Gewinner und Verlierer des 11.9.2001

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Gewinner und Verlierer des 11.9.2001

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13.09.02 22:59
Die finanziellen Schäden der Anschläge des 11. September für die Stadt New York belaufen sich nach einer vorläufigen Schätzung auf 83 bis 95 Milliarden Dollar. Aber nicht nur New York hat großen wirtschaftlichen Schaden erlitten. Ganze Branchen wurden von den Auswirkungen der Anschläge in eine tiefe Krise gerissen – weltweit. Und das Perfide an den Attentaten ist: Wie überall im Leben gibt es auch hier Gewinner und Verlierer.


Verlierer: United Airlines


15.11.2001:
United Airlines verhandelt mit EADS und Boeing wegen einer Verschiebung der Auslieferung bestellter Flugzeuge. Rechnungsbetrag für bis 2003 georderte Maschinen: 3,2 Milliarden Dollar.

29.11.2001:
Die Ratingagentur S&P senkt die Bewertung für die Kreditwürdigkeit von United von „BB ­“ auf „B“.

31.01.2002:
Delta Airlines verbucht für 2001 einen Verlust von 1,2 Milliarden Dollar. Im Vorjahr hatte die Fluggesellschaft noch einen Gewinn von 828 Millionen Dollar eingefahren. Umsatzeinbruch im vierten Quartal 2001:30 Prozent.

14.06.2002:
United beantragt eine Staatsbürgschaft über 1,8 Milliarden Dollar.

03.07.2002:
Die Juni–Auslastung sinkt auf 70 Prozent. Die Kapazität fällt innerhalb eines Jahres um fast 14 Prozent.

19.07.2002:
Der Umsatz fällt im 2. Quartal um über 18 Prozent. Die Prognose ist düster.

15.08.2002:
Der Chef des Mutterkonzerns UAL, Jack Creighton, droht für den Herbst mit dem Gang zum Konkursrichter, falls keine weit reichenden Konzessionen mit Gewerkschaften, Gläubigern und Lieferanten erreicht werden können. Das Unternehmen hat 875 Millionen Dollar Schulden.

30.08.2002:
United will seine Kosten massiv senken, um den Konkurs noch abzuwenden. Angepeilt: 15 Milliarden in den nächsten sechs Jahren.


Die Aktie fällt innerhalb eines Jahres um 90 Prozent.
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Verlierer: Boeing  


26.09.2001:
Wegen der weltweiten Krise der Fluggesellschaften erwartet Boeing niedrigere Auftragseingänge. Das Unternehmen kündigt etwa 20 000 bis 30 000 Stellenstreichungen an.

26.10.2001:
Der amerikanische Rüstungsbauer Lockheed Martin schnappt Boeing den bisher größten amerikanischen Rüstungsauftrag weg. Der Auftrag hat einen Gesamtwert von 200 Milliarden Dollar.

05.12.2001:
Nach massiven Stornierungen und Auftragsverschiebungen bestellter Flugzeuge drosselt Boeing die Produktion. Statt 48 werden ab jetzt nur noch 24 Flieger pro Monat gebaut.

11.12.2001:
Der 37,6­–Millionen–Auftrag zur Modernisierung von AWACS–Aufklärern kanndie Ausfälle in der zivilen Luftfahrt nicht auffangen.

13.12.2001:
Boeing beziffert die Gesamtbelastung aus den Terroranschlägen auf rund 700 Millionen Dollar.

17.07.2001:
Verlust im ersten Halbjahr 2002: 470 Millionen Dollar. Gewinn im Vergleichszeitraum 2001:
2,1 Milliarden Dollar. Es wurden nur noch 112 (zuvor:141) neue Maschinen ausgeliefert.

20.05.2002:
Südkorea erhält einen Preisnachlass auf 40 Kampfjets in Höhe von 239 Millionen Dollar.

Juli 2002:
Boeing–Chef Phil Condit bezeichnet die Airlinekrise nach den Terroranschlägenvom 11. September und die dramatischen Auftragsrückgänge als den „schlimmsten Abschwung, den die Industrie je erlebt hat“.

Nachdem die Aktie zunächst den knapp 30–prozentigen Kurssturz mehr als aufholen konnte, setzte der Kurs Anfang dieses Jahres zu einem neuerlichen beständigen Sinkflug an.
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Verlierer: Münchener Rück  


20.09.2001:
Die Münchener Rück korrigiert eine erste Schätzung der Belastung durch die Terroranschläge. Der Aufwand wird mit 2,1 Milliarden Euro etwa doppelt so hoch sein wie zunächst angenommen.

15.11.2001:
Die American Re, eine Tochter der Münchener Rück, weist für das dritte Quartal 2001 einen Verlust von 506,5 Millionen Dollar aus.

29.11.2001:
Der weltgrößte Rückversicherer gibt für das dritte Quartal einen Fehlbetrag von 1,2 Milliarden Euro bekannt. Grund: die Terroranschläge vom 11. September. Die Gesellschaft erhöht die Rückversicherungs–Prämien für Fluggesellschaften um bis zu 300 Prozent.
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Gewinner: Bayer  


12.10.2001:
Als Reaktion auf die Meldung eines vierten Milzbrand–Falles in den USA schießt der Aktienkurs innerhalb eines Börsentages um 7,54 Prozent auf 36,95 Euro nach oben. Mit „Ciprobay“ stellt das Unternehmen das einzige Antibiotikum her, das in den USA anerkannt ist.

24.10.2002:
Die amerikanische Bayer–Tochter Bayer Corporation erhält vom US–Gesundheitsministerium einen Auftrag über 300 Millionen Cipro–Tabletten. Die erste Teillieferung über 100 Millionen Tabletten hat einen Gesamtwert von 95 Millionen Dollar.

Wegen der Milzbrand–Anschläge in den USA steigt die Nachfrage im Jahr 2001 weltweit um zehn Prozent auf 1,96 Milliarden Euro.
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Verlierer: Allianz  


13.09.2001:
Die Allianz beziffert ihre Schadensbelastung in den USA in einer ersten Schätzung auf 700 Millionen Euro.

21.09.2001:
Nach Beginn der ersten Auszahlungen in den USA muss die Schadensbelastung auf eine Milliarde Euro nach oben korrigiert werden. Die Prognose für den Jahresgewinn wird gesenkt: Der Aktienkurs bricht zwischenzeitlich um über sieben Prozent ein.

07.02.2002:
Der Gewinn für das Geschäftsjahr 2001 bricht von 2,4 Milliarden Euro im Vorjahr um knapp 30 Prozent auf 1,7 Milliarden ein. Belastung durch die Terroranschläge: 1,5 Milliarden Euro.

21.02.2002:
Die Allianz–Tochter Sachversicherungsgruppe hat im Geschäftsjahr 2001 einen Gewinnrückgang um 9,2 Prozent auf 649 Millionen Euro.

04.04.2002:
Die Allianz gründet mit sechs anderen europäischen Versicherern (u. a. Hannover Rück und Swiss Re) eine neue Gesellschaft zur Deckung von Terrorrisiken. Der Spezialversicherer heißt Special Risk Insurance and Reinsurance Luxembourg S.A. und bietet Deckung für Schäden an Gebäuden und Vermögensgegenständen an.
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Verlierer: Delta Air Lines  


19.07.2001:
Delta war bereits vor dem 11. September in Schwierigkeiten.

21.09.2001:
Um dem dramatischen Rückgang der Flugbuchungen zu begegnen, senkt Delta seine Geschäftstätigkeiten um 15 bis 20 Prozent.

26.09.2001:
Es sollen 13 000 Stellen gestrichen werden. Diese Maßnahme wird später zu 85 Prozent umgesetzt.

01.11.2001:
Delta entlässt weitere 2000 Mitarbeiter.

05.11.2001:
Im Oktober befördert Delta nur noch 7,7 Millionen Fluggäste. Ein Jahr zuvor waren es 9,93 Millionen. Das ist ein Minus von 22 Prozent.

29.11.2001:
Die US–Ratingagentur Standard & Poors senkt das Kreditrating von „BB+“ auf „BB“.

07.01.2002:
Im Dezember sinkt die Auslastung von 68,1 Prozent auf 66,2 Prozent.

17.01.2002:
Storno bei Boeing:
In den nächsten zwei Jahren sollen nur 13 statt der ursprünglich bestellten 52 Flugzeuge geliefert werden.

31.01.2002:
Verlust für 2001: 1,2 Milliarden Dollar.

18.07.2002:
Im zweiten Quartal 2002 rutscht Delta noch tiefer in die roten Zahlen und weitet den Verlust auf 1,34 Dollar je Aktie aus. (Vorjahr: 1,03 Dollar je Aktie).

Den 50–prozentigen Kurssturz unmittelbar nach den Terroranschlägen konnte die Aktie nur kurz aufholen. Seither liegen die Notierungen in einem Abwärtstrend.
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Verlierer: US Airways  


26.09.2001:
Die Fluggesellschaft, die bereits vor dem 11. September Schwierigkeiten hatte, will 111 Flugzeuge stilllegen. 11 000 Stellen werden gestrichen. Die Schließung des Reagan National Airport in Washington nach den Terroranschlägen traf die Airline besonders hart: Sie hat dort einen wichtigen Knotenpunkt.

05.11.2001:
Die Auslastung der Flotte sinkt im Oktober von 70,1 Prozent auf 61,7 Prozent.

27.11.2002:
Die Aktie wird vom Handel ausgesetzt. Kurz zuvor hatte Rakesh Gangwal seine Posten als Chef von US Airways Inc. und US Airways Group Inc. niedergelegt.

17.01.2002:
Für das vierte Quartal 2001 muss das Unternehmen einen Verlust von 552 Millionen Dollar oder 8,16 Dollar je Aktie einräumen. Die Finanzpresse spricht von „Horror–Zahlen“.

17.05.2002:
Durch Verhandlungen mit dem Personal und den Zulieferern, die auf Teile ihres Gehalts bzw. Rechnungsbetrags verzichten sollen, will die Gesellschaft bis zu 1,2 Milliarden Dollar Kosten einsparen.

19.07.2002:
Im zweiten Quartal 2002 rutscht das Untenehmen tiefer in die roten Zahlen. Verlust: 248 Millionen Dollar.

11.08.2002:
Das Unternehmen meldet im Rahmen des Kapitel Elf des US–Konkursrechtes Insolvenz an.

20.08.2002:
Die Schulden sind weit höher als bislang bekannt. Zu den bereits ausgewiesenen 10,65 Milliarden Dollar kommen noch einmal etwa 6,5 Milliarden Dollar.
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Gewinner: Rheinmetall  


01.09.2002:
Positive Halbjahreszahlen
Händler halten die Zahlen für „etwas“ besser als erwartet, insbesondere der Ausblick für das Gesamtjahr sei positiv.
Die gute Entwicklung des laufenden Jahres beflügele auch den Aktienkurs, der seit Ende Juli deutlich anstieg.

03.06.2002:
Zuwächse
Im Mischkonzern Rheinmetall fungieren die Sparten Elektronik und Wehrtechnik als Wachstumsmotor. Die weltweit schwache Automobilkonjunktur bremst hingegen die Aktivitäten des Bereichs Autotechnik. Im Gesamtjahr 2002 will Rheinmetall seine „guten Ergebnissen des Vorjahres  weiter verbessern“. Voraussetzungen für die positive Prognose: Vor allem die weltweite Automobilkonjunktur muss sich stabilisieren.

02.05.2002:
Diät
Der Rheinmetall–Konzern schließt im Geschäftsjahr 2002 sein dreijähriges Umbauprogramm ab. Ziel ist es, im Wettbewerb besser zu bestehen.
Ab 2003 will das Unternehmen jährlich 100 Millionen Euro in den Bereichen Autotechnik (Kolbenschmidt Pierburg), Elektronik (Aditron) und Rüstung (Rheinmetall Detec) einsparen. Dazu dient auch der weitere Personalabbau. So soll die Belegschaft bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres weltweit um weitere 1000 auf 26 900 Mitarbeiter verringert werden.

Der Kurs der Aktie brach nach den Anschlägen um gut 15 Prozent ein und notierte unter acht Euro. Mittlerweile steht das Papier deutlich höher als vor dem 11. September.
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Gewinner: Lockheed Martin  


03.10.2001:
Lockheed erhält von der US–Luftwaffe 47–Millionen–Dollar–Auftrag.

26.10.2001:
Im Wettbewerb mit Boeing gewinnet Lockheed den Auftrag für das neue Kampfflugzeug Joint Strike Fighter. Wird die Gesamtorder für 3000 Maschinen voll realisiert, schlagen 200 Milliarden Dollar und 9000 neue Jobs zu Buche. Geschätztes Exportpotenzial: 2000 Jets.

19.11.2001:
Die Tochterfirma Space Systems erhält einen Auftrag für die Entwicklung eines neuen Kommunikationssystems für Kampfjets. Volumen: knapp 2,7 Milliarden Dollar.

06.12.2001:
Der Auftrag für die Verbesserung eines Transportflugzeugs der US–Streitkräfte spült 1,1 Milliarden in die Kassen.

29.01.2002:
Raketen–Bestellung der US–Marine. Auftragssumme: 248 Millionen.

23.04.2002:
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum steigt im ersten Quartal 2002 der Gewinn um mehr als 100 Prozent. Umsatzwachstum: 26 Prozent auf 5,97 Milliarden Dollar.

18.07.2002:
Gewinnexplosion auch im zweiten Quartal: plus 135 Prozent auf 339 Millionen Dollar. Die Umsatzprognosen für 2002 und 2003 werden angehoben.

Der Kurs der Aktie steigt seit dem 11. September 2001 um über 65 Prozent.
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Verlierer: Rohstoffe  


11.09.2001:
unmittelbar nach den Terroranschlägen springt der Ölpreis zunächst auf 31Dollar je Barrel. In den USA wird der Ölhandel ausgesetzt.

01.10.2001:
Nachdem der Ölpreis auf einen Rekordpreis von 35 Dollar je Barrel steigt, steigern die OPEC–Staaten auf internationalen Druck die Fördermenge. Ein zusätzlicher konjunkturbedingter Nachfrageeinbruch lässt den Ölpreis in den folgenden Wochen sogar auf unter 17 Dollar je Fass sinken.

03.09.2002:
Die in der Folge der Terroranschläge gestiegene Kriegsgefahr im Irak belastet die Öl–Aktien. BP verlieren an einem Tag 6,21 Prozent, Shell Transport & Trading sinken um 6,45 Prozent.
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Verlierer: Lufthansa AG


03.09.2002:
Im August 2002 überrascht die Lufthansa mit unerwartet guten Zahlen.
Der Halbjahres–Umsatz legt um knapp 400 Millionen Euro auf 8,18 Milliarden zu, der Gewinn springt von 105 Millionen Euro (2001) auf 332 Millionen. Mittlerweile empfehlen einzelne Banken die Aktie wieder zum Einstieg. Sie nennen dafür drei Gründe: bessere Effizienz, unerwartet hohe Erträge und stark gesunkene Kosten.

02.09.2002:
Billigpläne belasten Lufthansa
Händler führen die Kursverluste auf die neue Preisstrategie zurück:

Fraglich sei, ob mit der Gründung einer Billig–Fluggesellschaft wirklich Geld verdient werde. Möglicherweise kannibalisiere die Lufthansa ihr eigenes Geschäft.

27.08.2002:
Reformiertes Preissystem
Ab dem Winterflugplan bietet die Lufthansa „Kombitarife“ an: Sie kosten in der Economy Class ab 88 Euro inkl. Steuern und Gebühren.
Ticket–Geltungsbereiche:
- innerdeutsche Strecken
- Verbindungen nach Großbritannien und in die Türkei.

Später sollen die neuen Tarife für ganz Europa zu buchen sein.
Ziele der Reform:
- Nachfragebelebung
- Kampf gegen die aufkommenden Billig–Airlines
- höhere Platzauslastung und damit die verbesserte Ertragslage

Bislang gab es Lufthansa­ Billigtarife nur in Verbindung mit Mindestaufenthalten oder Vorausbuchungsfristen. Diese fallen in Zukunft weg. Im November will die Lufthansa zwischen 150 000 und 200 000 Sitze zum günstigsten Tarif anbieten – etwa zehn Prozent der Kapazität im innerdeutschen Verkehr.

31.07.2002:
Prognose für 2002 angehoben
Die Lufthansa erhöht ihre Erwartung für das Geschäftsjahr deutlich, zugleich bestellt das Unternehmen zehn Langstrecken–Airbus vom Typ A 330­300.

Die Airline erwartet nach neuesten Zahlen für 2002 ein operatives Ergebnis von 500 Mio. Euro, im Juni rechnete man noch mit 400 Mio. Euro. Dank der positiven Entwicklung glaubt Finanzvorstand Karl­Ludwig Kley, dass die Lufthansa ihre Verschuldung schneller als geplant abbauen kann.
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Verlierer: TUI  


20.09.2001:
Die Aktie des Reisekonzerns (ehemals: Preussag) fällt binnen zehn Tagen um 43 Prozent auf das 19,20 Euro, Allzeittief.

25.04.2002:
Obwohl der Konzern für das Geschäftsjahr 2001 gute Zahlen präsentiert, sind die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr trübe. Das schwache konjunkturelle Umfeld und die Konsumverunsicherung der Verbraucher drückt auf die Gewinnerwartungen.

29.05.2002:
Die Buchungen für den Sommerurlaub gehen zurück. Ende Mai beträgt der Rückstand zum Vorjahreszeitraum 14,2 Prozent.

26.07.2002:
Mit Rabatten von bis zu 1000 Euro für früh buchende Familien will sich TUI gegen die drohenden Umsatzeinbrüche stemmen.

29.08.2002:
Die Reiseflaute beschert TUI im ersten Halbjahr 2002 einen Gewinneinbruch von 66 Prozent. Der Umsatz für diesen Zeitraum sinkt um knapp 15 Prozent auf 9,27 Milliarden Euro.

Nach dem dramatischen Kurssturz in den Tagen nach dem 11. September konnte sich die Aktie zunächst erholen, schlug aber dann erneut einen Abwärtstrend ein. Der Kurs steht mit knapp 20 Euro nur etwas über dem Allzeittief vom 20. September.
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Gewinner: EADS  


05.05.2002:
Der Luft– und Raumfahrtskonzern bezeichnet die Auswirkungen des 11. September als undramatisch. Die Auftragslage sei gut.

28.06. 2002:
Gemeinsam mit anderen Konzernen erhält das Unternehmen den Auftrag mit dem so genannten „Deepwater–Programm“ die US­–Küstenwache aufzurüsten. Anteil am gesamten Auftragsvolumen von 11 Milliarden Dollar: 1,1 Milliarden.

23.07.2002:
Bekanntgabe einer Kooperation mit Boeing. Die Entwicklung im Bereich Raketenabwehr soll vorangetrieben werden.

25.07.2002:
Gewinn im ersten Halbjahr 2002: 775 Millionen Euro. Das Unternehmen toppt seine eigenen Erwartungen. Der Bereich Defence and Civil Systems zieht mit plus 45 Prozent am stärksten an. Der Konzern erhöht seine Gewinn–Aussichten für 2002 um 20 Prozent.

Nach einem heftigen Sturz von 19,94 Euro auf 9,41 Euro in den Tagen nach dem 11. September konnte die Aktie inzwischen gut die Hälfte der Kursverluste wettmachen.
Gewinner und Verlierer des 11.9.2001 783958


Gruß
Happy
taos:

Könnte ich Sterne vergeben,

 
13.09.02 23:28
würds jetzt auch einen geben. Aber ARIVA lässt mich nicht.

Taos
Schnorrer:

jo, Fundamentalanalyse par excellence

 
13.09.02 23:30
nur für Langfristanleger geeignet, Zeithorizont: > 5 Tage.
MadChart:

Sehr informativ, Happy End! o.T.

 
13.09.02 23:39
Happy End:

Schuld ist nicht nur der 11. September

 
14.09.02 09:19
Nur wenige Reisende wollten am 11. September 2002 von Europa aus in die USA fliegen. Vielleicht aus Angst, am Jahrestag der Anschläge auf das Word Trade Center Opfer von neuen Attentaten zu werden. Vielleicht auch nur, weil sie nicht daran erinnert werden möchten, was im Jahr zuvor mit anderen Flugzeuggästen und Besatzungsmitgliedern geschah. Viele Transatlantikflüge jedenfalls fielen am 11. September mangels Nachfrage aus.

Für die Fluggesellschaften eine allzu bekannte Situation. Bereits unmittelbar nach den Anschlägen hatten sie Schwierigkeiten, ihre Tickets für USA-Flüge zu verkaufen. Die Meldungen über Massenentlassungen, Flugzeugverkäufe, Gewinnwarnungen, gestrichene Flüge, abstürzende Börsenkurse und staatliche Subventionen häuften sich nach den Attentaten. Auch die Flugzeugbauer litten: Boeing kündigte Massenentlassungen an, und bei Airbus geriet der Zeitplan für den Bau des Großraumfliegers A380 durcheinander.

Airlines gerieten in die Krise

Die Fluggesellschaften durchlebten nach dem 11. September die schlimmste Krise seit dem Golfkrieg. Das spiegelte sich in den Börsenkursen: Der Standard & Poor's-Airline-Index brach weit stärker ein als der breite Markt, gemessen am Standard & Poor's-500-Index. Heute aber, fast ein Jahr später, notiert der Flug-Index über seinem Stand vom 11. September 2001 - der Marktindex darunter.

Dennoch dauern die Schwierigkeiten an. US Airways stellte mittlerweile einen Insolvenzantrag. Die Muttergesellschaft United Airlines steht kurz davor. Seit den Anschlägen liegen die Buchungszahlungen aller Fluggesellschaften konstant unter Vorjahresnivau. Doch der 11. September ist nicht der Grund der Probleme - er hat die Krise nur verschärft.

Die Krise der Fluglinien ist strukturell bedingt. In den USA hatte sich schon vor den Attentaten abgezeichnet, dass fast alle Fluglinien im laufenden Geschäftsjahr Milliardenverluste machen würden. In Europa hatten Lufthansa und SAS Scandinavian Airlines Gewinnwarnungen herausgegeben. Die Anschläge waren für viele Fluglinien der willkommene Vorwand für Kostenabbau und Entlassungen. Sie verschärften die zuvor schon latente Krise. Heute, zu Zeiten verschärfter Konkurrenz durch Billigflieger, ist die Konsolidierungsphase noch lange nicht abgeschlossen.

Anschläge verschärften Probleme nur

Die Fluggesellschaften sind das Paradebeispiel für eine nach dem 11. September in Turbulenzen geratene Branche. Für fast alle gilt das gleiche: Der 11. September hat ihre Schwierigkeiten allenfalls verschärft, aber nicht ausgelöst. Die Versicherer beispielsweise verkauften kurz nach den Anschlägen, in Bedrängnis geraten durch die Kurseinbrüche und aus Angst vor weiteren Verlusten einen Teil ihrer Aktienpakete. Wie die Banken leiden sie besonders unter der schwachen Konjunktur und Börsenlage.

Doch der Aktienmarkt kränkelte schon vor den Attentaten, und die Konjunktur war schon vorher lahm - vielleicht hätten die Notverkäufe ohne die Anschläge einfach später stattgefunden. Die Krise der Branche wäre allenfalls abgemildert oder verschoben worden. Ähliches gilt für die Reiseindustrie und den Einzelhandel. Auch sie trifft die Konjunkturschwäche und Zukunftsangst schwer. Doch der 11. September hat beide Phänomene nicht verursacht, höchstens verschärft.

Rüstung, Biotech und Internet profitierten kaum

Nicht allen Branchen war nach dem 11. September eine Krise prophezeit worden. Rüstungsbranche, Biotech und Internet könnten profitieren, sagte man. Doch der Optimismus hat sich kaum erfüllt. Die erwartete Auftragsflut für Sicherheitsunternehmen blieb angesichts der rasch abklingenden öffentlichen Aufmerksamkeit und leerer Kassen aus. Die Rüstungsbranche hingegen boomte zwar, zumindest in den USA. Doch auch sie steckt in einer Konsolidierungsphase (siehe Link: Neben Licht auch Schatten), und auch die Rüstungsaktien konnten sich nicht vom allgemeinen negativen Markttrend abkoppeln.

Biotech-Aktien profitierten zwar kurzzeitig von der Hoffnung auf einen Impfstoff gegen Milzbrand. Doch der Effekt verpuffte bald (siehe Link: Milzbrand-Fantasie ist übertrieben). Ähnliches geschah mit Internet-Aktien, die aus der Hoffnung auf die wachsende Bedeutung von Anti-Viren-Programmen keine Kursgewinne machen konnten. Beide Branchen gerieten in den Sog der auf breiter Front fallenden Märkte.

Die Wirkung des 11. September ist also in zweifacher Hinsicht überschätzt worden: Er verschärfte Krisen nur, löste sie nicht aus. Und er konnte Branchen höchstens kurzfristig positiv beeinflussen. Gegen den breiten Trend bewirkten auch die Folgen der Anschläge nichts.
chartgranate:

Excellent HE.....

 
14.09.02 09:34
solche Threads strafen immer wieder die ganzen Schwätzer Lügen,welche dieses Board ständig mies machen und ein "Aktienthemenfreie Zone" unterstellen.....
Ausserdem wirklich sehr informativ.....sauber alter Pfälzer!!Dafür sei dem FCK doch glatt ein Punkt gegönnt......
estrich:

Man könnte es auch folgendermaßen zusammenfassen

 
14.09.02 09:49
Airlines und Versicherungen haben verloren, die Rüstungsindustrie hat gewonnen.

Warum Bayer ein Gewinner sein soll ist mir allerdings schleierhaft! Der Preis für das Anti Anthrax Medikament wurde ziemlich schnell unter staatliche Kontrolle gebracht mit der Drohung, ihnen das Monopol dafür zu entziehen und Kopien anderer Konzerne zu erlauben.

Zu Rheinmetall (gestern in der dreisattbörse aufgeschnappt) hier schlummert u.a. Fantasie durch die Biometrietochter.

MfG

Eastrich
Happy End:

Angriff auf den Irak träfe auch die Finanzmärkte

 
14.09.02 15:47
Wird er angreifen oder nicht? Die Aufmerksamkeit der Teilnehmer am Ölmarkt ist auf US-Präsident George W. Bush gerichtet. Viele halten für wahrscheinlich, dass Bush einen Krieg gegen den Irak beschließen wird - nicht nur wegen der jüngsten Äußerungen seines Vizepräsidenten Dick Cheney. Dieser hatte vor einigen Tagen gesagt, das Risiko der Untätigkeit sei bei weitem größer als das Risiko des Handelns. Der Ölpreis war daraufhin auf ein Elfmonatshoch gestiegen.

Cheney war Verteidigungsminister, als Vater George Bush vor gut zehn Jahren in Kuwait einmarschierte. Hardliner wie er haben in der US-Regierung nach dem 11. September die Oberhand. Seit der Kuwait-Krise darf der Präsident zudem einen Waffengang anordnen, ohne die Einwilligung des Parlaments einzuholen. Das würde dem Sohn George Bush die Entscheidung für einen Angriff zumindest erleichtern. Bis zum Frühjahr 2003 sollte klar sein, was Bush tut, denn in den heißen Sommermonaten hätte eine Invasion des Irak wenig Sinn.

Ein Krieg triebe den Ölpreis in die Höhe...

Ein Krieg um den Irak würde das Ölangebot verknappen und so den Preis in die Höhe treiben. Allein die Sorge davor reicht aus, um das Öl teurer zu machen. Seit Wochen rechnet der Markt eine Risikoprämie von ungefähr fünf Dollar pro Barrel Rohöl in den Preis ein. Diese Kriegs- oder Risikoprämie beziffert die Abweichung der aktuellen Notierung vom als fundamental gerechtfertigt geltenden „fairen Wert“, der für Nordseeöl der Sorte Brent zwischen 20 und 22 Dollar liegt. Nach den Kommentaren Cheneys erhöhte sich die Prämie zeitweise auf über acht Dollar pro Barrel Rohöl.

Kommt es zum Krieg, könnte der Ölpreis weiter anziehen, wie schon während der Kuwait-Krise. Damals schoss der Preis von unter 20 Dollar je Barrel Brent-Öl auf 40 Dollar, als der Irak in Kuwait einfiel. Als die USA ihre „Operation Wüstensturm“ begannen, kostete ein Barrel immer noch über 25 Dollar.

Langfristig hängt die Entwicklung des Ölpreises aber von Kriegsverlauf und -dauer ab. Gewänne die USA die mögliche militärische Auseinandersetzung schnell und käme der Wiederaufbau der Kriegsregion rasch in Gang, könnte die Versorgung der Märkte mit Öl stabiler werden. Der Westen hätte einen leichteren Zugang zum irakischen Erdöl gewonnen. Immerhin besitzt das Land 15 Prozent der Weltreserven, und seine Produktionskosten je Barrel liegen unter einem Dollar. Die gleiche Menge aus sibirischen Böden oder der Nordsee zu fördern, kostet zwischen 16 und 18 Dollar. Der Haken dieses Szenarios: Ein vom Krieg zerstörtes Land wieder aufzubauen, ist mühsam, erst recht in einer ohnehin instabilen Region. Das zeigt sich gerade in Afghanistan.

... ließe die Aktienkurse sinken und könnte den Dollar belasten

Was für den Ölmarkt gilt, gilt auch für die Börse. Ein Angriff auf Bagdad dürfte die Aktienkurse abstürzen lassen wie zu Beginn der Kuwait-Krise. Damals erholten sie sich jedoch wieder, als sich ein Sieg der westlichen Truppen abzuzeichnen begann. Je kürzer und erfolgreicher ein Krieg, desto besser für die Aktienmärkte. Die einzige Ausnahmen könnten Rüstungs- und Energieaktien sein. Ölförderer, deren Bohrfelder nicht im möglichen Kriegsgebiet liegen, und Waffenproduzenten könnten von einem Krieg profitieren. Weil sie derzeit aber ohnehin eher hoch bewertet werden, wären ihre Gewinne begrenzt.

An den Devisenmärkten schließlich könnte der Dollar unter einem Krieg leiden. Es besteht die Gefahr, dass ein Angriff auf Bagdad die Verbündeten der USA in der arabischen Welt verprellt. Und falls sich arabische Kapitalgebern entschieden, ihre Anlagen in den USA in großem Stil zu verkaufen, würde das den Dollarkurs drücken. Auch hier gilt aber: Je schneller und je erfolgreicher die USA einen Krieg beenden könnten und je besser der Wiederaufbau der betroffenen Region funktioniert, desto eher käme der Devisenmarkt wieder ins Gleichgewicht.

Kriege zahlen sich nicht aus

Das trifft auf die Finanzmärkte insgesamt zu. Das hat einen realwirtschaftlichen Hintergrund: Kriege zahlen sich für eine Volkswirtschaft nicht aus. Zwar können die mit ihnen verbundenen Rüstungsausgaben die Konjunktur ankurbeln, wie während des zweiten Weltkriegs, als die USA im Durchschnitt um mehr als sieben Prozent jährlich wuchsen. Doch der Nachfrageschub wird konterkariert durch das unsicher werdende Geschäftsumfeld, zurückhaltende Konsumenten und eine steigende Staatsverschuldung. In den Kriegsgebieten kommt dazu noch die Last des Wiederaufbaus.

Ähnliche Negativeffekte hat, zumindest in Ansätzen, bereits der 11. September hervorgerufen. Nach den Anschlägen auf das World Trade Center wurden die staatlichen Ausgaben für Sicherheit erhöht. Das ohnehin beschädigte Vertrauen von Geschäftsleuten und Verbrauchern in die Wirtschaft litt, die Konjunktur wurde noch stärker gedämpft.

Im Gegensatz zum Kuwait-Krieg könnte sich aber diesmal die Hoffnung des US-Präsidenten auf einen schnellen, problemlosen Sieg nicht erfüllen. George Bush Vater zählte bei der „Operation Wüstensturm“ auf die breite Unterstützung anderer Länder und war zudem durch eine Uno-Resolution legitimiert. Sein Sohn erntet - zumindest außenpolitisch - für seine Kriegspläne Kritik von allen Seiten. Scheiterte er im Krieg oder beim Wiederaufbau, militärisch oder politisch, müssten auch die Märkte die Konsequenzen tragen.
Happy End:

11.09. wird in seinen Börsen-Folgen überschätzt

 
15.09.02 00:14
Der Ökonom Paul Krugman sagte, als die Welt noch unter dem Schock der Anschläge stand, dass der 11. September, verglichen mit anderen Ereignissen, in seinen Folgen überschätzt wird.

Das war provokant. Und dennoch: Die Weltwirtschaft befand sich bereits in einer latenten Krise. Das wissen wir aufgrund von revidierten Wirtschaftsdaten heute besser als damals. Die Aktienkurse sanken bereits seit über einem Jahr. Mehr als eine Millionen Amerikaner hatten seit dem Platzen der High-Tech-Blase ihre Arbeit verloren und auch in Europa begann der bis heute immer noch andauernde Abbau von Überkapazitäten. Doch bis zum 11. September fehlte das eine Ereignis, der allumfassende Schock, woran man die Krise fest machen konnte. Insofern ist der 11. September durchaus ein Ereignis, das einen rigiden Einschnitt symbolisiert.

Der 11. September als Katalysator verschiedener Ereignisse

Aber erst durch das Zusammenspiel unterschiedlichster Faktoren ist die momentane Situation zu erklären. Es ist fahrlässig, den 11. September unabhängig von Bilanzierungsskandalen à la Enron, der brisanten Situation in Südamerika, oder den reduzierten Wachstumserwartungen zu betrachten. Stefan Schneider, zuständig für Macro-Trends bei der Deutschen Bank, spricht daher zurecht von einer Katalysatorfunktion, die der 11. September einnimmt.

Unbestreitbar ist hingegen, dass - eingeleitet durch die Anschläge - ein grundlegender Wechsel in der Wirtschaftspolitik stattfand. Das massive Gegensteuern der Geld- und Fiskalpolitik in Amerika und - wenn auch in geringerem Umfang - Europa, hat die fundamentale Situation in der sich die Weltwirtschaft befand, entscheidend verändert. Das wurde von vielen Volkswirten, die ihre Wachstumsprognosen deutlich reduzierten, nicht in dem Maße vorhergesehen, meint Schneider.

Amerika nahm hier wie so oft wieder einmal die Vorreiterrolle ein. Es entdeckte den Staat als Wirtschaftsakteur neu. Die republikanische Regierung machte in weniger als zwei Jahren aus einem milliardenschwerden Überschuss ein Defizit. Trotzdem konnte, nach einem heftigen, aber kurzen Anstieg, ein erneutes Absinken der Wirtschaftsleistung nicht verhindert werden. Ohne eine Erholung der USA wird sich aber auch die Weltkonjunktur nicht erholen, sagt Jörg Beyfuß, vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln.

Die hohe Volatilität als Ausdruck der allgemeinen Unsicherheit

Auch ein anderes Phänomen scheint betrachtenswert: Die in den vergangenen Wochen auftretende extreme Volatilität der Aktienkurse. Panik beschreibt die Reaktion auf jegliche Ereignisse wohl am ehesten. Ein möglicher Angriff auf den Irak und ein damit verbundener Anstieg des Ölpreises mit der gesamten Palette an Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, lässt die Anleger nicht zur Ruhe kommen.

Aber auch hier ist es eine Vielzahl an Einflussfaktoren, welche die Kurse so heftig ausschlagen lässt. Hauptrisiko bleibt die Unsicherheit der Anleger. Unsicherheit über die konjunkturelle Entwicklung und die damit verbundenen Gewinnerwatungen der Unternehmen. Denn ob ein Unternehmen billig oder teuer bewertet ist, hängt letzten Endes davon ab, ob ein Unternehmen seine Gewinnprognosen erfüllen kann. Der 11. September hat hierbei nur indirekte Bedeutung, Ursache und Folge sind schwer zuzuordnen. Jedoch fällt eine deutlich gestiegene Risikoaversion der Anleger auf, sagt David Milleker, Analyst bei der Dresdner Bank.

Die Situation ist nur in ihrer Gesamtheit bewertbar

Das genaue Ausmaß der Anschläge vom 11. September ist angesichts vieler Einflussfaktoren für sich alleine genommen unmöglich zu bewerten. Es erscheint hypothetisch darüber zu spekulieren. Eins wäre jedoch falsch: den 11. September als alleinigen Ursprung der momentanen Situation zu dämonisieren. Der 11. September ist vielmehr aufgrund seiner symbolhaften Bedeutung ein Mosaikstein und nur im verzahnten Zusammenhang sämtlicher Ereignisse beschreibbar.
Happy End:

Die Lehren des 11. September aus Anlegersicht

 
15.09.02 12:21
Unter dem Eindruck der Anschläge des 11. September rauschten die Börsen weltweit in den Keller. Das war abzusehen. Der Schock saß tief. Die Welt erstarrte in Erwartung vor einem Militärschlag der USA. Besonders die Börse, die mit Zukunftserwartungen handelt, litt unter der Unsicherheit.

Als die Wall Street nach den Aufräumarbeiten am Montag den 17. September 2001 wieder eröffnet wurde, verlor der Dow Jones 685 Punkte oder mehr als sieben Prozent. Der Absturz summierte sich innerhalb weniger Handelstage auf 15 Prozent. Das selbe Bild weltweit: Der Deutsche Aktienindex verlor am 11. September beinahe 400 Punkte und damit 8,5 Prozent an Wert. Der Einbruch summierte sich hier sogar auf 19 Prozent.

Nach dem tiefen Fall folgt meist ein steiler Aufstieg

Gingen Volkswirte bereits vor den Terrorangriffen von einer länger anhaltenden Wirtschaftskrise aus, so änderte der 11. September paradoxerweise diese Sichtweise. Einige Tage nach Beginn der Gegenschläge in Afghanistan prognostizierte Stephen Roach, Chefökonom der Investmentbank Morgen Stanley, einen baldigen deutlichen Aufschwung. Dem wirtschaftlichen Beispiel einer starken Erholung nach einer schweren Rezession folgend, erholten sich die Aktienmärkte innerhalb kürzester Zeit von ihren Verlusten. Bereits wenige Wochen nach den Anschlägen waren diese wieder aufgeholt.

Daraus ergibt sich für den Anleger folgendes Bild: Der rasche Wiederanstieg der Kurse - infolge der Einbrüche nach dem 11. September - war aufgrund der panikartigen Verkäufe rückblickend in gewisser Weise vorhersehbar. (Dazu der Link: “Der finale Ausverkauf ist nur schwer zu erkennen“) Hätten Anleger den Mut aufgebracht, antizyklisch während der Verkaufspanik in Aktien zu investieren, wäre ein sattes Plus innerhalb kürzester Zeit möglich gewesen. Allerdings hat dieses Szenario mehrere Schwachstellen: Wäre der Militäreinsatz in Afghanistan weniger reibungslos verlaufen, wer weiß welche Auswirkungen dies auf die Finanzmärkte gehabt hätte.

Ein punktgenaues Treffen der Tiefst- und Höchststände bleibt das andere Problem. Die Aufwärtsbewegung nach den Panikverkäufen hielt nur kurz an, danach wurde der Abwärtstrend, der bereits im März 2000 einsetzte, erneut aufgenommen. Eine ständige Überprüfung der getroffenen Entscheidungen ist daher unbedingt erforderlich.

Von dem Anleger wird aufgrunddessen heute eine wesentlich erhöhte Analysebereitschaft gefordert. Deutliche Gewinnzuwächse sind in den volatilen Phasen der vergangenen Monate erheblich schwerer geworden. Gerade für Ereignisse wie den 11. September gilt allerdings, dass Panik ein schlechter Ratgeber ist. „Wenn es ganz düster aussieht, lohnt sich oftmals der Einstieg“, so ein Händler. Der Anleger sollte versuchen eine gesunde Mischung aus antizyklischem Verhalten und der Börsenweisheit “greife nie in ein fallendes Messer“ finden.

Angesichts des anhaltenden Bärenmarktes, für den die Terroranschläge nur im Verbund mit weiteren Negativnachrichten relevant ist, bleibt die Wahl der richtigen Strategie jedoch eine Momentaufnahme. Die Schwierigkeit aktuelle Ereignisse wie den 11. September richtig einzuordnen und daraus resultierende Marktbewegungen vorhersagen zu können, bleibt die Krux im Börsengeschäft.
Elan:

11ter September klingt irgendwie eigenartig

 
15.09.02 12:57
14 Februar hingegen wäre unauffällig, aber 11 Septmeber hat was...hm...ich bin dennoch von einer Verschwörung überzeugt.



Gewinner und Verlierer des 11.9.2001 784534
Die_Quadratur_des_Kreises

 
Nassie:

@Happy

 
15.09.02 13:23
Totz der merkwürdigen Essgewohnheiten und der seltsamen Sprache scheint bei einigen Pfälzern das Gehirn fehlerfrei zu arbeiten.

Glückwunsch zu dem klasse Posting.
Happy End:

*rotwerd* o.T.

 
16.09.02 09:50
Happy End:

estrich, dass mit Bayer ist doch klar:

 
04.10.02 13:38
Es gibt keine neuen Beiträge.


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