von Max Otte, IfVB GmbH
Das Grundprinzip der Königsstrategie ist einfach: die Börse ist ein Pferderennen, kein Pendel. Setzen Sie auf die Gewinner, und Sie werden gewinnen. Setzen Sie auf die Verlierer, und Sie werden verlieren.
Unternehmen sind wie Marathonläufer in der freien Marktwirtschaft. Warum sollte ich auf den weit zurückgebliebenen Läufer setzen, in der Hoffnung, dass dieser noch einmal aufholt? Das wird in den meisten Fällen nicht funktionieren.
Natürlich begnügen wir uns damit nicht. Bei der Königsstrategie gehen wir eine Liste von 10 Kriterien durch und untersuchen die Finanzzahlen von mindestens 10 Jahren, um diejenigen Unternehmen herauszufinden, die am besten "in Form" sind.
Im Zweifelsfall immer auf Gewinner setzen
Und natürlich hat auch diese Strategie ihre Grenzen: ewig hält sich kein Unternehmen ganz vorne; irgendwann nagt der Zahn der Zeit am Erfolg. Aber im Zweifelsfalle ist es IMMER besser, auf die Gewinner zu setzen als auf die Verlierer. Für diejenigen von Ihnen, die noch nicht so lange dabei sind, vergleiche ich noch einmal den König Citigroup mit der Deutschen Bank:
Während die Deutsche Bank in 10 Jahren gerade einmal 50 Prozent zugelegt hat, sind es bei der Citigroup immerhin 700 Prozent.
Der Kaufhauskönig Wal-Mart hat 200 Prozent zugelegt, während Karstadt-Quelle sich auf die Hälfte reduziert hat. Mein Rat: setzen Sie auf Wal-Mart. Der Verlierer Karstadt-Quelle wird weiter verlieren. Vor ein bis zwei Jahren gab ich denselben Rat bei Wal-Mart und K-Mart: setzen Sie auf Wal-Mart! Mittlerweile ist K-Mart insolvent.
Auf globale Player setzen
Insgesamt ist der DAX ein Verlierer-Index, die amerikanischen Indizes sind Gewinner-Indizes. Wie oft haben viele darauf gehofft, dass sich europäische Aktien von Amerika abkoppeln würden - und immer wieder sind sie enttäuscht worden. Deutschland hat einfach nur noch wenige Unternehmen, die im globalen Vergleich ganz weit vorne sind. Unsere kleinen Nachbarn Schweiz (Nestlé, Novartis, UBS) und die Niederlande (Ahold, Numico, ING Group, RoyalDutch) sind da besser, obwohl die niederländischen Unternehmen Ahold und Numico derzeit stark zu kämpfen haben.
Wenn Sie also den tiefen Fall des DAX ausnutzen wollen (ich glaube, er kann noch tiefer fallen), sollten Sie wenigstens auf Unternehmen setzen, die noch eine Chance haben, global ganz vorne mit dabei zu sein.
Vorne liegen wir bei den Automobilfirmen. Die Autobranche mag nicht gerade "aufregend" sein, aber keiner von uns wird behaupten, dass das automobile Zeitalter schon vorbei ist.
BMW ist in 10 Jahren immerhin 300% an Wert gestiegen, Volkswagen immerhin noch 100 Prozent.
DaimlerChrysler liegt tiefer als vor 10 Jahren, während Porsche alleine in den letzten acht Jahren 900 Prozent gewonnen hat. Der "Weltkonzern" Daimler liegt in diesem Rennen also hinten.
Kultmarken sind das Wichtigste
Hier lässt sich ein anderer Grundsatz des Investierens in der heutigen Zeit darstellen. Kultmarken sind mit das Wichtigste, das ein Unternehmen besitzen kann. In einer Zeit der Reiz- und Werbeüberflutung wollen Menschen sich mit einer Marke identifizieren und auch emotionale Inhalte mit dieser Marke verknüpfen. Effizient produzieren kann mittlerweile fast jeder. Den Kampf um die begrenzte Aufmerksamkeit des Kunden gewinnen und sinnvoll mit einem Markenimage zu verknüpfen, ist die Herausforderung der Zeit.
Einen schweren Stand werden die deutschen Banken haben. Die Bayerische Hypo- und Vereinsbank und die Commerzbank haben in 10 Jahren 50 Prozent verloren - und werden weiter verlieren. Deswegen habe ich auch beide Titel in den "Deutschen Dauerflop Index" aufgenommen. Die Dresdner ist schon aufgekauft. Einzig und allein die Deutsche Bank hat eine gewisse Chance, vorne mit dabeizubleiben.
Setzen Sie sich nicht der Frustration aus, Dauerverlierer ins Depot zu nehmen. Setzen Sie nicht der Frustration aus, zu viele DAX-Werte aufzunehmen. Setzen Sie auf die Sieger.
Die IFVB GmbH, gegründet von Prof. Dr. Max Otte, ist Deutschlands erste Internet-Gemeinschaft für den privaten Vermögensaufbau. Mitglieder haben die Möglichkeit, das umfangreiche Angebot und den Börsenbrief zu nutzen. Kernstück ist die detallierte Analyse von Top-Unternehmen mit für Privatinvestoren nachvollziehbaren Prinzipien und Kriterien.