreiteten.
Briefing von höchster Stelle
Inzwischen gibt es im Weißen Haus als feste Einrichtung das Office of Global Information (Amt für globale Information), das im Umgang mit den Medien die Federführung hat. Natürlich lässt man sich dort nicht völlig in die Karten schauen, aber einiges ist doch schon bekannt, wenn auch nicht offiziell bestätigt. So will Präsidenten- Sprecher Ari Fleischer nach Informationen der "Washington Post" regelmäßig schon im Morgengrauen US-Zeit telefonisch TV- Sender und verschiedene andere Medien "briefen" - rechtzeitig zu den Morgensendungen.
Pressekonferenzen des US-Zentralkommandos seien jeweils am Nachmittag (Ortszeit) in Katar geplant. Das wäre früh genug für die Mittagnachrichten in den USA. Am Nachmittag US-Zeit wiederum soll das Pentagon informieren und damit auch TV- und Radiospätsendungen in Europa speisen.
Ausgesuchte Interviewpartner
Stationen der amerikanischen Voice of America sollen die US- Botschaften in die Nahost-Region übermitteln. US-Regierungsbeamte sind speziell für Gespräche mit arabischen Journalisten geschult worden. Hochrangige Regierungsvertreter wie Condoleezza Rice halten sich für Interviews mit ausgewählten Medien bereit. Das Amt für globale Kommunikation wird außerdem jede Nacht per E-Mail die US- Botschaften weltweit mit Hinweisen versorgen, was wozu gesagt werden sollte und was nicht. Dieser Spickzettel werde sehr hilfreich sein, sagt ein Regierungsbeamter. "Er passt in die Hosentasche."