Leistung der deutschen Wirtschaft ist im 4. Qu weiter gefallen
Wiesbaden (vwd) - Die Leistung der deutschen Wirtschaft ist im Schlussquartal des vergangenen Jahres weiter gefallen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch berichtet, blieb das Bruttoinlandsprodukt (BIP) saison- und kalenderbereinigt um 0,3 Prozent unter dem Niveau des Vorquartals und verzeichnete damit das zweite Mal in Folge einen Rückgang. Von vwd befragte Analysten hatten das BIP-Minus exakt vorhergesagt. Für das dritte Quartal revidierte Destatis den im November gemeldeten Rückgang von 0,1 Prozent auf minus 0,2 Prozent.
Gegenüber dem vierten Quartal 2000 wurde mit minus 0,1 Prozent ebenfalls eine Schrumpfung der deutschen Wirtschaftsleistung verzeichnet; dies war auf Jahressicht das erste BIP-Minus seit dem ersten Quartal 1996 (ebenfalls minus 0,1 Prozent). Dabei stand im vierten Quartal ein Arbeitstag weniger als im entsprechenden Vorjahresquartal zur Verfügung. Ohne diesen Kalendereffekt hätte es laut Destatis auf Jahressicht ein Nullwachstum gegeben.
Im dritten Quartal noch hatte es gegenüber dem Vorjahresquartal eine BIP-Zunahme von revidiert 0,4 (vorläufig: plus 0,3) Prozent gegeben. Der für das gesamte Jahr 2001 im Januar gemeldete BIP-Anstieg um 0,6 Prozent wurde bestätigt, obwohl Destatis für das vierte Quartal ursprünglich eine Stagnation ("rote Null") der BIP-Entwicklung gegenüber dem dritten Quartal unterstellt hatte.
Destatis zufolge fielen auf der Verwendungsseite des BIP die privaten Konsumausgaben um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal, während auf Jahressicht noch ein Anstieg um 1,2 Prozent verzeichnet wurde. Für den Staatsverbrauch wurden entsprechende Werte von plus 0,9 Prozent bzw plus 1,8 Prozent gemeldet. Die Bruttoanlageinvestitionen verringerten sich im Berichtszeitraum auf Quartalssicht um 0,9 Prozent und auf Jahressicht um 6,6 Prozent. Während die Ausrüstungsinvestitionen dabei auf Jahressicht ihre Abwärtsdynamik verstärkten, fielen die Bauinvestitionen mit einer geringeren Rate als im Quartal zuvor.
Insgesamt zeigen die BIP-Zahlen, dass das negative Wachstum im vierten Quartal sowohl auf Quartals- als auch auf Jahressicht vor allem aus schwachen Investitionstätigkeit resultierte. Ein deutlich positiver Wachstumsbeitrag ging dagegen im Jahresvergleich mit 1,9 Prozentpunkten vom Außenbeitrag aus. Auf Quartalssicht war der Beitrag allerdings mit minus 0,4 Prozentpunkten negativ, da die Exporte im vierten Quartal einen Rückgang zum Vorquartal verzeichneten, während die Importe unverändert blieben.
Destatis verweist im Weiteren darauf, dass eine Neuberechnung der Defizitquote - auf Grundlage aktualisierter und zusätzlicher Daten über Steuereinnahmen bei Bund, Ländern und Gemeinden - einen Wert von 2,7 Prozent ergeben hat. Zuletzt noch war das Finanzierungsdefizit des Staates in Prozent des BIP mit 2,6 Prozent angegeben worden. +++ Peter Trautmann
vwd/27.2.2002/ptr
27. Februar 2002, 09:05
Wiesbaden (vwd) - Die Leistung der deutschen Wirtschaft ist im Schlussquartal des vergangenen Jahres weiter gefallen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch berichtet, blieb das Bruttoinlandsprodukt (BIP) saison- und kalenderbereinigt um 0,3 Prozent unter dem Niveau des Vorquartals und verzeichnete damit das zweite Mal in Folge einen Rückgang. Von vwd befragte Analysten hatten das BIP-Minus exakt vorhergesagt. Für das dritte Quartal revidierte Destatis den im November gemeldeten Rückgang von 0,1 Prozent auf minus 0,2 Prozent.
Gegenüber dem vierten Quartal 2000 wurde mit minus 0,1 Prozent ebenfalls eine Schrumpfung der deutschen Wirtschaftsleistung verzeichnet; dies war auf Jahressicht das erste BIP-Minus seit dem ersten Quartal 1996 (ebenfalls minus 0,1 Prozent). Dabei stand im vierten Quartal ein Arbeitstag weniger als im entsprechenden Vorjahresquartal zur Verfügung. Ohne diesen Kalendereffekt hätte es laut Destatis auf Jahressicht ein Nullwachstum gegeben.
Im dritten Quartal noch hatte es gegenüber dem Vorjahresquartal eine BIP-Zunahme von revidiert 0,4 (vorläufig: plus 0,3) Prozent gegeben. Der für das gesamte Jahr 2001 im Januar gemeldete BIP-Anstieg um 0,6 Prozent wurde bestätigt, obwohl Destatis für das vierte Quartal ursprünglich eine Stagnation ("rote Null") der BIP-Entwicklung gegenüber dem dritten Quartal unterstellt hatte.
Destatis zufolge fielen auf der Verwendungsseite des BIP die privaten Konsumausgaben um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal, während auf Jahressicht noch ein Anstieg um 1,2 Prozent verzeichnet wurde. Für den Staatsverbrauch wurden entsprechende Werte von plus 0,9 Prozent bzw plus 1,8 Prozent gemeldet. Die Bruttoanlageinvestitionen verringerten sich im Berichtszeitraum auf Quartalssicht um 0,9 Prozent und auf Jahressicht um 6,6 Prozent. Während die Ausrüstungsinvestitionen dabei auf Jahressicht ihre Abwärtsdynamik verstärkten, fielen die Bauinvestitionen mit einer geringeren Rate als im Quartal zuvor.
Insgesamt zeigen die BIP-Zahlen, dass das negative Wachstum im vierten Quartal sowohl auf Quartals- als auch auf Jahressicht vor allem aus schwachen Investitionstätigkeit resultierte. Ein deutlich positiver Wachstumsbeitrag ging dagegen im Jahresvergleich mit 1,9 Prozentpunkten vom Außenbeitrag aus. Auf Quartalssicht war der Beitrag allerdings mit minus 0,4 Prozentpunkten negativ, da die Exporte im vierten Quartal einen Rückgang zum Vorquartal verzeichneten, während die Importe unverändert blieben.
Destatis verweist im Weiteren darauf, dass eine Neuberechnung der Defizitquote - auf Grundlage aktualisierter und zusätzlicher Daten über Steuereinnahmen bei Bund, Ländern und Gemeinden - einen Wert von 2,7 Prozent ergeben hat. Zuletzt noch war das Finanzierungsdefizit des Staates in Prozent des BIP mit 2,6 Prozent angegeben worden. +++ Peter Trautmann
vwd/27.2.2002/ptr
27. Februar 2002, 09:05