16. Mai 2003 Viele Menschen vertreten die Meinung, daß so genannte Leerverkäufe trotz ihrer Legalität ethisch nicht korrekt sind. Bei Leerverkäufen handelt es sich um eine Verkaufsstrategie, bei der man darauf spekuliert, daß ausgewählte Aktien im Kurs sinken. Ich kann mich dieser Meinung nicht anschließen. Ich bin sogar dafür bekannt, dass ich selbst schon Leerverkäufe getätigt habe.
Kritiker behaupten, daß Spekulanten, die Leerverkäufe tätigen, keinen Beitrag zur Kapitalbeschaffung leisten und böse, falsche Gerüchte in Umlauf bringen. Daran ist schon ein bißchen Wahrheit, aber nicht allzu viel, wenn Sie mich fragen. Diejenigen, die Leerverkäufe tätigen, erfüllen - vielleicht nur zufällig - einen sinnvollen sozialen Zweck. Sie helfen dabei, unkritische Anleger davor zu bewahren, überbewertete Aktien zu kaufen, indem sie den Kurs von Aktien mit versteckten Mängeln drücken.
Wenn man Leerverkäufe tätigt, leiht man sich Aktien und verkauft sie sofort. Der Erlös aus dem Verkauf verbleibt auf dem Maklerkonto bis der Handel durch den Kauf von Aktien als Ersatz für die geliehenen „gedeckt“ wird. Sind die Aktien in der Zwischenzeit im Kurs gefallen, macht man Gewinn.
Rückblick auf die Bilanz früherer Leerverkäufe
Vor zwei Jahren habe ich eine Liste mit drei Aktien veröffentlicht, von denen ich dachte, sie seien gut geeignet für Leerverkäufe. Seitdem waren bei diesen drei Titeln Gewinne von 41 Prozent zu verzeichnen da sie gefallen sind, während der Standard & Poor's 500 Index 25 Prozent verloren hat. Der größte Verlierer - oder aus der Sicht von Leerverkäufern auch Gewinner - war Triton PCS Holdings Inc. mit einem Rückgang um 92 Prozent.
Vor einem Jahr habe ich das Experiment mit fünf anderen Kandidaten für Leerverkäufe wiederholt. Seit dem 17. Mai 2002 bis letzten Dienstag haben die entsprechenden fünf Aktien durchschnittlich 15 Prozent verloren, während der S&P 500 um 13 Prozent gefallen ist.
Die beste der Empfehlungen von vor einem Jahr war Semtech Corp. Die Aktie ist um 53 Prozent gefallen. Falsch lag ich dagegen mit meiner Empfehlung von Zimmer Holdings Inc. Diese Aktie ist im vergangenen Jahr um 32 Prozent gestiegen und hat somit zu Verlusten für mich und einige meiner Klienten geführt.
Leerverkäufe nicht für jeden Anleger geeignet
Deshalb rate ich zur Vorsicht: Leerverkäufe sind nichts für jedermann! In der Regel sollten nur erfahrene und anspruchsvolle Anleger sich daran versuchen. Diese Art der Spekulation ist mit einem hohen Risiko verbunden, da die Verluste die Anfangsinvestition übersteigen können. Und da die Börse in Jahren gerechnet häufiger steigt als fällt, arbeiten Leerverkäufer gegen den Trend.
Wenn Sie das Wissen und den Mut haben, es mit Leerverkäufen zu versuchen, nenne ich Ihnen an dieser Stelle fünf Aktien, die meiner Meinung nach dafür in Frage kommen:
Amylin Pharmaceuticals Inc.
Was Amylin betrifft, ist es schwierig für mich, etwas zu sagen. Ich habe mit dieser Aktie Leerverkäufe für mich selbst und für viele meiner Klienten getätigt. Leider haben einige Klienten dabei ungefähr 30 Prozent verloren. Mit anderen Worten ist die Aktie um 30 Prozent gestiegen seit ich zum ersten Mal Leerverkäufe für sie damit getätigt habe. Dessen ungeachtet bleiben wir vorerst bei unserer Leerverkaufsposition für Amylin-Aktien. Sobald der Kursanstieg der Aktie einen Wert erreicht, der für uns einen Verlust von 40 Prozent bedeutet, würden wir die Position entsprechend unseren Prinzipien zur Verlustbegrenzung decken.
Ich halte Amylin, bei einem Kurs von 19,24 Dollar und einem Anstieg um 120 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten, für Leerverkäufe nach wie vor attraktiv. Das in San Diego ansäßige Unternehmen entwickelt Medikamente zur Behandlung von Diabetes und den damit verbundenen Folgeerkrankungen. Die Aktie wird zu mehr als dem elffachen Buchwert (Netto-Unternehmenswert pro Aktie) und dem 70fachen Umsatz gehandelt. Das Unternehmen hat in den vergangenen zehn Jahren immer Verluste ausgewiesen und wir gehen davon aus, daß dies auch in diesem Jahr der Fall sein wird.
Apollo Group
Apollo Group, mit Sitz in Phoenix, ist ein Unternehmen im Bereich Erwachsenenbildung. Dem Unternehmen gehört die University of Phoenix und es betreibt Ausbildungsprogramme an 66 Universitäten sowie 117 Bildungszentren in 37 Staaten. Insider haben in den letzten Monaten Aktien von Apollo im Wert von etwa 59 Millionen Dollar verkauft.
Ich glaube, daß die Markteintrittsbarrieren im Bereich Erwachsenenbildung ziemlich niedrig sind. Der Aktienkurs erscheint mir mit dem 52fachen Gewinn, dem elffachen Buchwert und dem achtfachen Umsatz zu hoch.
Four Seasons
Das Unternehmen Four Seasons mit Hauptsitz in Toronto betreibt Luxushotels auf der ganzen Welt; es erwirtschaftet etwa zwei Drittel seines Umsatzes in Amerika. Die Aktie liegt beim 46fachen Gewinn und dem 5,8fachen Umsatz, was mir in Zeiten schwieriger Bedingungen in der Reisebranche reichlich hoch vorkommt.
Gilead Sciences Inc.
Gilead Sciences Inc., ein in Foster City, Kalifornien, ansäßiges Unternehmen, ist im Biotechnologiebereich tätig und hat bereits ein halbes Dutzend Produkte auf dem Markt. Es hat beachtliche Umsätze und einen positiven Gewinn vorzuweisen - im letzten Jahr waren es 466 Millionen Dollar Umsatz und 72 Millionen Dollar Gewinn.
Das Problem bei Gilead ist die Bewertung. Der Marktwert der Aktie liegt bei 9,3 Milliarden Dollar, was dem 68fachen Gewinn, dem 46fachen Buchwert und dem beinahe 17fachen Umsatz entspricht. Ich glaube nicht, daßs irgendeine Aktie solche Zahlen rechtfertigt. Per März hatte Gilead 611 Millionen Dollar langfristige Verbindlichkeiten, denen ein Eigenkapital von 201 Millionen Dollar gegenüber stand. Die Schuldenlast könnte zum Problem werden, wenn es dem Unternehmen einmal nicht so gut geht.
Weight Watchers
Weight Watchers hatte per März Gesamtverbindlichkeiten in Höhe von 478 Prozent des Eigenkapitals. Die Aktie wird zum 31fachen Gewinn, zum 48fachen Buchwert und zum fünffachen Umsatz gehandelt. In den letzten Monaten haben Insider bei Weight Watchers Aktien im Wert von etwa 1,5 Millionen Dollar verkauft.
@JüB
es grüßt
Kritiker behaupten, daß Spekulanten, die Leerverkäufe tätigen, keinen Beitrag zur Kapitalbeschaffung leisten und böse, falsche Gerüchte in Umlauf bringen. Daran ist schon ein bißchen Wahrheit, aber nicht allzu viel, wenn Sie mich fragen. Diejenigen, die Leerverkäufe tätigen, erfüllen - vielleicht nur zufällig - einen sinnvollen sozialen Zweck. Sie helfen dabei, unkritische Anleger davor zu bewahren, überbewertete Aktien zu kaufen, indem sie den Kurs von Aktien mit versteckten Mängeln drücken.
Wenn man Leerverkäufe tätigt, leiht man sich Aktien und verkauft sie sofort. Der Erlös aus dem Verkauf verbleibt auf dem Maklerkonto bis der Handel durch den Kauf von Aktien als Ersatz für die geliehenen „gedeckt“ wird. Sind die Aktien in der Zwischenzeit im Kurs gefallen, macht man Gewinn.
Rückblick auf die Bilanz früherer Leerverkäufe
Vor zwei Jahren habe ich eine Liste mit drei Aktien veröffentlicht, von denen ich dachte, sie seien gut geeignet für Leerverkäufe. Seitdem waren bei diesen drei Titeln Gewinne von 41 Prozent zu verzeichnen da sie gefallen sind, während der Standard & Poor's 500 Index 25 Prozent verloren hat. Der größte Verlierer - oder aus der Sicht von Leerverkäufern auch Gewinner - war Triton PCS Holdings Inc. mit einem Rückgang um 92 Prozent.
Vor einem Jahr habe ich das Experiment mit fünf anderen Kandidaten für Leerverkäufe wiederholt. Seit dem 17. Mai 2002 bis letzten Dienstag haben die entsprechenden fünf Aktien durchschnittlich 15 Prozent verloren, während der S&P 500 um 13 Prozent gefallen ist.
Die beste der Empfehlungen von vor einem Jahr war Semtech Corp. Die Aktie ist um 53 Prozent gefallen. Falsch lag ich dagegen mit meiner Empfehlung von Zimmer Holdings Inc. Diese Aktie ist im vergangenen Jahr um 32 Prozent gestiegen und hat somit zu Verlusten für mich und einige meiner Klienten geführt.
Leerverkäufe nicht für jeden Anleger geeignet
Deshalb rate ich zur Vorsicht: Leerverkäufe sind nichts für jedermann! In der Regel sollten nur erfahrene und anspruchsvolle Anleger sich daran versuchen. Diese Art der Spekulation ist mit einem hohen Risiko verbunden, da die Verluste die Anfangsinvestition übersteigen können. Und da die Börse in Jahren gerechnet häufiger steigt als fällt, arbeiten Leerverkäufer gegen den Trend.
Wenn Sie das Wissen und den Mut haben, es mit Leerverkäufen zu versuchen, nenne ich Ihnen an dieser Stelle fünf Aktien, die meiner Meinung nach dafür in Frage kommen:
Amylin Pharmaceuticals Inc.
Was Amylin betrifft, ist es schwierig für mich, etwas zu sagen. Ich habe mit dieser Aktie Leerverkäufe für mich selbst und für viele meiner Klienten getätigt. Leider haben einige Klienten dabei ungefähr 30 Prozent verloren. Mit anderen Worten ist die Aktie um 30 Prozent gestiegen seit ich zum ersten Mal Leerverkäufe für sie damit getätigt habe. Dessen ungeachtet bleiben wir vorerst bei unserer Leerverkaufsposition für Amylin-Aktien. Sobald der Kursanstieg der Aktie einen Wert erreicht, der für uns einen Verlust von 40 Prozent bedeutet, würden wir die Position entsprechend unseren Prinzipien zur Verlustbegrenzung decken.
Ich halte Amylin, bei einem Kurs von 19,24 Dollar und einem Anstieg um 120 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten, für Leerverkäufe nach wie vor attraktiv. Das in San Diego ansäßige Unternehmen entwickelt Medikamente zur Behandlung von Diabetes und den damit verbundenen Folgeerkrankungen. Die Aktie wird zu mehr als dem elffachen Buchwert (Netto-Unternehmenswert pro Aktie) und dem 70fachen Umsatz gehandelt. Das Unternehmen hat in den vergangenen zehn Jahren immer Verluste ausgewiesen und wir gehen davon aus, daß dies auch in diesem Jahr der Fall sein wird.
Apollo Group
Apollo Group, mit Sitz in Phoenix, ist ein Unternehmen im Bereich Erwachsenenbildung. Dem Unternehmen gehört die University of Phoenix und es betreibt Ausbildungsprogramme an 66 Universitäten sowie 117 Bildungszentren in 37 Staaten. Insider haben in den letzten Monaten Aktien von Apollo im Wert von etwa 59 Millionen Dollar verkauft.
Ich glaube, daß die Markteintrittsbarrieren im Bereich Erwachsenenbildung ziemlich niedrig sind. Der Aktienkurs erscheint mir mit dem 52fachen Gewinn, dem elffachen Buchwert und dem achtfachen Umsatz zu hoch.
Four Seasons
Das Unternehmen Four Seasons mit Hauptsitz in Toronto betreibt Luxushotels auf der ganzen Welt; es erwirtschaftet etwa zwei Drittel seines Umsatzes in Amerika. Die Aktie liegt beim 46fachen Gewinn und dem 5,8fachen Umsatz, was mir in Zeiten schwieriger Bedingungen in der Reisebranche reichlich hoch vorkommt.
Gilead Sciences Inc.
Gilead Sciences Inc., ein in Foster City, Kalifornien, ansäßiges Unternehmen, ist im Biotechnologiebereich tätig und hat bereits ein halbes Dutzend Produkte auf dem Markt. Es hat beachtliche Umsätze und einen positiven Gewinn vorzuweisen - im letzten Jahr waren es 466 Millionen Dollar Umsatz und 72 Millionen Dollar Gewinn.
Das Problem bei Gilead ist die Bewertung. Der Marktwert der Aktie liegt bei 9,3 Milliarden Dollar, was dem 68fachen Gewinn, dem 46fachen Buchwert und dem beinahe 17fachen Umsatz entspricht. Ich glaube nicht, daßs irgendeine Aktie solche Zahlen rechtfertigt. Per März hatte Gilead 611 Millionen Dollar langfristige Verbindlichkeiten, denen ein Eigenkapital von 201 Millionen Dollar gegenüber stand. Die Schuldenlast könnte zum Problem werden, wenn es dem Unternehmen einmal nicht so gut geht.
Weight Watchers
Weight Watchers hatte per März Gesamtverbindlichkeiten in Höhe von 478 Prozent des Eigenkapitals. Die Aktie wird zum 31fachen Gewinn, zum 48fachen Buchwert und zum fünffachen Umsatz gehandelt. In den letzten Monaten haben Insider bei Weight Watchers Aktien im Wert von etwa 1,5 Millionen Dollar verkauft.
@JüB
es grüßt
€ $ ¥ das Zentrum der Macht