Gewinnwarnung von AMR zeigt ...

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Gewinnwarnung von AMR zeigt ...

 
08.09.01 01:23

Gewinnwarnung von AMR zeigt Schwäche der Airline-Industrie


Die Gewinnwarnung der AMR Corp, Fort Worth, hat am Freitag Befürchtungen bestätigt, dass das zweite Halbjahr für die US-Fluglinienindustrie ebenso schlecht ausfallen wird, wie das erste. AMR, größter US-Carrier und Mutter der beiden Fluggesellschaften American Airlines und TWA, hatte im Tagesverlauf verkündet, im dritten Quartal einen deutlich größeren Verlust als erwartet und im vierten Quartal ebenfalls "singnifikant" rote Zahlen auszuweisen. Zahlen nannte AMR dabei nicht, sondern erklärte nur, dass der Verlust im dritten Quartal ergeblich höher als im zweiten Quartal, wo 0,68 USD je Aktie vor ao Posten verzeichnet wurden, ausfallen werde.

Das Unternehmen hatte dafür die schwache Nachfrage nach Flugreisen, kombiniert mit hohen Treibstoffpreisen und gestiegenen Lohnkosten verantwortlich gemacht. Julius Maldutis, Analyst bei CIBC World Markets Corp, hat daraufhin seine Ergebnisschätzungen zurück genommen. Er erwartet nun für das dritte Quartal einen Verlust von 0,80 USD, anstelle von 0,20 USD je Aktie. Für das vierte Quartal liegt seine Schätzung bei minus 0,75 (0,10) USD je Aktie. Maldutis rechnet zudem damit, dass auch die anderen US-Carrier ähnlich schlechte Zahlen in diesem Jaht vorweisen werden. Alleine Southwest Airlines, AirTran und vielleicht Continental Airlines werden seiner Ansicht nach Gewinne erzielen können.

UBS-Warburg-Analyst Samuel Buttrick hat seine Schätzungen für AMR ebenfalls zurückgenommen. Er prognostiziert sogar einen Verlust von 1,15 USD im dritten und 1,00 USD je Aktie im vierten Quartal. Dabei könne es noch geringfügige Anpassungen geben, eine Revidierung seiner Prognosen erwartet er jedoch nicht. Buttrick sagte, die Fluggesellschaften hätten zwar erfolgreich Kosten gesenkt, indem die ihre Kapazitäten an die geringere Nachfrage angepasst und die Kapitalausgaben gesenkt hätten. Dabei seien sie beim Abbau von Personal nicht weit genug gegangen. Er rechne daher noch mit weiteren Entlassungen.

Das Hauptproblem ist seiner Ansicht jedoch, dass es den Fluglinien nicht geglückt sei, Geschäftsreisende zurückzugewinnen. Bei den derzeit schwachen Gewinnaussichten müssten sie sich den Kundenstamm "aggressiv" zurückerobern, ist Buttrick überzeugt. Darunter fallen seiner Ansicht nach auch die Preise. Hier sieht der Analyst noch Spielraum. Laut Maldutis dürften die Airlines von der Rückgang der Geschäftsreisen eigentlich nicht überrascht sein: Es habe bereits vor einem Jahr deutliche Warnsignale gegeben, das die Unternehmen ihre Geschäftsreisen reduzieren würden, da dies die einfachste Art sei, Kosten zu sparen. Zudem hätten die Fluggesellschaften in den vergangenen zwei Jahren die Preise für Geschäftsreisen elf mal um insgesamt 70 Prozent erhöht.

David Swierenga, Chefvolkswirt bei der Air Transport Association rechnet mittlerweile damit, dass die Industrie in diesem Jahr insgesamt 3,0 Mrd bis 3,5 Mrd USD verlieren werde. Auch für 2002 erwartet er erhebliche Verluste. Auch wenn es es im kommenden Jahr eine konjunkturelle Erholung geben werde, sei mit einem Minus zwischen 1,5 Mrd und 2,0 Mrd USD zu rechnen. Swierenga schätzt, dass es frühestens im vierten Quartal 2001 den Beginn einer Trendwende geben werde. Die US-Wirtschaft könnte aber auch erst im zweiten Quartal 2002 "über den Berg sein".

Die Fluggesellschaften müssten im kommenden Jahr die hohen Kosten für Treibstoff und Löhne verdauen. Um diese aufzufangen, müssen seiner Ansicht nach die Ticketpreise erhöht werden. Er glaubt jedoch nicht, dass die Unternehmen die Preise so hoch wie erforderlich festsetzen können, um Verluste im kommenden Jahr zu vermeiden.

(vwd)


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