Natur-Aktien-Index auf 25 Titel aufgestockt
Von Hermannus Pfeiffer
Ökologische und soziale Geldanlagen werden immer beliebter. Auch der Natur-Aktien-Index wächst nachhaltig und wird jetzt auf 25 Werte aufgestockt.
Öko-Aktien rentieren sich doch besser als andere«, hatte sich Max Deml, Erfinder des Natur-Aktien-Indexes (NAI), im April 1998 gefreut. Der Index mit internationaler Ausrichtung verbuchte im ersten Jahr seines Bestehens einen Wertzuwachs von 33Prozent und schlug damit knapp die konventionelle Konkurrenz.
Inzwischen hat die seit drei Jahren grassierende Börsenkrise jedoch auch den ersten ökologisch und sozial orientierten Aktienindex erwischt: »Wir werden nicht gerade überrannt von der Nachfrage«, stellt ein Sprecher von Securvita bedauernd fest. Der Hamburger Finanzdienstleister bietet den NAI-Investmentfonds »Greeneffects« an. Die Aktienbaisse verschreckt auch immer mehr alternative Anleger, die ihr Geld nun lieber in »grünen« Sparbüchern parken oder direkt in subventionierte Windkraftanlagen investieren. Immerhin haben ethisch orientierte Anleger in den Fonds »Greeneffects« mittlerweile 23 Millionen Euro eingezahlt. Genug, damit das Management effektiv arbeiten kann, behauptet Securvita. Teure Recherchen, wie sie Fondsgesellschaften bei der Auswahl lukrativer Aktienwerte aus tausenden von Firmen benötigen, spart sich die Gesellschaft – sie bildet lediglich den Index nach.
Über dessen Zusammensetzung wacht ein unabhängiger Ausschuss, in dem namhafte Vertreter der Ökologiebewegung mitwirken. Nach ihrer Meinung war der Natur-Aktien-Index zu klein geworden. »Mit seiner Erweiterung wollen wir dem steigenden Interesse von Anlegern, der zunehmenden Zahl ökologisch orientierter Unternehmen und der rasanten Entwicklung grüner Geldanlagen gerecht werden«, erläutert Norbert Schnorbach von Securvita. Zum Jahresbeginn wurde der Natur-Aktien-Index um 5 auf 25 Firmen aufgestockt und gleichzeitig der Bekleidungshersteller Timberland ausgeschlossen – wegen schlechter Arbeitsbedingungen. In die Lücke sprang Starbuck’s. Der global tätige Café-Betreiber, der gerade den deutschen Markt erobert, überzeugte den NAI-Ausschuss vor allem durch sein Engagement im fairen Handel.
Trotz der aktuellen Schwäche auch von Umweltaktien schneidet der Index auch nach fünf Jahren besser ab als etwa der Deutsche Aktienindex (DAX) oder der globale S&P-500-Index. Und während der zeitgleich gegründete Neue Markt praktisch pleite ist und demnächst aufgelöst wird, weist der NAI im Schnitt eine jährliche Rendite von immerhin 7Prozent auf. Andererseits sank der Indexkurs seit seinem Höchststand um ein Drittel. Mit solchen Verlusten hatte NAI-Erfinder Deml in seiner Gründungsbegeisterung 1998 noch nicht gerechnet.
Firmen im NAI
Astropower (USA) Solarzellen
Body Shop (GB) Kosmetik
Boiron (F) Homöopathie
Condomi (D) Verhütungsmittel
ECD (USA) Energiespeicherung
FannieMae (USA) Geldanlage
Gaiam (USA) Ökoprodukte
Grontmij (NL) Consulting
Herman Miller (USA) Möbel
Horizon Organic (USA) Lebensmittel
Interface (USA) Bodenbeläge
Jenbacher (AU) Kraft-Wärme-Kopplung
KCSI (USA) Schienenverkehr
Kurita (J) Wassermanagement
Mayr-Melnhof (AU) Verpackung
NEG Micon (DK) Windturbinen
Oxford Health (USA) Krankenkasse
Ricoh (J) Büromaschinen
Severn Trent (GB) Wasser
Shimano (J) Fahrradkomponenten
Starbuck’s (USA) Einzelhandel
Tomra (N) Pfandflaschengeräte
Transmeta (USA) Mikroprozessoren
Triodos Groenfonds (NL) Ökofonds
Wedeco (D) Wasseraufbereitung
(ND 25.01.03)
Von Hermannus Pfeiffer
Ökologische und soziale Geldanlagen werden immer beliebter. Auch der Natur-Aktien-Index wächst nachhaltig und wird jetzt auf 25 Werte aufgestockt.
Öko-Aktien rentieren sich doch besser als andere«, hatte sich Max Deml, Erfinder des Natur-Aktien-Indexes (NAI), im April 1998 gefreut. Der Index mit internationaler Ausrichtung verbuchte im ersten Jahr seines Bestehens einen Wertzuwachs von 33Prozent und schlug damit knapp die konventionelle Konkurrenz.
Inzwischen hat die seit drei Jahren grassierende Börsenkrise jedoch auch den ersten ökologisch und sozial orientierten Aktienindex erwischt: »Wir werden nicht gerade überrannt von der Nachfrage«, stellt ein Sprecher von Securvita bedauernd fest. Der Hamburger Finanzdienstleister bietet den NAI-Investmentfonds »Greeneffects« an. Die Aktienbaisse verschreckt auch immer mehr alternative Anleger, die ihr Geld nun lieber in »grünen« Sparbüchern parken oder direkt in subventionierte Windkraftanlagen investieren. Immerhin haben ethisch orientierte Anleger in den Fonds »Greeneffects« mittlerweile 23 Millionen Euro eingezahlt. Genug, damit das Management effektiv arbeiten kann, behauptet Securvita. Teure Recherchen, wie sie Fondsgesellschaften bei der Auswahl lukrativer Aktienwerte aus tausenden von Firmen benötigen, spart sich die Gesellschaft – sie bildet lediglich den Index nach.
Über dessen Zusammensetzung wacht ein unabhängiger Ausschuss, in dem namhafte Vertreter der Ökologiebewegung mitwirken. Nach ihrer Meinung war der Natur-Aktien-Index zu klein geworden. »Mit seiner Erweiterung wollen wir dem steigenden Interesse von Anlegern, der zunehmenden Zahl ökologisch orientierter Unternehmen und der rasanten Entwicklung grüner Geldanlagen gerecht werden«, erläutert Norbert Schnorbach von Securvita. Zum Jahresbeginn wurde der Natur-Aktien-Index um 5 auf 25 Firmen aufgestockt und gleichzeitig der Bekleidungshersteller Timberland ausgeschlossen – wegen schlechter Arbeitsbedingungen. In die Lücke sprang Starbuck’s. Der global tätige Café-Betreiber, der gerade den deutschen Markt erobert, überzeugte den NAI-Ausschuss vor allem durch sein Engagement im fairen Handel.
Trotz der aktuellen Schwäche auch von Umweltaktien schneidet der Index auch nach fünf Jahren besser ab als etwa der Deutsche Aktienindex (DAX) oder der globale S&P-500-Index. Und während der zeitgleich gegründete Neue Markt praktisch pleite ist und demnächst aufgelöst wird, weist der NAI im Schnitt eine jährliche Rendite von immerhin 7Prozent auf. Andererseits sank der Indexkurs seit seinem Höchststand um ein Drittel. Mit solchen Verlusten hatte NAI-Erfinder Deml in seiner Gründungsbegeisterung 1998 noch nicht gerechnet.
Firmen im NAI
Astropower (USA) Solarzellen
Body Shop (GB) Kosmetik
Boiron (F) Homöopathie
Condomi (D) Verhütungsmittel
ECD (USA) Energiespeicherung
FannieMae (USA) Geldanlage
Gaiam (USA) Ökoprodukte
Grontmij (NL) Consulting
Herman Miller (USA) Möbel
Horizon Organic (USA) Lebensmittel
Interface (USA) Bodenbeläge
Jenbacher (AU) Kraft-Wärme-Kopplung
KCSI (USA) Schienenverkehr
Kurita (J) Wassermanagement
Mayr-Melnhof (AU) Verpackung
NEG Micon (DK) Windturbinen
Oxford Health (USA) Krankenkasse
Ricoh (J) Büromaschinen
Severn Trent (GB) Wasser
Shimano (J) Fahrradkomponenten
Starbuck’s (USA) Einzelhandel
Tomra (N) Pfandflaschengeräte
Transmeta (USA) Mikroprozessoren
Triodos Groenfonds (NL) Ökofonds
Wedeco (D) Wasseraufbereitung
(ND 25.01.03)