FRÜHAUFSTEHER Der tägliche Ausblick auf die Börse

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FRÜHAUFSTEHER Der tägliche Ausblick auf die Börse

 
09.04.02 07:59
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Negative Aspekte überwiegen


9. April 2002


Übler Cocktail lastet auf der Stimmung

Nachdem Wall Street die Gewinnwarnung von IBM im Verlauf einigermaßen gelassen weggesteckt und Compaq die Gewinnprognosen mindestens bestätigt hat, könnte es auch diesseits des Atlantiks zu leichten Erholungstendenzen kommen. Allerdings drückt der üble Cocktail aus Nahostkrise und Ölpreis, Kirch-Insolvenz und Streiks weiter aufs Gemüt.

Auch lässt das erneute Warnzeichen aus dem Technologiesektor nicht allzu optimistisch auf die langsam anlaufende Quartalsberichtssaison blicken.

Bund-Future leidet unter teurem Öl

Ziemlich heftig reagierte der Bund-Future auf den erneuten Ölpreisschub zu Wochenbeginn und verlor 37 Ticks auf 105,47 Prozent. Der hohe Ölpreis schürt Inflationssorgen, die besonders langlaufenden Anleihen zusetzt. Damit hat der Kontrakt auch die Unterstützung bei 105,50 Prozent unterschritten. Sollten aber weitere schlechten Zahlen aus dem Unternehmenssektor bekannt werden und sich die Stimmung für Aktien weiter eintrüben, dürfte das den Rentenmarkt stützen.

Euro in Asien nahezu unverändert

Nahezu unverändert tendiert der Euro am Dienstag im asiatisch dominierten Handel. Gegen 7.22 Uhr MESZ kostet ein Euro 0,8740 Dollar nach 0,8742 Dollar am Montagabend in New York. Zum Yen notiert der Dollar mit 131,75 Yen nach 131,48 Yen im späten New Yorker Handel. Im Gegensatz zu den übrigen Finanzmärkten lasse sich der Devisenmarkt von der eskalierenden Lage im Nahen Osten kaum beeindrucken, meinen Marktteilnehmer.

Japanische Technologietitel von schwacher IBM-Prognose belastet

Die schwache Geschäftsprognose des weltgrößten Computerkonzerns IBM hat nach Einschätzung von Händlern die Tokioter Börse und vor allem die japanischen Technologiewerte wie Fujitsu am Dienstag belastet. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index fiel im späten Handel 1,59 Prozent auf 11.172,90 Zähler. Der breiter gefasste Topix-Index notierte gegen 06.40 Uhr (MESZ) mit minus 1,23 Prozent bei 1.076,76 Punkten.

Die Aktien des größten japanischen Computerproduzenten Fujitsu verbilligten sich im Verlauf um 2,44 Prozent. Die Titel des Konkurrenten Hitachi gaben im späten Handel 2,85 Prozent nach. TDK-Aktien büßten trotz eines positiven Geschäftsausblicks 0,56 Prozent ein. Die Titel der Großbanken tendierten nach einem Bericht der Wirtschaftszeitung „Nihon Keizai Shimbun“ zu den jüngsten Ergebnissen der Bankenaufsicht Financial Services Agency (FSA) überwiegend freundlich. Die in dem Bericht offen gelegten Verluste der Banken auf Grund von Not leidenden Krediten lägen weitgehend in Einklang mit den Erwartungen der Märkte, sagten Händler. „Es sieht so aus, als müssen wir uns keine Sorgen über Bomben oder negative Überraschungen in dem Bericht machen", sagte Hiro Kasai, Chief Investment Officer bei Tokio Marine Asset Management. Die Aktien der Bank Mizuho Holdings gewannen im Verlauf 4,14 Prozent.

Aktien Hongkong am Mittag gut behauptet

Gut behauptet zeigen sich die Aktienkurse am Dienstagmittag (Ortszeit) in Hongkong. Der Hang-Seng-Index (HSI) gewinnt 0,2 Prozent bzw 24,19 Punkte auf 10.747,87. Die Werte der meisten Branchen zeigen sich im Plus. Hingegen verlieren die Titel der Versorger spürbar, was Händler auf eine Sektorrotation zurückführen. Allerdings zeige sich der Markt etwas lustlos, was sich in geringen Umsätzen und einer schmalen Schwankungsbreite manifestiere. Ein Händler von SG Securities erklärt: “Die kurzfristigen Risiken aus der Nahostkrise überschatten die erwartete Konjunkturerholung. Die Unterstützung bei 10.400 Stellen wird wohl noch getestet werden, falls sich die Lage nicht verändert“.

US-Nachbörse zeigt sich erholt

Nach der Schlussglocke setzte sich eine positive Stimmung durch, nachdem Compaq und JDA Software die Prognosen für das erste Quartal bestätigten beziehungsweise ein höheres Ergebnis in Aussicht stellten. Compaq, das gerade von Hewlett-Packard übernommen wird, stieg um 55 Cents auf 10,14 Dollar. JDA Software gewann 2,10 Dollar auf 30,20 Dollar. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator erholte sich um 0,37 Prozent auf 1.398,15 Zähler. Auch die Index-Futures legten leicht zu.

Wall Street schließt uneinheitlich

Mit uneinheitlicher Schlusstendenz haben die Aktienkurse an der Wall Street am Montag geschlossen. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte ging mit minus 0,2 Prozent mit 10.249,08 Stellen aus dem Markt. Der S&P-500-Index gewann dagegen 0,2 Prozent auf 1.125,29 Zähler. Die Nasdaq zog um 0,9 Prozent auf 1.785,87 Punkte an.

Die Gewinnwarnung von IBM drohte zunächst der Wall Street „mit einer starken Prise Pessimismus“, sagten Händler. Jedoch kehrte im Verlauf doch noch das Vertrauen in die Gewinnentwicklung der US-Unternehmen außerhalb des Technologiesegments zurück, hieß es. Insofern sei der Kursverfall begrenzt worden. IBM notierten zum Sitzungsende minus 10,1 Prozent oder um 9,84 Dollar billiger mit 87,41 Dollar, nachdem rund 40 Millionen ihrer Titel den Besitzer gewechselt hatten. Dieser Umsatz entsprach etwa dem Fünffachen des sonst normalen Tagesgeschäfts in diesem Wert.

Die Gewinnwarnung schien zusammen mit weiteren negativen Faktoren zunächst auf trübe Aussichten im Hinblick auf die Unternehmensergebnisse im ersten Quartal hinzudeuten. Jedoch ließ der Verkaufsdruck schließlich nach und der Markt begann sich zu drehen, sagten Händler. Die meisten negativen Einflüsse des Tages wie der Krieg gegen den Terrorismus, die Entwicklung der Erdölpreise und die Gewinnaussichten der Unternehmen „schienen für eine Weile aus dem Blickfeld zu geraten“, meinte Anthony Dwyer, Chief Market Strategist bei Kirlin Securities.

So hätten sich die Investoren doch noch jenen Bereichen zugewandt, wo die Gewinnaussichten beständiger seien. So befestigten sich die Titel des Verpackungsherstellers Ball um 4,6 Prozent auf 48,58 Dollar sowie die konkurrierenden Owens-Illinois um 9,7 Prozent auf 19,19 Dollar. Deutlich höher notierten Erdölwerte vor dem Hintergrund der steigenden Rohölpreise sowie angesichts des vom Irak verfügten Stopps der Erdölexporte für zunächst 30 Tage oder bis zum Abzug der israelischen Streitkräfte aus den Palästinensergebieten, wie dies Präsident Saddam Hussein in einer Fernsehansprache sagte.

Für Amerada Hess wurden 2,4 Prozent auf 79,03 Dollar mehr geboten. Murphy Oil befestigten sich um 2,8 Prozent auf 94,63 Dollar und Kerr-McGee um 2,3 Prozent auf 61,25 Dollar. Andererseits drückte der IBM-Kurs aber auch andere Technologietitel. Electronic Data Systems brachen um 3,3 Prozent ein und verloren 1,74 auf 51,11 Dollar, dies ist ein 52-Wochen-Tief. Lehman Brothers äußerte sich daraufhin pessimistisch zur weiteren Entwicklung bei Computerdienstleistern und RBC Capital Markets senkte das Rating für die Aktie.


US-Anleihen schließen leichter

Mit leichterer Tendenz haben sich die Treasurys am Montag im späten Handel in New York gezeigt. Zehnjährige Papiere mit einem Kupon von 4,875 Prozent verbilligten sich um 11/32 auf 97-4/32 und die Rendite stieg dadurch von 5,202 Prozent auf 5,247 Prozent. Der Longbond mit einem Kupon von 5,375 Prozent gab um 18/32 auf 95-10/32 nach, die Rendite stieg von 5,66 Prozent auf 5,705 Prozent.

Die US-Anleihen gaben im Preis schließlich nach, weil es am Aktienmarkt doch noch zu einer späten Erholung der Notierungen von früh gesehenen Tiefständen gekommen war, sagten Händler. Zunächst aber seien die Treasurys ihrer Rolle als „sicherer Hafen“ gerecht geworden, hieß es unter Hinweis auf den anfänglichen Aktienkursabschwung im Gefolge der IBM-Gewinnwarnung sowie angesichts der Besorgnisse über eine Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten. Am Anleihemarkt sei es auch in der Vorwoche zu einer soliden Rally gekommen, so dass sich die Renditen bedeutend ermäßigt hätten.

Besonders am langen Ende gerieten die Notierungen jedoch am Montagnachmittag unter Druck, weil die Erdölpreise deutlich anzogen. Iraks Präsident Saddam Hussein hatte einen Stopp der Erdölexporte für zunächst 30 Tage bzw bis zum Abzug der isralischen Armee aus den Palästinensergebieten verfügt. Der Maikontrakt für Rohöl stieg daraufhin an der Nymex zwischenzeitlich 26,87 Dollar je Barrel bevor sich der Preis auf 27,23 Dollar wieder ermäßigte, ein Plus jedoch im Tagesabstand von 0,66 Dollar.

Steigende Erdölpreise stärken bei den Marktteilnehmern jedoch die Inflationsängste und wirken sich insbesondere bei länger laufenden Anleihen mit steigenden Renditen aus, hieß es. Volkswirte rechnen jedoch damit, das die US-Notenbank mit einer eventuellen Anhebung der Zinssätze noch bis zum späten Juni warten werde. Diese Ansicht würden auch die Bond-Händler teilen.

Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters

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Medienschau


9. April 2002


Unternehmensnachrichten

Software AG senkt Umsatz- und Ergebnisprognose für 1. Quartal

Die Darmstädter Software AG hat die Umsatz- und Ergebnisprognose für das erste Quartal 2002 gesenkt. Der Softwareanbieter erwarte nun einen Gesamtumsatz von 116 (Vorjahr: 128) Millionen Euro statt der zuvor in Aussicht gestellten 124 bis 128 Millionen Euro, teilte das im MDax gelistete Unternehmen am Montag nach Börsenschluss in einer Pflichtmitteilung mit. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde wohl zwei bis drei Prozent vom Umsatz ausmachen. Zudem sei mit einem leicht negativen Nettoergebnis zu rechnen. (Reuters)

Compaq - Werden Quartalsprognosen erfüllen oder übertreffen

Der vor der Fusion mit Hewlett-Packard stehende US-Computerkonzern Compaq wird eigenen Angaben zufolge im ersten Quartal die Ergebnisprognose der Analysten erreichen oder übertreffen. Beim Umsatz rechne Compaq für das erste Quartal mit 7,7 Milliarden Dollar, teilte der Konzern am Montag nach US-Börsenschluss weiter mit. Einer Umfrage von Thomson Financial/First Call zufolge prognostizieren Analysten bislang einen Gewinn je Compaq-Aktie von 0,01 Dollar. Der Kurs der Compaq-Titel zog nachbörslich an. (Reuters)

MLP steigert 2001 Überschuss um 60 Prozent auf 98,9 Millionen Euro

Die MLP AG hat im Geschäftsjahr 2001 ihren Jahresüberschuss um 60 Prozent auf 98,9 Millionen Euro gesteigert. Der Hauptversammlung solle eine auf 0,50 Euro von 0,38 Euro erhöhte Dividende je Stammaktie vorgeschlagen werden. Das Vorsteuerergebnis stieg nach endgültigen Zahlen um 31 Prozent auf 150,7 Millionen Euro. Für 2002 erwarte MLP weiterhin dynamisches Wachstum. „Der bisherige Verlauf des Geschäftsjahres war erfreulich", hieß es. (Reuters)

BB Medtech - Kapitalerhöhung abgesagt

Die geplante Kapitalerhöhung der auch am Neuen Markt gelisteten BB Medtech AG in Deutschland ist am Montag nach Unternehmensangaben abgesagt worden. Dieser Beschluss sei gemeinsam mit dem Konsortialführer DZ Bank getroffen worden, teilte das Unternehmen mit. Es begründete den Schritt mit der gegenwärtig „spürbaren Zurückhaltung für Aktieninvestitionen". Die Aktien der Firma sind auch an der Schweizer Börse notiert. (Reuters)

Tarkett will 350 Stellen abbauen - Umsatz und Gewinn 2001 gesteigert

Der Bodenbelaghersteller Tarkett Sommer will rund 350 seiner 7.000 Stellen abbauen. Das sagte Vorstandschef Marc Assa am Montagabend. Neben Mitarbeitern in den USA seien auch 25 der 252 Stellen in Konz bei Trier betroffen. 2001 stieg der Umsatz des Unternehmens um 1,6 Prozent auf 1,43 Milliarden Euro. Der Gewinn wurde um 27 Prozent auf 19,3 Millionen Euro erhöht. Die Dividende soll auf 0,18 Euro (2001: 0,15) angehoben werden. (dpa)

Airbus sieht mehr Bestellungen für Flugzeugbauer

Der europäische Flugzeugbauer Airbus SAS sieht eine fortschreitende Erholung der Luftfahrtbranche von den Anschlägen vom 11. September. Für dieses Jahr rechne Airbus für den gesamten Markt mit 400 bis 500 Flugzeug-Bestellungen im zivilen Bereich, teilte das zu 80 Prozent zum europäischen Luft- und Raumfahrkonzern EADS gehörende Unternehmen am Montag mit. Vor kurzem hatte Airbus noch 400 Stück prognostiziert. „Der Markt scheint allmählich an der Wende angelangt zu sein, und die Aufträge scheinen entsprechend zu laufen", sagte Airbus-Manager John Leahy auf einer Branchenkonferenz in New York. (Reuters)

Enron-Aktionäre verklagen Deutsche Bank und andere Institute

Im Zusammenhang mit dem Enron-Zusammenbruch sieht sich nun auch die Deutsche Bank mit Klagen von Aktionären des US-Konzerns konfrontiert. Die Bank gehört zu einer Reihe von Instituten, denen in einer am Montag beim Bundesgericht in Houston (US-Bundesstaat Texas) eingereichten Sammelklage vorgeworfen wird, Enron bei undurchsichtigen Finanzgeschäften geholfen und davon profitiert zu haben. (Reuters)

Schlott sebaldus schlägt für 2001 erhöhte Dividende vor

Die Schlott sebaldus AG wird der Hauptversammlung am 19. Juni eine Erhöhung der regulären Dividende um rund elf Prozent auf 0,80 (0,72) Euro je Aktie vorschlagen. Nach den vorläufigen Zahlen für 2001 erzielte Schlott sebaldus im Konzern eine Gesamtleistung von 601,6 (614,7) Millionen Euro. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit wurde nach 24,6 Millionen Euro im Jahr 2000 für das vergangene Jahr mit 24,9 Millionen Euro angegeben. (vwd)


Wirtschaftsnachrichten

Welteke - Ölpreis und hohe Löhne Gefahr für Erholung

Der Ölpreisanstieg und überhöhte Lohnabschlüsse könnten nach Einschätzung von Bundesbank-Präsident Ernst Welteke das Preisklima und die Konjunkturerholung in der Euro-Zone beeinträchtigen. "Der Energiepreisanstieg könnte insbesondere in Verbindung mit überhöhten Tarifabschlüssen das Preisklima und die Konjunkturerholung beeinträchtigen", sagte Welteke am Montag in einer Rede in Frankfurt. „Der EZB-Rat ist in dieser Hinsicht sehr wachsam", fügte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) hinzu. Seit Anfang des Jahres hat sich der Ölpreis um gut 50 Prozent erhöht. (Reuters)

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das Zentrum der Macht
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Banken übernehmen das Ruder

 
09.04.02 08:06
8. April 2002 Nach den Plänen der Gläubigerbanken soll eine neue Geschäftsführung gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter Michael Jaffe das Kerngeschäft der Kirch-Gruppe übernehmen. Zur neuen Geschäftsführung gehören Hans-Joachim Ziems und der Sanierungsexperte Wolfgang von Betteray, der bereits seit mehreren Wochen als Berater den Kirch-Konzern unter die Lupe genommen hat.

Am Vormittag hatte die mit 6,5 Milliarden Euro verschuldete Kirch-Gruppe beim Amtsgericht München Insolvenzantrag gestellt. Der vorläufige Insolvenzverwalter, der Münchener Rechtsanwalt Michael Jaffe, ist auch für die Abwicklung beim Elektronikunternehmen Schneider zuständig. Das Amtsgericht hat dem Antrag auf Eigenverwaltung der Insolvenz durch die Kirch-Media-Geschäftsführung zugestimmt.

Der Insolvenzantrag bezieht sich auf den Bereich Kirch-Media, das Herzstück im Geflecht der Kirch-Gruppe. Zu Kirch-Media mit 5.500 Beschäftigten gehören neben dem Filmrechtehandel auch das Geschäft mit Sportrechten sowie die Filmgesellschaft Taurus-Produktion. Zudem hält Kirch-Media 52,5 Prozent an der börsennotierten TV-Gruppe ProSiebenSat.1. Ebenfalls Insolvenz anmelden wird nach Angaben von Betteray auch Kirch-Pay-TV, wozu Premiere gehört. Die ProSiebenSat1 Media AG ist von dem Insolvenzantrag nach eigenen Angaben nicht direkt betroffen. Nach Angaben eines Premiere-Sprechers ist bislang jedoch weder für Premiere noch für Kirch-Pay-TV ein Insolvenzantrag gestellt worden.

Die größte Pleite der Nachkriegsgeschichte

Gemessen an der Verschuldung handelt es sich laut Experten um die größte Firmenpleite in der deutschen Nachkriegsgeschichte. In der gesamten Kirch-Gruppe bangen etwa 10.000 Mitarbeiter um ihre Arbeitsplätze.

Noch nicht vom Tisch sind die Pläne für einer Auffanggesellschaft, an der sich Presseberichten zufolge die vier Gläubigerbanken Bayerische Landesbank (BayernLB), die HypoVereinsbank (HVB), die Commerzbank sowie die DZ Bank beteiligen. Etwa 800 Millionen Euro müssten die Bank demnach unverzüglich in den Kirch-Konzern investieren. Ihre Forderungen wandelten die Gläubigerbanken in Eigenkapitalanteile an der Auffanggesellschaft um.

Die BayernLB ist mit etwa zwei Milliarden Euro größter Kreditgeber des Kirch-Konzerns. Bei der HVB steht Kirch mit etwa 500 Millionen Euro in der Kreide, die Forderungen der DZ Bank und der Commerzbank belaufen sich auf 400 und 300 Millionen Euro.

Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet, hat die Deutsche Telekom ein Interesse an Kirchs Rechtekatalog angemeldet, da ihre Internetgesellschaft T-Online auf der Suche nach weiteren Inhalten ist. Derzeit werden die Fußballbilder über die Internetseite Sport1 gesendet. Erst vor einigen Wochen hat die Deutsche Telekom einen Sponsorenvertrag mit Bayern München unterschrieben - über die Konzerntochter T-Mobile will der Konzern den Fußballclub auch auf Handys vermarkten.

Banken suchen weitere Investoren

Unklar ist noch, wer den Banken als Investor zur Seite steht. Sie lehnen die unternehmerische Führung in einem Medienunternehmen ab. Denkbar wäre eine Beteiligung des WAZ-Konzerns oder des Axel Springer Verlags. Laut Presseberichten ist Springer an einem Einstieg über 25,1 Prozent interessiert.

Eine Beteiligung ausländischer Medienkonzerne an ihrer geplanten Auffanglösung für das Kerngeschäft der Kirch-Gruppe schließen die Banken weiterhin nicht aus. Die Gläubiger wollten sich nicht auf eine „deutsche Lösung“ festlegen, hieß es aus Verhandlungskreisen.

Murdoch vor Einstieg bei Premiere

Eine Übernahme des Bezahlsenders Premiere durch Rupert Murdoch gelte nach Angaben der Presseagentur dpa derzeit als wahrscheinlich. „Es gibt trotz aller Dementis immer noch das Interesse Murdochs, sich stärker zu beteiligen.“ Am Ende werde es wohl in jedem Fall darauf hinaus laufen, dass der Sender Premiere mit seinen 2,4 Millionen Abonnenten an Murdoch gehe. Unklar sei nur noch, ob sich Murdoch die Mehrheit sofort sichere oder ob er ein mögliches Insolvenzverfahren der Kirch-Pay-TV abwarte.

Schröder kritisiert Kreditvergabe bei BayernLB

Bundeskanzler Schröder sagte, wenn der Insolvenzverwalter Hilfe suche, werde dieser in der Bundesregierung einen Ansprechpartner finden. Zugleich kritisierte der Kanzler die BayernLB, den größten Gläubiger der Kirch-Gruppe ist. Was in Verbindung mit Kreditvergaben aus Bayern an Kirch geschehen sei, halte er für „wirtschaftspolitisch im höchsten Maße fragwürdig". Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) lehnte am Montag jede Stellungnahme zu Kirch ab. Er kündigte an, sich am Dienstag ausführlich im bayerischen Landtag äußern zu wollen.

Text: @nal


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Arbeitslosenzahl im März zurückgegangen

 
09.04.02 08:09
8. April 2002 Die Zahl der Arbeitslosen ist im März um rund 140.000 zurückgegangen. Dies will die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus zuverlässiger Quelle erfahren haben. Damit wären insgesamt 4,156 Millionen Bundesbürger arbeitslos gemeldet, fast 157.000 mehr als vor genau einem Jahr. Es ist der höchste Stand in einem Monat März seit drei Jahren. Die Arbeitslosenquote verringerte sich im März damit bundesweit auf 10 Prozent gegenüber 10,4 Prozent im Februar.

Die offiziellen Arbeitsmarktdaten werden an diesem Dienstag erstmals vom neuen Vorstandsvorsitzenden der Bundesanstalt für Arbeit, Florian Gerster, in Nürnberg bekannt gegeben. Gerster absolviert damit seinen ersten offiziellen Auftritt.

Starker saisonaler Rückgang

Der hauptsächlich saisonal bedingte Rückgang der Erwerbslosenzahlen fiel mit den bekanntgewordenen 140.000 deutlich stärker aus als im März des vergangenen Jahres (113.000). Er liegt aber klar unter dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. In diesem Zeitraum war die März-Arbeitslosigkeit im Schnitt um 163.260 zurückgegangen. Fachleute sehen die Talsohle auf dem Arbeitsmarkt daher noch nicht durchschritten. Auch der Zuwachs von 157.000 Erwerbslosen im Vergleich zum März 2001 sei noch zu hoch.

Nach Informationen der „Bild“-Zeitung sank die Zahl der Arbeitslosen in Westdeutschland um 106.000 auf 2,683 Millionen. In Ostdeutschland nahm sie dagegen nur um rund 34 000 auf 1,473 Millionen ab. Die Arbeitslosenquote betrug im Westen 8 Prozent (Februar: 8,3 Prozent), im Osten 18,8 Prozent (Februar: 19,2 Prozent).

Im Februar waren 4,296 Millionen Männer und Frauen arbeitslos. Dies war der höchste Stand seit drei Jahren und zugleich der Höhepunkt der diesjährigen Winterarbeitslosigkeit.

Text: dpa



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IBM schockt die Märkte

 
09.04.02 08:15
8. April 2002 Zum ersten Mal seit über zehn Jahren und erst zum zweiten Mal überhaupt in der Konzerngeschichte hat IBM eine Gewinnwarnung veröffentlicht. Der weltweit größte Computerkonzern erwartet im ersten Quartal 2002 einen Rückgang des Gewinns je Aktie auf 0,66 bis 0,70 Dollar von 0,98 Dollar im Vorjahr.

Der Umsatz wird bei 18,4 bis 18,6 Milliarden Dollar erwartet, nach 21,0 Milliarden Dollar im Vorjahr. Von Thomson Financial/First Call befragte Analysten hatten im Mittel den Gewinn je Aktie mit 0,85 Dollar und den Umsatz mit 19,65 Milliarden Dollar prognostiziert. „Unsere Schätzungen wurden völlig unterboten“, zeigt sich ein Analyst von der drastischen IBM-Gewinnwarnung überrascht.

Rückgang in allen Sparten

„Im ersten Quartal haben viele unserer Kunden ihre Kaufentscheidungen verschoben“, beschrieb der Finanzvorstand von IBM, John R. Joyce, die Ursachen für die nach unten revidierte Prognose. Der Umsatzrückgang habe alle Produktgruppen betroffen. In der Technology-Group, wo unter anderem Mikrochips für den Verkauf an andere Unternehmen hergestellt werden, brach der Umsatz den Angaben zufolge um 35 Prozent ein.

Mit dieser Ankündigung hat die Krise in der Hightechbranche nun auch “Big Blue“ erreicht. Im vergangenen Jahr schien es noch, als segelte IBM unbeirrt durch das Konjunkturtief, während die Konkurrenz Gewinnwarnung nach Gewinnwarnung veröffentlichte. „IBM ist zu groß, um sich zu verstecken“, erklärte ein Analyst von AG Edwards & Sons. Nun habe der Konzern wieder das Niveau der Konkurrenz erreicht. Es zeige sich, dass IBM genauso wie die anderen Unternehmen unter der Kürzung von Investitionen leide.

Bedenkliche Signalwirkung

Für die Chefanalystin des Bank Austria-Asset Management, Monika Rosen, ist die IBM-Gewinnwarnung eine “sehr schlechte Vorgabe“ für die Berichtssaison in den USA. Die Marktteilnehmer hätten auf Signale für eine Erholung der Gewinne im zweiten Quartal gehofft. Vor diesem Hintergrund habe die Nachricht von IBM eine “schlechte Signalwirkung“.

Die Tatsache, dass der erwartete Rückgang im Ergebnis im Erstquartal größer sei als der der Umsätze, lasse zudem darauf schließen, dass nicht nur die Umsatzseite für die Gewinnwarnung verantwortlich sei. Das Ergebnis für das erste Quartal will IBM am 17. April veröffentlichen.

Aktienmärkte geben deutlich nach

Am frühen Nachmittag kam es wegen der IBM-Gewinnwarnung zu drastischen Kursverlusten am deutschen Aktienmarkt. Nachdem die Indizes bereits zuvor in Reaktion auf den angekündigten Ölexport-Stopp des Irak deutlich im Minus lagen, kam es nach einer Gewinnwarnung von IBM zu einem weiteren Kursrutsch nach unten.

Der Dax verlor zwischenzeitig über 125 Punkte oder 2,3 Prozent. Noch deutlicher fiel der Kursrückgang am Neuen Markt aus, an dem der Nemax-50-Index um über drei Prozent einbrach. An der Wall Street fiel der Dow-Jones-Index um 1,3 Prozent, der technologielastige Nasdaq-Index gab sogar um 1,8 Prozent nach. Die IBM-Aktie brach um zehn Prozent auf 87,50 Dollar ein nach 97,25 Dollar zum Börsenschluss am Freitag.

Text: @zyd


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Post erhöht Dividende

 
09.04.02 08:20
8. April 2002 Der Kurs der “Aktie Gelb“ lässt zu wünschen übrig, doch ein Trostpflaster gibt es - die Deutsche Post zahlt für ihr erstes volles Jahres an der Börse mit 37 Cent je Aktie eine höhere Dividende als erwartet. Volkswirte hatten mit einer Dividende in Höhe von 35 Cents gerechnet, im Vorjahr waren es noch 27 Cents.

Post-Chef Klaus Zumwinkel begründete die Erhöhung der Dividende mit den „positiven Ergebnissen“ des vergangenen Jahres. Die sonstigen Kennziffern des Konzerns waren größtenteils bekannt. So hat der gelbe Riese sein Gewinnziel übertroffen, die Umsatzplanung jedoch verfehlt. Bei gerade mal um zwei Prozent auf 33,4 Milliarden Euro gestiegenen Einnahmen verdiente die Post 1,6 Milliarden Euro oder 4,6 Prozent mehr als im Vorjahr.

Mehr Umsatz in 2002

Für das laufende Jahr bleibt die Post verhalten optimistisch.  „Für das Jahr 2002 erwarten wir eine Fortsetzung des Erfolgskurses für den Konzern, allerdings ist es eine Herausforderung, unser operatives Ergebnis erneut zu übertreffen", bekräftigte Zumwinkel seine Gewinnprognose für 2002. Zumwinkel hatte bereits vor einigen Wochen angekündigt, dass es 2002 „schwierig“ werden dürfte, den Vorjahresgewinn zu überbieten.

Bei den Konzernerlösen sieht die Post dagegen in diesem Jahr eine klare Steigerung. Durch die Vollkonsolidierung der Express-Tochter DHL sowie durch organisches Wachstum werde mit einem Umsatzzuwachs von gut 20 Prozent auf über 41 Milliarden Euro gerechnet, hieß es.

Keine Senkung des Briefportos

Beim Porto sieht die Post kein Spielraum für eine Absenkung. Dies sei angesichts der Inflation und der gestiegenen Gehälter nicht möglich, sagte Zumwinkel bei der Vorlage der Geschäftszahlen. „Mit dem derzeitigen Preis von 56 Cents bewegen wir uns im europäischen Mittelfeld“, betonte Zumwinkel. Das geltende Porto läuft Ende dieses Jahres aus.


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das Zentrum der Macht
Pichel:

Morning news

 
09.04.02 08:21
DJII: 10.249,08 (- 22,56)
   Nasdaq:§  1.785,87 (+ 15,84)

 US-Markt:§US-Firmenchefs haben die US-Konjunktur und die Lage am Arbeitsmarkt deutlich positiver beurteil als noch in den vergangenen 3 Monaten. Compaq wird nach eigenen Einschätzungen trotz wirtschaftlich schwierigem Umfeld die Ergebnisprognosen für das 1Q erfüllen oder sogar übertreffen. Nachbörslich freundlicher. Computer Associates wird im 1Q vorraussichtlich weniger Verlust als erwartet machen.

  Termine:          §-Bundesgerichtshof urteilt über “Haustürgeschäfte” der HypoVereinsbank bei
                              § Immobilienvermittlungen. Die Welt=es geht um 9,5 Mrd € Volumen.
-Commerzbank Bilanz-PK
                              §-MLP Bilanz-Pk und 1Q 2002
                              §-Lufthansa vorläufige GJ 01-Zahlen
                              §-Veba Öl Bilanz-PK

                              §-Wella Bilanz-PK
                              §-Ergo Bilanz-PK und Ausblick
                              §-Boehringer Ingelheim Bilanz-Pk
                              §-Curasan, Mologen, Euromicron, Arnet.com Bilanz-PK
                              §
Technologies:
 EU-Kommission wird heute die staatliche Hilfe für das Dresdner Chipwerk von Infineon in voller Höhe (219 Mio €) genehmigen. (FTD)
 Software AG hat ihre Geschäftsprognosen für das 1Q zum zweiten Mal gesenkt. Geringere Lizenz-einnahmen von 24-25 Mio € (nach 42,6). Umsatz jetzt 116 Mio € (nach 124-128 geschätzten), EBITDA-Marge jetzt 2-3% vom Umsatz (nach geschätzten 7-9%). Jetzt wird mit einem leichten Verlust gerechnet. Software AG kündigt (ohne Details) Einsparungen bei Sachkosten und Personal an.  Endgültige Zahlen am 24.04.2002.
Financials:
 MLP mit Dividendenerhöhung auf 0,5 € (0,38), JÜ 2001 +60% auf 98,9 Mio €, EPS 1,05 € (0,68).  Erwarten für 2002 weiter dynamisches Wachstum, bisheriger Geschäftsverlauf war erfreulich. (Reuters)
 Sammelklage gegen Enron-Investmentbanken eingereicht= DBK, ML, J.P. Morgan, Lehman, CSFB, Citigrouy und Barclays.
Telecoms:
 Das “BBB+” Langfristrating der DTE kann nach Angaben von S&P als mittelfristig sicher gelten.
Automobiles:
 Hyundai wird mit DCX (10%) über eine Vertiefung der Allianz sprechen. Termin ist der kommende Monat, aber keine Entscheidungen erwartet. (Reuters)
 DCX-Vorstand will künftig mehr Transparenz bei Vorstandsbezügen. (Reuters)
 Volkswagen meldet erfolgreichen Verkaufs-Start für den Polo in China=7.000 Bestellungen seit Ende März. (dpa) Das Ziel heißt 30.000 in 2002, wird erreicht werden.
Media:
 Rettungskonzept für Kirch soll in 3 Monaten stehen. Kapitalbedarf von mindestens 1 Mrd €



Neuer Markt:
 BB Medtech sagt geplante Kapitalerhöhung ab, spürbare Zurückhaltung für Aktieninvestitionen.
 Neue Sentimental trifft im 1Q Umsatz-Prognose, noch rote Ergebniszahlen



Unternehmensdaten:
 Wella GJ 01-Zahlen (e): (Vorjahr): Konsens:
      EBIT                 265         -     270,3§Mio € (228,4) 268,4
      GvSt               201,6         -       204§Mio € (184,3) 202,6
      GnSt               112,1         -       118§Mio € (96,6) 115
       EPS                1,67         -      1,69         €    (1,45)          §1,68
 Wedeco GJ 01-Zahlen (e):
    Umsatz                76,7         -      80,5§Mio € (50,3) 78,68
      EBIT                10,9         -     12,91§Mio € (7,06) 11,58
      GnSt                 6,6         -       7,5§Mio € (4,58) 7,17
       EPS                 0,6         -      0,71         €    (0,46)          §0,67
das Zentrum d.:

Software AG verspielt den letzten Kredit

 
09.04.02 08:31
9. April 2002 Was ist eigentlich bei der Software AG los? Die jüngsten Ereignisse rund um die Darmstädter Softwareschmiede geben Anlass zu den ärgsten Befürchtungen. Erst im März hatte der MDax-Wert für negative Schlagzeilen gesorgt. Zunächst trat da der Finanzvorstand zurück, dann setzte es eine heftige Gewinnwarnung. Der Kurs fiel daraufhin drastisch zurück und viele Analysten ließen die Aktie fallen.

Mit der Ad hoc-Meldung von Montagabend hat sich nun die Lage noch einmal weiter verschärft. Denn da wurde erneut eine Gewinnwarnung ausgesprochen. Erwartet wird nun nur noch ein Gesamtumsatz von 116 (Vorjahr: 128) Millionen Euro statt der zuvor in Aussicht gestellten 124 bis 128 Millionen Euro, teilte das Unternehmen nach Börsenschluss mit. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde wohl zwei bis drei Prozent vom Umsatz ausmachen. Zudem sei mit einem leicht negativen Nettoergebnis zu rechnen.

Drohen weitere Hiobsbotschaften?

Nachdem sich der Vorstand nach der ersten Gewinnwarnung noch beschwichtigend geäußert hatte und versuchte, alle Probleme etwas herunter zu reden, stellen sich nun natürlich viele unbeantwortete Fragen. Die wichtigste davon lautet: Wie schlimm ist es um die Software AG wirklich bestellt? Ist es mit der zweiten Gewinnwarnung in Folge getan und handelt es sich möglicherweise nur um ein Großreinemachen des neuen Finanzvorstandes oder drohen letztlich sogar Liquiditätsengpässe?

Der Verlauf des Aktienkurses lässt das Schlimmste befürchten. Gemessen am Rekordhoch von 167 Euro hat die Notiz inzwischen über 89 Prozent verloren. Und auch der Chart macht keinen ermutigenden Eindruck. Vielmehr hat der Kurs bereits am Montag vor Bekanntgabe der neuen Hiobsbotschaften mit nur noch 17,85 Euro ein neues Tief markiert.

Glaubwürdigkeit des Vorstands stark angekratzt

Zusammen mit der Gewinnwarnung scheinen damit die Weichen für weitere Kursverluste gestellt. Anlass zur Sorge geben insbesondere die Lizenzumsätze. Den Angaben zufolge werde der sich voraussichtlich auf 24 bis 25 Millionen Euro nach 42,6 Millionen Euro ermäßigen. Dies dürfte die ohnehin zurückhaltenden Analysten in ihrer skeptischen Haltung noch bestärken. Damit kommt beim führenden europäischen Anbieter von Systemsoftware nun alles darauf an, wie gut das angekündigte Kostensenkungsprogramm den besorgten Anlegern verkauft wird.

Außerdem muss der Vorstand unter Beweis stellen, dass nicht das gesamte Geschäftskonzept wackelt und sich die Hoffnungen auf große Erfolge im E-Business-Geschäft nicht endgültig in Luft auslösen. Gelingt dies, gibt es mittelfristig eine Chance auf eine Kursstablisierung. Aber die Ausgangslage dafür ist mehr als schwierig. Nach den jüngsten Ereignissen hat das Unternehmen viel verbrannte Erde hinterlassen. Das dabei verspielte Vertrauen dürfte nicht so schnell zurückzuerobern sein, so dass es eindeutig zu früh erscheint, um auf Schnäppchenjagd zu gehen.

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Im Chart sehen Sie den Kursverlauf der Aktien der Software AG seit dem zweiten Quartal 1999.



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das Zentrum der Macht
das Zentrum d.:

DWS-Studie

 
09.04.02 08:40
Aktienfonds leiden unter Börsenschwäche


8. April 2002 Bei der katastrophalen Kursentwicklung an den Aktienmärkten im Jahre 2001 kam auch das Fondsgeschäft nicht ungeschoren davon. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Fondsgesellschaft DWS. Zwar stieg das Fondsvolumen um 2,2 Prozent auf 12,9 Billionen Euro. Wenn man die anhaltende Schwäche des Euro berücksichtigt, ergibt sich aber währungsbereinigt ein Rückgang von 0,6 Prozent.

Besonders Aktienfonds hatten mit dem schlechten Börsenumfeld zu kämpfen. Am stärksten davon betroffen waren Länder mit einem hohen Aktienfondsanteil wie die USA oder Großbritannien. Allerdings wurden diese Abschläge durch eine Gegenreaktion zum Teil kompensiert: Antizyklische Anleger sorgten für spürbare Mittelzuflüsse in diesem Segment.

Uneinheitliche Entwicklung in Europa

Der europäische Fondsmarkt verzeichnete im Jahr 2001 einen leichten Rückgang des Anlagevermögens um 0,9 Prozent. Während Aktienfonds mit einem Abschlag von 13,4 Prozent deutlich verloren, legten Geldmarktfonds um bemerkenswerte 27,2 Prozent zu. Trotzdem spielen Aktienfonds mit 43 Prozent noch immer die Hauptrolle im Fondsportfolio der europäischen Anleger.

In den einzelnen Ländern sind aber deutliche Unterschiede festzustellen. So verzeichneten Dänemark (8,2 Prozent), Luxemburg (7,9 Prozent) und Finnland (7,1 Prozent) die höchsten Zuwächse beim Fondsvermögen. Dagegen hatten Großbritannien (minus 9,6 Prozent), Griechenland (minus 12,9 Prozent) und die Niederlande (minus 19 Prozent) teilweise deftige Rückgänge zu verkraften. Deutschland gehört mit einem Minus von 3,4 Prozent zum Mittelfeld.

Rekordzuflüsse in den USA

In den USA stieg das Fondsvermögen um 0,1 Prozent auf 6,97 Billionen Dollar. Dafür sorgten Mittelzuflüsse in Rekordhöhe von 504 Milliarden Dollar. Auch hier legten Geldmarktfonds mit einem Plus des Fondsvermögens von 23,9 Prozent am stärksten zu. Die Verluste der Aktienfonds (minus 14,7 Prozent), die noch immer 49 Prozent des gesamten Fondsvermögens ausmachen, tun der generell positiven Stimmung für Fonds anscheinend keinen Abbruch. Denn die Anzahl der in Fonds investierten Haushalte stieg um drei Millionen auf rund 55 Millionen.

Insgesamt sieht die DWS gute Chancen für ein zukünftiges Wachstum der Fondsmärkte. Besonders in Europa seien die Fondsmärkte noch unterentwickelt. In den USA liegt das Pro-Kopf-Fondsvermögen bei 28,41 Euro. Im Vergleich dazu sind die Werte der großen Europäischen Märkte Frankreich (9,51 Euro), Großbritannien (6,43 Euro) und vor allem Deutschland (4,66 Euro) noch deutlich ausbaufähig. Zumal das Interesse an Fondsprodukten durch die zunehmende Bedeutung der privaten Altersvorsorge steigen dürfte.



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das Zentrum der Macht
chartgranate:

guten morgen to Zentrum and all!!

 
09.04.02 09:31
Tjaja,die Masken der grossen "Deutschland AG"fallen immer mehr......Kirch ist doch nur das nächste,wenn auch grosse,Stück des Eisberges den die staunende Bevölkerung jetzt scheibchenweise zu sehen bekommt.......mal sehen welche Knaller als nächstes auf uns warten.Die NBörse sollte das Thema allerdings so langsam verdaut haben...mal schauen wie es jetzt genau weitergehen wird mit den einzelnen Teilen.
Darauf jetzt erst mal einen lecker Tee fassen und übrigens.......
Nur noch 10x schlafen..............Dann ist Party-Time!!!!!!
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