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Aktienmarkt wartet auf neue Impulse
29. Okt. 2001 Ruhiger Wochenauftakt erwartet
Die ganz großen kursbewegenden Neuigkeiten sind am Montagmorgen bisher Fehlanzeige. Auch am US-Aktienmarkt bewegten sich die Kurse verglichen mit den Notierungen zum hießigen Handelsende nicht besonders auffällig. Negativ sind bisher die Vorgaben aus Fernost. Nach der erfolgreich verlaufenen Vorwoche sprechen Händler von einer relativer Stärke des Dax. Gewinnmitnahmen seien nach den jüngsten Aufschlägen aber ebenfalls jederzeit mit einzukalkulieren. Am Freitag war der Dax um 2,2 Prozent auf 4.820,26 Punkte gestiegen.
Bund-Future weiter stabil gesehen
Nachdem dem Bund-Future in der Vorwoche der Sprung über die Hürde von 111 Prozent gelang, rechnen Marktbeobachter auch in dieser Woche mit einer guten Vorstellung. Allerdings hänge die Wochenbilanz letztlich davon ab, wie die zahlreichen in dieser Woche anstehenden Konjunkturdaten ausfallen werden. Höhepunkt ist dabei am Freitag die Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktzahlen. Am Freitag hatte der Bund-Future um zehn Basispunkte auf 111,08 Punkte zugelegt.
Euro zum Dollar stabil in enger Spanne
Der Euro hat sich zum Dollar am Montag im Fernosthandel weiter in einer engen Spanne knapp über seinem Schlusskurs vom Freitag bewegt. Gegen 07.30 Uhr MESZ kostete der Euro 0,8943 Dollar nach einer letzten Notiz am Freitag in New York von 0,8923 Dollar. Die US-Valuta wurde mit 122,55 (122,74) Yen gehandelt. Der Markt beginne, sich auf die schwachen US-Konjunkturdaten zu konzentrieren, und dies verhindere derzeit weitere deutliche Kursgewinne der US-Währung. „Im Vorfeld einer Reihe von anstehenden US-Konjunkturdaten in dieser Woche ist der Markt vorsichtig damit, neue Dollar-Positionen aufzubauen", sagte ein Händler. Die Dollar-freundliche Grundstimmung hält sich Analysten zufolge aber noch im Markt. „Der zu Grunde liegende Aufwärtstrend des Dollar ist noch da. Aber offensichtlich fehlt dem Markt die Energie, um sich entscheidend in eine Richtung zu bewegen", sagte Koichi Abe von Aozora Bank's FX.
Verluste zum Wochenauftakt in Japan
Zu Kursverlusten kam es am Montag am japanischen Aktienmarkt. In Tokio lag der Leitindex Nikkei zum Handelsende unter der psychologisch wichtigen Marke von 11.000 Punkten und verzeichnete mit 10.612,31Punkten ein Minus von 1,7 Prozent. Der Topix-Index fiel um 1,7 Prozent auf 1.082,65 Punkte. „Wir haben einen starken Verkaufsdruck in der vergangenen Woche oberhalb der Marke von 11.000 Punkten gesehen", sagte Kazayuiki Naito von der UFJ Capital Markets Securities. „Das zusammen mit der schwachen Wirtschaft, was von den heutigen Industrieproduktionsdaten unterstrichen wurde, belastet insgesamt die Stimmung", merkte Naito an. Negative Quartalszahlen und die Gewinnwarnung von Toshiba vom Freitag laste weiter auf dem Markt, insbesondere auf den Technologietiteln, hieß es. Die Aktien der Wertpapierhandelshäuser büßten ein, nachdem Daiwa Securities einen unerwarteten Verlust von einer Milliarde Dollar für die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres vermeldet hatte. Unter den Einzelwerten gab die Aktie des Internetinvestors Softbank 9,87 Prozent auf 2.695 Yen ab. Toshiba verloren 4,51 Prozent auf 488 Yen. Die Aktie des Konkurrenten Hitachi, der seine Quartalszahlen am Dienstag vorlegen will, gab 4,08 Prozent auf 870 Yen ab. Bei den Brokerwerten büßten Daiwa Securities 5,42 Prozent auf 872 Yen ein, Nikko Cordial verloren 5,92 Prozent auf 715 Yen.
Minuszeichen auch in Hongkong
In Honkong verliert der Hangseng-Index zur Sitzungshalbzeit 2,72 Prozent auf 10.122,20 Punkte. „Der US-Markt war (in den jüngsten Sitzungen) fester geblieben, aber Investoren sind weiterhin besorgt über die Entwicklung der Wirtschaft,“ sagte Alex Tang, Research-Direktor bei der Core Pacific-Yamaichi International (HK) Ltd. Daher sehen wir einige Gewinnmitnahmen und Korrekturen am breiten Markt. Stärkster Verlierer war die Aktie der führenden Fluggesellschaft Hongkongs, Cathay Pacific. Die Aktie büßte 9,64 Prozent auf 7,5 Hongkong-Dollar ein, nachdem der Titel noch am Freitag einen Kursgewinn von 6,40 Prozent verzeichnet hatte. Fast alle Standardwerte verzeichneten zudem Verluste, wobei Indexschwergewicht HSBC 1,7 Prozent auf 86,50 Hongkong-Dollar verlor. Auch die Aktien der Mobilfunkkonzerne China Mobile und ChinaUnicom verloren 4,61 Prozent
Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss
Wenig Bewegung war am Freitag im nachbörslichen Handel am US-Aktienmarkt zu registrieren. Am auffälligsten verhielten sich noch die Rüstungskatien. Hier reagierte Lockheed mit einem Kurssprung von rund fünf Prozent auf 53,25 Dollar auf den Zuschlag, einen neuen Kampfjet im Gesamtwert von 200 Milliarden Dollar bauen zu dürfen. Konkurrent Boeing, die im Bieterstreit das Nachsegen hatten, verloren dagegen von 37,68 auf 35,00 Dollar. Der insgesamt ruhige nachbörsliche Geschäftsverlauf lässt sich auch am Nasdaq-100 After Hours Indicator ablesen, der um marginale 0,04 Prozent auf 1.454,25 Punkte nachgab.
US-Blue Chips profitieren von Konjunkturhoffnung
Die Blue Chips an den New Yorker Aktienmärkten haben am Freitag von der Hoffnung der Anleger auf eine Erholung der US-Konjunktur im kommenden Jahr profitiert. Die Investoren erwarteten, dass die Steuer- und Zinssenkungen die Wirtschaft beleben und die Gewinne der Unternehmen in den nächsten Monaten antreiben würden, sagten Händler.
Der Dow Jones schloss 0,87 Prozent höher auf 9.545,17 Punkten. Kursgewinne bei Honeywell International und United Technologies hätten die Blue Chips unterstützt, sagten Händler. Die Nasdaq gab dagegen mit einem Minus von 0,37 Prozent auf 1.768,98 Zähler nach.
Die schwachen Ergebnisse in den Bilanzen des dritten Quartals seien für die Marktteilnehmer keine Überraschung mehr, hieß es auf dem Parkett weiter. Die Investoren nutzten dagegen Kursverluste zum Einstieg. „Wir hatten Steuererleichterungen, die umfangreichsten Zinssenkungen seit langem und eine Marktschwäche seit 18 Monaten", sagte Joseph Williams, Portfolio-Manager bei Commerce Trust Co. „Wenn wir ein Jahr weiter sehen, dann denke ich, die Dinge werden weit besser aussehen.“
Im Mittelpunkt des Interesses standen die Rüstungstitel, die im Vorfeld der Vertragsvergabe für den Bau der nächsten Kampfjetgeneration zulegten. Nach Expertenschätzungen könnte der Auftrag ein Gesamtvolumen von mehr als 200 Milliarden Dollar haben. Lockheed-Aktien zogen rund zwei Prozent auf 49,92 Dollar an, Boeing kletterten rund fünf Prozent auf 37,68 Dollar. United Technologies verteuerten sich 4,6 Prozent auf 57,01 Dollar.
Belastend für die Technologieaktien habe sich unter anderem die Prognose der JDS Uniphase ausgewirkt, der Umsatz dürfte zweiten Quartal niedriger als im ersten ausfallen, sagten Händler. Das Unternehmen rutschte im abgelaufenen ersten Quartal in die Verlustzone. Die Titel waren der am meisten gehandelte Wert an der Nasdaq und verloren rund zwölf Prozent auf 8,77 Dollar. Auch die Herabstufung der Aktie des Internetunternehmens VeriSign, habe die Stimmung bei den Technologiewerten getrübt. VeriSign gaben rund 20 Prozent auf 42,82 Dollar nach. Interesse an Biotechnologietiteln nach den Quartalszahlen von Amgen habe die Kurse an der Technologiebörse Nasdaq jedoch gestützt. Die Titel des weltgrößten Biotech-Unternehmens legten rund zwei Prozent auf 59,45 Dollar zu. Der Gewinn im dritten Quartal stieg nach Unternehmensangaben um fünf Prozent.
US-Anleihen schließen gut behauptet
Gut behauptet haben die US-Anleihen am Freitag in New Yorker den Handel beendet. Die zehnjährigen Titel mit einer Zinsausstattung von fünf Prozent stiegen um 5/32 auf 103-24/32 und rentierten mit 4,517 nach 4,537 Prozent am Donnerstag. Der Longbond mit einem Kupon von 5-3/8 Prozent gewann 9/32 auf 100-20/32. Die Rendite betrug 5,263, nach 5,284 Prozent. Teilnehmer sprachen von einem relativ ruhigen Handelsverlauf zum Wochenende. Auf die Veröffentlichung des besser als erwartet ausgefallenen Index für die Verbraucherstimmung der Uni Michigan hatten die Anleihen mit Abschlägen reagiert, hieß es. Doch hätten sich die Notierungen im Verlauf wieder erholt.
Medienschau
29. Okt. 2001
Unternehmensnachrichten
Bayer-Medikament Cipro weiter unter Druck
Die Gesundheitsbehörden in Washington wechseln im Kampf gegen Milzbrand von dem Bayer-Medikament Cipro auf ein Billig-Antibiotika. Der Wirkstoff Doxycycline sei genau so wirksam wie Cipro, erklärten die Gesundheitsbehörden. Das Medikament habe zudem weniger Nebenwirkungen und koste nur einen Bruchteil des Bayer- Medikaments, hieß es am Sonntag in der „Washington Post“. (dpa)
BHW weiter auf Wachstumskurs
Die BHW Bausparkasse hat bis Ende Oktober 2001 beim Baufinanzierunsvolumen um 20 Prozent zugelegt, sagte Vorstandsvorsitzender Reinhard Wagner am Montag. Damit habe das Wachstum der ersten drei Quartale fortgesetzt werden können. Wagner erwartet im laufenden Jahr einen deutlichen Marktanteilgewinn, da der Gesamtmarkt bei die Bausparkassen 2001 nach seinen Angaben voraussichtlich nur um sechs bis sieben Prozent wachsen wird. In Indien hatte BHW im vergangenen Jahr ein Joint Venture mit der Industriegruppe Birla gegründet. Wagner sieht Indien als kommenden Markt für Baufinanzierungen. Nach seinen Angaben will man dort in fünf Jahren zu den drei führenden Anbietern gehören. (vwd)
Charterflieger LTU kurz vor dem Aus
Die Charterfluggesellschaft LTU kämpft nach einem Bericht der “Financial Times Deutschland“ (Montagausgabe) ums Überleben. Unter Bezug auf unternehmensnahe Kreise heißt es, die Zahlungsfähigkeit reiche noch bis Mitte November. Für LTU sei die Lage besonders dramatisch, weil Anteileigner Rewe keine zusätzliche Hilfe in Aussicht stelle. “Rewe hat sich nicht über das bisherige Maß hinaus beteiligt und wird dies auch nicht tun“, wird Hans Reischl, Chef der Kölner Handels- und Tourismusgruppe, zitiert. Um die Bonität von LTU zu garantieren, halte Reischl eine Bürgschaft des Landes Nordrhein-Westfalen in Höhe von 300 Millionen Mark für notwendig. (FTD)
Comdirect auf Partnersuche
Die Commerzbank schließt für den Gesamtkonzern im Jahr 2001 einen Verlust nicht aus und sucht nach einer Lösung für ihre Online-Tochter comdirect. Wie der Commerzbank-Vorstandsvorsitzende Klaus-Peter Müller in einem Gespräch mit der Tageszeitung “Die Welt“ (Montagausgabe) erklärte, “muss es unter den großen drei bis fünf Online-Brokern eine Konsolidierung geben - auch um europäisch weiter expandieren zu können“. (Die Welt)
DZ Bank verkauft Anteile an Deutscher Börse
Die DZ Bank hat 3,5 Millionen Anktien im Wert von 131 Millionen Euro an der Deutschen Börse verkauft. Damit hält die Bank jetzt noch 0,6 Prozent der Anteile. Beobachter können sich ähnliche Schritte auch von anderen an der Deutschen Börse beteiligten Unternehmen vorstellen, schreibt das „Wall Stret Journal Europe“ am Montag.
Boeing senkt die Umsatzprognose
Der Flugzeugbauer Boeing Co hat die Umsatzprognose für das kommende Jahr um eine Milliarde Dollar auf 55 Milliarden Dollar gesenkt. Wie Boeing-Chairman und Chief Executive Phil Condit erklärte, reagiert der US-Flugzeughersteller damit auf die Vergabe des Joint-Strike-Fighter-Rüstungsauftrags im Gesamtvolumen von 200 Milliarden Dollar an den Konkurrenten Lockheed Martin Corp. (vwd)
Nissan steigt mit 15 Prozent bei Renault ein
Der japanische Autohersteller Nissan will im kommenden Jahr mit rund 15 Prozent bei dem französischen Autobauer Renault einsteigen. Der Preis für die Überkreuzbeteiligung belaufe sich auf rund 150 Milliarden Yen, schreibt die japanische Tageszeitung „Nihon Keizai Shimbun“. Im Gegenzug wolle Renault rund 200 Milliarden Yen investieren, um 440 Millionen Optionsanleihen in Aktien umzuwandeln. So soll der Anteil der Franzosen an Nissan von derzeit 36,8 Prozent auf 44,4 Prozent aufgestockt werden. Zudem gebe es eine Vereinbarung, im kommenden Jahr eine gemeinsame europäische Tochter ins Leben zu rufen. (dpa)
Lockheed mit Milliardenauftrag
Der Rüstungskonzern Lockheed Martin hat nach einem fünfjährigen Wettbewerb den größten Rüstungsauftrag in der US- Geschichte erhalten und dabei den Luftfahrtriesen Boeing aus dem Rennen geworfen. Lockheed Martin werde das neue gemeinsame Kampfflugzeug der Streitkräfte bauen, gab das US- Verteidigungsministerium am Freitag bekannt. Der Auftrag hat einen Umfang von 200 Milliarden Dollar. (dpa)
Hughes Electronics geht an Echostar
General Motors hat seine US-Satellitensparte an den Anbieter Echostar verkauft. Der Kauf sei für knapp 26 Milliarden Dollar perfekt gemacht worden, hieß es am Montag in einer gemeinsamen Erklärung der beiden Unternehmen. Der australische Medienunternehmer Rupert Murdoch hatte sein Kaufangebot für die GM-Tochter Hughes Electronics am Sonntag zurückgezogen. (Handelsblatt S. 4)
Wirtschaftsnachrichten
Unveränderte Leitzinsen in Japan
Die Bank of Japan (BoJ) hat am Montag beschlossen, die japanischen Leitzinsen unverändert zu lassen. Gleichzeitig forderten die Notenbanker eine schnellere Lösung der Not leidenden Bankenkredite. (Bloomberg)
Japans Industrieproduktion gesunken
Die Industrieproduktion in Japan ist im September auf den zweittiefsten Stand seit Ende der „Luftblasenwirtschaft“ Anfang der 90er Jahre gesunken. Wie das Industrieministerium am Montag mitteilte, ging die Produktion im Vergleich zum Vormonat um 2,9 Prozent zurück. Der Abschwung habe sich fortgesetzt, hieß es. Von Juli bis September schrumpfte die Produktion damit um 4,3 Prozent. (dpa)
Aktienmarkt wartet auf neue Impulse
29. Okt. 2001 Ruhiger Wochenauftakt erwartet
Die ganz großen kursbewegenden Neuigkeiten sind am Montagmorgen bisher Fehlanzeige. Auch am US-Aktienmarkt bewegten sich die Kurse verglichen mit den Notierungen zum hießigen Handelsende nicht besonders auffällig. Negativ sind bisher die Vorgaben aus Fernost. Nach der erfolgreich verlaufenen Vorwoche sprechen Händler von einer relativer Stärke des Dax. Gewinnmitnahmen seien nach den jüngsten Aufschlägen aber ebenfalls jederzeit mit einzukalkulieren. Am Freitag war der Dax um 2,2 Prozent auf 4.820,26 Punkte gestiegen.
Bund-Future weiter stabil gesehen
Nachdem dem Bund-Future in der Vorwoche der Sprung über die Hürde von 111 Prozent gelang, rechnen Marktbeobachter auch in dieser Woche mit einer guten Vorstellung. Allerdings hänge die Wochenbilanz letztlich davon ab, wie die zahlreichen in dieser Woche anstehenden Konjunkturdaten ausfallen werden. Höhepunkt ist dabei am Freitag die Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktzahlen. Am Freitag hatte der Bund-Future um zehn Basispunkte auf 111,08 Punkte zugelegt.
Euro zum Dollar stabil in enger Spanne
Der Euro hat sich zum Dollar am Montag im Fernosthandel weiter in einer engen Spanne knapp über seinem Schlusskurs vom Freitag bewegt. Gegen 07.30 Uhr MESZ kostete der Euro 0,8943 Dollar nach einer letzten Notiz am Freitag in New York von 0,8923 Dollar. Die US-Valuta wurde mit 122,55 (122,74) Yen gehandelt. Der Markt beginne, sich auf die schwachen US-Konjunkturdaten zu konzentrieren, und dies verhindere derzeit weitere deutliche Kursgewinne der US-Währung. „Im Vorfeld einer Reihe von anstehenden US-Konjunkturdaten in dieser Woche ist der Markt vorsichtig damit, neue Dollar-Positionen aufzubauen", sagte ein Händler. Die Dollar-freundliche Grundstimmung hält sich Analysten zufolge aber noch im Markt. „Der zu Grunde liegende Aufwärtstrend des Dollar ist noch da. Aber offensichtlich fehlt dem Markt die Energie, um sich entscheidend in eine Richtung zu bewegen", sagte Koichi Abe von Aozora Bank's FX.
Verluste zum Wochenauftakt in Japan
Zu Kursverlusten kam es am Montag am japanischen Aktienmarkt. In Tokio lag der Leitindex Nikkei zum Handelsende unter der psychologisch wichtigen Marke von 11.000 Punkten und verzeichnete mit 10.612,31Punkten ein Minus von 1,7 Prozent. Der Topix-Index fiel um 1,7 Prozent auf 1.082,65 Punkte. „Wir haben einen starken Verkaufsdruck in der vergangenen Woche oberhalb der Marke von 11.000 Punkten gesehen", sagte Kazayuiki Naito von der UFJ Capital Markets Securities. „Das zusammen mit der schwachen Wirtschaft, was von den heutigen Industrieproduktionsdaten unterstrichen wurde, belastet insgesamt die Stimmung", merkte Naito an. Negative Quartalszahlen und die Gewinnwarnung von Toshiba vom Freitag laste weiter auf dem Markt, insbesondere auf den Technologietiteln, hieß es. Die Aktien der Wertpapierhandelshäuser büßten ein, nachdem Daiwa Securities einen unerwarteten Verlust von einer Milliarde Dollar für die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres vermeldet hatte. Unter den Einzelwerten gab die Aktie des Internetinvestors Softbank 9,87 Prozent auf 2.695 Yen ab. Toshiba verloren 4,51 Prozent auf 488 Yen. Die Aktie des Konkurrenten Hitachi, der seine Quartalszahlen am Dienstag vorlegen will, gab 4,08 Prozent auf 870 Yen ab. Bei den Brokerwerten büßten Daiwa Securities 5,42 Prozent auf 872 Yen ein, Nikko Cordial verloren 5,92 Prozent auf 715 Yen.
Minuszeichen auch in Hongkong
In Honkong verliert der Hangseng-Index zur Sitzungshalbzeit 2,72 Prozent auf 10.122,20 Punkte. „Der US-Markt war (in den jüngsten Sitzungen) fester geblieben, aber Investoren sind weiterhin besorgt über die Entwicklung der Wirtschaft,“ sagte Alex Tang, Research-Direktor bei der Core Pacific-Yamaichi International (HK) Ltd. Daher sehen wir einige Gewinnmitnahmen und Korrekturen am breiten Markt. Stärkster Verlierer war die Aktie der führenden Fluggesellschaft Hongkongs, Cathay Pacific. Die Aktie büßte 9,64 Prozent auf 7,5 Hongkong-Dollar ein, nachdem der Titel noch am Freitag einen Kursgewinn von 6,40 Prozent verzeichnet hatte. Fast alle Standardwerte verzeichneten zudem Verluste, wobei Indexschwergewicht HSBC 1,7 Prozent auf 86,50 Hongkong-Dollar verlor. Auch die Aktien der Mobilfunkkonzerne China Mobile und ChinaUnicom verloren 4,61 Prozent
Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss
Wenig Bewegung war am Freitag im nachbörslichen Handel am US-Aktienmarkt zu registrieren. Am auffälligsten verhielten sich noch die Rüstungskatien. Hier reagierte Lockheed mit einem Kurssprung von rund fünf Prozent auf 53,25 Dollar auf den Zuschlag, einen neuen Kampfjet im Gesamtwert von 200 Milliarden Dollar bauen zu dürfen. Konkurrent Boeing, die im Bieterstreit das Nachsegen hatten, verloren dagegen von 37,68 auf 35,00 Dollar. Der insgesamt ruhige nachbörsliche Geschäftsverlauf lässt sich auch am Nasdaq-100 After Hours Indicator ablesen, der um marginale 0,04 Prozent auf 1.454,25 Punkte nachgab.
US-Blue Chips profitieren von Konjunkturhoffnung
Die Blue Chips an den New Yorker Aktienmärkten haben am Freitag von der Hoffnung der Anleger auf eine Erholung der US-Konjunktur im kommenden Jahr profitiert. Die Investoren erwarteten, dass die Steuer- und Zinssenkungen die Wirtschaft beleben und die Gewinne der Unternehmen in den nächsten Monaten antreiben würden, sagten Händler.
Der Dow Jones schloss 0,87 Prozent höher auf 9.545,17 Punkten. Kursgewinne bei Honeywell International und United Technologies hätten die Blue Chips unterstützt, sagten Händler. Die Nasdaq gab dagegen mit einem Minus von 0,37 Prozent auf 1.768,98 Zähler nach.
Die schwachen Ergebnisse in den Bilanzen des dritten Quartals seien für die Marktteilnehmer keine Überraschung mehr, hieß es auf dem Parkett weiter. Die Investoren nutzten dagegen Kursverluste zum Einstieg. „Wir hatten Steuererleichterungen, die umfangreichsten Zinssenkungen seit langem und eine Marktschwäche seit 18 Monaten", sagte Joseph Williams, Portfolio-Manager bei Commerce Trust Co. „Wenn wir ein Jahr weiter sehen, dann denke ich, die Dinge werden weit besser aussehen.“
Im Mittelpunkt des Interesses standen die Rüstungstitel, die im Vorfeld der Vertragsvergabe für den Bau der nächsten Kampfjetgeneration zulegten. Nach Expertenschätzungen könnte der Auftrag ein Gesamtvolumen von mehr als 200 Milliarden Dollar haben. Lockheed-Aktien zogen rund zwei Prozent auf 49,92 Dollar an, Boeing kletterten rund fünf Prozent auf 37,68 Dollar. United Technologies verteuerten sich 4,6 Prozent auf 57,01 Dollar.
Belastend für die Technologieaktien habe sich unter anderem die Prognose der JDS Uniphase ausgewirkt, der Umsatz dürfte zweiten Quartal niedriger als im ersten ausfallen, sagten Händler. Das Unternehmen rutschte im abgelaufenen ersten Quartal in die Verlustzone. Die Titel waren der am meisten gehandelte Wert an der Nasdaq und verloren rund zwölf Prozent auf 8,77 Dollar. Auch die Herabstufung der Aktie des Internetunternehmens VeriSign, habe die Stimmung bei den Technologiewerten getrübt. VeriSign gaben rund 20 Prozent auf 42,82 Dollar nach. Interesse an Biotechnologietiteln nach den Quartalszahlen von Amgen habe die Kurse an der Technologiebörse Nasdaq jedoch gestützt. Die Titel des weltgrößten Biotech-Unternehmens legten rund zwei Prozent auf 59,45 Dollar zu. Der Gewinn im dritten Quartal stieg nach Unternehmensangaben um fünf Prozent.
US-Anleihen schließen gut behauptet
Gut behauptet haben die US-Anleihen am Freitag in New Yorker den Handel beendet. Die zehnjährigen Titel mit einer Zinsausstattung von fünf Prozent stiegen um 5/32 auf 103-24/32 und rentierten mit 4,517 nach 4,537 Prozent am Donnerstag. Der Longbond mit einem Kupon von 5-3/8 Prozent gewann 9/32 auf 100-20/32. Die Rendite betrug 5,263, nach 5,284 Prozent. Teilnehmer sprachen von einem relativ ruhigen Handelsverlauf zum Wochenende. Auf die Veröffentlichung des besser als erwartet ausgefallenen Index für die Verbraucherstimmung der Uni Michigan hatten die Anleihen mit Abschlägen reagiert, hieß es. Doch hätten sich die Notierungen im Verlauf wieder erholt.
Medienschau
29. Okt. 2001
Unternehmensnachrichten
Bayer-Medikament Cipro weiter unter Druck
Die Gesundheitsbehörden in Washington wechseln im Kampf gegen Milzbrand von dem Bayer-Medikament Cipro auf ein Billig-Antibiotika. Der Wirkstoff Doxycycline sei genau so wirksam wie Cipro, erklärten die Gesundheitsbehörden. Das Medikament habe zudem weniger Nebenwirkungen und koste nur einen Bruchteil des Bayer- Medikaments, hieß es am Sonntag in der „Washington Post“. (dpa)
BHW weiter auf Wachstumskurs
Die BHW Bausparkasse hat bis Ende Oktober 2001 beim Baufinanzierunsvolumen um 20 Prozent zugelegt, sagte Vorstandsvorsitzender Reinhard Wagner am Montag. Damit habe das Wachstum der ersten drei Quartale fortgesetzt werden können. Wagner erwartet im laufenden Jahr einen deutlichen Marktanteilgewinn, da der Gesamtmarkt bei die Bausparkassen 2001 nach seinen Angaben voraussichtlich nur um sechs bis sieben Prozent wachsen wird. In Indien hatte BHW im vergangenen Jahr ein Joint Venture mit der Industriegruppe Birla gegründet. Wagner sieht Indien als kommenden Markt für Baufinanzierungen. Nach seinen Angaben will man dort in fünf Jahren zu den drei führenden Anbietern gehören. (vwd)
Charterflieger LTU kurz vor dem Aus
Die Charterfluggesellschaft LTU kämpft nach einem Bericht der “Financial Times Deutschland“ (Montagausgabe) ums Überleben. Unter Bezug auf unternehmensnahe Kreise heißt es, die Zahlungsfähigkeit reiche noch bis Mitte November. Für LTU sei die Lage besonders dramatisch, weil Anteileigner Rewe keine zusätzliche Hilfe in Aussicht stelle. “Rewe hat sich nicht über das bisherige Maß hinaus beteiligt und wird dies auch nicht tun“, wird Hans Reischl, Chef der Kölner Handels- und Tourismusgruppe, zitiert. Um die Bonität von LTU zu garantieren, halte Reischl eine Bürgschaft des Landes Nordrhein-Westfalen in Höhe von 300 Millionen Mark für notwendig. (FTD)
Comdirect auf Partnersuche
Die Commerzbank schließt für den Gesamtkonzern im Jahr 2001 einen Verlust nicht aus und sucht nach einer Lösung für ihre Online-Tochter comdirect. Wie der Commerzbank-Vorstandsvorsitzende Klaus-Peter Müller in einem Gespräch mit der Tageszeitung “Die Welt“ (Montagausgabe) erklärte, “muss es unter den großen drei bis fünf Online-Brokern eine Konsolidierung geben - auch um europäisch weiter expandieren zu können“. (Die Welt)
DZ Bank verkauft Anteile an Deutscher Börse
Die DZ Bank hat 3,5 Millionen Anktien im Wert von 131 Millionen Euro an der Deutschen Börse verkauft. Damit hält die Bank jetzt noch 0,6 Prozent der Anteile. Beobachter können sich ähnliche Schritte auch von anderen an der Deutschen Börse beteiligten Unternehmen vorstellen, schreibt das „Wall Stret Journal Europe“ am Montag.
Boeing senkt die Umsatzprognose
Der Flugzeugbauer Boeing Co hat die Umsatzprognose für das kommende Jahr um eine Milliarde Dollar auf 55 Milliarden Dollar gesenkt. Wie Boeing-Chairman und Chief Executive Phil Condit erklärte, reagiert der US-Flugzeughersteller damit auf die Vergabe des Joint-Strike-Fighter-Rüstungsauftrags im Gesamtvolumen von 200 Milliarden Dollar an den Konkurrenten Lockheed Martin Corp. (vwd)
Nissan steigt mit 15 Prozent bei Renault ein
Der japanische Autohersteller Nissan will im kommenden Jahr mit rund 15 Prozent bei dem französischen Autobauer Renault einsteigen. Der Preis für die Überkreuzbeteiligung belaufe sich auf rund 150 Milliarden Yen, schreibt die japanische Tageszeitung „Nihon Keizai Shimbun“. Im Gegenzug wolle Renault rund 200 Milliarden Yen investieren, um 440 Millionen Optionsanleihen in Aktien umzuwandeln. So soll der Anteil der Franzosen an Nissan von derzeit 36,8 Prozent auf 44,4 Prozent aufgestockt werden. Zudem gebe es eine Vereinbarung, im kommenden Jahr eine gemeinsame europäische Tochter ins Leben zu rufen. (dpa)
Lockheed mit Milliardenauftrag
Der Rüstungskonzern Lockheed Martin hat nach einem fünfjährigen Wettbewerb den größten Rüstungsauftrag in der US- Geschichte erhalten und dabei den Luftfahrtriesen Boeing aus dem Rennen geworfen. Lockheed Martin werde das neue gemeinsame Kampfflugzeug der Streitkräfte bauen, gab das US- Verteidigungsministerium am Freitag bekannt. Der Auftrag hat einen Umfang von 200 Milliarden Dollar. (dpa)
Hughes Electronics geht an Echostar
General Motors hat seine US-Satellitensparte an den Anbieter Echostar verkauft. Der Kauf sei für knapp 26 Milliarden Dollar perfekt gemacht worden, hieß es am Montag in einer gemeinsamen Erklärung der beiden Unternehmen. Der australische Medienunternehmer Rupert Murdoch hatte sein Kaufangebot für die GM-Tochter Hughes Electronics am Sonntag zurückgezogen. (Handelsblatt S. 4)
Wirtschaftsnachrichten
Unveränderte Leitzinsen in Japan
Die Bank of Japan (BoJ) hat am Montag beschlossen, die japanischen Leitzinsen unverändert zu lassen. Gleichzeitig forderten die Notenbanker eine schnellere Lösung der Not leidenden Bankenkredite. (Bloomberg)
Japans Industrieproduktion gesunken
Die Industrieproduktion in Japan ist im September auf den zweittiefsten Stand seit Ende der „Luftblasenwirtschaft“ Anfang der 90er Jahre gesunken. Wie das Industrieministerium am Montag mitteilte, ging die Produktion im Vergleich zum Vormonat um 2,9 Prozent zurück. Der Abschwung habe sich fortgesetzt, hieß es. Von Juli bis September schrumpfte die Produktion damit um 4,3 Prozent. (dpa)