Eigentlich ist Navigations-Software das Spezialgebiet von Comroad. Doch jetzt ist bei dem NEMAX-Unternehmen wohl der eigene Lotse ausgefallen. Denn der Telematik-Spezialist steckt in einer verfahrenen Situation. Es gibt Spekulationen um angeblich nicht existierende Geschäftsbeziehungen. Comroad bezeichnet sie zwar als haltlos, den Kurs belasten sie dennoch. Händler glauben, die Investoren seien verschreckt und deshalb nur noch auf der Verkäuferseite aktiv.
Die Gerüchte selbst sind eigentlich nicht neu. Bereits Ende Januar hatte das Anleger-Magazin "Börse Online" einen entsprechenden Bericht veröffentlicht. Daraufhin büßte die Comroad Aktie fast ein Drittel ihres Werts ein. Ein Analyst sagte, es sei schwierig zu sagen, ob hinter den Vorwürfen etwas steckt. Trotz steigender Umsätze sei der Bargeldbestand des Unternehmens bis Ende September 2001 auf rund 39,5 Mio. Euro gefallen, von mehr als 66 Mio. Euro Ende 2000. Um die Vorwürfe auszuräumen, will Comroad im März alle Verträge mit den 37 Partnern offen legen und weitere Beweise für die Partnerschaften vorbringen.
Für den jüngsten Kursrückschlag hat Comroad eine andere Erklärung: den Vergleich des englischen Partners Skynet Telematics. Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen von der Firmenpleite nicht betroffen. Die Holding Skynet Telematics, in die Comroad eine Mio. Dollar investiert hat, werde von dem Vergleich nicht berührt.