Gnadenlose Bereinigungswelle !

Beitrag: 1
Zugriffe: 361 / Heute: 1
1Mio.€:

Gnadenlose Bereinigungswelle !

 
14.05.01 18:29
Wir müssen jetzt erst einmal etwas aufräumen"
Montag, den
14.05.01 15:39  

    www.onlinekosten.de

Geschäftsidee ausdenken, Website freischalten, Geld verdienen: So stellten sich viele in der New Economy den Weg zum Reichtum vor. Doch seit Monaten rollt eine gnadenlose Bereinigungswelle durch die E-Commerce-Branche. Viele Firmen hatten die Schwierigkeiten beim Verkauf von Waren und Dienstleistungen über das Internet schlichtweg unterschätzt.

Wessen Angebot nicht ohnehin schon im Millionen-Heer der Internet-Websites unbemerkt blieb, scheiterte oft am Vertrieb oder machte sich über sichere Zahlungs- und Abrechnungsmöglichkeiten zu spät Gedanken. Auf der Berliner Messe Internet World will die Branche nun die Zukunft ausloten. Schon jetzt ist klar, dass es in der E-Commerce-Welt vor allem eine Sorte von Gewinnern geben wird: die großen Handelsketten aus der Old Economy.

Die Durststrecke für viele Start-ups sei noch lange nicht vorbei, meint Harald Summa vom Kölner Electronic Commerce Forum (eco), dem Verband der deutschen Internet-Wirtschaft. "Wir müssen jetzt erst einmal etwas aufräumen." Nach dem Ende des Gründer-Booms habe er "nicht das Gefühl, dass sich irgendwas herauskristallisiert, was in den nächsten Wochen der große Hype auslösen könnte". Hinzu komme die schwache Konjunktur. "Das bremst die Investitionen."

Fünf Milliarden Mark machte die deutsche E-Commerce-Branche im vergangenen Jahr an Umsatz. Der Hauptverband des deutschen Einzelhandels (HDE) rechnet für 2001 mit einer Verdoppelung auf zehn Milliarden Mark. Das sind Größen, die längst nicht mehr nur für findige Jungunternehmer interessant sind. Die traditionellen Handelsketten drängen zunehmend auf den Markt - und machen den eigentlichen Pionieren der Branche das Leben Tag für Tag schwerer.

Die Nischen für echte Neugründungen sind eng geworden. "Wo die Großen reingehen, wird es für Start-ups schwierig", sagt Martin Spann vom Frankfurter Lehrstuhl für E-Commerce. Er sieht für junge Firmen deshalb vor allem in Bereichen Chancen, "die es in der realen Welt so nicht gibt". Beispiele aus der Vergangenheit seien Meinungsplattformen, Online-Auktionen, Software-Anbieter und Finanzportale. Überleben werde aber nur, wer massiv in Werbung investiere und sich damit bei den Kunden bekannt mache, meint Branchenkenner Summa. Genau hier liegt jedoch die Krux für die jungen Unternehmen: Ohnehin klamm mit Finanzmitteln, wird Werbung schnell zum hohen Kostenfaktor.

Früher oder später werde fast jedes Start-up deshalb den Schulterschluss mit einem finanzkräftigen Partner suchen, meint Spann. Ganz so leicht sei das heute aber nicht mehr. Hätten etablierte Unternehmen noch vor zwei Jahren teilweise wahllos Start-ups aufgekauft, "sind die Käufer heute wählerischer".
(pgi/afp)



 


Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--