General Motors erwartet höheren Gewinn

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Happy End:

General Motors erwartet höheren Gewinn

 
26.02.02 06:07
US-Autohersteller rechnet für 2002 mit 50 Cent mehr pro Aktie  
 
Die General Motors Corporation (GM) hat wegen des höher als erwarteten US-Branchenabsatzes und starker Verkaufszahlen seine Gewinn- und Produktionsprognosen deutlich erhöht. Der weltgrößte Autokonzern erwartet für das erste Quartal 2002 einen Gewinn von 1,20 Dollar je Aktie. Bisher war GM von einem Dollar je Aktie ausgegangen, teilte GM am Montag mit. GM rechnet für das Gesamtjahr 2002 jetzt mit einem Gewinn von 3,50 Dollar je Aktie. Der Anstieg von 50 Cents sei vor allem auf die erwartete Produktionserhöhung zurückzuführen, mit der man die verstärkte US- Nachfrage decken wolle.

GM wolle auch seine Bilanz im laufenden Jahr um 11,5 Milliarden Euro stärken, erklärte Finanzchef John Devine. Dieses Ziel solle durch einen höheren Cash-Flow, höhere Dividenden der Finanztochter GMAC, Einkünfte aus der Verselbstständigung und der Fusion Hughes Electronics mit der EchoStar Communications sowie durch Wertpapieremissionen erreicht werden.

GM hat am Montag auch eine Emission von Wandelschuldverschreibungen im Umfang von 2,5 Milliarden Dollar angekündigt. Damit wolle GM die finanzielle Flexibilität und die Liquidität erhöhen und seine nicht ausreichend gedeckten Pensions- und Krankenversicherungsverpflichtungen für die Pensionäre reduzieren. Es handelt sich um Papiere mit 30-jähriger Laufzeit, die in GM-Aktien umgewandelt werden können.

Devine gab sich optimistisch. GM könne bis Mitte des Jahrzehnts zehn Dollar je Aktie verdienen. Dieses Ziel solle durch aggressive Kostensenkungen, einen höheren Absatz und einen besseren Produktmix in Nordamerika, höhere Gewinne in Europa, Asien und Lateinamerika sowie durch solide Finanzleistungen der GMAC erreicht werden.

GM hat seine Produktionsschätzung für Nordamerika für das erste Quartal 2002 um 20 000 auf 1,34 Millionen Autos angehoben und führte die stärkere Branchennachfrage und den hohen GM-Absatz an. Die Produktion wäre damit um zehn Prozent höher als in den ersten drei Monaten des Vorjahres.

GM will im zweiten Quartal in Nordamerika 1,425 Millionen Autos produzieren. Im Vergleich mit der Vorjahresperiode sind das vier Prozent mehr. Im ersten Halbjahr sollen 187 000 mehr Autos vom Band rollen als im Vorjahresabschnitt. GM geht für das Gesamtjahr von einem US- Branchenabsatz von 16 Millionen Autos aus.  
Happy End:

Hurra, wir leben noch

 
26.02.02 06:09
Die Old Economy muss die Kohlen aus dem Feuer holen. Der Autoriese General Motors (GM) hatte am Montag die passende Glückspille für die Anleger. GM hob die Gewinnprognose für das laufende Jahr an. Balsam für die geplagten Nerven der Anleger. Da wollte sich die New Economy auch nicht lumpen lassen. Der Mobilfunkausrüster Qualcomm bestätigte zumindest seine Prognosen. Euphorie allerorten, fast schon zu viel, um dauerhaft Bestand zu haben.  

Das Signal aus der Motor City Detroit: Endlich, endlich eine gute Nachricht von Unternehmensseite. Ein Konzern, der sich mit seiner Prognose etwas weiter aus dem Fenster lehnt und keine Klitsche, sondern ein Symbol für amerikanische Wirtschaftsmacht. GM, ein Urgestein der US-Industrie schaltet einen Gang hoch. Bis jetzt hatte der Autogigant mit einem Gewinn je Aktie von drei US-Dollar gerechnet. Jetzt sollen 50 Cents mehr übrig bleiben. Der starken Nachfrage in den USA sei es gedankt.

Während der Quartalszahlensaison hatten die Anleger vergeblich darauf gehofft: Unternehmen, die Licht am Ende des Tunnels vorhersagen. Und zwar helles Licht, kein schummriges Zwielicht. Wie wird sich die Gewinnlage der Unternehmen entwickeln? Über diese essentielle Frage hatten sich die Börsianer den Kopf zerbrochen.

Die Ausblicke im Gefolge der Jahreszahlen sendeten jedenfalls keine eindeutigen Signale, sie fielen unklar aus. Vielleicht reißt ja jetzt der Nebel auf, mit GM als Trendscout. Zu hoffen ist es. Denn nur eine Erholung der Unternehmensgewinne macht Hoffnung auf weiter steigende Kurse.

Und weitere Vertreter der Ökonomie zum Anfassen sorgten für gute Stimmung. Lowe´s, die zweitgrößte Baumarktkette der Welt, übertraf mit seinen Zahlen zum vergangenen Quartal die Analystenerwartungen. Darauf kann man aufbauen.


Konjunkturpessimismus ist out

Finanzminister O´Neill stieß ebenfalls ins Horn der Optimisten: Die US-Wirtschaft befinde sich am Anfang einer Erholung. Das Wachstum werde im ersten Quartal des laufenden Jahres ein Vielfaches von dem im vergangenen Quartal betragen. Gute, ermutigende Worte.

Zuletzt waren Zweifel an der erwarteten Konjunkturerholung aufgekommen. Die Angst vor einem Double-Dip ging um, einem zweiten Abschwung in einer Rezessionsphase. Die US-Wirtschaft habe die private Nachfrage künstlich hochgehalten. Durch Sonderaktionen, insbesondere die Auto-Industrie. Das werde sich im laufenden Jahr rächen, so die Pessimisten. Dass jetzt mit GM gerade ein Autogigant die Prognose für das laufende Jahr anhebt, nimmt den Skeptikern erst einmal den Wind aus den Segeln.  

Die Bullen trampeln wieder auf das Parkett. Und mit einem atemberaubenden Tempo. So schnell, dass die Gefahr besteht, dass den Hufentieren die Puste ausgeht. Und die Bären wieder die Oberhand gewinnen. Doch jetzt wird erst einmal gefeiert, nicht an morgen gedacht. Die Chance, dass die Bullen dauerhaft dominieren sind nach den Neuigkeiten jedenfalls größer geworden. Auch wenn sie ihr Tempo bremsen müssen.  

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