Reagan-Visite 1982: Straßenschlachten und Verletzte
Von Hans-Rüdiger Karutz
Es war einer der gewalttätigsten, schlimmsten Tage im alten West-Berlin: Als US-Präsident Ronald Reagan am 11. Juni 1982 - fast auf den Tag zwanzig Jahre später kommt sein Nach-Nach-Nachfolger George Bush jun. in die Stadt - vor rund 25 000 scharf kontrollierten Berlinern im Schlosspark von Charlottenburg sprach, stand zur selben Zeit ein Teil der City in Flammen: Rauchwolken hüllten den Nollendorfplatz ein, «Möbel-Roland» wurde vom Mob geplündert, Tränengas-Granaten zischten über die Bülowstraße, am Winterfeldtplatz lieferten sich in schwarze Kluft vermummte Chaoten mit Polizisten stundenlange Straßenschlachten - und Kreuzberg war komplett vom U-Bahn- und Busverkehr abgeriegelt: «Aus Sicherheitsgründen», wie es damals ein Polizeisprecher formulierte