VARIAN MEDICAL SYSTEMS: JAHRESBERICHT 2003 DYNAMIC TARGETING IGRT-„WAS NUN?“
3D I E Z U K U N F T I S T I N B E W E G U N G
Hochauflösende Strahlentherapieverfahren wie IMRT ermöglichen
es den Ärzten, Strahlendosen zu planen und zu verabreichen, die
präzise auf die dreidimensionalen Konturen eines Tumors
abgestimmt sind. Tumoren sind allerdings weder unbewegliche noch
unveränderliche Ziele. Sie können zwischen den und sogar während
der täglichen Behandlungen ihre Lage ändern. Die Tumoren ändern
einerseits ihre Lage, weil der Patient - eine unvermeidliche Tatsache
- nicht jeden Tag in der exakt gleichen Position behandelt werden
kann. Auch wenn es gelingt, den Patienten jeden Tag in der exakt
gleichen Position zu behandeln, können sich Tumoren im Lauf einer
sechs- bis achtwöchigen Therapie um zwei bis drei Zentimeter
verschieben. Andererseits haben normale physiologische Prozesse
wie die Atmung ebenfalls zur Folge, dass sich einige Organe und
Tumoren während einer täglichen Behandlung in erheblichem
Umfang bewegen können.
Die Ideallösung bestünde darin, alle therapeutischen
Röntgenstrahlen gezielt auf die Tumorzellen zu richten, ohne dabei
gesunde Zellen zu schädigen. In der Realität kompensiert der Arzt
eine nicht genau bekannte Tumorposition oder mögliche
Tumorbewegungen durch die Behandlung normalen, gesunden
Gewebes am Rand des Tumors. Dadurch wird ausgeschlossen, dass
einzelne Teile des Tumors verschont bleiben oder eine zu niedrige
Strahlendosis erhalten. Wäre der Arzt jedoch in der Lage, die exakte
Tumorposition zum Zeitpunkt der Behandlung zu kennen und auf
Positionsänderungen entsprechend zu reagieren, könnte die
Bestrahlung gesunden Gewebes erheblich reduziert werden.
„Der bildgeführten Radiotherapie kommt entscheidende
Bedeutung zu, weil uns damit eine Behandlungstechnik zur
Verfügung steht, deren Präzision uns eine bessere Definition der
Tumorgrenzen ermöglicht. Damit kann der bestrahlte Bereich
reduziert und gesundes Gewebe geschont werden“, so Dr. Jean
Bourhis, Leiter der Abteilung Radioonkologie am Institut Gustave-
Roussy in Villejuif (Frankreich) und führender Experte für die
Behandlung von Kopf- und Halskrebs.
Außerdem „berücksichtigt die bildgeführte Strahlentherapie die
Bewegungen von Organen wie Lunge, Herz und Darm“, so Dr.
Richard Hoppe, Leiter der Abteilung Radioonkologie an der Stanford
University (USA). „Weil wir mit dieser neuen Methode kritische
Organbewegungen verfolgen können, sind wir theoretisch in der Lage,
ohne Gefährdung des Patienten höhere Dosen zu verabreichen und
damit wirksamere Gegenmaßnahmen gegen Tumoren zu ergreifen.“
An der Tohoku University School of Medicine (Japan) hat Dr.
Yoshihiro Takai mehrere Möglichkeiten untersucht, wie der
Zieltumor mit Hilfe der Röntgenfluoroskopie routinemäßig sichtbar
gemacht werden kann und Korrekturen an der Positionierung des
Patienten vorgenommen werden können. „Falsche Positionierung und
Organbewegungen haben negative Auswirkungen auf die Präzision
der Strahlentherapie“, so Dr. Takai. „Das wichtige Ziel, den
bestrahlten Bereich zu verkleinern, kann nur mit besseren Methoden
zur Positionierung des Patienten erreicht werden.“
In einem kürzlich erschienenen Leitartikel der Varian-Zeitschrift
Centerline
schrieb Dr. James Cox, Leiter der Abteilung fürRadioonkologie am M. D. Anderson Cancer Center der University of
Texas (USA), dass mit der Weiterentwicklung der bildgeführten
Strahlentherapie immer mehr Tumoren therapierbar werden. „Wir
werden in der Lage sein, erstmals die schwer erkennbaren kleinen
Läsionen der Leber und anderer von Metastasen betroffener
Regionen sichtbar zu machen und zu behandeln.“
WA S I S T D Y N A M I C TA R G E T I N G I G R T ?
„Wir stehen erst am Anfang der Implementierung der bildgeführten
Therapie in Echtzeit“, so Dr. Cox. „Mit zunehmendem Wissen über
Tumorbewegungen mussten wir erkennen, dass wir uns bei der
Positionierung des Patienten nicht ausschließlich an Markierungen
oder Tätowierungen der äußeren Anatomie orientieren können. Im
Zuge der immer konformaleren Therapien und der Bemühungen,
den intensiv bestrahlten Bereich so präzise wie möglich auf den
Tumor zu konzentrieren, müssen wir unsere Anstrengungen
konsequent darauf ausrichten, jeden Tag die genaue Position des
Tumors zu bestimmen.“
Die Antwort auf diese klinische Herausforderung lautet Dynamic
Targeting IGRT. Bei diesem Konzept werden Patientenpositionierungssysteme
und Bildgebungsinstrumente eingesetzt, um
Tumoren noch präziser ins Visier nehmen zu können. Dynamic
Targeting IGRT unterstützt den Arzt auf zwei wichtigen Gebieten.
Erstens kann der Arzt minimale Abweichungen bei der Positionierung
des Patienten kompensieren, die bei den täglichen Behandlungen, zu
denen sich ein Patient über einen Zeitraum von mehreren Wochen
einfindet, nicht zu vermeiden sind. Zweitens wird den Ärzten die
Moderne bildgeführte Strahlentherapie
(IGRT)-Technologien verbessern die
Genauigkeit der Zielerfassung der
Tumoren - und zwar auch jener
Tumoren, die sich im Lauf der
Behandlung bewegen oder verändern.
So kann der Arzt bei einigen Patienten
die Behandlung verkürzen.
Konventionelle Therapien und IMRT
erstrecken sich in der Regel über
einen Zeitraum von 6 bis 8 Wochen.
Mit Hilfe der IGRT kann der Arzt einige
Tumoren dagegen in weniger als einer
Woche behandeln. Dieser beschleunigte
Behandlungsplan wird als
„stereotaktische Radiotherapie“ bzw.
„stereotaktische Radiochirurgie“
bezeichnet.
In der Vergangenheit wurden
stereotaktische Methoden in erster
Linie von Neurochirurgen zur
Behandlung von Hirntumoren
eingesetzt, wofür jedoch eine
Spezialausrüstung erforderlich war.
Jetzt hält diese Therapieform dank
Varian auch in der allgemeinen
Strahlentherapie Einzug.
2003 hat das Unternehmen das
weltweit erste bildgeführte
Strahlentherapiesystem entwickelt, das
sowohl für konventionelle als auch für
stereotaktische Therapieformen zur
Krebsbehandlung optimiert ist. Das
vielseitige Trilogy™-System mit
integrierter IGRT-Hardware und
-Software ist auf die dreidimensionale
konformale Radiotherapie, die IMRT,
die stereotaktische Radiochirurgie, die
fraktionierte stereotaktische
Strahlentherapie und die
intensitätsmodulierte Radiochirurgie
ausgelegt.
„Wir haben das erste praktische
und kliniktaugliche System für alle
Formen der externen Strahlentherapie
entwickelt“, so Timothy Guertin,
Präsident des Geschäftsbereiches
Oncology Systems von Varian. „Das
Ziel von Varian besteht darin, den
Radioonkologen eine Möglichkeit zu
geben, das gesamte
Behandlungsspektrum mit einem
einzigen Gerät in einem einzigen
Zimmer durchzuführen.“
Stereotaktische Strahlentherapie: Immer mehr Möglichkeiten
Therapieplan für die stereotaktische
Behandlung eines intrakraniellen
Tumors.
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4Möglichkeit eröffnet, bei der Planung, Simulation und - noch
wichtiger - Durchführung der Behandlung die Tumorbewegung zu
berücksichtigen.
„Dynamic Targeting IGRT erlaubt es den Ärzten, in den Tagen
unmittelbar vor und sogar noch während der Behandlung die exakte
Position u/nd Bewegung eines Tumors festzustellen“, so Calvin
Huntzinger, M.S., Produktmanager der Dynamic Targeting IGRTInitiative
von Varian. „Dadurch wird es den Ärzten garantiert
ermöglicht, die Strahlentherapie zur Behandlung von Tumoren
einzusetzen, die in der Vergangenheit kaum therapierbar waren.“
„Die derzeit erhältlichen Dynamic Targeting IGRT-Instrumente
von Varian umfassen die Exact™-Couch mit Indexed
Immobilization™ zur Positionierung des Patienten, den Acuity™
Simulator, das elektronische digitale Bildgebungssystem
PortalVision™ sowie das RPM™-System zur Kompensation der
Atembewegung“, so Huntzinger. „Jedes dieser Instrumente ist darauf
ausgelegt, den Arzt bei der Planung und Kompensation von
Tumorbewegungen sowie täglicher Veränderungen der
Tumorposition zu unterstützen.“
I G R T U N D S T E R E O TAKTISCHE STRAHLENTHERAPIE:
VERKÜRZUNG DER BEHANDLUNG
Die höhere Präzision der Dynamic Targeting IGRT eröffnet die
Möglichkeit, die 30 bis 40 täglichen Behandlungssitzungen oder
„Fraktionen“, die normalerweise für die Verabreichung einer vollen
Strahlendosis erforderlich sind, erheblich zu reduzieren. Mit der
verbesserten Bildgebungs- und Verabreichungstechnologie könnten
einige kleine Läsionen mit Hilfe der „stereotaktischen
Radiochirurgie“ in einer einzigen Sitzung behandelt werden,
während andere Läsionen unter Einsatz der „stereotaktischen
Strahlentherapie“ in nur drei bis fünf Sitzungen behandelt werden
könnten. In der Ärzteschaft besteht Konsens darüber, dass diese
Therapieform ein enormes Potenzial aufweist. Laut Dr. Hoppe
könnte ein IGRT-Konzept, bei dem der Arzt höhere Strahlendosen in
weniger Fraktionen anwenden kann, „sowohl eine bessere Reaktion
der Tumoren auf die einzelnen Dosen als auch mehr Komfort für den
Patienten bedeuten, da die Anzahl der Behandlungssitzungen
reduziert wird.“
Dr. Cox und seine Kollegen haben am Exact™-Targeting-System
gearbeitet, das einen CT-Scanner (GE Medical Systems) mit einem
medizinischen Linearbeschleuniger vom Typ Clinac® (Varian
Medical Systems) kombiniert. Das Ziel dieser Anstrengungen bestand
darin, einige der von IGRT eröffneten Möglichkeiten zu untersuchen.
„Wir haben ein Programm für die stereotaktische Behandlung von
Wirbelsäulentumoren entwickelt“, so Dr. Cox. „Wir benötigen nur
sehr wenige Fraktionen, um Tumoren in den Wirbelkörpern zu
behandeln. Wir haben den Tumor exakt getroffen, ohne dabei das nur
Millimeter entfernte Rückenmark zu verletzen.“ Wirbelsäulentumoren
sind zwar in der Regel stationär, aber Probleme mit
der Positionierung des Patienten haben derartige Behandlungen in
der Vergangenheit unmöglich gemacht. „Nie zuvor haben wir von
unseren Positionierungsverfahren eine höhere Präzision verlangt, aber
jetzt gibt es dazu keine Alternative mehr. In diesen Fällen fertigen wir
vor jeder Therapiesitzung neue Aufnahmen an. In der Regel wird der
Patient dann vor jeder Behandlung einige Millimeter bewegt.“
„RESPIRATORY G AT I N G “ :
KOMPENSAT I O N D E R ATEMBEWEGUNG
Das Real-Time Position Management (RPM)™-System zur
Kompensation der Atembewegung von Varian gehört zu den
wichtigsten Instrumenten der Dynamic Targeting IGRTTechnologie.
Mit diesem System kann der Arzt zur Bildgebung und
Behandlung den jeweils optimalen Moment des Atmungszyklus des
Patienten auswählen.
Dr. Anthony M. Berson, Leiter der Abteilung Radioonkologie am
St. Vincent's Comprehensive Cancer Center in New York (USA)
gehörte zu den ersten Ärzten, die Lungenkrebspatienten unter RPMKompensation
der Atembewegung behandelt haben.
Laut Dr. Berson bewegen sich Tumoren in den mittleren oder
unteren Lungenlappen bei der Atmung des Patienten am stärksten,
weil sich das Zwerchfell hebt und senkt. Unter Kompensation der
Atembewegung werden auch diese Tumoren therapierbar, weil nur in
den Momenten eine Strahlenbehandlung erfolgt, in denen sich der
Tumor gerade im Zielbereich befindet.
„Wir haben zwischen 200 und 300 Patienten unter Kompensation
der Atembewegung behandelt“, so Dr. Berson. „Auf diese Weise
konnten wir das Volumen des behandelten Lungengewebes
reduzieren und so auch einige Patienten in schlechterem
Allgemeinzustand mit beeinträchtigter Lungenfunktion behandeln.
Bei solchen Patienten darf der kleine Rest an gesundem
Lungengewebe auf keinen Fall geschädigt werden. Dank der
Kompensation der Atembewegung wurde das normale
Lungengewebe in diesen Fällen nicht in Mitleidenschaft gezogen. Wir
sind außerdem in der Lage, Lungentumoren mit höheren
Strahlendosen zu behandeln, da das Volumen an gesundem
Lungengewebe, das der Strahlung ausgesetzt wird, auf ein Minimum
reduziert werden kann.“
Anfänglich konzentrierte sich Dr. Berson auf die Behandlung von
Krebspatienten im fortgeschrittenen Stadium, bei denen sich bereits
Metastasen gebildet hatten. Diese Patienten litten an fortgeschrittenen
Krankheiten und hatten kaum mehr Aussicht auf Genesung, aber
dennoch konnten ihre Schmerzen reduziert und ihre Lebensqualität
verbessert werden. Die überweisenden Ärzte haben jedoch inzwischen
damit begonnen, Lungenkrebspatienten bereits im Frühstadium zur
Behandlung unter Kompensation der Atembewegung zu Dr. Berson
zu schicken.
„Diese Fälle werden oft chirurgisch behandelt, aber aus
unterschiedlichen Gründen kommt bei einigen der Patienten
eigentlich keine Operation in Frage. Mit Hilfe der Strahlentherapie
in Kombination mit der Kompensation der Atembewegung können
wir diese kleinen Tumoren, die sich noch im Frühstadium befinden,
sehr präzise beseitigen“, so Dr. Berson. „Die Patienten vertragen die
Behandlung sehr gut. Wir konnten auf diese Weise eine sehr gezielte
Lungenkrebstherapie anbieten, die ein hohes Maß an Komfort
bietet und der seitens der Patienten großes Vertrauen entgegengebracht
wird.“
Dr. Yoshihiro Takai
„Das wichtige Ziel, den
bestrahlten Bereich zu
verkleinern, kann nur mit
besseren Methoden zur
Positionierung des Patienten
erreicht werden.“
Dr. James Cox
„Wir werden in der Lage sein,
erstmals die schwer
erkennbaren kleinen Läsionen
der Leber und anderer von
Metastasen betroffener
Regionen sichtbar zu machen
und zu behandeln.“
VARIAN MEDICAL SYSTEMS: JAHRESBERICHT 2003 DYNAMIC TARGETING IGRT-„WAS NUN?“
5ANDERE DYNAMIC TA R G E T I N G I G R TTECHNOLOGIEN
Zu den Instrumenten der Dynamic Targeting IGRT von Varian
zählt unter anderem das Acuity-System zur Simulation, Planung
und Überprüfung der Behandlung, mit dem der Arzt
Positionierungsstrategien für den Patienten erarbeiten und die
Tumorbewegung untersuchen kann, lange bevor der Patient
tatsächlich auf dem Linearbeschleuniger behandelt wird. Varian
bietet im Rahmen der Dynamic Targeting IGRT außerdem das
digitale Bildgebungssystem PortalVision™ für den
Linearbeschleuniger Clinac an. Mit diesem System lässt sich prüfen,
ob der Patient richtig positioniert wurde, ob der anvisierte
Behandlungsbereich vor Beginn der Fraktion exakt ausgerichtet ist
und ob die Röntgendosen bei der Behandlung wie gewünscht
verabreicht wurden. Zudem kann der Arzt mit der neuen Portal
Dosimetry-Option erkennen, ob die verabreichte Dosis dem
geplanten Verteilungsmuster entspricht.
Mit dem Acuity-System, der RPM-Kompensation der
Atembewegung und PortalVision ist Varian auf einem guten Weg, die
Probleme im Zusammenhang mit der Therapieplanung, der
Patientenpositionierung, der Kompensation der Tumorbewegung und
der Überprüfung des Therapieerfolgs zu lösen. Mit diesen
Fortschritten ist das Potenzial der bildgeführten Radiotherapie jedoch
noch längst nicht ausgereizt. „Je präziser die Ergebnisse werden, desto
mehr rücken andere Probleme ins Blickfeld“, so Dr. Cox vom M. D.
Anderson Cancer Center. „Wir sind an einem Punkt angelangt, an
dem die Bildführung allein nicht mehr ausreicht. Was wir jetzt
brauchen, ist die Bildführung in Echtzeit.“
Der nächste wichtige Schritt besteht also darin, den
Linearbeschleuniger mit einem neuen, integrierten Röntgenbildgebungssystem
auszustatten, das den Ärzten unmittelbar vor und
sogar während der Behandlung einen Blick auf den Tumor und das
umliegende Gewebe ermöglicht. Es ist keine Überraschung, dass
Varian den Krankenhäusern in Kürze ein solches System anbieten
kann.
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG:
SYSTEMINTEGRIERTE BILDGEBUNG
Varian hat in der Vergangenheit bereits ähnliche Komponenten
entwickelt, die nach wie vor beim Acuity™-Simulationssystem
eingesetzt werden. Der Plan sieht vor, diese Komponenten
anzupassen und die Linearbeschleuniger vom Typ Clinac und
Trilogy mit besonderen niedrigdosierten Röntgenbildgebungssystemen
auszustatten. Genau wie das Acuity-System verfügt das
geplante integrierte Bildgebungssystem über eine spezielle
Röntgenröhre und einen Hochgeschwindigkeits-Flachbilddetektor
aus amorphem Silizium, der auf zwei Roboterarmen montiert ist.
Bei diesem System liefert ein niederenergetischer Energiestrahl
hochauflösende Bilder, die mit einem Minimum an Strahlenexposition
des Patienten aufgenommen werden können. Mit der
hochspezialisierten Software können diese Bilder verwaltet und mit
Referenzbildern verglichen werden, die zu Diagnostik- und
Simulationszwecken angefertigt wurden. Damit können winzige
Änderungen an der Position des Patienten automatisch
vorgenommen werden.
Das neue integrierte Bildgebungssystem von Varian verfügt über
mehrere Bildgebungsmodi, so dass der Arzt zwischen verschiedenen
Optionen wählen kann:
Beim radiographischen Modus werden entweder gewöhnliche
diagnostische Röntgenstrahlen oder so genannte Seeds (Implantate),
die zur Markierung in den Tumor oder seine Umgebung eingesetzt
werden, verwendet, um das Knochengewebe um den Tumor sichtbar
zu machen. Dieser Bildgebungsmodus unterstützt den Arzt bei der
täglichen Überprüfung und Anpassung der Position des Patienten.
Beim Fluoroskopie-Modus werden schnelle Röntgensequenzen in
bewegte Live-Bilder umgewandelt. Der Arzt erhält damit die
Möglichkeit, die Genauigkeit der Positionierung zu prüfen und
Therapiepläne umzusetzen, bei denen Tumorbewegungen und die
Kompensation der Atembewegung berücksichtigt werden müssen.
Beim Fluoroskopie-Modus werden schnelle Röntgensequenzen in
bewegte „Live“-Bilder umgewandelt. Der Arzt erhält damit die
Möglichkeit, die Genauigkeit der Positionierung zu prüfen und
Therapiepläne umzusetzen, bei denen Tumorbewegungen und die
Kompensation der Atembewegung berücksichtigt werden müssen.
„Ein optimales eingebautes Bildgebungssystem sollte den Ärzten
nicht nur verschiedene nützliche Aufnahmen liefern, sondern
vollständig in das gesamte Strahlentherapieverfahren integriert sein,
damit die angefertigten Aufnahmen unverzüglich online mit Bildern
aus anderen Phasen der Therapie verglichen werden können“, so
Huntzinger. „Dadurch können sofort Anpassungen oder Korrekturen
des Therapieplans bzw. der Patientenposition vorgenommen
werden.“ Das Produkt benötigt noch die Freigabe nach § 510(k) der
amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA.
WAS NUN?
Die Ausstattung der Linearbeschleuniger mit Bildgebungssystemen ist
jedoch nur ein Ziel in der Gesamtstrategie von Varian. „Die
Zielsetzung unserer Dynamic Targeting IGRT-Initiative besteht
letztlich darin, alle Instrumente anzubieten, die zur Kompensation
aller Arten von Tumorbewegungen erforderlich sind“, so Timothy
Guertin, Präsident des Geschäftsbereiches Oncology Systems von
Varian. „Wir wollen den Radioonkologie-Abteilungen ein
vollständiges Paket sich ergänzender und integrierter Produkte
anbieten, die automatisch alle Schritte kombinieren, die bei der
Planung und Durchführung der bildgeführten Strahlentherapie
berücksichtigt werden müssen“, so Huntzinger. „Dynamic Targeting
IGRT eröffnet der Radioonkologie noch nie da gewesene
Möglichkeiten in den Bereichen Dynamic Tracking, Patientenpositionierung
und Überprüfung des Therapieerfolgs. Mit der neuen
Option, unmittelbar vor oder - dieses Ziel wird in nächster Zeit
anvisiert - sogar während der Behandlung Korrekturen der Zielerfassung
vorzunehmen, sind die Onkologen dank der Dynamic
Targeting IGRT-Initiative von Varian in der Lage, auch nicht
stationäre Ziele exakt zu treffen.“
Dr. Anthony Berson
„Mit Hilfe der Strahlentherapie
in Kombination mit
der Kompensation der Atembewegung
können wir diese
kleinen Tumoren, die sich
noch im Frühstadium befinden,
sehr präzise beseitigen.“
Timothy Guertin
„Die Zielsetzung unserer
Dynamic Targeting IGRTInitiative
besteht letztlich darin,
alle Instrumente anzubieten, die
zur Kompensation aller Arten
von Tumorbewegungen
erforderlich sind.“
VARIAN MEDICAL SYSTEMS: JAHRESBERICHT 2003 IMRT HEUTE
6Als bei Patsy Huban, 57, eine seltene
Form des Kehlkopfkrebses diagnostiziert
wurde, begann ihr Ehemann
sofort damit, Nachforschungen über die
möglichen Behandlungsoptionen
anzustellen. Dabei stieß er auf IMRT.
Um von dieser Technologie profitieren
zu können, fuhr das Ehepaar 33 Tage
lang jeden Tag über 100 km von
seinem Wohnort Athens, Georgia (USA)
zum Universitätsklinikum der Emory
University in Atlanta, damit an Patsy
eine IMRT-Behandlung durchgeführt
werden konnte. So sollte das
Krebsgeschwür zerstört werden,
während gleichzeitig Gehör,
Sprachfähigkeit, Zähne und
Speichelfunktion, die bei anderen
Behandlungsformen in Mitleidenschaft
gezogen worden wären, erhalten
bleiben sollten.
„Mein Arzt sagte mir, dass die
Stelle, die bei mir bestrahlt werden
muss, aufgrund der empfindlichen
umliegenden Gewebe die
größtmögliche Herausforderung
darstellt,“ so Huban. „Zum Glück wird
IMRT an diesem Klinikum angeboten.
Ich bin sehr, sehr glücklich“, sagte sie.
Gegenwärtig wird IMRT von
Patienten in aller Welt entdeckt - sei
es im Internet, in den Nachrichten
oder durch Informationsmaterial von
Krankenhäusern, die IMRT anbieten.
Im letzten Jahr erschienen
umfangreiche Berichte über IMRT in
wichtigen amerikanischen Printmedien
wie
USA Today, Newsweek, BusinessWeek, Forbes, Investor's Business
Daily
sowie in HundertenRegionalzeitungen wie
Chicago Sun-Times, Pittsburgh Post-Gazette, San
Jose Mercury News, Houston
Chronicle, Miami Herald, South China
Morning Post und Hindustan Times
.Auch im Rahmen der
Nachrichtensendungen der
verschiedenen Fernsehstationen der
ABC, NBC und CBS (USA) sowie auf
BBC (Großbritannien) wurde über IMRT
berichtet.
Die Zahl der Krebszentren, an
denen die SmartBeam(tm) IMRT von
Varian angeboten wird, hat sich jedes
Jahr mehr als verdoppelt. 1997 gab es
auf der ganzen Welt nur ein einziges
Zentrum, das über SmartBeam IMRT
verfügte. Bis 2000 war diese Zahl auf
40 angewachsen. Die Zahlen verdoppelten
sich nochmals auf 82 (2001)
und 188 (2002). 2003 explodierte die
Zahl gar auf 472. Bei diesem Tempo
könnte die Zahl von Krankenhäusern,
in denen IMRT angeboten wird, bis
Ende 2004 durchaus auf 1.000
steigen.
„IMRT dient zwar in vielen Kliniken
gegenwärtig noch in erster Linie der
Behandlung von Prostata-, Kopf- und
Hals- sowie Brustkrebs, aber die Ärzte
haben in letzter Zeit auch damit
begonnen, diese Therapieform zur
Behandlung von gynäkologischen
Tumoren, Bauchspeicheldrüsenkrebs,
Magen-Darm-Tumoren, pädiatrischen
Tumoren, Lungenkrebs und Tumoren,
Lymphomen, Sarkomen und
Mesotheliomen des zentralen
Nervensystems und des Gehirns
einzusetzen“, so Dr. Arno J. Mundt,
Radioonkologe an der University of
Chicago (USA), der die Einführung von
IMRT in medizinischen Einrichtungen
überall in den USA untersucht hat: „Die
Literatur belegt, dass IMRT den
konventionellen Methoden bei vielen
Tumorpositionen überlegen ist. Die
derzeit erhobenen Daten deuten darauf
hin, dass die Vorteile der IMRT
gleichbedeutend mit einer niedrigeren
Toxizitätsrate und, an bestimmten
Stellen, mit einer verbesserten
Tumorkontrolle sind.“
Das Potenzial der IMRT spricht
sich herum, und immer mehr
Krebspatienten wie Patsy Huban wollen
von ihren Ärzten wissen, ob die IMRT
auch für sie geeignet ist.
David Prislupsky wurde wegen
Prostatakrebs am The Dale and
Frances Hughes Cancer Center in East
Stroudsburg, Pennsylvania (USA)
behandelt. Er hatte zunächst einen
laparoskopischen Eingriff in Erwägung
gezogen, wurde dann aber von einem
anderen Patienten seiner
Behandlungsgruppe auf IMRT
aufmerksam gemacht.
„Er hat mir ausführlich darüber
erzählt, und natürlich war ich
interessiert,“ erinnert sich Prislupsky.
„Er hatte aus dem Internet
Informationen zur IMRT am Memorial
Sloan-Kettering Cancer Center in New
York (USA) heruntergeladen und gab
sie an mich weiter.“ Er war so
überzeugt, dass er sofort nach einer
IMRT-Einrichtung in seiner Nähe
Ausschau hielt.
„Die Diagnose „Krebs“ ist kein
Todesurteil“, so Aileen Pruitt, 41, die
am Martin Memorial Hospital in Stuart,
Florida (USA) wegen Brustkrebs
behandelt wurde und den Tumor
überlebt hat. Pruitt entschied sich für
eine Kombination aus Chemotherapie
und IMRT. Außer einer leichten
Hautrötung zeigten sich bei den
insgesamt 33 IMRT-Behandlungen
keinerlei Nebenwirkungen. Die
Behandlung war ein voller Erfolg.
„Du musst alle deine Optionen
abwägen und dich für diejenige
entscheiden, bei der du das beste
Gefühl hast - auch wenn das
manchmal bedeutet, die Anreise zu
einem Behandlungszentrum auf sich
zu nehmen, in dem IMRTBehandlungen
nach dem neuesten
Stand der Technik durchgeführt
werden.“
Patsy Huban, die mit SmartBeam IMRT behandelt wurde und so ihren Kopf- und Halskrebs überlebte, kann heute auf der familieneigenen Farm in Athens, Georgia, wieder
auf Pferden reiten. Es macht ihr Spaß.
IMRT heute
Der Original Bericht siehe mein Link wäre zwar besser, da mit Fotos, aber für die bequemen.
@Lavati, ich hoffe ich konnte dir die Technik von AVian etwas näher bringen.
IMRT Avian ist nicht IMRT Siemens oder Andere.