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Aufwärtsdrang trotz Unsicherheiten
23. Okt. 2001 Börse gibt sich robust
Wenn auch mit geringen Umsätzen, hat die Wall Street zu Wochenbeginn erneut ein Zeichen der Stärke gesetzt. Einiges verdankt sie dabei der Hoffnung auf ein baldiges Ende der Angriffe in Afghanistan. Doch weder ein Ende der Taliban-Regierung - was die Börse auf jeden Fall als positives Zeichen werten würde - noch der Milzbrand-Krise ist klar abzusehen. Bis es so weit ist, wird der Aufwärtsdrang gedeckelt werden.
Heute stehen Quartalszahlen von DaimlerChrysler an. Die bisher veröffentlichten Quartalsberichte haben die Erwartungen weitgehend erfüllt. Positive Ausblicke wurden honoriert, während schlechte Zahlen und Ausblicke nach dem Motto "jetzt ist es endlich 'raus" gut verkraftet wurden.
Bund-Future über 110 Prozent
Überzeugend hat der Euro-Bund-Future am Montag die 110 Prozent-Marke genommen und 25 Ticks auf 110,24 Prozent zugelegt. Am Dienstag dürfte er mit Gewinnmitnahmen zu kämpfen haben. Und auch wenn die EZB am Donnerstag noch nicht handelt: Tendenziell sinkende Zinsen werden allmählich wieder Konjunkturoptimismus aufkommen lassen, und der bekommt dem Bund-Future nicht gut.
Euro tendieren in Asien etwas fester
Etwas fester tendiert der Euro am Dienstagmorgen in Asien gegenüber dem US-Dollar. Gegen 6.51 Uhr MESZ notiert die europäische Gemeinschaftswährung mit 0,8918 Dollar nach 0,8916 Dollar im späten US-Handel am Montag. Der Euro blieb Händlern zufolge aber weiter anfällig. Die Gemeinschaftswährung geriet Analysten zufolge durch die am Montagabend (MESZ) bekannt gewordene Wachstumsprognose der führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute für 2001 zusätzlich unter Druck.
US-Vorgaben beflügeln Tokioter Börse
Die Börse in Tokio hat am Dienstag beflügelt von positiven Vorgaben der US-Börsen fest tendiert. Der Nikkei-Index stieg unter Führung von Technologiewerten und Aktien von stark exportabhängigen Unternehmen bis 7.00 Uhr (MESZ) um 1,73 Prozent auf 10.747,68 Zähler. Händler verwiesen auf die Kursgewinne an den US-Börsen vom Vortag und den schwächeren Yen, der Gewinne aus Exportgeschäften vergrößere. Die jüngsten Quartalsergebnisse aus den USA seien wie erwartet ausgefallen und machten Hoffnung auf eine Erholung der US-Wirtschaft, hieß es zudem. Die Aktien von Sony, die 30 Prozent ihres Geschäfts in den USA umsetzen, tendierten 1,4 Prozent fester. Zu den Gewinnern gehörten auch Toyota Motor mit Kursgewinnen von 1,3 Prozent.
Hang Seng tendiert sehr fest
Auch der Aktienmarkt in Hongkong tendierte im Sog der US-Börsen fest. Der Hang-Seng-Index beendete den Vormittagshandel (Ortszeit) mit 2,34 Prozent im Plus bei 10.027.23 Punkten. Kursgewinne seien in allen Branchen zu verzeichnen, erklären Marktteilnehmer. Vor allem chinabezogene Werte befänden sich wie schon am Vortag im Aufwind. China Mobile führen mit einem Plus von 4,3 Prozent auf 23,05 HK-Dollar die Gewinnerliste im HSI an. China Unicom verteuern sich um 4,2 Prozent auf 7,45 HK-Dollar. Die Regierung habe das Handeln mit staatlichen Aktien ausgesetzt, was die Stimmung zum Teil noch weiter anheize. Beobachter gehen aber nicht davon aus, dass der HSI den Widerstand bei 10.200 Punkten überwinden kann.
Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss
Nachbörslich bewegten sich die meisten großen Werte kaum. Der Nasdaq 100 After Hours Indicator verlor 0,69 Zähler auf 1.382,38 Punkte.
Die Aktie des größten US-Lebensversicherers MetLife stieg um elf Prozent auf 28,75 Dollar. Das Unternehmen will 1.900 Jobs streichen. Vitesse Semiconductor gab einen Umsatzeinbruch und Verlust im vierten Quartal bekannt, der von Analysten erwartet worden war. Die Aktie zeigte sich deswegen mit einem Minus von fünf Cents auf 9,51 Dollar auch kaum beeindruckt.
Die Indexfutures veränderten sich wenig. Die Dezember-Futures auf den Nasdaq 100 legten 3,50 Punkte auf 1.393 Zähler zu, während die S&P 500-Futures bei 1.093,50 Punkten verharrten.
Wall Street schließt nach Schlussrally fest
Die Aktien an Wall Street haben am eine imposante Schlussrally hingelegt. Der Dow Jones gewann 1,88 Prozent auf 9.377,03 Zähler. Der Nasdaq Composite legte 2,2 Prozent auf 1.708,08 Punkte zu.
Bei relativ geringen Umsätzen sind die Aktienmärkte überraschend kräftig nach oben gezogen. Vor allem in den letzten zwei Handelsstunden ging es deutlich Richtung Norden. Händler konnten als einzigen Grund auf Aussagen von US-Verteidigungsminister Rumsfeld verweisen, der zu diesem Zeitpunkt ein aggressiveres Vorgehen der Bodentruppen in Afghanistan angekündigt hatte. Daraus wurde die Hoffnung abgeleitet, dass die Kampfhandlungen vielleicht doch schneller zu Ende sein könnten, als bisher gedacht.
Aber auch harte Fakten bestimmten den Handelstag. Unter den Dow-Werten erhöhten sich Minnesota Mining and Manufacturing (3M) um 5,1 Prozent auf 107,39 Dollar. Kurz nach Handelsbeginn hatten sie noch im Minus notiert, weil das Unternehmen zwar die Prognosen im dritten Quartal um einen Cent übertroffen, gleichwohl aber auf schlechte Marktbedingungen verwiesen und weitere Entlassungen nicht ausgeschlossen hatte. Letztlich sei die Umsatzwarnung aber doch geringer ausgefallen, als man befürchtet hatte, sagte ein Marktbeobachter. Trotz der gedämpften Konjunkturaussichten waren aber auch andere zyklische Werte gefragt.
General Motors kletterten um 2,9 Prozent auf 42,57 Dollar und Alcoa um 3,7 Prozent auf 32,83 Dollar. SBC Communications verloren dagegen 5,1 Prozent auf 41,40 Dollar, nachdem das Drittquartalsergebnis einen Cent unter den Erwartungen der Analysten gelegen hatte. Gleichzeitig kündigte das Unternehmen an, die Kapitalsausgaben um 20 Prozent zu senken und einige tausend Arbeitsplätze zu streichen.
An der Nasdaq waren vor allem Chipwerte gesucht. Nach der Bekanntgabe von Rambus, dass der Hersteller von Halbleitern seinen Netzwerk-Chip RaSer an Intel lizensiert hat, kletterten die Aktien um 7,4 Prozent auf 9,67 Dollar. Bereits in der vergangenen Woche war über den Vertrag mit Intel spekuliert worden. Die Aktie hatte auf Grund dessen bereits zuvor deutlich zugelegt. Intel selbst verteuerten sich um 4,8 Prozent auf 25,30 Dollar. Hier wurde auch die Meldung, dass die Kapitalausgaben im Jahr 2002 um zehn bis 20 Prozent beschnitten würden, positiv aufgenommen. Man habe mit mehr gerechnet, hieß es. Applied Materials stiegen um 6,8 Prozent auf 34,75 Dollar, KLA-Tencor um 7,5 Prozent auf 39,25 Dollar und Analog Devices um 7,1 Prozent auf 38,74 Dollar.
Treasuries schließen knapp behauptet
Die amerikanischen Anleihen sind am Montag knapp behauptet aus dem Handel im New York gegangen. Die zehnjährigen Titel mit einer Zinsausstattung von fünf Prozent verloren 2/32 auf 102-31/32 und rentierten mit 4,616 Prozent. Der Longbond mit einem Kupon von 5-3/8 Prozent reduzierte sich um 1/32 auf 100-6/32. Die Rendite betrug 5,360 Prozent. Die Rally an den Aktienmärkten und Gewinnmitnahmen hätten stützende Faktoren wie neue Berichte über Anthrax-Fälle bei Postbeamten in Washington sowie anstehende Unternehmensanleihen überschattet.
Medienschau
23. Okt. 2001
Unternehmensnachrichten
Ciba rechnet 2001 mit Ergebnisrückgang
Der Konzerngewinn des Schweizer Spezialchemiekonzerns Ciba ist in den in den ersten neun Monaten 2001 um acht Prozent auf 303 Millionen Franken gesunken. Der Nettoumsatz ging um fünf Prozent auf 5,664 Milliarden Franken zurück. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (Ebitda) ermäßigte sich um acht Prozent auf 955 Millionen Franken. Ciba rechnet im Gesamtjahr mit einem Umsatz, Ebitda und Nettoergebnis etwas unter dem Vorjahreswert. Analysten hatten erwartet, dass die Verlangsamung des globalen Wachstums die Margen von Ciba unter Druck gesetzt hat. Ciba rechnete bisher für das Gesamtjahr 2001 mit einer Ebitda-Marge am unteren Ende der angestrebten Bandbreite von 17,1 bis 17,6 Prozent. (Reuters)
Gewinn von American Express bricht 60 Prozent ein
Die Folgen der Anschläge in den USA vom 11. September und die Konjunkturschwäche haben bei dem Finanzkonzern American Express im dritten Quartal 2001 nach eigenen Angaben zu einem Gewinneinbruch von 60 Prozent geführt. Das Unternehmen teilte mit, im dritten Quartal seien 22 Cents je Aktie verdient worden, verglichen mit 54 Cents je Aktie im Vorjahresquartal. Damit verfehlte das Unternehmen die Prognosen der Analysten, die im Durchschnitt 30 Cents pro Aktie erwartet hatten. American Express hatte im September eine Gewinnwarnung ausgegeben. (Reuters)
Vitesse Semiconductor rutscht in die Verlustzone
Der US-Chiphersteller hat für das vierte Quartal 2001 einen Verlust im Rahmen der Analystenerwartungen ausgewiesen. Der Verlust im Quartal zum 30. September habe 14 Cents je Aktie betragen, verglichen mit 21 Cents je Aktie im Vorjahresquartal. Analysten hatten im Durchschnitt einen Verlust von 13 Cents je Aktie erwartet. Der Umsatz im vierten Quartal ging wegen der niedrigen Umsätze im Mikrochipmarkt auf 37,2 (Vorjahresquartal 138) Millionen Dollar deutlich zurück. Am 10. September hatte Vitesse mitgeteilt, das Unternehmen erwarte einen Verlust im vierten Quartal zwischen zwölf und 15 Cents je Aktie und einen Umsatz zwischen 37 und 40 Millionen Dollar. (Reuters)
Altera - 82 Prozent Umsatzeinbruch wegen negativer Chipbranche
Auf Grund des allgemein schlechten Umfelds der Halbleiterindustrie ist der Nettoertrag des US-Chiphersteller Altera im dritten Quartal nach eigenen Angaben um 82 Prozent eingebrochen. Der Nettoertrag sei auf 20,9 Millionen Dollar oder fünf Cents je Aktie gefallen. Der Umsatz habe sich auf 174,2 (Vorjahr: 395,4) Millionen Dollar reduziert, teilte das an der Unternehmen am Montag nach US-Börsenschluss mit. Analysten hatten Thomson Financial/First Call zufolge einen Gewinn von vier bis sechs Cents je Aktie erwartet. Für das vierte Quartal erwartet das Unternehmen einen Umsatzrückgang um weitere fünf bis zehn Prozent. (Reuters)
PSI reduziert Umsatzwachstums-Prognose für 2001 auf 15 Prozent
Der Softwareanbieter PSI AG rechnet für das Gesamtjahr 2002 mit einem geringeren Umsatzwachstum als zunächst angenommen. Es seien neben Investitionsstopps bei einzelnen Kunden auch deutliche Verlängerungen bei Entscheidungen für Investitionen zu erkennen, teilte das Unternehmen am Montagabend mit. Daher rechne PSI nun mit einem Umsatzwachstum von 15 Prozent. Ende August hatte PSI noch an den geplanten Wachstumszielen für das Gesamtjahr fest gehalten. Nach Angaben von Ende März erwartete es eine Umsatzsteigerung von 25 Prozent auf 184 Millionen Euro. (Ad-hoc)
Poet weitet Nettoverlust im dritten Quartal aus
Das US-Softwarehaus Poet hat seinen Verlust im abgelaufenen Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal ausgeweitet. Im dritten Quartal belaufe sich der Nettoverlust auf 3,3 Millionen Dollar oder 30 Cents je Aktie, teilte Poet am Montagabend mit. Im dritten Quartal des Vorjahres habe der Verlust 2,5 Millionen Dollar oder 24 Cents je Aktie betragen. Der Umsatz sei im Vergleich zum Vorjahresquartal um 44 Prozent auf nunmehr 1,8 Millionen Dollar zurückgegangen. Zum 30. September verfüge Poet über liquide Mittel von über 24 Millionen Dollar. Für das vierte Quartal hoffe Poet auf langsame Erholung der Wirtschaft und gehe von einem Umsatz in Höhe von 2,4 bis 2,7 Millionen Dollar aus. (Ad-hoc)
Wirtschaftsnachrichten
Bundesfinanzminister hält an Erhöhung der Tabaksteuer fest
Finanzminister Hans Eichel (SPD) hat trotz Warnung der sechs führenden Wirtschaftsforschungsinstitute vor einer Rezession in Deutschland seine Absicht bekräftigt, die Nettokreditaufnahme des Bundes im kommenden Jahr nicht auszuweiten und damit Konjunkturprogramme zu finanzieren: „Wir werden auch nicht in höhere Schulden ausweichen“, sagte Eichel der „Bild"-Zeitung. Ungeachtet des massiven Widerstandes der Wirtschaft hält Eichel auch an der geplanten Erhöhung der Tabaksteuer um rund vier Pfennige je Zigarette fest. „Die Erhöhung der Tabak- wie der Versicherungssteuer muss und wird kommen“, sagte der Minister. (AFP)
Und einen GUTEN MORGEN an alle Schlafmützen
Aufwärtsdrang trotz Unsicherheiten
23. Okt. 2001 Börse gibt sich robust
Wenn auch mit geringen Umsätzen, hat die Wall Street zu Wochenbeginn erneut ein Zeichen der Stärke gesetzt. Einiges verdankt sie dabei der Hoffnung auf ein baldiges Ende der Angriffe in Afghanistan. Doch weder ein Ende der Taliban-Regierung - was die Börse auf jeden Fall als positives Zeichen werten würde - noch der Milzbrand-Krise ist klar abzusehen. Bis es so weit ist, wird der Aufwärtsdrang gedeckelt werden.
Heute stehen Quartalszahlen von DaimlerChrysler an. Die bisher veröffentlichten Quartalsberichte haben die Erwartungen weitgehend erfüllt. Positive Ausblicke wurden honoriert, während schlechte Zahlen und Ausblicke nach dem Motto "jetzt ist es endlich 'raus" gut verkraftet wurden.
Bund-Future über 110 Prozent
Überzeugend hat der Euro-Bund-Future am Montag die 110 Prozent-Marke genommen und 25 Ticks auf 110,24 Prozent zugelegt. Am Dienstag dürfte er mit Gewinnmitnahmen zu kämpfen haben. Und auch wenn die EZB am Donnerstag noch nicht handelt: Tendenziell sinkende Zinsen werden allmählich wieder Konjunkturoptimismus aufkommen lassen, und der bekommt dem Bund-Future nicht gut.
Euro tendieren in Asien etwas fester
Etwas fester tendiert der Euro am Dienstagmorgen in Asien gegenüber dem US-Dollar. Gegen 6.51 Uhr MESZ notiert die europäische Gemeinschaftswährung mit 0,8918 Dollar nach 0,8916 Dollar im späten US-Handel am Montag. Der Euro blieb Händlern zufolge aber weiter anfällig. Die Gemeinschaftswährung geriet Analysten zufolge durch die am Montagabend (MESZ) bekannt gewordene Wachstumsprognose der führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute für 2001 zusätzlich unter Druck.
US-Vorgaben beflügeln Tokioter Börse
Die Börse in Tokio hat am Dienstag beflügelt von positiven Vorgaben der US-Börsen fest tendiert. Der Nikkei-Index stieg unter Führung von Technologiewerten und Aktien von stark exportabhängigen Unternehmen bis 7.00 Uhr (MESZ) um 1,73 Prozent auf 10.747,68 Zähler. Händler verwiesen auf die Kursgewinne an den US-Börsen vom Vortag und den schwächeren Yen, der Gewinne aus Exportgeschäften vergrößere. Die jüngsten Quartalsergebnisse aus den USA seien wie erwartet ausgefallen und machten Hoffnung auf eine Erholung der US-Wirtschaft, hieß es zudem. Die Aktien von Sony, die 30 Prozent ihres Geschäfts in den USA umsetzen, tendierten 1,4 Prozent fester. Zu den Gewinnern gehörten auch Toyota Motor mit Kursgewinnen von 1,3 Prozent.
Hang Seng tendiert sehr fest
Auch der Aktienmarkt in Hongkong tendierte im Sog der US-Börsen fest. Der Hang-Seng-Index beendete den Vormittagshandel (Ortszeit) mit 2,34 Prozent im Plus bei 10.027.23 Punkten. Kursgewinne seien in allen Branchen zu verzeichnen, erklären Marktteilnehmer. Vor allem chinabezogene Werte befänden sich wie schon am Vortag im Aufwind. China Mobile führen mit einem Plus von 4,3 Prozent auf 23,05 HK-Dollar die Gewinnerliste im HSI an. China Unicom verteuern sich um 4,2 Prozent auf 7,45 HK-Dollar. Die Regierung habe das Handeln mit staatlichen Aktien ausgesetzt, was die Stimmung zum Teil noch weiter anheize. Beobachter gehen aber nicht davon aus, dass der HSI den Widerstand bei 10.200 Punkten überwinden kann.
Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss
Nachbörslich bewegten sich die meisten großen Werte kaum. Der Nasdaq 100 After Hours Indicator verlor 0,69 Zähler auf 1.382,38 Punkte.
Die Aktie des größten US-Lebensversicherers MetLife stieg um elf Prozent auf 28,75 Dollar. Das Unternehmen will 1.900 Jobs streichen. Vitesse Semiconductor gab einen Umsatzeinbruch und Verlust im vierten Quartal bekannt, der von Analysten erwartet worden war. Die Aktie zeigte sich deswegen mit einem Minus von fünf Cents auf 9,51 Dollar auch kaum beeindruckt.
Die Indexfutures veränderten sich wenig. Die Dezember-Futures auf den Nasdaq 100 legten 3,50 Punkte auf 1.393 Zähler zu, während die S&P 500-Futures bei 1.093,50 Punkten verharrten.
Wall Street schließt nach Schlussrally fest
Die Aktien an Wall Street haben am eine imposante Schlussrally hingelegt. Der Dow Jones gewann 1,88 Prozent auf 9.377,03 Zähler. Der Nasdaq Composite legte 2,2 Prozent auf 1.708,08 Punkte zu.
Bei relativ geringen Umsätzen sind die Aktienmärkte überraschend kräftig nach oben gezogen. Vor allem in den letzten zwei Handelsstunden ging es deutlich Richtung Norden. Händler konnten als einzigen Grund auf Aussagen von US-Verteidigungsminister Rumsfeld verweisen, der zu diesem Zeitpunkt ein aggressiveres Vorgehen der Bodentruppen in Afghanistan angekündigt hatte. Daraus wurde die Hoffnung abgeleitet, dass die Kampfhandlungen vielleicht doch schneller zu Ende sein könnten, als bisher gedacht.
Aber auch harte Fakten bestimmten den Handelstag. Unter den Dow-Werten erhöhten sich Minnesota Mining and Manufacturing (3M) um 5,1 Prozent auf 107,39 Dollar. Kurz nach Handelsbeginn hatten sie noch im Minus notiert, weil das Unternehmen zwar die Prognosen im dritten Quartal um einen Cent übertroffen, gleichwohl aber auf schlechte Marktbedingungen verwiesen und weitere Entlassungen nicht ausgeschlossen hatte. Letztlich sei die Umsatzwarnung aber doch geringer ausgefallen, als man befürchtet hatte, sagte ein Marktbeobachter. Trotz der gedämpften Konjunkturaussichten waren aber auch andere zyklische Werte gefragt.
General Motors kletterten um 2,9 Prozent auf 42,57 Dollar und Alcoa um 3,7 Prozent auf 32,83 Dollar. SBC Communications verloren dagegen 5,1 Prozent auf 41,40 Dollar, nachdem das Drittquartalsergebnis einen Cent unter den Erwartungen der Analysten gelegen hatte. Gleichzeitig kündigte das Unternehmen an, die Kapitalsausgaben um 20 Prozent zu senken und einige tausend Arbeitsplätze zu streichen.
An der Nasdaq waren vor allem Chipwerte gesucht. Nach der Bekanntgabe von Rambus, dass der Hersteller von Halbleitern seinen Netzwerk-Chip RaSer an Intel lizensiert hat, kletterten die Aktien um 7,4 Prozent auf 9,67 Dollar. Bereits in der vergangenen Woche war über den Vertrag mit Intel spekuliert worden. Die Aktie hatte auf Grund dessen bereits zuvor deutlich zugelegt. Intel selbst verteuerten sich um 4,8 Prozent auf 25,30 Dollar. Hier wurde auch die Meldung, dass die Kapitalausgaben im Jahr 2002 um zehn bis 20 Prozent beschnitten würden, positiv aufgenommen. Man habe mit mehr gerechnet, hieß es. Applied Materials stiegen um 6,8 Prozent auf 34,75 Dollar, KLA-Tencor um 7,5 Prozent auf 39,25 Dollar und Analog Devices um 7,1 Prozent auf 38,74 Dollar.
Treasuries schließen knapp behauptet
Die amerikanischen Anleihen sind am Montag knapp behauptet aus dem Handel im New York gegangen. Die zehnjährigen Titel mit einer Zinsausstattung von fünf Prozent verloren 2/32 auf 102-31/32 und rentierten mit 4,616 Prozent. Der Longbond mit einem Kupon von 5-3/8 Prozent reduzierte sich um 1/32 auf 100-6/32. Die Rendite betrug 5,360 Prozent. Die Rally an den Aktienmärkten und Gewinnmitnahmen hätten stützende Faktoren wie neue Berichte über Anthrax-Fälle bei Postbeamten in Washington sowie anstehende Unternehmensanleihen überschattet.
Medienschau
23. Okt. 2001
Unternehmensnachrichten
Ciba rechnet 2001 mit Ergebnisrückgang
Der Konzerngewinn des Schweizer Spezialchemiekonzerns Ciba ist in den in den ersten neun Monaten 2001 um acht Prozent auf 303 Millionen Franken gesunken. Der Nettoumsatz ging um fünf Prozent auf 5,664 Milliarden Franken zurück. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (Ebitda) ermäßigte sich um acht Prozent auf 955 Millionen Franken. Ciba rechnet im Gesamtjahr mit einem Umsatz, Ebitda und Nettoergebnis etwas unter dem Vorjahreswert. Analysten hatten erwartet, dass die Verlangsamung des globalen Wachstums die Margen von Ciba unter Druck gesetzt hat. Ciba rechnete bisher für das Gesamtjahr 2001 mit einer Ebitda-Marge am unteren Ende der angestrebten Bandbreite von 17,1 bis 17,6 Prozent. (Reuters)
Gewinn von American Express bricht 60 Prozent ein
Die Folgen der Anschläge in den USA vom 11. September und die Konjunkturschwäche haben bei dem Finanzkonzern American Express im dritten Quartal 2001 nach eigenen Angaben zu einem Gewinneinbruch von 60 Prozent geführt. Das Unternehmen teilte mit, im dritten Quartal seien 22 Cents je Aktie verdient worden, verglichen mit 54 Cents je Aktie im Vorjahresquartal. Damit verfehlte das Unternehmen die Prognosen der Analysten, die im Durchschnitt 30 Cents pro Aktie erwartet hatten. American Express hatte im September eine Gewinnwarnung ausgegeben. (Reuters)
Vitesse Semiconductor rutscht in die Verlustzone
Der US-Chiphersteller hat für das vierte Quartal 2001 einen Verlust im Rahmen der Analystenerwartungen ausgewiesen. Der Verlust im Quartal zum 30. September habe 14 Cents je Aktie betragen, verglichen mit 21 Cents je Aktie im Vorjahresquartal. Analysten hatten im Durchschnitt einen Verlust von 13 Cents je Aktie erwartet. Der Umsatz im vierten Quartal ging wegen der niedrigen Umsätze im Mikrochipmarkt auf 37,2 (Vorjahresquartal 138) Millionen Dollar deutlich zurück. Am 10. September hatte Vitesse mitgeteilt, das Unternehmen erwarte einen Verlust im vierten Quartal zwischen zwölf und 15 Cents je Aktie und einen Umsatz zwischen 37 und 40 Millionen Dollar. (Reuters)
Altera - 82 Prozent Umsatzeinbruch wegen negativer Chipbranche
Auf Grund des allgemein schlechten Umfelds der Halbleiterindustrie ist der Nettoertrag des US-Chiphersteller Altera im dritten Quartal nach eigenen Angaben um 82 Prozent eingebrochen. Der Nettoertrag sei auf 20,9 Millionen Dollar oder fünf Cents je Aktie gefallen. Der Umsatz habe sich auf 174,2 (Vorjahr: 395,4) Millionen Dollar reduziert, teilte das an der Unternehmen am Montag nach US-Börsenschluss mit. Analysten hatten Thomson Financial/First Call zufolge einen Gewinn von vier bis sechs Cents je Aktie erwartet. Für das vierte Quartal erwartet das Unternehmen einen Umsatzrückgang um weitere fünf bis zehn Prozent. (Reuters)
PSI reduziert Umsatzwachstums-Prognose für 2001 auf 15 Prozent
Der Softwareanbieter PSI AG rechnet für das Gesamtjahr 2002 mit einem geringeren Umsatzwachstum als zunächst angenommen. Es seien neben Investitionsstopps bei einzelnen Kunden auch deutliche Verlängerungen bei Entscheidungen für Investitionen zu erkennen, teilte das Unternehmen am Montagabend mit. Daher rechne PSI nun mit einem Umsatzwachstum von 15 Prozent. Ende August hatte PSI noch an den geplanten Wachstumszielen für das Gesamtjahr fest gehalten. Nach Angaben von Ende März erwartete es eine Umsatzsteigerung von 25 Prozent auf 184 Millionen Euro. (Ad-hoc)
Poet weitet Nettoverlust im dritten Quartal aus
Das US-Softwarehaus Poet hat seinen Verlust im abgelaufenen Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal ausgeweitet. Im dritten Quartal belaufe sich der Nettoverlust auf 3,3 Millionen Dollar oder 30 Cents je Aktie, teilte Poet am Montagabend mit. Im dritten Quartal des Vorjahres habe der Verlust 2,5 Millionen Dollar oder 24 Cents je Aktie betragen. Der Umsatz sei im Vergleich zum Vorjahresquartal um 44 Prozent auf nunmehr 1,8 Millionen Dollar zurückgegangen. Zum 30. September verfüge Poet über liquide Mittel von über 24 Millionen Dollar. Für das vierte Quartal hoffe Poet auf langsame Erholung der Wirtschaft und gehe von einem Umsatz in Höhe von 2,4 bis 2,7 Millionen Dollar aus. (Ad-hoc)
Wirtschaftsnachrichten
Bundesfinanzminister hält an Erhöhung der Tabaksteuer fest
Finanzminister Hans Eichel (SPD) hat trotz Warnung der sechs führenden Wirtschaftsforschungsinstitute vor einer Rezession in Deutschland seine Absicht bekräftigt, die Nettokreditaufnahme des Bundes im kommenden Jahr nicht auszuweiten und damit Konjunkturprogramme zu finanzieren: „Wir werden auch nicht in höhere Schulden ausweichen“, sagte Eichel der „Bild"-Zeitung. Ungeachtet des massiven Widerstandes der Wirtschaft hält Eichel auch an der geplanten Erhöhung der Tabaksteuer um rund vier Pfennige je Zigarette fest. „Die Erhöhung der Tabak- wie der Versicherungssteuer muss und wird kommen“, sagte der Minister. (AFP)
Und einen GUTEN MORGEN an alle Schlafmützen