gibt es börsen notierte international

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preisfuchs:

gibt es börsen notierte international

 
01.02.06 12:17
tätige sicherheitsfirmen die z.b. söldner beschäftigen und staatlich gesponsort werden.
z.b. us unternehmen?
Dr.UdoBroem.:

Suchst du eine neue Herausforderung? *gg*

 
01.02.06 12:19
gibt es börsen notierte international 2365106
Never argue with an idiot -- they drag you down to their level, then beat you with experience.
preisfuchs:

nein hans dampf

 
01.02.06 12:35
ich suche neue märkte
somit börsennotierte firmen die söldner beschäftigen und dafür z.b. im irak viel geld einnehmen.
Pate100:

die gibt es, glaub ich

 
01.02.06 12:51
Hab mal ne reportage darüber gesehen.
Aber frag mich nicht wie die heissen...

In diesem fall siegt mein Herz über meinen Verstand.
Die Verachtung gegenüber solchen Firmen ist bei mir zu gross.

ein Investment in solche Firmen sind aber vielleicht keine schlechte Idee.
MaMoe:

Aegis; Carlyle Group; Diligence; ArmorGroup;

 
01.02.06 13:01
Sandline. da gibt ziemlich viele Carlyle und dilligence sind die größten Firmen ...

;-)
MaMoe ...
preisfuchs:

wenn es dir um moral geht

 
01.02.06 13:05
darfst du fast keine aktie kaufen.
ich denke die zukunft der modernen kriegsführung wird sich über söldner abspielen. sei es in der sicherheit z.b. die der ölfelder oder auch beim militär einsatz den z.b. im fall usa wirkt es immer besser für die bevölkerung und dem regierenden präsidenten die statistik der gefallenen soldaten unten zu halten. da ein söldner darin nicht aufgeführt wird und auch dem land beim tot keine überführungskosten entstehen ist dies mir sicherheit eine gewinnprächtige investition in die zukunft.

moral hin- oder her.
am 11.9 hatte mich damals auch jeder verflucht als ich sagte, heute ist der tag um günstig aktien zu kaufen. auch mit gold hat mich vorallem der gute stoxdude belächelt als ich sagte beim kurs um die $ 250 die unze gold wird steigen.

aktien sind immer eine investition in die zukunft
klein dabei, gross verkauft
preisfuchs eben ;-)
preisfuchs:

danke flieger o. T.

 
01.02.06 13:05
Pate100:

wie gesagt

 
01.02.06 13:32
halte es für ne gute Investition!

Ich werde aber nicht in Firmen investieren, die mit den bei mir verhassten US Militär
aktiv zusammen kämpfen.
Würde vielleicht Aktien kaufen von europäischen Firmen die gegen die USA Hegemonie kämpfen aber nich US Firmen.
Hab sonst wenig Skrupel aber in diesem speziellen Fall werde ich prinzipiell
nicht kaufen!
MaMoe:

als ein defense contractor bieten sich die alt-

4
01.02.06 14:43
bekannten Firmen an: (Waffen/Material)

1 Lockheed Martin U.S. 1 34,050 95.8
2 Boeing U.S. 2 30,464 58.1
3 Northrop Grumman U.S. 3 22,126 74.0
4[2] BAE Systems U.K. 4 20,345 80.0
5 Raytheon U.S. 5 18,771 92.7
6 General Dynamics U.S. 6 15,000 78.2
7 EADS Netherlands [3] 8 10,506 24.2
8 Honeywell U.S. 12 10,240 40.0
9 Thales France 7 8,869 63.1
10 Halliburton [4] U.S. 16 8,000 39.1


und als private military companies (PMC´s) (Leute/Söldner)


   * 3D Global Solutions (Website)[1]
   * Blackwater USA
   * CACI - California Analysis Center, Incorporated
   * Control Risks Group LLC (Website)
   * DynCorp, (Website)
   * Elite Security Corps
   * Executive Forces L.L.C, (Website)
   * KBR - Division of Halliburton
   * Military Professional Resources, (Website)
   * Northbridge Services
   * SkyLink USA, affiliated with SkyLink Aviation [1]
   * SOS Temps, Inc founded by former Navy Seal Richard Marcinko.
   * Titan Corporation
   * Top Cat Marine Security (Website)
   * Triple Canopy, Inc. (Website)

Other international firms include:

   * Aegis Defence Services, Britain (Website)
   * Armor Group, Britain (Website)
   * Corporate Warriors - Division of the Brillstein Security Group, (Website)
   * Erinys (private military contractor), joint South Africa-Britain
   * Executive Outcomes, South Africa
   * Meteoric Tactical Solutions, South Africa
   * Hart Security Limited - Britain
   * Levdan - Israel
   * Sandline International - Britain (now defunct?)
   * Omega Group - Norway (their team was the first sent by Norway into Iraq, before the national military)

-----------------

;-)



gibt es börsen notierte international 2365425

MaMoe ....


preisfuchs:

danke mamoe das war mehr als hilfreich

 
01.02.06 15:50
gibts dazu einen fond ;-)

wie gehts dir sonst? frau und kinder okey?
Parocorp:

dyncorp

 
01.02.06 20:07
Mai 2003) Ob Training von Polizisten in Bosnien-Herzegowina, die Besprühung von Coca-Feldern mit Pestiziden in Kolumbien, privat geführte Gefängnisse in den USA oder die Entwicklung hochsensibler Computer-Software für staatliche Sicherheits- und Verwaltungsapparate, überall erfüllen private Sicherheits- oder Militärunternehmen zunehmend Funktionen, die bisher Staatsapparate monopolisierte. Selten allerdings befinden sich alle die genannten Bereiche in der Hand nur eines Konzerns. Das ist der Fall bei DynCorp. Das 1946 gegründete Unternehmen mit Sitz in Reston im US-Bundesstaat Virginia, ein paar Kilometer entfernt vom Regierungsdistrikt Washington D.C., konnte sich in den vergangenen Jahren zu einem Branchenführer der privaten Sicherheitsindustrie entwickeln. 23.000 Angestellte an 5.500 Orten der Welt arbeiten mittlerweile weltweit für das Unternehmen, das gesellschaftliche Kontrolle und Repression als Ware verkauft.

Die 2002 über 2,3 Milliarden US-Dollar Einnahmen verfügende DynCorp arbeitet fast ausschließlich mit US-Regierungsaufträgen. Die Hälfte davon kommt aus dem Pentagon. Das Aufgabenportefeuille des Konzern reicht von der Wartung der US-Air Force-Stützpunkte in den zentralasiatischen Republiken bis zur Sicherung und Stärkung der Migrationsabwehr an der US-Grenze zu Mexiko. Das Unternehmen errichtet Telekom-Systeme in afrikanischen Kriegszonen, besorgt das Tanken und die Bodenunterstützung für die präsidiale Air Force One-Flotte und ist nach dem 11. September zuständig für die Installierung eines drahtlosen Notfall-Telefonverbindungsnetzes für die US-Regierung.[1] DynCorp Truppen schützen den von der „internationalen Gemeinschaft“ eingesetzten Präsidenten von Kabul, Hamid Karzai und begannen Ende 2002 im Auftrag der US-Armee die „Vorwärtsverlagerung“ von Munition und Rüstungsgütern für den Irakkrieg.[2] Seit dem Sturz Saddam Husseins übernimmt DynCorp im Irak die Ausbildung von lokalen Polizeieinheiten.[3] Von der Fachwelt mit unverhohlener Sorge betrachtet, entwickelt DynCorp Impfstoffe etwa gegen Pocken oder Milzbrand[4], kontrolliert die Fortschritte in der Vernichtung von Massenvernichtungswaffen in Rußland[5], übernimmt für den Defense Security Service des Pentagons die Überprüfung aller Personen, die einer Sicherheitsbescheinigung bedürfen, und managt die strategischen Ölreserven der USA.

Faktische Straflosigkeit

Die größte öffentliche Aufmerksamkeit erregte DynCorp bisher mit ihren Einsätzen im Rahmen der privatisierten US-Beteiligung am Krieg in Kolumbien. Im Rahmen des von den USA finanzierten Plan Colombia setzt das Unternehmen 88 Flugzeuge zur Vernichtung von Coca-Plantagen (und Subsistenzäcker) durch Besprühung mit dem berüchtigten Pestizid Round-Up des Agrokonzerns Monsanto ein. Dabei arbeiten offiziell 139 US-amerikanische DynCorp-Mitarbeiter mit knapp 200 Kolumbianern zusammen. Die Folge der Einsätze: Die Coca-KleinbäuerInnen fliehen in Urwaldszonen weiter im Landesinneren oder in die Nachbarstaaten und machen diese urbar. Mit der Coca-Rodung wird so der Boden buchstäblich für seine im Aufstandsbekämpfungsprogramm Plan Colombia angepeilte Exportnutzung erschlossen.[6]

Der DynCorp Einsatz in Kolumbien wirft ein fundamentales Problem des Einsatzes der sogenannten Private Military Companies PMC auf. Diese dienen nicht nur einer privatisierten Außenpolitik, mit der Regierungen ihre internationale Einflußnahme verschleiern können, sondern schaffen auch einen Raum der faktischen Straflosigkeit, in dem sie agieren können. Das zeigt sich nicht zuletzt am Verhalten des eingesetzten Personals. DynCorp Mitarbeiter in Kolumbien kamen wiederholt wegen Drogenhandel und Drogenkonsum ins Gerede. Ein hochrangiger kolumbianischer Polizeioffizier erklärte zu seinen ausländischen Söldnerkollegen: „Sie sind sehr schwierig im Umgang. Die meisten von ihnen konsumieren große Mengen Drogen. Viele spritzen sich vor den Flügen“.[7]

Auch Aussagen des ehemaligen DynCorp-Angestellten Ben Johnston in Bosnien, wo das Unternehmen die US-Luftflotte wartete, im US-Regierungsauftrag unter dem Dach der UN lokale Polizisten ausbildet, erinnern an „Apocalypse Now“: Sexueller Kindesmissbrauch, Frauenhandel, Sauforgien u.ä. bestimmten anscheinend den Alltag des DynCorp Teams, das die lokale Polizei trainieren sollte.[8] Ähnliches berichtete Kathryn Bolkovac, die für die britische DynCorp-Filiale im US-Regierungsauftrag unter dem Dach der UN in der Ausbildung der bosnischen Polizei tätig war. Nachdem die beiden Angestellten das Verhalten ihrer Kollegen öffentlich gemacht hatten, wurden sie von der Unternehmenszentrale entlassen. Als Bolkovac dagegen einen Prozess gegen die Firma anstrengte, bekam sie vor einem britischen Gericht Recht. Nachdem die DynCorp die illegalen Praktiken ihrer Mitarbeiter gedeckt hatte, war die Firma zu ihrer Entlassung genötigt, um einen Imageschaden in Grenzen zu halten. Strafrechtlich allerdings wurde keiner der am Frauenhandel und Zwangsprostitution beteiligten Polizeiausbilder belangt. Sie genießen in den Protektoraten Immunität.[9]

Seit die US-Wochenzeitung The Nation an eine frisierte Version des Vertrags des State Department mit DynCorp herankam, weiß man, daß deren aus US- und lateinamerikanischen ehemaligen Militärs rekrutierten Angestellten in Kolumbien, Peru und Bolivien Schutz vor Strafverfolgung durch die lokalen Behörden genießen. Steven Aftergood von der Federation of American Scientists, erklärt zum Vertrag DynCorp/State Department: „Die Art von Routineaufsicht, welcher offizielle militärische Aktivitäten unterworfen wären, werden von Auftragnehmern beiläufig umgangen. Dies beleuchtet, wie das ganze Phänomen der Privatisierung militärischer Funktionen es der Regierung in einem schockierenden Ausmaß möglich gemacht hat, Kontrolle zu umgehen“.[10]

mehr unter: www.miprox.de/USA_speziell/DynCorp.html
Pate100:

Wie Söldner zu Geschäftleuten wurden

 
04.03.06 21:28
nur ein toter Söldner ist ein guter Söldner?!

Wie Söldner zu Geschäftleuten wurden

Dario Azzellini 03.03.2006
"Sicherheitsdienstleister" bieten eine große Angebotspalette an und verändern die Kriegsführung

Bezahlte Erbringer von militärischen Dienstleistungen sind in der Kriegsgeschichte nicht unbekannt. Über Jahrhunderte, ja sogar Jahrtausende ist der Einsatz von Söldnern überliefert und ihr Ruf ist nicht der beste. Daher versuchen PMCs (Private Military Company) auch stets sich durch ihre eigene Präsentation vom unsauberen Image der Söldner abzuheben. So ist auf fast allen Webseiten von PMCs und in ihren Broschüren und Erklärungen zu lesen, dass sie stets im Rahmen nationaler und internationaler Gesetze agierten, nur in den Dienst völkerrechtlich anerkannter Subjekte treten, die Achtung der Menschenrechte ein striktes Gebot im Rahmen ihrer Tätigkeiten darstellt und sie zudem für "Demokratie und Frieden" arbeiten. Der Lobbyverband, in dem sich zahlreiche PMCs zusammen geschlossen haben nennt sich irreführender Weise sogar "International Peace Operations Association" (IPOA)

   

Während sich die traditionellen Söldner alleine oder in kleinen Gruppen verdingten und als "Abschaum" der Gesellschaft angesehen wurden, überführte die Erfindung der PMCs Anfang der 90er Jahre das Geschäft in einen vermeintlich "sauberen" Wirtschaftsbereich. Damit können sie auch offen rekrutieren, ihre Dienstleistungen auf dem Weltmarkt anbieten und dort um Aufträge konkurrieren. Dies veränderte auch einen weiteren Umstand: Söldner zeichneten sich in der Neuzeit dadurch aus, dass ihnen die Legitimität fehlte, die Soldaten, als vermeintliche Repräsentanten der modernen Staatlichkeit genießen.

Militärische Dienstleister gibt es nun schon einige Jahrzehnte lang, doch sie waren meist auf logistische Aufgaben beschränkt. Innerhalb von wenigen Jahren entstanden Hunderte von Firmen, meist von Ex-Militärs aus Spezialeinheiten gegründet, und das Geschäft weitete sich rasant aus. Plötzlich waren auch die ehemaligen Söldner vermeintlich seriöse Geschäftsleute, ihre Unternehmen sind legal, operieren mit Gewerbeschein und schließen ganz offiziell Verträge mit Regierungen und transnationalen Konzernen. Das bietet ihren Mitarbeitern Schutz vor legaler Verfolgung. Die private Militärintervention ist juristisch abgesichert. Der größte Teil der PMCs stammt aus den USA, weitere Schwerpunktländer sind Großbritannien, Israel und Russland. Sie finden sich aber auch in Deutschland, wie etwa die Firma Optronic, angeklagt wegen illegaler Waffenverkäufe, rekrutiert sie Zivilisten als Statisten für besonders realistische Militärübungen der US Army. Aber auch in anderen europäischen Staaten und letztlich auf allen Kontinenten finden sich PMCs.

Man muss allerdings zwischen verschiedenen Unternehmenstypen unterscheiden. Die US-amerikanischen PMCs sind vollständig in das militärisch-politische Konzept und Vorgehen der US-Regierung eingebunden. Die Firma MPRI, nach dem ersten Krieg gegen den Irak von hochrangigen US-Militärs gegründet, die mit dem Slogan wirbt, über "mehr Generäle pro Quadratmeter zu verfügen als das Pentagon", hat sogar einen ständigen Sitz bei allen Zusammenkünften des Pentagon. Die US-amerikanischen PMCs agieren nicht ohne die ausdrückliche Zustimmung des Pentagon. Das andere Extrem stellen die russischen Militärdienstleister dar, die meist über umfangreiche eigene Bewaffnung, bis hin zu Kampfflugzeugen, Kampfhubschraubern und Panzern verfügen. Sie bieten ihre Leistungen völlig frei auf dem globalen Markt an und kamen bisher vor allem auf dem afrikanischen Kontinent zum Einsatz. So kann es beispielsweise zu Situationen wie im Krieg zwischen Eritrea und Äthiopien Ende der 1990er Jahre kommen, als Äthiopien von dem russischen Flugzeugbauer Sukhoi Kampfflugzeuge, inklusive russischem Wartungspersonal und Piloten, unter Leasingvertrag nahm und diese sich ihrerseits von der Luftwaffe Eritreas unter Vertrag genommenen russischen Piloten gegenüber sahen.
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Die PMCs wuchsen im vergangenen Jahrzehnt rasch, es entstanden wahrhafte Großkonzerne wie etwa DynCorp oder Kellogg, Brown & Root. Teilweise sind sie sogar an der Börse quotiert, kleinere Unternehmen wurden von größeren aufgekauft. Eine wachsende Anzahl von militärischen "Dienstleistungen" sind nach und nach in die Angebotspalette integriert worden. Eine Vorstellung über das Anwachsen dieses Sektors vermitteln die Relationen zwischen Soldaten und PMC-Mitarbeitern auf den Schlachtfeldern des vergangenen Jahrzehnts. Beim ersten Krieg gegen den Irak soll noch eine von hundert auf dem Schlachtfeld anwesenden Personen ein Angehöriger eines PMC gewesen sein, in Afghanistan eine von 50 und im aktuellen Irakkrieg soll es bereits einer von fünf oder sechs sein.

Diese Entwicklung wurde durch verschiedene Faktoren begünstigt. Der Zusammenbruch des Ostblocks und das Ende des Ost-West-Konflikts hinterließen eine unipolare Welt mit einer einzigen militärischen Supermacht und Millionen von hoch ausgebildeten, arbeitslosen Militärspezialisten. Im Zuge der "Globalisierung" und des entfesselten Runs auf Märkte und Ressourcen nahm die Zahl der militärischen Konflikte und Akteure weltweit zu, von denen kaum einer den klassischen Kriegen zwischen zwei Staaten entspricht. Zugleich wuchs in den ungeschützten Trümmerfeldern gescheiterter Entwicklungsstrategien von Ost und West der Bedarf transnationaler Unternehmen nach privatem militärischen Schutz ihrer Anlagen und Geschäfte. Und auch die militärischen Sicherheitskonzepte der meisten Industriestaaten sowie der Nato wurden umgeschrieben und waren nicht mehr nur auf Landesverteidigung ausgerichtet, sondern auf eine weltweite schnelle Intervention und den globalen Schutz ihrer Interessen. Eine ideale Ausgangssituation für das Geschäft mit privaten Militärdienstleitungen.

Die Aktivitäten, die PMCs übernehmen, sind breit gefächert. Sie reichen vom Betreiben militärischer Ausbildungscamps, wie es etwas die US-Firma Cubic macht, über die Ausbildung von Soldaten im In- und Ausland zur Organisierung der Besprühung von vermeintlichen Koka- und Schlafmohnpflanzungen in Lateinamerika, der Wartung von Kriegsgerät bis hin zum Bau und dem Management des US-Militärgefängnisses in Guantanamo. Grob lassen sich die Militärischen Dienstleister in drei Gruppen bzw. Tätigkeitsfelder einteilen[1] :
          §Ausbildung und Consulting,
          §Dienstleistungen im Bereich Technik und Logistik
          §Kampfeinsätze

Allerdings sei darauf hingewiesen, dass zahlreiche Tätigkeiten ineinander übergehen und nicht klar voneinander zu trennen sind. Die Trennung ist häufig dem Umstand geschuldet, unter rechtlich bedenklichen Umständen zu agieren. So sind Kampfhandlungen für PMCs, die in Kolumbien im Namen des Pentagon oder der DEA agieren, untersagt. Aber Firmen wie Air Scan leisten beispielsweise eine logistische Dienstleistung für die kolumbianische Armee und die Erdölunternehmen Occidental Oil und Ecopetrol. Air Scan übernimmt die Auswertung der Überwachungsflüge und Radaranlagen und gibt Informationen zu Einsätzen an Piloten der kolumbianischen Armee weiter. Diese führt auf der Grundlage dieser Informationen dann Bombardements aus. Formal handelt es sich um eine Dienstleistung im Bereich Technik.

Die drei Sektoren unterscheiden sich in der Regel auch in ihrer Entfernung zur Front. Im Irak allerdings, wo nahezu das gesamte Land zur Front wurde, ist die klare Unterscheidung in diese drei Kategorien schwierig geworden.

Ausbildung und Consulting

Bezüglich der Ausbildung und des Consulting handelt es sich letztlich um einen privat organisierten Transfer staatlich generierten militärischen Know-hows. Teilweise eben in Situationen in denen Armeen nicht offen agieren können oder in denen eine direkte Militärpräsenz nicht gerne gesehen ist. So etwa als MPRI in Kroatien die Beratung der kroatischen Truppen in ihrer Militäroffensive zur Vertreibung von 200.000 Serben aus der Krajna und anschließend die Ausbildung der kroatischen Armee übernahm. Im Irak etwa übernimmt Dyncord die Ausbildung der neu geschaffenen Armee und Polizei. Der Vorteil für die US-Regierung liegt hier auch in der Ausweitung der eigenen Militärstandards und Normen, was eine Kooperation erleichtert.

Dienstleistungen im Bereich Technik und Logistik

Diese Dienstleistungen sind breit gefächert und reichen von der Zubereitung der Mahlzeiten für Soldaten bis zur Handhabe hochkomplizierter Waffensysteme. So versorgt Kellogg, Brown & Root (KBR), Tochterunternehmen von Halliburton, dessen ehemaliges Vorstandmitglied Dick Cheney heute Vizepräsident der USA ist, das US-Militär im Irak u.a. mit Lebensmitteln, Wasser und Treibstoff und übernimmt Waffentransporte. Darüber hinaus erhielt KBR weitere Großaufträge für Wiederaufbaumaßnahmen, den Bau von Kriegsgefangenenlagern und logistische Dienstleistungen für die US Army. Mutterkonzern Halliburton gehört im Irak mit Milliardenaufträgen zu den Großverdienern.

Dienstleistungen für die US Army im Irak bietet aber auch die Express- und Logistiktochter der Deutschen Post DHL. Das Unternehmen führt täglich vierzehn Flüge, mit jeweils 250 - 300 Tonnen Ladekapazität, in den Irak durch. Die Anzahl der DHL-Mitarbeiter im Irak stieg rapide von sieben auf 138 an. Zunächst bestand die zentrale Aufgabe von DHL in der Auslieferung der Post für die US-Soldaten, mittlerweile transportiert das Unternehmen verschiedenste Güter, die vom US-Militär und von unter Vertrag stehenden Unternehmen gebraucht werden. Da verwundert es nicht, dass Paul Gillett, DHL-Country Manager im Irak, Südafrikaner und Ex-Militär ist. Doch nicht nur er, die meisten der 18 "ausländischen Experten" im irakischen DHL-Team haben einen militärischen Hintergrund. Zusätzlich wurde eine Gruppe ehemaliger britischer Soldaten engagiert, die von einem "Sicherheitsmanager" koordiniert auf das Geschäft der Posttochter aufpassen.

Auch im Hochtechnologiebereich ist die Beschäftigung von Fachpersonal privater Unternehmen von zentraler Bedeutung. Immer mehr Hersteller von Kriegsgerät liefern die Experten zur Bedienung und Wartung desselben gleich mit. Somit können auch komplizierte Waffensysteme sofort zum Einsatz kommen, ohne dass zunächst noch Soldaten dafür ausgebildet werden müssen.

Angesichts der rapiden Weiterentwicklung von Militärtechnologie stehen die zivilen Angestellten der Entwickler von Krieggeräten eindeutig im Vorteil gegenüber Militärs bezüglich ihres Fachwissens. So wurden die im Irak eingesetzten Predator-Drohnen von Zivilpersonal bedient. Ebenso liefern Unternehmen wie Lockheed Martin oder Northrop Grumman für den Betrieb ihrer Waffensysteme notwendiges Personal, Mechaniker und Techniker, gleich mit. Und aus Lateinamerika ist beispielsweise erkannt, dass sämtliche auf dem Kontinent von der USA betriebenen Radarstationen von PMCs betrieben werden.

Kampfeinsätze

Der Einsatz von PMCs in Kampfsituationen hat im Irak im Vergleich zu vorherigen Konflikten und Kriegen stark zugenommen. Die vermeintliche Nicht-Beteiligung von PMCs an Kampfhandlungen bzw. am unmittelbaren Krieggeschehen ist immer verschwommener. Etwa wenn PMCs formal als "Sicherheitsunternehmen" für "Sicherheitsaufgaben" engagiert werden, die Sicherheitsaufgaben aber darin bestehen, in einer Kriegssituation militärische Ziele und sogar Militärs vor Feindangriffen militärisch zu schützen.

Bis zum Irakkrieg gehörten direkte Kampfeinsätze eher zur Ausnahme. Eine vermittelte Beteiligung kam, wie bereits beschrieben, zwar vor, war aber meist an Aufgaben in den Bereichen Logistik bzw. Consulting gekoppelt. Oder aber es handelte sich um verdeckte militärische Kampfhandlungen, die Bestandteil der Verträge für Sicherheitsdienstleistungen mit Rohstoffkonzernen waren (siehe etwa Kolumbien, Kongo, Angola u.a.). Im Irak übernehmen PMCs hingegen auch vermehrt direkte Kampfaufträge.

Auch viele Militärgefängnisse werden von Privatfirmen betrieben und sogar Verhörspezialisten und Dolmetscher werden über PMCs angestellt. Sollte es jemand wundern, warum bezüglich der Foltervorfälle im Abu-Ghraib-Gefängnis im Irak nur zehn Soldaten angeklagt wurden, so ist die Erklärung einfach. Ein Großteil der Verhöre und auch der Gefängnissicherheit oblag Mitarbeitern der privaten Militärunternehmen Caci und Titan. Gegen diese geht die US-Regierung juristisch nicht vor. Einige Anwälte und Menschenrechtsorganisationen in den USA versuchen, im Namen irakischer Kläger und mit irakischen Zeugen gegen Mitarbeiter der beiden Firmen zu klagen.

Die umfassende Tätigkeit der privaten Militärdienstleistungsunternehmen im Irak zeigt, dass die Privatisierung des Krieges längst weit in den Bereich der militärischen Kampfhandlungen vorgedrungen ist. Die "neuen Söldner" verrichten bereits heute einen Großteil der Kriegsführung. Für diese Tätigkeiten werden weiterhin Soldaten benötigt, die sich im Geschäft des Krieges auskennen. Der Kurswert ehemaliger Angehöriger von Militärdiktaturen wird demnach weiter steigen. Dass jedoch gerade mit ihrer Hilfe der Aufbau von Demokratie gelingen kann, glaubt man wahrscheinlich nur noch im Pentagon.

Privatisierung aus Gründen der Kostenersparnis?

Die Privatisierung militärischer Dienstleistungen folgt ? gemäß des offiziellen Diskurses ? der Kostenrationalisierung. Laut neoliberaler Parameter soll der Markt Leistungen grundsätzlich zu besseren Preisen anbieten können als der Staat. Ob im Outsourcing von Militäraufgaben tatsächlich der viel beschworene ökonomische Vorteil liegt, ist allerdings ausgesprochen fraglich. Die zum Einsatz kommenden Waffen werden entweder vom Auftraggeber angeboten oder demselben in Rechnung gestellt. Die Auswahl der Rekruten und Ausbildung der Militärs bleiben Aufgabe der nationalen Armeen und werden nicht von PMCs übernommen. So kostet zum Beispiel die 18-monatige Ausbildung eines US-amerikanischen Green Beret rund 250.000 US-Dollar. Wenn dieser Soldat anschließend zu einer PMC wechselt, ist mindestens das Dreifache des vorherigen Lohnes fällig ? und angesichts der guten Bezahlung wechseln immer mehr Profis zu den Privaten.

Zugleich werden die vermeintlichen finanziellen Einsparungen auch durch andere Geschehnisse in Zweifel gestellt. PMCs sind als Unternehmen darauf ausgerichtet, den größtmöglichen Profit bei geringstem Einsatz zu erwirtschaften. Damit gerät die Frage des Ausmaßes an "gelieferter" Sicherheit zwangsläufig zu einer Kosten-Nutzen-Rechnung und wird damit von einem Allgemeingut zu einer Frage der Finanzstärke. Sicherheit ist nicht mehr für jeden, sondern wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt. So hat die Halliburton-Tochterfirma Kellogg, Brown & Root (KBR) schon im Zuge der Balkaneinsätze nicht ausreichende Leistungen geboten haben. KBR hatte im Balkankrieg sieben Verträge mit der US Army abgeschlossen, bei vier von ihnen sollen die in Rechnung gestellten Summen zu hoch gewesen sein. Die restlichen drei Verträge wurden schließlich anderen Firmen übertragen bzw. von der US Army selbst ausgeführt. Das ist kein Einzelfall. Im Irak berechnete Halliburton beispielsweise über einen Vertrag mit der KBR der US Army mehrfach zu 40 Prozent überhöhte Benzinkosten. Obwohl die Army feststellte, dass Halliburton im Irak für die nicht ausgeschriebenen Verträge mindestens 250 Millionen Dollar zuviel verlangt hat, erhielt das Unternehmen vor kurzem bis auf 10 Millionen Dollar die gesamte gefordert Summe in Höhe von 2,4 Milliarden Dollar ? mit der Begründung, dass eben nicht alles perfekt laufen müsse, um das Geld zu erhalten.

Anstatt der Kostenersparnis dient das Outsourcing im Kontext der neuen Militärdoktrin primär dazu, mehrere Kriege gleichzeitig führen zu können und Militäreingriffe der öffentlichen Kontrolle zu entziehen.

Kontrolle der Aktivitäten von PMCs

Wenn die demokratische und parlamentarische Kontrolle transnationaler und internationaler Aktivitäten in anderen Sektoren unter den von der Globalisierung vorgegebenen Bedingungen bereits extrem erschwert wurden, trifft dies auf den Geschäftszweig der PMCs in verstärktem Maße zu. Nationale Kontrollmechanismen verschwinden, bzw. entwickeln sich nicht im gleichen Maße, wie Internationalisierung und Privatisierung, während keine internationalen Kontrollmechanismen entstehen.

Regierungen und damit auch das Militär sind dem Parlament gegenüber Rechenschaftspflichtig, Privatfirmen nicht. Sie sind es nur gegenüber ihrem Auftraggeber. So lassen sich durch die Nutzung von PMCs auch versteckte Auslandseinsätze durchführen. Da nur Aufträge mit einem Volumen von mehr als 50 Millionen Dollar dem US-Senat vorgelegt werden müssen, überschreiten Aufträge an PMCs so gut wie nie diese Summe, so können sie jeder demokratischen Kontrolle entzogen werden. Das Pentagon verfügt mit dem Einsatz von PMCs in zahlreichen Regionen (wie etwa Kolumbien) auch über eine direkte Kontrolle und einen direkten Zugriff auf das Kampfgebiet, während es gleichzeitig Fragen oder Kritik zurückweist, da es sich um Privatunternehmen handelt. Die Unternehmen selbst wiederum unterliegen einer Schweigepflicht.

Die Beteiligung von Zivilisten an Kampfhandlungen und ihr Status, bringt u.a. weitreichende kriegsvölkerrechtliche Probleme mit sich. Es wird ein Rahmen weitgehender Straflosigkeit organisiert. Können Militärs für ihre Handlungen vor die Militärjustiz gestellt werden, so ist das im Fall der PMC-Mitarbeiter nicht möglich. Sie können nur vor der Ziviljustiz angeklagt werden, die ist aber in den meisten Einsatzgebieten entweder nicht existent bzw. funktionsfähig oder nicht an einer Verurteilung interessiert. Zusätzlich koppeln die meisten PMCs ihre Einsätze an einen Vertrag mit den Institutionen des Landes in dem der Einsatz vorgenommen wird, der ihnen Immunität zusichert. Das bedeutet das schwere Verbrechen ungestraft bleiben. So etwa als die US-amerikanische PMC Air Scan 1998 im Rahmen der Bodenüberwachung aus der Luft einer bedeutenden Erdölpipeline in Kolumbien die Bombardierung des Dorfes Santo Domingo mit 18 zivilen Toten zu verantworten hatte oder als Angestellte der Northrop Grumman Tochter Aviation Development, die die US-Radaranlagen in Peru betreiben, 2001 ein ziviles Kleinflugzeug einer US-amerikanischen Missionarin zum Abschuss frei gaben.

Gegenüber der Öffentlichkeit bietet der Einsatz von PMCs große Vorteile. Regierungen müssen sich bei unangenehmen oder illegalen Verwicklungen oder dann, wenn es zu Toten oder Verletzten bei den Einsätzen kommt, nicht verantworten, da es sich ja nicht um Angehörige der Streitkräfte handelt. So werden im Irak auch die Statistiken gefallener Militärs niedriger gehalten. Die schätzungsweise mindestens 500 bis 1000 gefallenen Angehörigen von PMCs tauchen weder in Militär- noch in anderen Statistiken auf. Viele der in Medien und US-Erklärungen als "Zivilisten" benannten Opfer von Anschlägen, Angriffen und Entführungen, sind nur formal Zivilisten. In Wahrheit handelt es sich um Angehörige verschiedenster militärischer Dienstleister.

Es entwickeln sich zugleich auch zweifelhafte Kooperationen zwischen Nationalstaaten und transnationalen Konzernen auf militärischem Bereich in der gemeinsamen Nutzung und Finanzierung von PMCs in Einsatzgebieten (siehe etwa Kolumbien, Angola, Irak u.a.). Der schnelle Zugriff auf Militärexperten jeder Art macht es auch möglich, wirtschaftliche Macht noch schneller als bisher in militärische Macht und ökonomische Vorherrschaft zu verwandeln.

Die Beispiele Afghanistan und Irak zeigen allerdings deutlich, dass die Vorstellung des vollends automatisierten Krieges, der totalen militär-technologischen Übermacht und dadurch eines schnellen "sauberen" Sieges ohne Verluste auf der eigenen Seite ein Traum bleibt. Selbst der Einsatz der modernsten Kriegsmaschinerie der USA und einer Vielzahl von hochspezialisierten PMCs vermochte die Situation weder zu befrieden, geschweige denn zu kontrollieren.

Und eine Grundproblematik besteht ohnehin beim Einsatz von PMCs: Welches Interesse können PMCs überhaupt an einer stabilen, friedlichen Situation haben, wenn diese für sie gleichbedeutend ist mit einem Auftrags- und Einnahmerückgang?
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