FRÜHAUFSTEHER Der tägliche Ausblick auf die Börse

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das Zentrum d.:

FRÜHAUFSTEHER Der tägliche Ausblick auf die Börse

 
15.02.02 08:00
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Leichter Freitag erwartet


15. Feb. 2002 Vorzeichen weisen nach unten

Uneinheitlich sind die Vorgaben der amerikanischen Börse. Konnte sich der Dow Jones mit einem kleinen Plus immmerhin über die Marke von 10.000 Punkten retten, ging's mit dem S&P 500 und der Nasdaq in die Verlustzone. Nachbörslich erhielten die Technologieaktien dann einen weiteren Dämpfer. Zwar hat Dell die Prognosen getroffen, aber der Ausblick fiel weiterhin zaghaft aus und konnte der Aktie damit keinen nennenswerten Impuls geben. Für Unruhe sorgen zudem Ermittlungen der amerikanischen Börsenaufsicht bei Nvidia. Das Chip-Unternehmen soll zweifelhaft bilanziert haben. Die Aktie, die immerhin der beste Wert im S&P 500 im vergangenen Jahr war, gab nachbörslich mehr als elf Prozent ab.

In Tokio drehten die Aktienkurse zudem im Handelsschluss ins Minus. Da zudem am Freitag Verfallstermin ist und somit die Kurse oftmals von den Terminmärkten gelenkt sind, dürften sich die Bullen zurück halten.

Abwärtstrend bei Renten noch intakt

Nach den uneinheitlichen US-Konjunkturdaten konnte sich der Bund-Future am Donnerstag von seinen Tiefstkursen erholen und sogar 0,3 Prozent auf 107,56 Prozent zulegen. Der übergeordnete Abwärtstrend sei noch intakt, meinen Händler. Von einer schwachen Tendenz an den Aktienmärkten, könnte der Rentenmarkt dagegen am Freitag profitieren.

Euro in Asien knapp behauptet

Knapp behauptet zeigt sich der Euro am Freitagmorgen im asiatischen Handel. Gegen 7.20 Uhr notiert die europäische Gemeinschaftswährung mit 0,8732 Dollar nach 0,8741 Dollar am Donnerstagabend in New York. Gegenüber dem Yen geht der US-Dollar mit 132,10 Yen um nach 132,07 Yen im späten New Yorker Geschäft am Donnerstag. Die Gemeinschaftswährung hatte sich am Donnerstag in einem überwiegend von charttechnischen Faktoren getriebenen Handel auf Kurse um 0,8740 Dollar erholt, nachdem sie zuvor im europäischen Geschäft noch unter 0,87 Dollar abgerutscht war.  Der überraschend deutliche Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie die rückläufigen Lagerbeständen in den USA würden zwar die Erwartungen auf eine baldige Erholung der US-Wirtschaft bestätigen, sagte Alexandra Bechtel, Devisenanalystin bei der Commerzbank. Der Markt habe diese Dollar-freundlichen Daten aber bereits eingepreist gehabt.

Tokioter Aktien schließen etwas leichter

Etwas leichter hat der Aktienmarkt in Tokio am Freitag den Handel beendet. Der Nikkei-225-Index fiel um 0,3 Prozent auf 10.048,10 Yen. Der Topix gab 0,2 Prozent auf 982,50 Punkte ab. Damit ist der Index zum Handelsschluss noch in die Verlustzone gerutscht. Der Index habe sich aber in einer engen Spanne bewegt, sagten Teilnehmer. Der Markt warte auf Details des Anti-Deflationspakets der Regierung sowie die Ergebnisse des Gipfeltreffens mit den USA in der kommenden Woche. Insbesondere das Problem der Not leidenden Kredite der Banken stehe dabei im Mittelpunkt. Sollten einschneidende politische Maßnahmen ausbleiben, rechnen Händler in der folgenden Woche mit starken Verkäufen.

US-Nachbörse mit Abschlägen

Technologieaktien sanken nachbörslich, nachdem diesmal Nvidia, die beste Aktie im S&P 500 im vergangenen Jahr, der Diskussion um dubiose Bilanzierungspraktiken neue Nahrung gab. Der Chip-Hersteller räumte ein, dass man die Quartalsberichte überarbeite, weil die amerikanische Börsenaufsicht SEC ermittele. Die Aktie gab nachbörslich mehr als elf  Prozent auf 55,84 Dollar. Dell verbilligten sich um 0,2 Prozent auf 26,76 Dollar, obwohl das Unternehmen mit seinen Geschäftsergebnissen die Prognosen übertreffen konnte. Das PC-Unternehmen gab allerdings einen verhaltenen Ausblick. Der Nasdaq-100-Indikator gab 0,25 Prozent nach.

Dow Jones hält sich nur knapp über 10.000 Punkten

Gewinnmitnahmen und wieder auflebende Sorgen um die Bilanzpraktiken von US-Unternehmen haben am Donnerstag einen großen Teil der zuvor erzielten Kursgewinne an der Wall Street wieder aufgezehrt. Ein weiterer Rückgang der Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe sowie der Lagerhaltung der amerikanischen Industrie hatten zuvor die Investoren zu Käufen angeregt und den Dow Jones-Index erstmals seit dem 11. Januar dieses Jahres wieder die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Punkten klettern lassen. Der Dow Jones schloss um 0,13 Prozent höher auf 10.001,99 Zählern. Der Technologieindex Nasdaq verlor 0,85 Prozent auf 1.843,37 Zähler. Der  S&P 500 fiel um 0,18 Prozent auf 1.116,48 Punkte.

Händlern zufolge haben viele Anleger nach zunächst kräftigen Kurssteigerungen in vielen Sektoren des Marktes Gewinne mitgenommen. Die Verunsicherung und die Sorgen um die Bilanzpraktiken amerikanischer Firmen säßen aber noch zu tief. Zu der vorsichtigen Haltung der Investoren trage auch der am Freitag anstehende Options-Verfallstermin bei sowie das durch den US-Feiertag (Presidents Day) am Montag verlängerte Wochenende.

Die Befürchtungen, dass weitere US-Unternehmen ihre Bilanzen frisiert haben und deren Aktienkurse abstürzen könnten zeigte sich nach Angaben von Händlern an der Kursentwicklung von des Konglomerats Tyco International, das am Vortag gewarnt hatte, der Quartalsgewinn könnte niedriger als die Wall-Street-Erwartungen ausfallen. Die Aktie verlor 7,44 Prozent auf 26,75 Dollar. In diesen Sog geriet auch der Telekomdienstleister Qwest Communications, der 12,81 Prozent auf 7,49 Dollar abgeben musste. Der Hersteller von Speichersystemen EMC büßte 4,07 Prozent auf 13,90 Dollar ein.

In dem erneuten Rückgang der Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe und dem anhaltenden Abbau der Lagerbestände der amerikanischen Industrie sahen die Anleger  weitere Indizien für eine baldige Erholung der US-Wirtschaft. Vom Konjunkturoptimismus profitierte der Kreditkartengigant American Express, der um 1,68 Prozent auf 34,58 Dollar vorrückte. Hewlett-Packard verlor nach anfänglichen Gewinnen 0,48 Prozent auf 20,88 Dollar, nachdem das Unternehmen ein überraschend gutes Quartalsergebnis vorgelegt hatte.

US-Anleihen schließen etwas fester

Etwas fester haben die US-Treasurys am Donnerstag im späten New Yorker Handel notiert, nachdem sie zu Beginn der Sitzung leichter notiert hatten. Zehnjährige Papiere mit einem Zinskupon von 4,875 Prozent gewannen 8/32 auf 99-13/32, die Rendite fiel von 4,987 auf 4,947 Prozent. Der Longbond mit einem Zinsschein von 5,375 Prozent kletterte um 17/32 auf 99-12/32 und rentierte mit 5,416 Prozent, nach 5,457 Prozent. Händler begründeten die Kursverluste im frühen Geschäft mit den zu Sitzungsbeginn veröffentlichten US-Konjunkturdaten und den steigenden Aktienkursen an Wall Street. Mit dem Schwinden der Aktiengewinne im späten Geschäft hätten dann die US-Anleihen noch einmal zugelegt.

Die Tatsache, dass die Zahl der Erstanträge in den vergangenen sechs Wochen unter der Marke von 400.000 geblieben sei, sowie die am Vortag bekannt gegebenen über den Erwartungen gelegenen US-Einzelhandelsumsätze für Januar deuteten auf den Beginn einer Konjunkturerholung in den USA hin, was eigentlich belastend für die Anleihen sei. Ein anderer Marktteilnehmer hielt dagegen, die Verschuldungs-Sorgen bei Unternehmen sowie die Schwäche bei Aktien und in der weltweiten Konjunktur unterstützten den Treasurys-Markt auch weiterhin. Nun warte der Markt auf die am Freitag anstehenden Erzeugerpreise für Januar, die Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung im Januar sowie der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan für Februar.

 
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters

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Medienschau


15. Feb. 2002


Unternehmensnachrichten

Dell-Gewinn im vierten Quartal leicht gesunken

Dell hat im vierten Quartal 2001/2002 in einem schwachen Markt im Geschäftskundenbereich einen leichten Gewinnrückgang verzeichnet. Im Geschäft mit privaten Kunden schnitt das Unternehmen aber besser als die Konkurrenten ab. Im laufenden ersten Quartal rechne das Unternehmen mit einem Gewinn von 16 Cents je Aktie, hieß es weiter. Diese Prognosen liegen im Rahmen der Analysten-Erwartungen. Für das Quartal zum 1. Februar wies Dell den Gewinn ohne Sonderposten mit 456 (Vorjahr 508) Millionen Dollar oder 17 (18) Cents je Aktie aus. Von Thomson Financial/First Call befragte Analysten hatten zuvor 16 Cents Gewinn je Anteilsschein prognostiziert. (Reuters)

Rating-Agenturen senken Qwest-Bewertung - Kurs fällt

Mehrere Ratingagenturen haben die Bonitätsbewertung des US-Telekommunikationsanbieters Qwest gesenkt. Sie begründete den Schritt am Donnerstag in New York mit Sorgen über die kurzfristige Liquiditätsentwicklung, nachdem Qwest am Mittwoch Handelspapiere (Commercial Paper) nicht habe erneuern können. Das Unternehmen teilte mit, seine bestehende Kreditlinie von vier Milliarden Dollar voll in Anspruch nehmen zu wollen. Der Kurs der Qwest-Aktie fiel um über zwölf Prozent. Zudem bestehen Probleme im operativen Umfeld. Darüber hinaus bestehe die Unsicherheit über bestimmte Bilanzierungspraktiken in der Telekom-Branche fort. (Reuters)

Ford will in Belgien mindestens 1.400 Stellen streichen

Ford Motor plant in Belgien im Rahmen seines Umstrukturierungsprogramms den Abbau von mindestens 1.400 Stellen. Um die belgische Fabrik in Genk leistungsfähiger machen zu können, sei es notwendig, dort „mit weniger Menschen zu arbeiten", teilte der Leiter des Werkes, Jan Gijsen, am Donnerstag mit. Ford hoffe, den Stellenabbau in den nächsten zwei Jahren durch „einen freiwilligen Prozess“ zu erreichen. Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt. Ford-Sprecher Ron Iori sagte in Dearborn (US-Bundesstaat Michigan), der Stellenabbau in Belgien sei Teil des im Januar angekündigten Plans, weltweit 35.000 Stellen zu streichen. (Reuters)

P&O - Entscheidung über Abstimmung zur Fusion am Freitag

Die britische Kreuzfahrtreederei P&O Princess erwartet die Entscheidung ihrer Aktionäre darüber, ob die Abstimmung über die geplante Fusion mit der US-Reederei Royal Caribbean verschoben wird oder nicht, in der Nacht zum Freitag um 01.00 Uhr MEZ. Die Entscheidung sei ursprünglich früher vorgesehen worden, aber die Auszählung der Stimmen dauere länger als erwartet, teilte P&O am Donnerstagabend mit. (Reuters)

BP überdenkt Alaska-Pläne

BP überdenkt die Investionspläne für eine Gas-Pipeline in Alaska. Auf Grund der fallenden Gaspreise stehe die Investition von 20-Milliarden-Dollar derzeit auf dem Prüfstand. (FT, S. 15)

Pläne von Liberty vor endgültigem Scheitern

Die Pläne von Liberty Media für das deutsche Kabelfernsehen stehen vor dem endgültigen Scheitern. Liberty bleibt im Kampf mit dem Kartellamt über den Kauf des Kabelnetzes der Deutschen Telekom für 5,5 Milliarden Dollar hart, wie aus der Antwort von Liberty auf die Abmahnung des Kartellamtes hervor geht. Dem Kartellamt bleibt damit kaum Spielraum, das Geschäft doch noch zu genehmigen. (FTD, S. 1)

Viele Interessenten wollen Consors kaufen

Der Verkauf von Consors geht in die heiße Phase. Mindestens vier Banken haben ein unverbindliches Angebot für die Online-Bank abgegeben. Dies sollen BNP Paribas, Commerzbank, E-Trade und Societe Generale sein. Den fairen Preis für Consors setzen Branchenkenner bei etwa 15 Euro je Aktie an. Das wäre ein Aufschlag von rund 50 Prozent zum Börsenkurs vom Donnerstag. (Die Welt, S. 11)

Adidas zahlt Einstieg bei FC Bayern AG möglicherweise in bar

Ob der Sportartikelhersteller adidas-Salomon seinen Einstieg beim FC Bayern München mit eigenen Aktien oder in bar zahlt, ist nach den Worten von Bayern-Manager Uli Hoeneß noch offen. Wenn der Fußballklub Aktien erhalte, werde er diese nach der sechsmonatigen Haltefrist in jedem Fall verkaufen, sagte Hoeneß am Donnerstagabend nach der außerordentlichen Hauptversammlung des erfolgreichsten deutschen Fussball-Vereins in München. „Wir brauchen ja das Geld.“ Auch die Weitergabe an eine Bank während der Haltefrist sei möglich. Die Beteiligungssumme von Adidas an der neu gegründeten FC Bayern AG von rund 76,7 Millionen Euro steht laut Hoeneß ebenso fest wie die Beteiligungshöhe mit zehn Prozent. Zu den Modalitäten solle ein Gespräch mit Adidas am nächsten Freitag stattfinden. Weitere strategische Partner brauche der Klub nicht, sagte Hoeneß. (Reuters

Lycos Europe steigert Umsatz durch Zukäufe

Lycos Europe hat in seinem auf sechs Monate verkürzten Geschäftsjahr 2001 auf Grund von Zukäufen einen Umsatzzuwachs verbucht. Zum Jahresende 2001 sei der Umsatz vor allem durch Zukäufe im Vergleich zur Vorjahresperiode um 20 Prozent auf 68,8 Millionen Euro gestiegen. 70 Prozent der Umsätze seien in den wachstumsstarken Geschäftsbereichen E-Commerce, Shopping und Internetzugang erlöst worden, hieß es weiter. Zur Ergebnissituation wurden lediglich Schätzwerte genannt. Danach wird vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Amortisationen (Ebitda) ein Verlust von 48 bis 50 Millionen Euro erwartet. Die Höhe des erwarteten Nettoverlusts wurde mit 67 bis 70 Millionen Euro angegeben. (Ad hoc)
Pichel:

Morning News

 
15.02.02 08:10
DJII: 10.001,99 (+ 12,32)
   Nasdaq:§  1.842,37 (-  15,79)
US-Markt: Gewinnmitnahmen und anhaltende Sorgen um die Bilanzpraktiken der US-Unternehmen zehren Kursgewinne wieder auf. Dell hat im 4Q einen leichten Gewinnrückgang verzeichnet, für die Entwicklung des 1Q ist Dell etwas zuversichtlicher (besser als Branchendurchschnitt) gestimmt. Nachbörslich etwas besser. Qwest-Rating wird von mehreren Ratingagenturen gesenkt.

Neuer Markt: DSW erwartet Pleitenrekord am Neuen Markt, das dicke Ende kommt noch. Watchlist der 50 Firmen mit den größten Kursverlusten vorgelegt.
Technologies
 Siemens würde nach einem Einstieg bei Legrand den Elektro-Ausrüster voraussichtlich zerschlagen. Hauptsächlich würde die Automations und Drives-Sparte passen. (FTD)
 Epcos erhöht den Druck auf seine Ferrite-Sparte und fordert bis 2003 schwarze Zahlen, ansonsten droht Verkauf, Kooperation oder Schließung. 4Q 2001 machte diese Sparte bei einem Umsatz von 18 Mio € eine Verlust von 7,2 Mio €. (FTD)
Financials:
 Nach einem Bericht der Zeitung „Die Welt“ haben vier Kreditinstitute (CBK, E-Trade, BNP und Soc Gen) unverbindlich Kaufangebote für Consors vorgelegt. Der faire Wert würde bei 15 € pro Aktie liegen=700 Mio €, das entspricht eine Kundenbewertung von 1.200 € pro Kunde.
 AXA verzeichnet 2001 einen leichten Umsatzanstieg= +2,1% auf 74,85 Mrd €, unbereinigt kam es zu einem Umsatzrückgang von 6,4%. Für 2002 wird ein Anstieg des GnSt um 20% erwartet. (Reuters)
Telecoms:
 Liberty Media wird seine Pläne für Deutschland wohl aufgeben müssen. Der US-Konzern kommt dem Kartellamt nicht entgegen. Die Behörde sperrt sich auch gegen den Kauf von Telecolumbus (DBK=1,4 Mrd €).
Automobile:

 VW-Lagerhalle brennt=50 Mio € Sachschaden
Utilities:
 Die Deutsche BP hat rückwirkend zum 1. Februar 2002 nun auch die operative Kontrolle der E.ON-Tochter Veba Oel übernommen. E.ON verfügt noch über 49% und will dieses Paket ebenfalls an BP verkaufen=ab 01.April 2002. (Reuters)
Retail:
 Adidas will seine Beteiligung beim FC Bayern mit eigenen Aktien oder in cash zahlen=76,7 Mio €. Wurde bereits schon einmal berichtet. (Reuters) Eine FC Bayern-Aktie wäre gemessen an dem Adidas-Anteil damit rd. 870 E wert.
Media:
 Kirch vor Verkauf seiner Formel-1-Beteiligung (Kreise), Story geht weiter. Die DZ Bank soll nicht den 400 Mio € Kredit zurückgefordert haben=Kirch. (Reuters)


Neuer Markt:
 Computec-Media 1Q: Umsatz 11,7 Mio € (14,5), EBIT 0,6 Mio € (-3,3), GnSt 0,6 Mio € (-3,5). Die weitere Geschäftsentwicklung wird positiv beurteilt.
 Lycos Europe hat im Rumpfgeschäftsjahr 2001 (6M) aufgrund von Zukäufen den Umsatz gesteigert= +20% auf 68,8 Mio €. Die anderen Ergebniszahlen wurden lediglich als Schätzwerte genannt=EBITDA-Verlust 48-50 Mio €, Nettoverlust 67-70 Mio €.
Brummer:

Danke für die Infos ------------> o.T.

 
15.02.02 08:11
das Zentrum d.:

Ab Mai oder Juni dürften die Kurse wieder steigen

 
15.02.02 08:41
Interview
"Ab Mai oder Juni dürften die Kurse wieder steigen"


14. Feb. 2002 Ed Yardeni gehört längst wieder zu den Optimisten. Nachdem der Chef-Investmentstratege bei Deutsche Banc Alex. Brown die Internet-Rally der 90er richtig vorausgesagt hatte, traten seine düsteren Prognosen zum "Jahr-2000-Problem" nicht ein.

Er war allerdings auch einer der ersten, die schon 1999 vor der verschlechterten Ergebnisqualität in amerikanischen Bilanzen warnten. Seine Aktiengewichtung hat er gerade unter Verweis auf die Bilanzierungskrise von 80 auf 70 Prozent gesenkt. Im Gespräch mit FAZ.NET zeigt sich Yardeni aber für das restliche Jahr zuversichtlich.

Dr. Yardeni, wie lange wird die Bilanzierungskrise noch für Risikoabschläge bei Aktien sorgen?

Nicht mehr so lange. Es scheint, dass der Markt Enron zunehmend als Einzelfall ansieht, bei dem die Schwelle zwischen aggressiver und skandalöser Rechnungslegung überschritten wurde. Allerdings dürften bei Vorlage der Erstquartalszahlen auch noch einige Vergangenheitszahlen revidiert werden, was den Markt noch bis ins zweite Quartal hinein nervös machen dürfte. Im Mai oder Juni wird es dann neue Themen geben, die uns besorgt machen oder begeistern werden.

Sie glauben also nicht, dass die Bilanzvorschriften, wie etwa die neuen Goodwill-Regeln und die Pro-Forma-Praxis verändert werden?

Ich glaube, dass der Markt sich selbst diszipliniert und wir keine großen regulierenden Eingriffe brauchen. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften selbst werden mit Qualitätsverbesserungen auf die Krise antworten. Schon vergangenes Jahr sind die großen Wirtschaftsprüfer selbst an die Börsenaufsicht SEC herangetreten, die jetzt in allen Bereichen, die fragwürdig erscheinen könnten, viel exaktere Berichterstattungen vorschreibt.

Gibt es eine Verbindung zwischen der derzeitigen Vertrauenskrise und der Konjunktur? Glauben Sie, die Erholung wird dadurch verzögert?

Das glaube ich nicht. Ich sehe es eher so: Gottseidank haben wir diese Krise über die Ertragsqualität jetzt, wo sich das fundamentale Umfeld wahrscheinlich bessert, und nicht im vergangenen Jahr. Wenn wir damals das Vertrauen verloren hätten, als die Gewinne zurückgingen, hätte das ein noch viel baisseträchtigeres Szenario nach sich gezogen.

Wo sehen Sie den Boden der laufenden Konsolidierung?

Ich denke, wir haben den Boden am 21. September gesehen. Allerdings wäre ich überhaupt nicht überrascht, wenn der Dow Jones Mitte des Jahres immer noch nahe 10.000 Punkten pendelt. Von dort wird es aber sehr wahrscheinlich in der zweiten Jahreshälfte nach oben gehen, weil sich die Gewinne erholen werden, und dann verstärkt die Gewinne für 2003 ins Blickfeld kommen. Auch wenn die Zahlen dieses Jahr „sauberer“ sind, werden die Vergleiche zum Vorjahr erfreulich ausfallen.

Sie sehen langfristig in Asien, besonders China und Japan, den Schlüssel für den weltweiten Wohlstand. Japan steckt aber in einer schweren Krise. Eine unmittelbare Bedrohung für die Finanzmärkte?

Das ist wahrscheinlich eine ernstere Herausforderung für die kommenden paar Monate als die Bilanzierungskrise, die wohl schon etwas übertrieben wurde. Wir haben mit der japanischen Krise zu leben gelernt, so dass sie nicht mehr so sehr als Problem wahrgenommen wird. Aber es ist offensichtlich, dass auch die Liberaldemokraten die Krise kaum in den Griff bekommen. Und Japan ist deutlich wichtiger für die Weltwirtschaft als Enron oder Argentinien.

Daher sollte man den Yen weiter genau beobachten. Falls es zu neuen Tiefs kommt, wäre das ein deutlicher Hinweis, dass Japan als letztes Mittel auf eine Abwertung setzt, was für Unruhe in Asien und deflationären Druck bei uns sorgen könnte. Aber ich bin gar nicht so pessimistisch: ich denke, dass der Aktienmarkt schon eine Menge negativer Daten eingepreist hat, und auch von den Erstquartalsergebnissen nichts Gutes erwartet, so dass der Boden für eine Erholung im zweiten Halbjahr geebnet ist.

Hat der Ausgang der deutschen Wahlen Einfluss auf Ihre Strategie?

Ich betrachte Deutschland eher im europäischen Kontext. Und hier ist die entscheidende Frage, ob die europäischen Volkswirtschaften weiter integriert werden oder nicht, wobei hier noch ein weiter Weg zu gehen ist. Da beide Kandidaten eher Integrations-Befürworter sind, wird die Entscheidung kaum größeren Einfluss auf diese Frage haben.

 
Das Gespräch führte Detlev Landmesser.

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