Es scheint, dass zwei Fehler auch etwas Gutes bewirken können. Zuerst hat US-Präsident Bush Schutzzölle auf Stahlimporte erhoben, die unter anderen die russischen Exporteure treffen. Dann hat Russland ein Importverbot für Geflügel erlassen. Für die USA keine Kleinigkeit, denn 38 US-Staaten exportieren Geflügelteile nach Rußland.
Doch es gibt auch eine gute Nachricht: Das russische Kabinett hat den Weg für eine Mitgliedschaft in der Welthandelsorganisation (WTO) freigemacht. Da Russland aber bislang noch kein Mitglied ist, können in den aktuellen Handelskonflikten weder die USA noch Russland die WTO-Streitschlichtungsstelle anrufen. Russland wird den Zweck einer WTO-Mitgliedschaft allerdings verfehlen und ihre Vorteile nicht nutzen können, wenn es - wie jetzt - nach neuen Möglichkeiten sucht, seine Industrie zu schützen. Wettbewerb macht Unternehmen leistungsfähig, Protektionismus macht sie faul. Ohne eine -Strikturreform nützt daher rußland eine WTO-Mitgliedschaft wenig.
Als Maßstab dafür, ob es die russische Regierung mit den strukturellen Reformen ernst meint, kann die Zukunft von Gazprom, dem zu 38 Prozent staatlich kontrollierten Gasgiganten, gelten. Gazprom kämpft mit rückläufigen Exporteinnahmen, hohen Investitionskosten und Steuerschulden. Mehr als 75 Prozent der Produktion fließt in die russische Wirtschaft, wobei die Einnahmen weder die Betriebskosten noch die erforderlichen Investitionen decken. Im innerrussischen Geschäft geht es im wesentlichen um Politik. Und das macht die Geschäftsführer von Gazprom zu mächtigen Männern.
Am Beispiel Gazprom wird deutlich, was in der russischen Wirtschaft falsch läuft - die Vermischung von Politik und Wirtschaft. Notwendig ist mehr Transparenz und weniger Politik. Denn undurchsichtige Verwaltungsstrukturen der Unternehmen und politisch beeinflußte Gerichtsverfahren dienen nur dazu, ein System aufrechtzuerhalten, das einigen wenigen Industriemagnaten fette Renditen liefert.
Die WTO-Mitgliedschaft könnte frischen Wettbewerbswind in die geschützten Sektoren bringen. Aber nur Strukturreformen können sicherstellen, dass die russischen Unternehmen sich der Herausforderung auch stellen.
Wall Street Journal
Doch es gibt auch eine gute Nachricht: Das russische Kabinett hat den Weg für eine Mitgliedschaft in der Welthandelsorganisation (WTO) freigemacht. Da Russland aber bislang noch kein Mitglied ist, können in den aktuellen Handelskonflikten weder die USA noch Russland die WTO-Streitschlichtungsstelle anrufen. Russland wird den Zweck einer WTO-Mitgliedschaft allerdings verfehlen und ihre Vorteile nicht nutzen können, wenn es - wie jetzt - nach neuen Möglichkeiten sucht, seine Industrie zu schützen. Wettbewerb macht Unternehmen leistungsfähig, Protektionismus macht sie faul. Ohne eine -Strikturreform nützt daher rußland eine WTO-Mitgliedschaft wenig.
Als Maßstab dafür, ob es die russische Regierung mit den strukturellen Reformen ernst meint, kann die Zukunft von Gazprom, dem zu 38 Prozent staatlich kontrollierten Gasgiganten, gelten. Gazprom kämpft mit rückläufigen Exporteinnahmen, hohen Investitionskosten und Steuerschulden. Mehr als 75 Prozent der Produktion fließt in die russische Wirtschaft, wobei die Einnahmen weder die Betriebskosten noch die erforderlichen Investitionen decken. Im innerrussischen Geschäft geht es im wesentlichen um Politik. Und das macht die Geschäftsführer von Gazprom zu mächtigen Männern.
Am Beispiel Gazprom wird deutlich, was in der russischen Wirtschaft falsch läuft - die Vermischung von Politik und Wirtschaft. Notwendig ist mehr Transparenz und weniger Politik. Denn undurchsichtige Verwaltungsstrukturen der Unternehmen und politisch beeinflußte Gerichtsverfahren dienen nur dazu, ein System aufrechtzuerhalten, das einigen wenigen Industriemagnaten fette Renditen liefert.
Die WTO-Mitgliedschaft könnte frischen Wettbewerbswind in die geschützten Sektoren bringen. Aber nur Strukturreformen können sicherstellen, dass die russischen Unternehmen sich der Herausforderung auch stellen.
Wall Street Journal