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Vielleicht erinnert man sich, dass die Anpassung des argentinischen Peso an den amerikanischen Dollar im Jahr 1990 als großer Schritt vorwärts gepriesen wurde, als ein Schritt, der die Inflation in Schach halten würde. Man muss wohl nicht betonen, dass alle diese Besserwisser seit dem rekordverdächtigen Verzug bei der Schuldenrückzahlung den Kopf schütteln, behaupten, man hätte Probleme herausgefordert und so weiter. In der Zwischenzeit wurde das Land für ausländische Investoren dadurch sowohl extrem profitabel als auch sicher; es wurde den reichen Argentiniern besonders leicht gemacht, ihr Dollar-denominiertes Geld ins Ausland zu schaffen; und es wurden anfänglich die Armen ausgequetscht, die für die privatisierten öffentlichen Dienste, die im Besitz ausländischer Firmen sind, in Peso-Dollars zahlen mussten.
Einer der Hauptverursacher dieser Situation, Domingo Cavallo, in den frühen 90ern Wirtschaftsminister, wurde im April 2001 von Präsident de la Rua zurückberufen um das Land aus seiner trotz des übereilten und preiswerten Abverkaufs öffentlicher Vermögenswerte massiven Schuldenkrise zu retten. Am Tag seines erneuten Amtsantrittes diskutierte er mit seinem Freund David Mulford, Vorsitzender der CSFB International, die Möglichkeit eines Schulden-Swaps. Dem nüchternen Magazin Euromoney zufolge hatten sie eine halbe Stunde nach diesem Treffen die Manager der geschäftlichen Transaktionen von sechs weiteren Schwergewichtsbanken zusammengetrommelt, um einen der größten Schulden-Swaps der Geschichte durchzuführen. $29,5 Milliarden alter argentinischer Garantiescheine wurden gegen neue ausgetauscht. Tatsächlich handhabte man die Krise 2001, indem man sich kurzfristig noch höher verschuldete während die führenden Manager coole $125 Millionen an Kommissionen einstreiften. Jetzt untersucht das argentinische Parlament auch, wie, irgendwie nach Manier des IPO Betrugs, führenden Managern darüber hinaus auch neue Garantiescheine zu ermäßigten und vom Parlament nicht genehmigten Preisen verkauft werden konnten. Um hier bei den Fakten zu bleiben, diese letzte Anschuldigung ist bisher nicht bewiesen, aber es wurde enthüllt, wie der westliche "Crony Capitalism" anderswo arbeitet.
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