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Negative Aspekte überwiegen
9. April 2002
Übler Cocktail lastet auf der Stimmung
Nachdem Wall Street die Gewinnwarnung von IBM im Verlauf einigermaßen gelassen weggesteckt und Compaq die Gewinnprognosen mindestens bestätigt hat, könnte es auch diesseits des Atlantiks zu leichten Erholungstendenzen kommen. Allerdings drückt der üble Cocktail aus Nahostkrise und Ölpreis, Kirch-Insolvenz und Streiks weiter aufs Gemüt.
Auch lässt das erneute Warnzeichen aus dem Technologiesektor nicht allzu optimistisch auf die langsam anlaufende Quartalsberichtssaison blicken.
Bund-Future leidet unter teurem Öl
Ziemlich heftig reagierte der Bund-Future auf den erneuten Ölpreisschub zu Wochenbeginn und verlor 37 Ticks auf 105,47 Prozent. Der hohe Ölpreis schürt Inflationssorgen, die besonders langlaufenden Anleihen zusetzt. Damit hat der Kontrakt auch die Unterstützung bei 105,50 Prozent unterschritten. Sollten aber weitere schlechten Zahlen aus dem Unternehmenssektor bekannt werden und sich die Stimmung für Aktien weiter eintrüben, dürfte das den Rentenmarkt stützen.
Euro in Asien nahezu unverändert
Nahezu unverändert tendiert der Euro am Dienstag im asiatisch dominierten Handel. Gegen 7.22 Uhr MESZ kostet ein Euro 0,8740 Dollar nach 0,8742 Dollar am Montagabend in New York. Zum Yen notiert der Dollar mit 131,75 Yen nach 131,48 Yen im späten New Yorker Handel. Im Gegensatz zu den übrigen Finanzmärkten lasse sich der Devisenmarkt von der eskalierenden Lage im Nahen Osten kaum beeindrucken, meinen Marktteilnehmer.
Japanische Technologietitel von schwacher IBM-Prognose belastet
Die schwache Geschäftsprognose des weltgrößten Computerkonzerns IBM hat nach Einschätzung von Händlern die Tokioter Börse und vor allem die japanischen Technologiewerte wie Fujitsu am Dienstag belastet. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index fiel im späten Handel 1,59 Prozent auf 11.172,90 Zähler. Der breiter gefasste Topix-Index notierte gegen 06.40 Uhr (MESZ) mit minus 1,23 Prozent bei 1.076,76 Punkten.
Die Aktien des größten japanischen Computerproduzenten Fujitsu verbilligten sich im Verlauf um 2,44 Prozent. Die Titel des Konkurrenten Hitachi gaben im späten Handel 2,85 Prozent nach. TDK-Aktien büßten trotz eines positiven Geschäftsausblicks 0,56 Prozent ein. Die Titel der Großbanken tendierten nach einem Bericht der Wirtschaftszeitung „Nihon Keizai Shimbun“ zu den jüngsten Ergebnissen der Bankenaufsicht Financial Services Agency (FSA) überwiegend freundlich. Die in dem Bericht offen gelegten Verluste der Banken auf Grund von Not leidenden Krediten lägen weitgehend in Einklang mit den Erwartungen der Märkte, sagten Händler. „Es sieht so aus, als müssen wir uns keine Sorgen über Bomben oder negative Überraschungen in dem Bericht machen", sagte Hiro Kasai, Chief Investment Officer bei Tokio Marine Asset Management. Die Aktien der Bank Mizuho Holdings gewannen im Verlauf 4,14 Prozent.
Aktien Hongkong am Mittag gut behauptet
Gut behauptet zeigen sich die Aktienkurse am Dienstagmittag (Ortszeit) in Hongkong. Der Hang-Seng-Index (HSI) gewinnt 0,2 Prozent bzw 24,19 Punkte auf 10.747,87. Die Werte der meisten Branchen zeigen sich im Plus. Hingegen verlieren die Titel der Versorger spürbar, was Händler auf eine Sektorrotation zurückführen. Allerdings zeige sich der Markt etwas lustlos, was sich in geringen Umsätzen und einer schmalen Schwankungsbreite manifestiere. Ein Händler von SG Securities erklärt: “Die kurzfristigen Risiken aus der Nahostkrise überschatten die erwartete Konjunkturerholung. Die Unterstützung bei 10.400 Stellen wird wohl noch getestet werden, falls sich die Lage nicht verändert“.
US-Nachbörse zeigt sich erholt
Nach der Schlussglocke setzte sich eine positive Stimmung durch, nachdem Compaq und JDA Software die Prognosen für das erste Quartal bestätigten beziehungsweise ein höheres Ergebnis in Aussicht stellten. Compaq, das gerade von Hewlett-Packard übernommen wird, stieg um 55 Cents auf 10,14 Dollar. JDA Software gewann 2,10 Dollar auf 30,20 Dollar. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator erholte sich um 0,37 Prozent auf 1.398,15 Zähler. Auch die Index-Futures legten leicht zu.
Wall Street schließt uneinheitlich
Mit uneinheitlicher Schlusstendenz haben die Aktienkurse an der Wall Street am Montag geschlossen. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte ging mit minus 0,2 Prozent mit 10.249,08 Stellen aus dem Markt. Der S&P-500-Index gewann dagegen 0,2 Prozent auf 1.125,29 Zähler. Die Nasdaq zog um 0,9 Prozent auf 1.785,87 Punkte an.
Die Gewinnwarnung von IBM drohte zunächst der Wall Street „mit einer starken Prise Pessimismus“, sagten Händler. Jedoch kehrte im Verlauf doch noch das Vertrauen in die Gewinnentwicklung der US-Unternehmen außerhalb des Technologiesegments zurück, hieß es. Insofern sei der Kursverfall begrenzt worden. IBM notierten zum Sitzungsende minus 10,1 Prozent oder um 9,84 Dollar billiger mit 87,41 Dollar, nachdem rund 40 Millionen ihrer Titel den Besitzer gewechselt hatten. Dieser Umsatz entsprach etwa dem Fünffachen des sonst normalen Tagesgeschäfts in diesem Wert.
Die Gewinnwarnung schien zusammen mit weiteren negativen Faktoren zunächst auf trübe Aussichten im Hinblick auf die Unternehmensergebnisse im ersten Quartal hinzudeuten. Jedoch ließ der Verkaufsdruck schließlich nach und der Markt begann sich zu drehen, sagten Händler. Die meisten negativen Einflüsse des Tages wie der Krieg gegen den Terrorismus, die Entwicklung der Erdölpreise und die Gewinnaussichten der Unternehmen „schienen für eine Weile aus dem Blickfeld zu geraten“, meinte Anthony Dwyer, Chief Market Strategist bei Kirlin Securities.
So hätten sich die Investoren doch noch jenen Bereichen zugewandt, wo die Gewinnaussichten beständiger seien. So befestigten sich die Titel des Verpackungsherstellers Ball um 4,6 Prozent auf 48,58 Dollar sowie die konkurrierenden Owens-Illinois um 9,7 Prozent auf 19,19 Dollar. Deutlich höher notierten Erdölwerte vor dem Hintergrund der steigenden Rohölpreise sowie angesichts des vom Irak verfügten Stopps der Erdölexporte für zunächst 30 Tage oder bis zum Abzug der israelischen Streitkräfte aus den Palästinensergebieten, wie dies Präsident Saddam Hussein in einer Fernsehansprache sagte.
Für Amerada Hess wurden 2,4 Prozent auf 79,03 Dollar mehr geboten. Murphy Oil befestigten sich um 2,8 Prozent auf 94,63 Dollar und Kerr-McGee um 2,3 Prozent auf 61,25 Dollar. Andererseits drückte der IBM-Kurs aber auch andere Technologietitel. Electronic Data Systems brachen um 3,3 Prozent ein und verloren 1,74 auf 51,11 Dollar, dies ist ein 52-Wochen-Tief. Lehman Brothers äußerte sich daraufhin pessimistisch zur weiteren Entwicklung bei Computerdienstleistern und RBC Capital Markets senkte das Rating für die Aktie.
US-Anleihen schließen leichter
Mit leichterer Tendenz haben sich die Treasurys am Montag im späten Handel in New York gezeigt. Zehnjährige Papiere mit einem Kupon von 4,875 Prozent verbilligten sich um 11/32 auf 97-4/32 und die Rendite stieg dadurch von 5,202 Prozent auf 5,247 Prozent. Der Longbond mit einem Kupon von 5,375 Prozent gab um 18/32 auf 95-10/32 nach, die Rendite stieg von 5,66 Prozent auf 5,705 Prozent.
Die US-Anleihen gaben im Preis schließlich nach, weil es am Aktienmarkt doch noch zu einer späten Erholung der Notierungen von früh gesehenen Tiefständen gekommen war, sagten Händler. Zunächst aber seien die Treasurys ihrer Rolle als „sicherer Hafen“ gerecht geworden, hieß es unter Hinweis auf den anfänglichen Aktienkursabschwung im Gefolge der IBM-Gewinnwarnung sowie angesichts der Besorgnisse über eine Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten. Am Anleihemarkt sei es auch in der Vorwoche zu einer soliden Rally gekommen, so dass sich die Renditen bedeutend ermäßigt hätten.
Besonders am langen Ende gerieten die Notierungen jedoch am Montagnachmittag unter Druck, weil die Erdölpreise deutlich anzogen. Iraks Präsident Saddam Hussein hatte einen Stopp der Erdölexporte für zunächst 30 Tage bzw bis zum Abzug der isralischen Armee aus den Palästinensergebieten verfügt. Der Maikontrakt für Rohöl stieg daraufhin an der Nymex zwischenzeitlich 26,87 Dollar je Barrel bevor sich der Preis auf 27,23 Dollar wieder ermäßigte, ein Plus jedoch im Tagesabstand von 0,66 Dollar.
Steigende Erdölpreise stärken bei den Marktteilnehmern jedoch die Inflationsängste und wirken sich insbesondere bei länger laufenden Anleihen mit steigenden Renditen aus, hieß es. Volkswirte rechnen jedoch damit, das die US-Notenbank mit einer eventuellen Anhebung der Zinssätze noch bis zum späten Juni warten werde. Diese Ansicht würden auch die Bond-Händler teilen.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters
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Medienschau
9. April 2002
Unternehmensnachrichten
Software AG senkt Umsatz- und Ergebnisprognose für 1. Quartal
Die Darmstädter Software AG hat die Umsatz- und Ergebnisprognose für das erste Quartal 2002 gesenkt. Der Softwareanbieter erwarte nun einen Gesamtumsatz von 116 (Vorjahr: 128) Millionen Euro statt der zuvor in Aussicht gestellten 124 bis 128 Millionen Euro, teilte das im MDax gelistete Unternehmen am Montag nach Börsenschluss in einer Pflichtmitteilung mit. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde wohl zwei bis drei Prozent vom Umsatz ausmachen. Zudem sei mit einem leicht negativen Nettoergebnis zu rechnen. (Reuters)
Compaq - Werden Quartalsprognosen erfüllen oder übertreffen
Der vor der Fusion mit Hewlett-Packard stehende US-Computerkonzern Compaq wird eigenen Angaben zufolge im ersten Quartal die Ergebnisprognose der Analysten erreichen oder übertreffen. Beim Umsatz rechne Compaq für das erste Quartal mit 7,7 Milliarden Dollar, teilte der Konzern am Montag nach US-Börsenschluss weiter mit. Einer Umfrage von Thomson Financial/First Call zufolge prognostizieren Analysten bislang einen Gewinn je Compaq-Aktie von 0,01 Dollar. Der Kurs der Compaq-Titel zog nachbörslich an. (Reuters)
MLP steigert 2001 Überschuss um 60 Prozent auf 98,9 Millionen Euro
Die MLP AG hat im Geschäftsjahr 2001 ihren Jahresüberschuss um 60 Prozent auf 98,9 Millionen Euro gesteigert. Der Hauptversammlung solle eine auf 0,50 Euro von 0,38 Euro erhöhte Dividende je Stammaktie vorgeschlagen werden. Das Vorsteuerergebnis stieg nach endgültigen Zahlen um 31 Prozent auf 150,7 Millionen Euro. Für 2002 erwarte MLP weiterhin dynamisches Wachstum. „Der bisherige Verlauf des Geschäftsjahres war erfreulich", hieß es. (Reuters)
BB Medtech - Kapitalerhöhung abgesagt
Die geplante Kapitalerhöhung der auch am Neuen Markt gelisteten BB Medtech AG in Deutschland ist am Montag nach Unternehmensangaben abgesagt worden. Dieser Beschluss sei gemeinsam mit dem Konsortialführer DZ Bank getroffen worden, teilte das Unternehmen mit. Es begründete den Schritt mit der gegenwärtig „spürbaren Zurückhaltung für Aktieninvestitionen". Die Aktien der Firma sind auch an der Schweizer Börse notiert. (Reuters)
Tarkett will 350 Stellen abbauen - Umsatz und Gewinn 2001 gesteigert
Der Bodenbelaghersteller Tarkett Sommer will rund 350 seiner 7.000 Stellen abbauen. Das sagte Vorstandschef Marc Assa am Montagabend. Neben Mitarbeitern in den USA seien auch 25 der 252 Stellen in Konz bei Trier betroffen. 2001 stieg der Umsatz des Unternehmens um 1,6 Prozent auf 1,43 Milliarden Euro. Der Gewinn wurde um 27 Prozent auf 19,3 Millionen Euro erhöht. Die Dividende soll auf 0,18 Euro (2001: 0,15) angehoben werden. (dpa)
Airbus sieht mehr Bestellungen für Flugzeugbauer
Der europäische Flugzeugbauer Airbus SAS sieht eine fortschreitende Erholung der Luftfahrtbranche von den Anschlägen vom 11. September. Für dieses Jahr rechne Airbus für den gesamten Markt mit 400 bis 500 Flugzeug-Bestellungen im zivilen Bereich, teilte das zu 80 Prozent zum europäischen Luft- und Raumfahrkonzern EADS gehörende Unternehmen am Montag mit. Vor kurzem hatte Airbus noch 400 Stück prognostiziert. „Der Markt scheint allmählich an der Wende angelangt zu sein, und die Aufträge scheinen entsprechend zu laufen", sagte Airbus-Manager John Leahy auf einer Branchenkonferenz in New York. (Reuters)
Enron-Aktionäre verklagen Deutsche Bank und andere Institute
Im Zusammenhang mit dem Enron-Zusammenbruch sieht sich nun auch die Deutsche Bank mit Klagen von Aktionären des US-Konzerns konfrontiert. Die Bank gehört zu einer Reihe von Instituten, denen in einer am Montag beim Bundesgericht in Houston (US-Bundesstaat Texas) eingereichten Sammelklage vorgeworfen wird, Enron bei undurchsichtigen Finanzgeschäften geholfen und davon profitiert zu haben. (Reuters)
Schlott sebaldus schlägt für 2001 erhöhte Dividende vor
Die Schlott sebaldus AG wird der Hauptversammlung am 19. Juni eine Erhöhung der regulären Dividende um rund elf Prozent auf 0,80 (0,72) Euro je Aktie vorschlagen. Nach den vorläufigen Zahlen für 2001 erzielte Schlott sebaldus im Konzern eine Gesamtleistung von 601,6 (614,7) Millionen Euro. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit wurde nach 24,6 Millionen Euro im Jahr 2000 für das vergangene Jahr mit 24,9 Millionen Euro angegeben. (vwd)
Wirtschaftsnachrichten
Welteke - Ölpreis und hohe Löhne Gefahr für Erholung
Der Ölpreisanstieg und überhöhte Lohnabschlüsse könnten nach Einschätzung von Bundesbank-Präsident Ernst Welteke das Preisklima und die Konjunkturerholung in der Euro-Zone beeinträchtigen. "Der Energiepreisanstieg könnte insbesondere in Verbindung mit überhöhten Tarifabschlüssen das Preisklima und die Konjunkturerholung beeinträchtigen", sagte Welteke am Montag in einer Rede in Frankfurt. „Der EZB-Rat ist in dieser Hinsicht sehr wachsam", fügte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) hinzu. Seit Anfang des Jahres hat sich der Ölpreis um gut 50 Prozent erhöht. (Reuters)
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das Zentrum der Macht
Negative Aspekte überwiegen
9. April 2002
Übler Cocktail lastet auf der Stimmung
Nachdem Wall Street die Gewinnwarnung von IBM im Verlauf einigermaßen gelassen weggesteckt und Compaq die Gewinnprognosen mindestens bestätigt hat, könnte es auch diesseits des Atlantiks zu leichten Erholungstendenzen kommen. Allerdings drückt der üble Cocktail aus Nahostkrise und Ölpreis, Kirch-Insolvenz und Streiks weiter aufs Gemüt.
Auch lässt das erneute Warnzeichen aus dem Technologiesektor nicht allzu optimistisch auf die langsam anlaufende Quartalsberichtssaison blicken.
Bund-Future leidet unter teurem Öl
Ziemlich heftig reagierte der Bund-Future auf den erneuten Ölpreisschub zu Wochenbeginn und verlor 37 Ticks auf 105,47 Prozent. Der hohe Ölpreis schürt Inflationssorgen, die besonders langlaufenden Anleihen zusetzt. Damit hat der Kontrakt auch die Unterstützung bei 105,50 Prozent unterschritten. Sollten aber weitere schlechten Zahlen aus dem Unternehmenssektor bekannt werden und sich die Stimmung für Aktien weiter eintrüben, dürfte das den Rentenmarkt stützen.
Euro in Asien nahezu unverändert
Nahezu unverändert tendiert der Euro am Dienstag im asiatisch dominierten Handel. Gegen 7.22 Uhr MESZ kostet ein Euro 0,8740 Dollar nach 0,8742 Dollar am Montagabend in New York. Zum Yen notiert der Dollar mit 131,75 Yen nach 131,48 Yen im späten New Yorker Handel. Im Gegensatz zu den übrigen Finanzmärkten lasse sich der Devisenmarkt von der eskalierenden Lage im Nahen Osten kaum beeindrucken, meinen Marktteilnehmer.
Japanische Technologietitel von schwacher IBM-Prognose belastet
Die schwache Geschäftsprognose des weltgrößten Computerkonzerns IBM hat nach Einschätzung von Händlern die Tokioter Börse und vor allem die japanischen Technologiewerte wie Fujitsu am Dienstag belastet. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index fiel im späten Handel 1,59 Prozent auf 11.172,90 Zähler. Der breiter gefasste Topix-Index notierte gegen 06.40 Uhr (MESZ) mit minus 1,23 Prozent bei 1.076,76 Punkten.
Die Aktien des größten japanischen Computerproduzenten Fujitsu verbilligten sich im Verlauf um 2,44 Prozent. Die Titel des Konkurrenten Hitachi gaben im späten Handel 2,85 Prozent nach. TDK-Aktien büßten trotz eines positiven Geschäftsausblicks 0,56 Prozent ein. Die Titel der Großbanken tendierten nach einem Bericht der Wirtschaftszeitung „Nihon Keizai Shimbun“ zu den jüngsten Ergebnissen der Bankenaufsicht Financial Services Agency (FSA) überwiegend freundlich. Die in dem Bericht offen gelegten Verluste der Banken auf Grund von Not leidenden Krediten lägen weitgehend in Einklang mit den Erwartungen der Märkte, sagten Händler. „Es sieht so aus, als müssen wir uns keine Sorgen über Bomben oder negative Überraschungen in dem Bericht machen", sagte Hiro Kasai, Chief Investment Officer bei Tokio Marine Asset Management. Die Aktien der Bank Mizuho Holdings gewannen im Verlauf 4,14 Prozent.
Aktien Hongkong am Mittag gut behauptet
Gut behauptet zeigen sich die Aktienkurse am Dienstagmittag (Ortszeit) in Hongkong. Der Hang-Seng-Index (HSI) gewinnt 0,2 Prozent bzw 24,19 Punkte auf 10.747,87. Die Werte der meisten Branchen zeigen sich im Plus. Hingegen verlieren die Titel der Versorger spürbar, was Händler auf eine Sektorrotation zurückführen. Allerdings zeige sich der Markt etwas lustlos, was sich in geringen Umsätzen und einer schmalen Schwankungsbreite manifestiere. Ein Händler von SG Securities erklärt: “Die kurzfristigen Risiken aus der Nahostkrise überschatten die erwartete Konjunkturerholung. Die Unterstützung bei 10.400 Stellen wird wohl noch getestet werden, falls sich die Lage nicht verändert“.
US-Nachbörse zeigt sich erholt
Nach der Schlussglocke setzte sich eine positive Stimmung durch, nachdem Compaq und JDA Software die Prognosen für das erste Quartal bestätigten beziehungsweise ein höheres Ergebnis in Aussicht stellten. Compaq, das gerade von Hewlett-Packard übernommen wird, stieg um 55 Cents auf 10,14 Dollar. JDA Software gewann 2,10 Dollar auf 30,20 Dollar. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator erholte sich um 0,37 Prozent auf 1.398,15 Zähler. Auch die Index-Futures legten leicht zu.
Wall Street schließt uneinheitlich
Mit uneinheitlicher Schlusstendenz haben die Aktienkurse an der Wall Street am Montag geschlossen. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte ging mit minus 0,2 Prozent mit 10.249,08 Stellen aus dem Markt. Der S&P-500-Index gewann dagegen 0,2 Prozent auf 1.125,29 Zähler. Die Nasdaq zog um 0,9 Prozent auf 1.785,87 Punkte an.
Die Gewinnwarnung von IBM drohte zunächst der Wall Street „mit einer starken Prise Pessimismus“, sagten Händler. Jedoch kehrte im Verlauf doch noch das Vertrauen in die Gewinnentwicklung der US-Unternehmen außerhalb des Technologiesegments zurück, hieß es. Insofern sei der Kursverfall begrenzt worden. IBM notierten zum Sitzungsende minus 10,1 Prozent oder um 9,84 Dollar billiger mit 87,41 Dollar, nachdem rund 40 Millionen ihrer Titel den Besitzer gewechselt hatten. Dieser Umsatz entsprach etwa dem Fünffachen des sonst normalen Tagesgeschäfts in diesem Wert.
Die Gewinnwarnung schien zusammen mit weiteren negativen Faktoren zunächst auf trübe Aussichten im Hinblick auf die Unternehmensergebnisse im ersten Quartal hinzudeuten. Jedoch ließ der Verkaufsdruck schließlich nach und der Markt begann sich zu drehen, sagten Händler. Die meisten negativen Einflüsse des Tages wie der Krieg gegen den Terrorismus, die Entwicklung der Erdölpreise und die Gewinnaussichten der Unternehmen „schienen für eine Weile aus dem Blickfeld zu geraten“, meinte Anthony Dwyer, Chief Market Strategist bei Kirlin Securities.
So hätten sich die Investoren doch noch jenen Bereichen zugewandt, wo die Gewinnaussichten beständiger seien. So befestigten sich die Titel des Verpackungsherstellers Ball um 4,6 Prozent auf 48,58 Dollar sowie die konkurrierenden Owens-Illinois um 9,7 Prozent auf 19,19 Dollar. Deutlich höher notierten Erdölwerte vor dem Hintergrund der steigenden Rohölpreise sowie angesichts des vom Irak verfügten Stopps der Erdölexporte für zunächst 30 Tage oder bis zum Abzug der israelischen Streitkräfte aus den Palästinensergebieten, wie dies Präsident Saddam Hussein in einer Fernsehansprache sagte.
Für Amerada Hess wurden 2,4 Prozent auf 79,03 Dollar mehr geboten. Murphy Oil befestigten sich um 2,8 Prozent auf 94,63 Dollar und Kerr-McGee um 2,3 Prozent auf 61,25 Dollar. Andererseits drückte der IBM-Kurs aber auch andere Technologietitel. Electronic Data Systems brachen um 3,3 Prozent ein und verloren 1,74 auf 51,11 Dollar, dies ist ein 52-Wochen-Tief. Lehman Brothers äußerte sich daraufhin pessimistisch zur weiteren Entwicklung bei Computerdienstleistern und RBC Capital Markets senkte das Rating für die Aktie.
US-Anleihen schließen leichter
Mit leichterer Tendenz haben sich die Treasurys am Montag im späten Handel in New York gezeigt. Zehnjährige Papiere mit einem Kupon von 4,875 Prozent verbilligten sich um 11/32 auf 97-4/32 und die Rendite stieg dadurch von 5,202 Prozent auf 5,247 Prozent. Der Longbond mit einem Kupon von 5,375 Prozent gab um 18/32 auf 95-10/32 nach, die Rendite stieg von 5,66 Prozent auf 5,705 Prozent.
Die US-Anleihen gaben im Preis schließlich nach, weil es am Aktienmarkt doch noch zu einer späten Erholung der Notierungen von früh gesehenen Tiefständen gekommen war, sagten Händler. Zunächst aber seien die Treasurys ihrer Rolle als „sicherer Hafen“ gerecht geworden, hieß es unter Hinweis auf den anfänglichen Aktienkursabschwung im Gefolge der IBM-Gewinnwarnung sowie angesichts der Besorgnisse über eine Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten. Am Anleihemarkt sei es auch in der Vorwoche zu einer soliden Rally gekommen, so dass sich die Renditen bedeutend ermäßigt hätten.
Besonders am langen Ende gerieten die Notierungen jedoch am Montagnachmittag unter Druck, weil die Erdölpreise deutlich anzogen. Iraks Präsident Saddam Hussein hatte einen Stopp der Erdölexporte für zunächst 30 Tage bzw bis zum Abzug der isralischen Armee aus den Palästinensergebieten verfügt. Der Maikontrakt für Rohöl stieg daraufhin an der Nymex zwischenzeitlich 26,87 Dollar je Barrel bevor sich der Preis auf 27,23 Dollar wieder ermäßigte, ein Plus jedoch im Tagesabstand von 0,66 Dollar.
Steigende Erdölpreise stärken bei den Marktteilnehmern jedoch die Inflationsängste und wirken sich insbesondere bei länger laufenden Anleihen mit steigenden Renditen aus, hieß es. Volkswirte rechnen jedoch damit, das die US-Notenbank mit einer eventuellen Anhebung der Zinssätze noch bis zum späten Juni warten werde. Diese Ansicht würden auch die Bond-Händler teilen.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters
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9. April 2002
Unternehmensnachrichten
Software AG senkt Umsatz- und Ergebnisprognose für 1. Quartal
Die Darmstädter Software AG hat die Umsatz- und Ergebnisprognose für das erste Quartal 2002 gesenkt. Der Softwareanbieter erwarte nun einen Gesamtumsatz von 116 (Vorjahr: 128) Millionen Euro statt der zuvor in Aussicht gestellten 124 bis 128 Millionen Euro, teilte das im MDax gelistete Unternehmen am Montag nach Börsenschluss in einer Pflichtmitteilung mit. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde wohl zwei bis drei Prozent vom Umsatz ausmachen. Zudem sei mit einem leicht negativen Nettoergebnis zu rechnen. (Reuters)
Compaq - Werden Quartalsprognosen erfüllen oder übertreffen
Der vor der Fusion mit Hewlett-Packard stehende US-Computerkonzern Compaq wird eigenen Angaben zufolge im ersten Quartal die Ergebnisprognose der Analysten erreichen oder übertreffen. Beim Umsatz rechne Compaq für das erste Quartal mit 7,7 Milliarden Dollar, teilte der Konzern am Montag nach US-Börsenschluss weiter mit. Einer Umfrage von Thomson Financial/First Call zufolge prognostizieren Analysten bislang einen Gewinn je Compaq-Aktie von 0,01 Dollar. Der Kurs der Compaq-Titel zog nachbörslich an. (Reuters)
MLP steigert 2001 Überschuss um 60 Prozent auf 98,9 Millionen Euro
Die MLP AG hat im Geschäftsjahr 2001 ihren Jahresüberschuss um 60 Prozent auf 98,9 Millionen Euro gesteigert. Der Hauptversammlung solle eine auf 0,50 Euro von 0,38 Euro erhöhte Dividende je Stammaktie vorgeschlagen werden. Das Vorsteuerergebnis stieg nach endgültigen Zahlen um 31 Prozent auf 150,7 Millionen Euro. Für 2002 erwarte MLP weiterhin dynamisches Wachstum. „Der bisherige Verlauf des Geschäftsjahres war erfreulich", hieß es. (Reuters)
BB Medtech - Kapitalerhöhung abgesagt
Die geplante Kapitalerhöhung der auch am Neuen Markt gelisteten BB Medtech AG in Deutschland ist am Montag nach Unternehmensangaben abgesagt worden. Dieser Beschluss sei gemeinsam mit dem Konsortialführer DZ Bank getroffen worden, teilte das Unternehmen mit. Es begründete den Schritt mit der gegenwärtig „spürbaren Zurückhaltung für Aktieninvestitionen". Die Aktien der Firma sind auch an der Schweizer Börse notiert. (Reuters)
Tarkett will 350 Stellen abbauen - Umsatz und Gewinn 2001 gesteigert
Der Bodenbelaghersteller Tarkett Sommer will rund 350 seiner 7.000 Stellen abbauen. Das sagte Vorstandschef Marc Assa am Montagabend. Neben Mitarbeitern in den USA seien auch 25 der 252 Stellen in Konz bei Trier betroffen. 2001 stieg der Umsatz des Unternehmens um 1,6 Prozent auf 1,43 Milliarden Euro. Der Gewinn wurde um 27 Prozent auf 19,3 Millionen Euro erhöht. Die Dividende soll auf 0,18 Euro (2001: 0,15) angehoben werden. (dpa)
Airbus sieht mehr Bestellungen für Flugzeugbauer
Der europäische Flugzeugbauer Airbus SAS sieht eine fortschreitende Erholung der Luftfahrtbranche von den Anschlägen vom 11. September. Für dieses Jahr rechne Airbus für den gesamten Markt mit 400 bis 500 Flugzeug-Bestellungen im zivilen Bereich, teilte das zu 80 Prozent zum europäischen Luft- und Raumfahrkonzern EADS gehörende Unternehmen am Montag mit. Vor kurzem hatte Airbus noch 400 Stück prognostiziert. „Der Markt scheint allmählich an der Wende angelangt zu sein, und die Aufträge scheinen entsprechend zu laufen", sagte Airbus-Manager John Leahy auf einer Branchenkonferenz in New York. (Reuters)
Enron-Aktionäre verklagen Deutsche Bank und andere Institute
Im Zusammenhang mit dem Enron-Zusammenbruch sieht sich nun auch die Deutsche Bank mit Klagen von Aktionären des US-Konzerns konfrontiert. Die Bank gehört zu einer Reihe von Instituten, denen in einer am Montag beim Bundesgericht in Houston (US-Bundesstaat Texas) eingereichten Sammelklage vorgeworfen wird, Enron bei undurchsichtigen Finanzgeschäften geholfen und davon profitiert zu haben. (Reuters)
Schlott sebaldus schlägt für 2001 erhöhte Dividende vor
Die Schlott sebaldus AG wird der Hauptversammlung am 19. Juni eine Erhöhung der regulären Dividende um rund elf Prozent auf 0,80 (0,72) Euro je Aktie vorschlagen. Nach den vorläufigen Zahlen für 2001 erzielte Schlott sebaldus im Konzern eine Gesamtleistung von 601,6 (614,7) Millionen Euro. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit wurde nach 24,6 Millionen Euro im Jahr 2000 für das vergangene Jahr mit 24,9 Millionen Euro angegeben. (vwd)
Wirtschaftsnachrichten
Welteke - Ölpreis und hohe Löhne Gefahr für Erholung
Der Ölpreisanstieg und überhöhte Lohnabschlüsse könnten nach Einschätzung von Bundesbank-Präsident Ernst Welteke das Preisklima und die Konjunkturerholung in der Euro-Zone beeinträchtigen. "Der Energiepreisanstieg könnte insbesondere in Verbindung mit überhöhten Tarifabschlüssen das Preisklima und die Konjunkturerholung beeinträchtigen", sagte Welteke am Montag in einer Rede in Frankfurt. „Der EZB-Rat ist in dieser Hinsicht sehr wachsam", fügte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) hinzu. Seit Anfang des Jahres hat sich der Ölpreis um gut 50 Prozent erhöht. (Reuters)
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