FRÜHAUFSTEHER: Der tägliche Ausblick auf die Börse

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FRÜHAUFSTEHER: Der tägliche Ausblick auf die Börse

 
06.01.03 08:05

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Börsianer dürften vorsichtig bleiben
 
06. Januar 2003 Die Sorgen über die weitere Entwicklung im Irak halten an. Auch die konjunkturelle Entwicklung sorgt nicht für überbordenden Optimismus. Die Auseinandersetzungen im Öffentlichen Dienst vor dem Hintergrund der angespannten Lage bei den öffentlichen Finanzen zeigen deutlich, dass die Verkrustung der deutschen Wirtschaft nicht allzu schnell beseitigt werden dürfte. Die Börsianer dürften sich in der ersten vollen Handelswoche des neuen Jahres zunächst zögerlich verhalten.

Rentenmarkt stabil erwartet

Die anhaltende Unsicherheit über die Entwicklung im Irak lastet auf den Börsen und stabilisiert die Rentenmärkte.

Dollar neigt wieder zur Schwäche

Der Dollar zeigt am Montag Morgen wieder Schwächtendenzen. Mit Notierungen von 1,0447 gegen den Euro und 119,19 gegen den Yen liegt er deutlich unter den letzen Quotes vom Freitag. Devisenhändler machen dafür in erster Linie die Entwicklung im Irak verantwortlich. Gegen den Yen war das Unterschreiten der technischen Marke von 119,5 ein Auslöser für weitere Verkäufe des Dollar.

Insgesamt gehen Marktteilnehmer trotz der latenten Dollarschwäche davon aus, dass sich die weiteren Kursverluste auf Grund des für morgen erwarteten Wirtschaftsförderungsprogrammes in den USA in Grenzen halten wird.

Börse Tokio schließt zu Jahresbeginn fester

Der Aktienmarkt in Tokio hat am Montag den verkürzten Handelstag nach den Neujahrsferien im Plus beendet. Vor allem große Exportunternehmen wie Canon führten die Gewinnerliste an, nachdem in den USA in den vergangenen Handelstagen eine breite Erholung an der Wall Street eingesetzt hatte.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index stieg um 1,57 Prozent auf 8.713,33 Punkte, der breiter gefasste Topix-Index kletterte um 1,99 Prozent auf 860,07 Zähler. Viele Investoren hätten zu Jahresbeginn verstärkt wieder Standardwerte im Zuge von Short-Eindeckungen auf niedrigem Kursniveau zurückgekauft, sagten Händler. „Die Anleger werden wahrscheinlich für die ersten paar Monate des Jahres vorsichtig sein, solange das Schreckgespenst Irak-Krieg über dem Markt hängt", sagte Norihiro Fujito, Investmentstratege bei Mitsubishi Securities.

Aktien Hongkong mittags freundlich - Volumen gering

Freundlich zeigt sich der Hongkonger Aktienmarkt am Montagmittag. Der Hang-Seng-Index (HSI) steigt bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte um 0,7 Prozent oder 71 Punkte auf 9.655. Angetrieben wird der Markt laut Händlern von China Mobile und HSBC, die zusammen 51 Punkte des Index-Gewinns ausmachen. Das Volumen sei jedoch anhaltend dünn, Analysten bleiben weiter vorsichtig. Der Markt warte auf die Rede von US-Präsident George W. Bush, der seinen Plan zur Belebung der US-Wirtschaft am Dienstag vorstellen will. Die Situation im Irak und Venezuela limitiere zusätzlich das Aufwärtspotenzial. Händler sehen eine Wochenspanne von 9.400 bis 9.800 Stellen für den HSI.

Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

Nachbörslich fielen die Papiere von Pre-Paid Legal Services um 27 Prozent auf 19 Dollar, nachdem der Vorstandsvorsitzende seinen Rücktritt bekannt gegeben hat. Gleichzeitig ist im vergangenen Quartal die Anzahl neuer Mitglieder gefallen.

Dagegen konnten die Aktien des Internet-Softwareunternehmens Vignette 22 Prozent auf 1,58 Dollar zulegen. Das Unternehmen hat die Umsatzprognosen für das vierte Quartal angehoben.

Insgsamt zeigten die Aktien am Freitag nachbörslich wenig Bewegung. Der Nasdaq 100 After-Hours Indicator legte 0,81 auf 1.032,44 Zähler zu.

Ausblick von Home Depot trübt Optimismus an Wall Street

An den US-Börsen hat der trübe Ausblick der weltgrößten Baumarktkette Home Depot am Freitag den Optimismus der Anleger gedämpft. Die Kurse schlossen nach der Rally vom Vortag wenig verändert.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte endete 0,07 Prozent im Minus auf rund 8602 Zählern, der technologielastige Nasdaq-Index stieg leicht um 0,16 Prozent auf rund 1387 Punkte, und der breiter gefasste S&P-500-Index schloss kaum verändert bei 909 Zählern.

„Home Depot ist eine Aktie mit einem breiten Eigentümerkreis, die viel beachtet wird. Das sind sicherlich keine guten Nachrichten. Da gibt es keinen Zweifel", sagte Brian Pears, Leiter Aktienhandel bei Victory Capital Management. „Trotz der deutlichen Verluste von Home Depot zeigt sich der Markt widerstandsfähig, die Kurse sind kaum verändert", sagte Brian Belski, Marktstratege bei U.S. Bancorp Piper Jaffray. Er sei überrascht, dass es nach der Rally vom Vortag nicht stärkere Gewinnmitnahmen gegeben habe, fügte er hinzu.

Der Kurs des Dow-Wertes Home-Depot fiel mehr als 14 Prozent auf 21,38 Dollar. Der Konzern hatte zuvor seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr gesenkt und dies mit schwächer als erwartet ausgefallenen Umsätzen aus dem Weihnachtsgeschäft begründet. Für das vierte Quartal rechnet Home Depot außerdem mit einem stärkeren Umsatzrückgang als zunächst erwartet. Home Depot ist nach Wal-Mart der weltweit zweitgrößte Einzelhändler. Wal-Mart-Aktien verloren rund 3,1 Prozent auf 50,00 Dollar.

Die Home-Depot-Aktie, die der größte Verlierer bei den Standardwerten und auch umsatzstärkster Wert an der New York Stock Exchange war, belastete sowohl andere Papiere der Heimwerkerbranche als auch den Einzelhandelssektor insgesamt. Die Titel des Konkurrenten Lowe's Co fielen um rund 6,2 Prozent auf 36,92 Dollar. Die Banc of America hatte ihre Bewertung der Lowe-Aktien zuvor auf „market performer“ von „buy“ zurückgenommen. Der Heimwerkermarkt sei nahezu gesättigt, hieß es zur Begründung. Die Aktien des US-Werkzeugherstellers Black & Decker verloren rund 9,5 Prozent auf 40,01 Dollar.

Die Aktien des US-Autokonzerns General Motors gaben trotz eines Absatzanstiegs in den USA um 36 Prozent im Dezember rund ein Prozent auf 38,54 Dollar nach. Der Aktienkurs von Eastman Kodak legte dagegen um gut 4,4 Prozent auf 37,43 Dollar zu. Die Investmentbank DB Securities hatte zuvor die Aktie des Fotokonzerns auf „buy“ von „hold“ hochgestuft. Auch die Titel von Forest Laboratories gehörten mit einem Plus von rund sechs Prozent auf 106,07 Dollar zu den Gewinnern. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, der Gewinn im dritten Quartal werde die Analystenprognosen um mindestens 15 Prozent übertreffen.

US-Anleihen schließen leicht im Plus

An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen am Freitag leicht um 1/32 auf 99-25/32. Sie rentierten mit 4,019 Prozent nach 4,032 Prozent am Donnerstag. Die 30-jährigen Bonds kletterten 3/32 auf 106-13/32 und hatten eine Rendite von 4,954 Prozent nach 4,956 Prozent am Donnerstag.

Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.


Medienschau
 
06. Januar 2003 Unternehmensnachrichten

VW rechnet 2003 wieder mit höherem Fahrzeugabsatz

Europas größter Automobilhersteller Volkswagen hat 2002 weltweit weniger Fahrzeuge verkauft als vor Jahresfrist. In diesem Jahr soll der weltweite Absatz mit Hilfe neuer Modelle aber wieder zulegen. „Unser Ziel ist es (2003) eine Fünf vorne bei der Absatzzahl zu haben trotz eines flachen Marktes", sagte Konzernchef Bernd Pischetsrieder am Sonntag zu Journalisten am Rande der Autoschau in Detroit. Zur Gewinn und Umsatzerwartung für dieses Jahr sagte der VW-Chef, „Bullish“ sei zwar das falsche Wort. Dennoch sei er zuversichtlich. Im vergangenen Jahr verkaufte der VW-Konzern weltweit rund 4,98 Millionen Fahrzeuge und damit 1,9 Prozent weniger als 2001. Zur Ergebnisentwicklung des vergangenen Jahres wollte sich Pischetsrieder nicht äußern. Früheren Prognosen zu Folge erwartet der Autobauer für das Gesamtjahr 2002 einen Vorsteuergewinn von rund vier Milliarden Euro. Zudem sagte Pischetsrieder, Volkswagen habe kein Interesse an Marken des Fiat-Konzerns. (Reuters)

Wirtschaftsnachrichten

Öffentlicher Dienst steuert auf Streik zu

Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes stehen die Zeichen trotz eines Schlichterspruches auf Streik. Ein von den beiden Schlichtern nach einem viertägigen Sitzungsmarathon in der Nacht zu Montag in Bremen vorgelegter Einigungsvorschlag wurde mit Hilfe der Arbeitnehmerseite und des stimmberechtigten Schlichters Hans Koschnick (SPD) mit nur einer Stimme Mehrheit angenommen. Die Arbeitgeber von Bund, Ländern und Gemeinden lehnten die vorgeschlagenen Einkommenserhöhungen im Gesamtvolumen von drei Prozent als zu hoch ab und stimmten geschlossen dagegen. Falls auch bei der für Mittwoch in Potsdam geplanten Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen keine Einigung erzielt wird, will die Gewerkschaft einen Abschluss erstreiken. Dies wäre der erste Arbeitskampf im öffentlichen Dienst seit über zehn Jahren. (Reuters)

Bauwirtschaft weiter unter Druck

Der Abwärtstrend in der deutschen Bauwirtschaft hat sich nach einer Umfrage im Dezember unvermindert fortgesetzt. Der NTC-Bauindex sank auf den bisher tiefsten Stand. (Handelsblatt, S. 10)

Happy End:

Von hier an nur noch abwärts?

 
06.01.03 08:23
Die Champagnerlaune an der Wall Street ist verflogen, wieder überwiegen die Sorgen. Hoher Ölpreis, dürftige Unternehmensgewinne und wechselnde Verbraucherlaunen bedrohen den Aufschwung. Der Vergleich mit dem vergangenen Jahr verheißt nichts Gutes.

New York - Die Silvesterparty dauerte bei den Börsianern etwas länger. Am Tag nach Neujahr, dem ersten Handelstag des Jahres, machte der Dow Jones einen Satz um 3,2 Prozent. Fast alle Aktien legten zu, Champagnerlaune machte sich breit. Doch am Freitag bereits setzte der Kater ein: Der Dow fiel wieder in den alten Trott und gab leicht nach. Schließlich beendete er die Woche mit einem Gewinn von vier Prozent. Der Nasdaq Composite legte 2,9 Prozent zu.
Auslöser der Champagner-Rallye war der überraschend starke erste Konjunkturbericht des Jahres: Der Einkaufsmanagerindex für Dezember zeigte die erste Expansion der industriellen Produktion seit August an. Doch der Dämpfer folgte umgehend, als die Baumarktkette Home Depot die erste größere Gewinnwarnung des Jahres aussprach.

Bushs Konjunkturpaket: ein PR-Manöver

Auch diese Woche wird es widersprüchliche Zeichen geben - und keinen klaren Börsentrend. Am Dienstag wird US-Präsident George W. Bush in Chicago einen "Konjunktur-Stimulierungsplan" in Höhe von voraussichtlich 600 Milliarden Dollar vorlegen - vor allem in Gestalt weiterer Steuersenkungen.

Der Hintergrund: Bei den Wahlen 2004 will das Weiße Haus auf keinen Fall vorgeworfen bekommen, im Angesicht der Wirtschaftskrise untätig geblieben zu sein. Doch nicht nur die oppositionellen Demokraten, auch viele Ökonomen bezweifeln die Wirksamkeit des Pakets, das über zehn Jahre verteilt ist. William Dudley, Chef-Volkswirt von Goldman Sachs, sagte gegenüber der "New York Times", der Plan werde der Konjunktur dieses Jahr kaum helfen. Der Effekt werde frühestens 2004 spürbar.

Andere weisen darauf hin, dass der Name "Stimulierungspaket" nur ein PR-Manöver sei, um zu kaschieren, worum es wirklich geht: Steuersenkungen um jeden Preis und vor allem für die Reichen, von jeher ein ideologisches Ziel der Konservativen. Die Diskussion um das richtige Konjunkturpaket wird die ganze Woche über die Schlagzeilen bestimmen. Die Wall Street dürfte positiv reagieren: Große Summen sind hier gern gesehen.

Die Berichtsaison steht an

Die wichtigsten Wirtschaftsdaten kommen am Freitag, wenn der Arbeitsmarktbericht für Dezember vorgelegt wird. Die Erwartungen der Ökonomen schwanken stark, im Durchschnitt rechnen sie mit einer unveränderten Arbeitslosenrate von sechs Prozent. 21.000 neue Jobs sollen demnach im Dezember geschaffen worden sein - nach einem Abbau von 40.000 im November. Dies zeigt laut Ökonomen jedoch noch keine Wende am Arbeitsmarkt an.

Und es gibt noch mehr Anlass zu Sorgen: Als wäre das doppelköpfige Ölmonster Irak-Venezuela nicht genug, rücken nun auch noch die Unternehmensgewinne in den Vordergrund. Die erste Handelswoche des Jahres ist traditionell Hochsaison für Gewinnwarnungen. Es gibt ein aufgestautes Mitteilungsbedürfnis, weil die Unternehmen sich über die Feiertage gerne zurückhalten.

Der Aluminiumkonzern Alcoa läutet am Mittwoch wie immer als erstes Dow-Jones-Unternehmen die Quartalszahlensaison ein. Analysten erwarten für das abgelaufene vierte Quartal einen Gewinn von 25 Cents pro Aktie - deutlich mehr als die 11 Cents im gleichen Vorjahreszeitraum. Im Gesamtjahr ist der Gewinn jedoch voraussichtlich eingebrochen - von 1,46 Dollar auf 1,02 Dollar pro Aktie.

Angesichts der vielen Unwägbarkeiten wollen Börsianer keine Prognose für die Woche abgeben. Diejenigen mit einem guten Gedächtnis erinnern sich jedoch noch an letztes Jahr: Damals erreichten S&P 500 und Nasdaq Composite ihren Jahreshöchststand am 4. Januar. Geschichte wiederholt sich in der Regel nicht, aber der Zweifel bleibt: Von hier aus nur noch abwärts?  
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