FTD-Umfrage: Fonds setzen auf europäische Aktien

Beiträge: 4
Zugriffe: 306 / Heute: 1
zombi17:

FTD-Umfrage: Fonds setzen auf europäische Aktien

 
29.01.02 20:43
Aus der FTD vom 30.1.2002  
FTD-Umfrage: Fonds setzen auf europäische Aktien
Von Ina Bauer, Frankfurt

In den nächsten Monaten haben die europäischen Aktienmärkte gute Chancen ihren Vorsprung gegenüber den US-Börsen auszubauen. Dies ist die einhellige Meinung der 18 Fondsgesellschaften, die an der vierteljährlichen Umfrage der FTD teilgenommen haben.

Sie verwalten insgesamt ein Vermögen von rund 933 Mrd. Euro. 78 Prozent der Profi-Anleger beschrieben ihre Einschätzung der europäischen Börsen als "bullish". Keiner entschied sich für "bearish", während 22 Prozent von einer Seitwärtsbewegung ausgehen. Industrieunternehmen und Finanztitel werden nach Ansicht der Fonds am meisten von dem Aufwärtstrend in Europa profitieren.

Seit Jahresanfang hat der 600 Werte umfassende Stoxx-Index 1,9 Prozent verloren, während der S & P 500 rund 2,5 Prozent einbüßte. Die Sechsmonatsbilanz macht den Vorsprung in Europa noch deutlicher: Der Stoxx hat seit Ende Juli vergangenen Jahres 5,4 Prozent nachgegeben, der S & P dagegen um 7,1 Prozent. Dennoch scheint das Vertrauen der Anleger zurückzukehren. "Die gezielten Käufe in Schwächephasen - buying on the dips - sind verschwunden", schreibt ein Umfrageteilnehmer.



Die Ergebnisse im Überblick:


Teilnehmer

Indexprognosen und Brancheneinschätzung


Erstmals seit dem Start der FTD-Fondsumfrage im März vergangenen Jahres war das Meinungsbild für Europa so eindeutig. Keiner der Befragten sagt Kurverluste voraus. Dagegen ist der Anteil der Pessimisten, was die Entwicklung an den US-Börsen angeht, gleich geblieben. Allerdings hat die Zahl der Optimisten auf 50 Prozent zugenommen, nach 33 Prozent im Oktober.


Das Ergebnis der Umfrage spiegelt die Erwartung wider, dass die Investoren der europäischen Wirtschaft ein größeres Wachstumspotenzial zutrauen als der US-Konjunktur. Allerdings lässt sich aus den Dreimonats-Indexprognosen der Fondsmanager ablesen, dass sie nur noch eine leichte Wirtschaftserholung erwarten. Gingen die Profis bei der Oktoberrunde noch von 30-prozentigen Kurssteigerungen in Deutschland und den USA aus, halten sie jetzt im Schnitt nur noch 15 Prozent für möglich.



Sonderrolle: Japan


In Asien nimmt Japan eine Sonderrolle ein. Während mehr als die Hälfte der Fondsmanager von steigenden Kursen an den asiatischen Börsen ausgeht - nach 17 Prozent im Oktober -, erwarten 67 Prozent, dass der Nikkei weiter fällt. In der Vorrunde waren es nur 31 Prozent. Die sich verstärkende Deflationstendenz und das weiterhin ungelöste Problem der notleidenden Kredite, die in den Bankbilanzen schlummern, dürften die Gründe für den düsteren Ausblick sein.


Die Erwartung moderater Kurssteigerungen an den Aktienmärkten führt offensichtlich dazu, dass zehn der 18 Teilnehmer ihre Positionen bei Unternehmensanleihen, inklusive hochverzinsliche Bonds, ausbauen wollen. Im Vergleich zu Aktien können sie sich dadurch eine ähnlich attraktive Rendite sichern, ohne das gleiche Risiko eingehen zu müssen.


Hinsichtlich der geldpolitischen Einschätzung ergibt sich für Europa und die USA ein unterschiedliches Bild. Die Mehrheit der Teilnehmer erwartet, dass die Europäische Zentralbank nochmals die Leitzinsen senken könnte. Dagegen gehen sie davon aus, dass die US-Notenbank Federal Reserve das Ende ihres Zinssenkungszyklus erreicht hat. Am Mittwochabend wird der Offenmarktausschuss das Ergebnis des zweitägigen Treffens bekannt geben.


Von den anhaltend niedrigen Zinsen haben vor allem Banken profitiert, die stark im Kreditgeschäft vertreten sind. Von den Umfrageteilnehmern räumen 44 Prozent den Finanzdienstleistern und Banken weiterhin gute Kurschancen ein. Ansonsten setzen die Fondsmanager vor allem auf zyklische Werte, denen ein Konjunkturaufschwung zugute kommt.


Neben den Industrieunternehmen stehen zyklische Konsumwerte ganz oben auf der Favoritenliste. Eine Ausnahme machen die Profis allerdings bei den Automobilherstellern, die ebenfalls als Zykliker einzustufen sind. 61 Prozent der Befragten rechnen bei der Branche mit einer Seitwärtsbewegung. In den vergangenen Monaten haben die Hersteller mit aggressiven Kaufanreizen die Autoverkäufe gesteigert. Diese Strategie wird sich nachteilig auf die Gewinn- und Kursentwicklung auswirken.



© 2002 Financial Times Deutschland
Schnorrer:

Das sieht gut aus. o.T.

 
29.01.02 22:16
Kicky:

Osteuropa und Asien ohne Japan scheinen intressant

 
29.01.02 22:28
zur Fondsdiskussion:
Rußland ist als einer von wenigen Weltmärkten sehr gut für eine langfristige (+ 3 Jahre) Fonds-, Aktien- bzw. ADR-Anlage geeignet; langfristiger Wertzuwachs ist sehr wahrscheinlich.
Konkret habe ich derzeit mein Portfolie so zusammengestellt, daß es - nach meiner heutigen Sicht der Dinge - mittelfristig bis Frühherbst diesen Jahres in dieser Form laufen kann. Spätestens dann wird geprüft und ggf. bei Bedarf etwas umgeschichtet. Hier die Details:
Osteuropa inkl. Rußland: 42% Marktwertanteil:
Clariden Russia Equity Fund [in D nicht zugelassen],
267984 Zertifikat der Commerzb. RTX 98 SVG
988654 Griffin Eastern European Fund
973916 Activest Lux Osteuropa Fund
978405 Tonn Emerging Territories Fund
912293 Rostelecom
920856 Sibneft
904596 Surgutneftegaz
632319 Yukos
Nordasien: 33% Marktwertanteil
972205 Atlas Chine

986071 Carls. Asian Small Cap
Nordamerika 6,6% Marktwertanteil
973348 Nordea-1 North America Value
18,4% Marktwertanteil: Quadriga AG, ein österreichischer Hedge-Fond (in D über einen Genußschein [ohne Ausschüttung] normal erhältlich, vergleichsweise niedrige Mindestanlage, in Euro); Internetinfo über quadrigafund.com; jährliche Zuwächse in der Vergangenheit bei ca. 20%.
Türkei ?
Neben Rußland und China wird derzeit die Türkei von manchen Auguren empfohlen. Ich persönlich sehe aber derzeit deutliche Risiken hinsichtlich der Entwicklungen im Irak und dem ungelösten Kurdenproblem (das den Irak einschließt). Bei evtl. größeren militärischen Auseinandersetzungen bzw. Strafaktionen der USA (NATO?) gegen den Irak im Zusammenhang mit der Kampagne Bushs gegen Staaten, die etwas mit dem Terrorismus (und der Rohstoffversorgung der USA) zu tun haben, könnte der kleinvolumige türkische Aktienmarkt von sicherheitssensiblen Anlegern sehr schnell verlassen und daher deutlich Richtung Süden geschickt werden. Dennoch, Türkeifonds sind derzeit schön gestiegen und haben theoretisch noch sehr großes Potential, sind jedoch nur was für Leute, die das alles laufend beobachten und ggf. sehr schnell (auch unter steuerlichen Gesichtspunkten) verkaufen wollen/können. Nichts für mich.
activest Osteuropa habe ich auch. Griffin ist aber der beste, leider 5000 Euro Mindestanlage.
Den Invesco Tonn Emerging Territories gibt es demnächst nicht mehr. Wurde von Invesco wegen zu niedrigen Volumen s aufgelöst.
986071 Carls. Asian Small Cap fällt unter die Kategorie "Pazifik/Asien ohne Japan". Für mich ein ideales Langzeitinvestment. Das Fondsvolumen ist in diesem Fond aber auch überraschend abgesunken; nach meiner Erinnerung lag es im Herbst 01 noch bei deutlich über 30 Mio Euro, jetzt liegt es - glaube ich - bei nur noch ca. 24 Mio Euro. Kleine Fonds können sehr flexibel reagieren, ab ca. 300 Mio Euro werden sie für eine sehr gute Performance evtl. zu schwerfällig. Unter 20 Mio Euro dürfte das Management relativ zu teuer werden. Investiere nie in diese Supertanker mit bis zu 5 Mrd. Dollar Fondsvolumen!

höchst interessanter Artikel aus einem neuen Börsenforum,interessant,weil es auch mir schon auffällt,welche Fonds (ausser Korea und Goldminen) in letzter Zeit Gewinne verbuchten. uptotrade.com
Kicky:

up für Fondsinteressenten o.T.

 
31.01.02 13:32
Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--