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Keine guten Nachrichten
23. Juli 2001 Keine guten Nachrichten
Die Vorlagen aus den USA sind neutral für den Dax. Allerdings schwächeln die asiatischen Börsen, wenn auch wegen hausgemachter Ängste über die schwer in den Griff zu bekommenden Not leidenden Kredite. In Deutschland steht mit den ifo-Index ein neues Konjunkturbarometer ins Haus, das die Abschwächung der Wirtschaft bestätigen dürfte. Von Unternehmensseite gibt es vorbörslich keine guten Nachrichten für die Aktienkurse. SAP muss sein gerade einmal am Donnerstag vorgelegtes Quartalsergebnisse nach unten korrigieren, was das Misstrauen der Investoren in gute Quartalsergebnisse erhöhen dürfte. Immerhin hat Microsoft zuletzt ebenfalls zunächst die Märkte mit guten Zahlen beruhigt, um sie nur eine Woche später wieder aufzuregen. Im Blickpunkt stehen die Quartalsergebnisse von Infineon.
Euro pendelt in Fernost vor Ifo-Index knapp über 0,87 Dollar
Der Euro ist am Montag im fernöstlichen Handel im Vorfeld des an den Märkten mit Spannung erwarteten Ifo-Geschäftsklimaindexes weiter knapp über 0,87 Dollar gependelt. Viele Anleger gingen davon aus, dass die Gemeinschaftswährung ihre Talsohle durchschritten habe, sagten Händler. US-Finanzminister Paul O'Neill habe jedoch am Wochenende mit seiner Bekräftigung, ein starker Dollar sei im Interesse der USA, Spekulationen um eine mögliche Lockerung der US-Politik des starken Dollar gedämpft.
Bund-Future: Weiteres Aufwärtspotenzial
Der Bund-Future ist derzeit in einer guten technischen Verfassung, bescheinigen die Analysten von HSBC Trinkaus & Burkhardt. Zusammen mit der anhaltenden Schwäche an den Aktienmärkten dürfte die Renten damit gut gestützt in die Woche gehen. Ein Test des Widerstands bei 108,29 Prozent scheint daher möglich.
Börse in Tokio sehr schwach
Sorgen um die Finanzlage der japanischen Banken haben am Montag die Kurse an der Tokioter Börse nach Händlerangaben stark gedrückt. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag um 6.15 Uhr MESZ mit 11.594 Punkten um 2,64 Prozent im Minus. Zuvor war der Index bis auf 11.531 Punkte und damit den niedrigsten Stand seit dem 15. März gefallen. Am 15. März hatte der Nikkei-Index mit 11.433 Punkten den tiefsten Stand seit 16 Jahren verzeichnet. „Der Markt ist enttäuscht darüber, dass es keine konkreten Maßnahmen zur Bereinigung der schlechten Kredite gibt", sagte ein Händler. Staatschef Junichiro Koizumi bekräftigte erneut, dass die Wirtschaft Wachstumseinbußen hinnehmen muss, damit die Not leidenden Kredite bereinigt werden können. Investoren bezweifeln jedoch, dass Koizumi die politische Macht hat, um die Maßnahmen durchzusetzen.
Aktien Hongkong zeigen sich am Mittag leichter
Leichter präsentieren sich die Aktienkurse in Hongkong am Montagmittag (Ortszeit). Bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte verliert der Hang-Seng-Index (HSI) 0,7 Prozent auf 12.213,77 Punkte. Richtungsweisend sei die anhaltende Schwäche von China Mobile und Pacific Century CyberWorks (PCCW), sagen Beobachter. China Mobile verlieren 1,7 Prozent auf 34,70 HKD. PCCW geben um 4,7 Prozent auf 2,025 HKD nach. Die Absage der Ausgabe einer Unternehmensanleihe belaste den Kurs schwer, heißt es, wenngleich die Zinszahlungen den Cash-flow von PCCW unter Druck gesetzt hätten. Versorger zeigen sich fest, da Investoren diese als sichere Häfen ansteuerten, sagen Händler
Wall Street schließt nach Microsoft-Warnung leichter
Die US-Aktienmärkte haben am Freitag schwächer, jedoch über ihren Tagestiefstständen geschlossen. Die Umsatzwarnung des weltgrößten Software-Konzerns Microsoft vom Vortag sowie eine Reihe von negativen Nachrichten weiterer High-Tech-Unternehmen hat vor allem im Technologiesektor Kursverluste ausgelöst. Der Dow Jones notierte bei Handelsschluss 0,31 Prozent tiefer bei 10.576,65 Zählern. Der technologielastige Nasdaq Composite Index verlor 0,84 Prozent auf 2.029,37 Zähler. Microsoft hatte für das vierte Quartal zwar Gewinnzahlen im Rahmen der Analystenerwartungen vorgelegt, jedoch für das laufende Quartal angesichts einer schleppenden PC-Nachfrage eine schwache Umsatzentwicklung prognostiziert. Die Aktien notierten bei Handelsschluss 4,7 Prozent tiefer bei 69,18 Dollar.
Nortel Networks hat im zweiten Quartal tief rote Zahlen geschrieben worden. Der Umsatzrückgang übertraf die Erwartungen der Analysten, worauf die Titel in New York 2,71 Prozent auf 7,54 Dollar einbüßten. Gateway brachen um 24,67 Prozent auf 10,99 Dollar ein. Das Unternehmen hatte für das zweite Quartal ebenfalls Verluste ausgewiesen. Einen Verlust im zweiten Quartal unter anderem auf Grund der schwächeren Nachfrage nach Elektronik teilte auch der Halbleiterhersteller Vitesse Semiconductor mit. Die Aktie gab daraufhin 3,91 Prozent nach und schloss bei 17,94 Dollar.
Gegen den schwächeren Trend im Technologiesektor schlossen die Aktien der Sun Microsystems um 4,1 Prozent fester bei 15,03 Dollar. Der US-Hersteller von Netzwerkrechnern wies für das vierte Quartal zwar Verluste aus. Diese hatten jedoch innerhalb der eigenen bereits gesenkten Prognosen gelegen, hieß es. Positive Meldungen kamen auch vom Internet-Auktionshaus Ebay. Die Aktie ging 3,73 Prozent fester bei 66,80 Dollar aus dem Handel. Das Unternehmen hatte zuvor über den Erwartungen liegende Geschäftszahlen für das zweite Quartal vorgelegt und zudem seine Prognosen angehoben.
US-Anleihen zum Wochenschluss mit Gewinnmitnahmen
Mit leichten Abschlägen notierten die US-Treasurys am Freitag im späten Geschäft in New York. Zehnjährige Papiere mit einem Kupon von fünf Prozent gaben 4/32 auf 99-3/32 ab und rentierten mit 5,112 Prozent. Der 5,375-prozentige Longbond verlor 6/32 auf 97-20/32, wodurch sich die Rendite auf 5,532 Prozent erhöhte. Investoren nähmen ihre Gewinne nach einer starken Woche mit, erklärten Händler. Das Fehlen neuer Konjunkturdaten habe mit dazu geführt, dass der Anleihemarkt nach einer ereignisreichen Woche nun verschnaufe. Insbesondere die Rede des Fed-Chairman Alan Greenspan hatte Mitte der Woche für Kurssprünge bei den Anleihen gesorgt. Er hatte angedeutet, dass weitere Zinssenkungen möglich seien, um die Erholung der US-Wirtschaft zu unterstützen.
Medienschau
23. Juli 2001
Unternehmensnachrichten
Montedison akzeptiert Übernahmeangebot
Montedison hat am Sonntagabend das Übernahmeangebot von Fiat und EdF ankzeptiert, nachdem diese eine verbesserte Offerte vorgelegt haben. Das neue Angebot bewertet Montedison mit 5,5 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Wert von 3,16 Euro je Aktie. Als letzte Hürde müssen die Käufer noch die EU-Wettbewerbsbehörde überzeugen. (FTD, S. 3)
British Telecom will UMTS-Netz in den Niederlanden teilen
Die Mobilfunk-Tochter der British Telecom schlägt vor, dass sich die fünf UMTS-Lizenzinhaber in den Niederlanden zwei Netze teilen sollen. Die Gespräche über eine Zusammenarbeit führten Vodafone, KPN, France Telecom und Deutsche Telekom, räumt BT Wireless ein. Betroffen wären von einem solchen Schritt vor allem die Telekommunikations-Ausrüster. (WSJE, S. 1)
Milberg bekräftigt Unabhängigkeit von BMW
BMW setzt nach den Worten seines Vorstandschefs Joachim Milberg, weiter konsequent auf seine Unabhängigkeit. Es gebe keinen Grund, der für eine Fusion spreche, sagte Milberg der „Bild am Sonntag". Deshalb lehne der Konzern eine Verschmelzung „mit wem auch immer“ ab. „Ich wette einen neuen Rolls Royce, dass BMW selbstständig bleibt.“ BMW war in den vergangenen Jahren immer wieder ins Zentrum von Übernahmespekulationen geraten, weil der Münchener Konzern auf Grund seiner hohen Ertragsstärke als erstrebenswerter Fusionspartner gilt. (Reuters)
Schrempp wegen Freightliner kritisiert
Der Aufsichtsrat von DaimlerChrysler hat Konzernchef Jürgen Schrempp wegen der Probleme mit der Verluste schreibenden US-Lkw-Tochter Freightliner kritisiert. Bei der Sitzung des Kontrollgremiums am vergangenen Mittwoch habe sich Schrempp harte Kritik gefallen lassen müssen, berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ in seiner jüngsten Ausgabe. DaimlerChrysler lehnte am Wochenende eine Stellungnahme dazu ab. (Reuters)
SAP - Commerce-One-Verlust drückt Halbjahresüberschuss
Das Walldorfer Softwarehaus SAP muss nach eigenen Angaben seinen Halbjahresüberschuss um rund 90 Millionen Euro nach unten revidieren. Grund dafür seien Verluste beim US-Softwareanbieter Commerce One, an dem SAP beteiligt ist, sagte SAP-Sprecher Herbert Heitmann am Wochenende der Nachrichtenagentur Reuters und bestätigte damit einen Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung". (Reuters)
Bayer setzt bei Pharmasparte auf eigene Kraft
Die Bayer will mit ihrem Pharmabereich aus eigener Kraft in die Weltspitze vorstoßen und auf spektakuläre Zukäufe verzichten. “Was derzeit angeboten wird, ist den geforderten Preis nicht wert oder passt nicht zu uns“, sagte Forschungschef Wolfgang Hartwig. Dennoch schaue sich das Unternehmen auf dem Markt um. “Wir müssen keine ganzen Unternehmen kaufen. Wir können einzelne Produkte einlizenzieren, um eigene Lücken aufzufüllen“, so Hartwig. (Die Welt, S. 15)
Kein Kommentar von Siemens zu Sparten-Verlust
Siemens hat einen Kommentar zu einem Bericht des Magazins „Focus“ abgelehnt, demzufolge seine Sprach- und Datennetz-Sparte im dritten Quartal 2000/01 operativ 150 Millionen Euro Verlust verbucht hat. Das Nachrichten-Magazin „Focus“ hatte am Samstag vorab unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, der Siemens-Bereich Information and Communication Networks (ICN) werde im dritten Quartal vor Steuern, Zinsen und Firmenwertabschreibungen (Ebitda) einen Verlust von 150 Millionen Euro verbuchen. (Reuters)
Wirtschaftsnachrichten
Naimi- Senkung der Ölproduktion um 1,0 bis 1,5 Mio Barrel
Die Opec wird ihre Ölproduktion nach den Worten des saudi-arabischen Ölministers Ali al-Naimi von September an voraussichtlich um eine Million bis 1,5 Millionen Barrel pro Tag senken, um die Ölpreise zu stützen. „Wir werden die Produktion voraussichtlich senken, die Frage ist nun, um wie viel. Die Reduzierung wird voraussichtlich zwischen einer und 1,5 Millionen Barrel pro Tag liegen", sagte Naimi am Wochenende der Nachrichtenagentur Reuters am Rande der Weltklimaverhandlungen in Bonn. (Reuters)
Bush gegen staatliche Eingriffe auf den Devisenmärkten
US-Präsident George Bush hat sich angesichts des starken Dollar-Kurses gegen staatliche Eingriffe auf den Devisenmärkten ausgesprochen. Der Wert der US-Währung müsse vom Markt bestimmt werden, sagte Bush am Sonntag in Genua nach einem Treffen mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin. Es sei nicht die Rolle der amerikanischen Regierung, für einen fallenden Dollar-Kurs zu sorgen. Wenn der Markt funktioniere, werde auch der Dollar angemessen bewertet. (vwd)
Schröder vehement gegen Flexibilisierung des Arbeitsmarktes
Bundeskanzler Gerhard Schröder hat sich vehement gegen eine Flexibilisierung des Arbeitsmarktes in Deutschland ausgesprochen und dabei scharfe Kritik am System in den USA geübt. “Wir werden nicht die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer so rechtlos stellen wie in Amerika“, sagte Schröder am Sonntag in Genua zum Abschluss des G-8-Gipfels vor Journalisten. Die so genannte Flexibilität bedeute in der Praxis ein “hire and fire“ (Anheuern und Rausschmeißen), zu dem er nicht bereit sei, aus der “Erkenntnis, dass das nicht gut ist“. Dies bedeute keinen “Mangel an Mut“ bei Reformen, betonte Schröder. (vwd)
Merrill Lynch zahlt Aktionär Schadenersatz
Merrill Lynch zahlt einem Privatkunden 400.000 Dollar Schadenersatz. Der Kunde hat auf Grund einer Kaufempfehlung der Investmentbank Aktien von Infospace gekauft. Der Internet-Analyst Henry Blodget hatte die Aktie aber nur zum Kauf empfohlen, weil Merrill Lynch die Infospace Tochter GOL2Net beraten habe. Nun müssen sich auch andere Investmenthäuser auf Klagen gefasst machen. (FTD, S. 17)
Keine guten Nachrichten
23. Juli 2001 Keine guten Nachrichten
Die Vorlagen aus den USA sind neutral für den Dax. Allerdings schwächeln die asiatischen Börsen, wenn auch wegen hausgemachter Ängste über die schwer in den Griff zu bekommenden Not leidenden Kredite. In Deutschland steht mit den ifo-Index ein neues Konjunkturbarometer ins Haus, das die Abschwächung der Wirtschaft bestätigen dürfte. Von Unternehmensseite gibt es vorbörslich keine guten Nachrichten für die Aktienkurse. SAP muss sein gerade einmal am Donnerstag vorgelegtes Quartalsergebnisse nach unten korrigieren, was das Misstrauen der Investoren in gute Quartalsergebnisse erhöhen dürfte. Immerhin hat Microsoft zuletzt ebenfalls zunächst die Märkte mit guten Zahlen beruhigt, um sie nur eine Woche später wieder aufzuregen. Im Blickpunkt stehen die Quartalsergebnisse von Infineon.
Euro pendelt in Fernost vor Ifo-Index knapp über 0,87 Dollar
Der Euro ist am Montag im fernöstlichen Handel im Vorfeld des an den Märkten mit Spannung erwarteten Ifo-Geschäftsklimaindexes weiter knapp über 0,87 Dollar gependelt. Viele Anleger gingen davon aus, dass die Gemeinschaftswährung ihre Talsohle durchschritten habe, sagten Händler. US-Finanzminister Paul O'Neill habe jedoch am Wochenende mit seiner Bekräftigung, ein starker Dollar sei im Interesse der USA, Spekulationen um eine mögliche Lockerung der US-Politik des starken Dollar gedämpft.
Bund-Future: Weiteres Aufwärtspotenzial
Der Bund-Future ist derzeit in einer guten technischen Verfassung, bescheinigen die Analysten von HSBC Trinkaus & Burkhardt. Zusammen mit der anhaltenden Schwäche an den Aktienmärkten dürfte die Renten damit gut gestützt in die Woche gehen. Ein Test des Widerstands bei 108,29 Prozent scheint daher möglich.
Börse in Tokio sehr schwach
Sorgen um die Finanzlage der japanischen Banken haben am Montag die Kurse an der Tokioter Börse nach Händlerangaben stark gedrückt. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag um 6.15 Uhr MESZ mit 11.594 Punkten um 2,64 Prozent im Minus. Zuvor war der Index bis auf 11.531 Punkte und damit den niedrigsten Stand seit dem 15. März gefallen. Am 15. März hatte der Nikkei-Index mit 11.433 Punkten den tiefsten Stand seit 16 Jahren verzeichnet. „Der Markt ist enttäuscht darüber, dass es keine konkreten Maßnahmen zur Bereinigung der schlechten Kredite gibt", sagte ein Händler. Staatschef Junichiro Koizumi bekräftigte erneut, dass die Wirtschaft Wachstumseinbußen hinnehmen muss, damit die Not leidenden Kredite bereinigt werden können. Investoren bezweifeln jedoch, dass Koizumi die politische Macht hat, um die Maßnahmen durchzusetzen.
Aktien Hongkong zeigen sich am Mittag leichter
Leichter präsentieren sich die Aktienkurse in Hongkong am Montagmittag (Ortszeit). Bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte verliert der Hang-Seng-Index (HSI) 0,7 Prozent auf 12.213,77 Punkte. Richtungsweisend sei die anhaltende Schwäche von China Mobile und Pacific Century CyberWorks (PCCW), sagen Beobachter. China Mobile verlieren 1,7 Prozent auf 34,70 HKD. PCCW geben um 4,7 Prozent auf 2,025 HKD nach. Die Absage der Ausgabe einer Unternehmensanleihe belaste den Kurs schwer, heißt es, wenngleich die Zinszahlungen den Cash-flow von PCCW unter Druck gesetzt hätten. Versorger zeigen sich fest, da Investoren diese als sichere Häfen ansteuerten, sagen Händler
Wall Street schließt nach Microsoft-Warnung leichter
Die US-Aktienmärkte haben am Freitag schwächer, jedoch über ihren Tagestiefstständen geschlossen. Die Umsatzwarnung des weltgrößten Software-Konzerns Microsoft vom Vortag sowie eine Reihe von negativen Nachrichten weiterer High-Tech-Unternehmen hat vor allem im Technologiesektor Kursverluste ausgelöst. Der Dow Jones notierte bei Handelsschluss 0,31 Prozent tiefer bei 10.576,65 Zählern. Der technologielastige Nasdaq Composite Index verlor 0,84 Prozent auf 2.029,37 Zähler. Microsoft hatte für das vierte Quartal zwar Gewinnzahlen im Rahmen der Analystenerwartungen vorgelegt, jedoch für das laufende Quartal angesichts einer schleppenden PC-Nachfrage eine schwache Umsatzentwicklung prognostiziert. Die Aktien notierten bei Handelsschluss 4,7 Prozent tiefer bei 69,18 Dollar.
Nortel Networks hat im zweiten Quartal tief rote Zahlen geschrieben worden. Der Umsatzrückgang übertraf die Erwartungen der Analysten, worauf die Titel in New York 2,71 Prozent auf 7,54 Dollar einbüßten. Gateway brachen um 24,67 Prozent auf 10,99 Dollar ein. Das Unternehmen hatte für das zweite Quartal ebenfalls Verluste ausgewiesen. Einen Verlust im zweiten Quartal unter anderem auf Grund der schwächeren Nachfrage nach Elektronik teilte auch der Halbleiterhersteller Vitesse Semiconductor mit. Die Aktie gab daraufhin 3,91 Prozent nach und schloss bei 17,94 Dollar.
Gegen den schwächeren Trend im Technologiesektor schlossen die Aktien der Sun Microsystems um 4,1 Prozent fester bei 15,03 Dollar. Der US-Hersteller von Netzwerkrechnern wies für das vierte Quartal zwar Verluste aus. Diese hatten jedoch innerhalb der eigenen bereits gesenkten Prognosen gelegen, hieß es. Positive Meldungen kamen auch vom Internet-Auktionshaus Ebay. Die Aktie ging 3,73 Prozent fester bei 66,80 Dollar aus dem Handel. Das Unternehmen hatte zuvor über den Erwartungen liegende Geschäftszahlen für das zweite Quartal vorgelegt und zudem seine Prognosen angehoben.
US-Anleihen zum Wochenschluss mit Gewinnmitnahmen
Mit leichten Abschlägen notierten die US-Treasurys am Freitag im späten Geschäft in New York. Zehnjährige Papiere mit einem Kupon von fünf Prozent gaben 4/32 auf 99-3/32 ab und rentierten mit 5,112 Prozent. Der 5,375-prozentige Longbond verlor 6/32 auf 97-20/32, wodurch sich die Rendite auf 5,532 Prozent erhöhte. Investoren nähmen ihre Gewinne nach einer starken Woche mit, erklärten Händler. Das Fehlen neuer Konjunkturdaten habe mit dazu geführt, dass der Anleihemarkt nach einer ereignisreichen Woche nun verschnaufe. Insbesondere die Rede des Fed-Chairman Alan Greenspan hatte Mitte der Woche für Kurssprünge bei den Anleihen gesorgt. Er hatte angedeutet, dass weitere Zinssenkungen möglich seien, um die Erholung der US-Wirtschaft zu unterstützen.
Medienschau
23. Juli 2001
Unternehmensnachrichten
Montedison akzeptiert Übernahmeangebot
Montedison hat am Sonntagabend das Übernahmeangebot von Fiat und EdF ankzeptiert, nachdem diese eine verbesserte Offerte vorgelegt haben. Das neue Angebot bewertet Montedison mit 5,5 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Wert von 3,16 Euro je Aktie. Als letzte Hürde müssen die Käufer noch die EU-Wettbewerbsbehörde überzeugen. (FTD, S. 3)
British Telecom will UMTS-Netz in den Niederlanden teilen
Die Mobilfunk-Tochter der British Telecom schlägt vor, dass sich die fünf UMTS-Lizenzinhaber in den Niederlanden zwei Netze teilen sollen. Die Gespräche über eine Zusammenarbeit führten Vodafone, KPN, France Telecom und Deutsche Telekom, räumt BT Wireless ein. Betroffen wären von einem solchen Schritt vor allem die Telekommunikations-Ausrüster. (WSJE, S. 1)
Milberg bekräftigt Unabhängigkeit von BMW
BMW setzt nach den Worten seines Vorstandschefs Joachim Milberg, weiter konsequent auf seine Unabhängigkeit. Es gebe keinen Grund, der für eine Fusion spreche, sagte Milberg der „Bild am Sonntag". Deshalb lehne der Konzern eine Verschmelzung „mit wem auch immer“ ab. „Ich wette einen neuen Rolls Royce, dass BMW selbstständig bleibt.“ BMW war in den vergangenen Jahren immer wieder ins Zentrum von Übernahmespekulationen geraten, weil der Münchener Konzern auf Grund seiner hohen Ertragsstärke als erstrebenswerter Fusionspartner gilt. (Reuters)
Schrempp wegen Freightliner kritisiert
Der Aufsichtsrat von DaimlerChrysler hat Konzernchef Jürgen Schrempp wegen der Probleme mit der Verluste schreibenden US-Lkw-Tochter Freightliner kritisiert. Bei der Sitzung des Kontrollgremiums am vergangenen Mittwoch habe sich Schrempp harte Kritik gefallen lassen müssen, berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ in seiner jüngsten Ausgabe. DaimlerChrysler lehnte am Wochenende eine Stellungnahme dazu ab. (Reuters)
SAP - Commerce-One-Verlust drückt Halbjahresüberschuss
Das Walldorfer Softwarehaus SAP muss nach eigenen Angaben seinen Halbjahresüberschuss um rund 90 Millionen Euro nach unten revidieren. Grund dafür seien Verluste beim US-Softwareanbieter Commerce One, an dem SAP beteiligt ist, sagte SAP-Sprecher Herbert Heitmann am Wochenende der Nachrichtenagentur Reuters und bestätigte damit einen Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung". (Reuters)
Bayer setzt bei Pharmasparte auf eigene Kraft
Die Bayer will mit ihrem Pharmabereich aus eigener Kraft in die Weltspitze vorstoßen und auf spektakuläre Zukäufe verzichten. “Was derzeit angeboten wird, ist den geforderten Preis nicht wert oder passt nicht zu uns“, sagte Forschungschef Wolfgang Hartwig. Dennoch schaue sich das Unternehmen auf dem Markt um. “Wir müssen keine ganzen Unternehmen kaufen. Wir können einzelne Produkte einlizenzieren, um eigene Lücken aufzufüllen“, so Hartwig. (Die Welt, S. 15)
Kein Kommentar von Siemens zu Sparten-Verlust
Siemens hat einen Kommentar zu einem Bericht des Magazins „Focus“ abgelehnt, demzufolge seine Sprach- und Datennetz-Sparte im dritten Quartal 2000/01 operativ 150 Millionen Euro Verlust verbucht hat. Das Nachrichten-Magazin „Focus“ hatte am Samstag vorab unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, der Siemens-Bereich Information and Communication Networks (ICN) werde im dritten Quartal vor Steuern, Zinsen und Firmenwertabschreibungen (Ebitda) einen Verlust von 150 Millionen Euro verbuchen. (Reuters)
Wirtschaftsnachrichten
Naimi- Senkung der Ölproduktion um 1,0 bis 1,5 Mio Barrel
Die Opec wird ihre Ölproduktion nach den Worten des saudi-arabischen Ölministers Ali al-Naimi von September an voraussichtlich um eine Million bis 1,5 Millionen Barrel pro Tag senken, um die Ölpreise zu stützen. „Wir werden die Produktion voraussichtlich senken, die Frage ist nun, um wie viel. Die Reduzierung wird voraussichtlich zwischen einer und 1,5 Millionen Barrel pro Tag liegen", sagte Naimi am Wochenende der Nachrichtenagentur Reuters am Rande der Weltklimaverhandlungen in Bonn. (Reuters)
Bush gegen staatliche Eingriffe auf den Devisenmärkten
US-Präsident George Bush hat sich angesichts des starken Dollar-Kurses gegen staatliche Eingriffe auf den Devisenmärkten ausgesprochen. Der Wert der US-Währung müsse vom Markt bestimmt werden, sagte Bush am Sonntag in Genua nach einem Treffen mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin. Es sei nicht die Rolle der amerikanischen Regierung, für einen fallenden Dollar-Kurs zu sorgen. Wenn der Markt funktioniere, werde auch der Dollar angemessen bewertet. (vwd)
Schröder vehement gegen Flexibilisierung des Arbeitsmarktes
Bundeskanzler Gerhard Schröder hat sich vehement gegen eine Flexibilisierung des Arbeitsmarktes in Deutschland ausgesprochen und dabei scharfe Kritik am System in den USA geübt. “Wir werden nicht die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer so rechtlos stellen wie in Amerika“, sagte Schröder am Sonntag in Genua zum Abschluss des G-8-Gipfels vor Journalisten. Die so genannte Flexibilität bedeute in der Praxis ein “hire and fire“ (Anheuern und Rausschmeißen), zu dem er nicht bereit sei, aus der “Erkenntnis, dass das nicht gut ist“. Dies bedeute keinen “Mangel an Mut“ bei Reformen, betonte Schröder. (vwd)
Merrill Lynch zahlt Aktionär Schadenersatz
Merrill Lynch zahlt einem Privatkunden 400.000 Dollar Schadenersatz. Der Kunde hat auf Grund einer Kaufempfehlung der Investmentbank Aktien von Infospace gekauft. Der Internet-Analyst Henry Blodget hatte die Aktie aber nur zum Kauf empfohlen, weil Merrill Lynch die Infospace Tochter GOL2Net beraten habe. Nun müssen sich auch andere Investmenthäuser auf Klagen gefasst machen. (FTD, S. 17)